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Lexikon: Dekubitus

Ein Dekubitus ist ein Druckgeschwür, das meistens bei Bettlägerigkeit einer Person entsteht. Durch längerfristigen Druck auf besonders gefährdete Stellen, wie etwa den Fersen, der Schulterblätter oder Ellenbogen usw., kommt es zum Wundliegen. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass die Haut, die dem Druck längerfristig ausgesetzt ist, nicht mehr durchblutet wird. Eine so genannte Ischämie führt zu einer Nekrose (Wunde).

Der Dekubitus wird in vier Grade unterteilt:

Grad I: eine Rötung, intakte Haut.

Grad II: Hautdefekt.

Grad III: Tiefer Hautdefekt, bei dem Muskeln, Sehnen und Bänder zu sehen sind.

Grad IV: Haut- und Gewebedefekt, bei dem die Knochen beteiligt sind.

Um einen Dekubitus zu vermeiden, führen professionelle Pflegekräfte die Dekubitusprophylaxe durch. Sie besteht aus unterschiedlichen Maßnahmen, die individuell auf den Pflegebedürftigen zugeschnitten werden:

  • Einschätzung der Person in die Norton- oder Bradenskala (es handelt sich um Methoden zur Einschätzung der Dekubitusgefahr)

  • regelmäßige Krankenbeobachtung und Hautkontrolle,

  • regelmäßige Umlagerung der Person, um eine Druckumverteilung der Haut zu erreichen, durch abwechselnde Rücken- und 30 Grad Lagerung,

  • Einsatz einer Antidekubitusmatraze,

  • Maßnahmen zur Durchblutungsförderung,

  • Besondere Haut- und Wundpflege (z. B. hydrokolloid Verbände),

  • angepasste Ernährung.