Standard "Informationsweitergabe" (ambulante
Pflege) |
Definition: |
Für die ambulante Pflege ist ein
funktionierender Informationsfluss von immenser
Bedeutung. Feste Übergaben, wie sie etwa in einem Alten-
und Pflegeheim mehrmals täglich stattfinden, kann es in
der ambulanten Pflege nicht geben. Die Touren beginnen
und enden erfahrungsgemäß zu unterschiedlichen Zeiten.
Deshalb haben wir andere Formen der
Informationsweitergabe entwickelt. |
Grundsätze: |
- Jeder Mitarbeiter ist
verpflichtet, alle für seine Arbeit notwendigen
Informationen eigenverantwortlich zu beschaffen.
- Wenn ein Mitarbeiter den
begründeten Verdacht hat, dass seine Informationen
veraltet oder unvollständig sein könnten, so fährt
er mit seiner Arbeit nicht fort, bis er über
aktuelle und komplette Informationen verfügt.
- Jeder Mitarbeiter ist
verpflichtet, relevante Informationen allen
Mitarbeitern zugänglich zu machen. Dieses geschieht
schnellstmöglich und umfassend.
- Persönliche Abneigungen
dürfen niemals zu bewusst falschen oder
unvollständigen Informationsweitergaben führen.
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Ziele: |
- Innerhalb des Teams existiert
eine offene und konstruktive Informationskultur. Das
bedeutet:
- Alle Mitarbeiter verfügen
stets über alle Informationen, die sie für die
tägliche Pflege benötigen.
- Relevante Änderungen und
Entwicklungen innerhalb des Pflegedienstes
werden allen Mitarbeitern zeitnah mitgeteilt.
- Wichtige Änderungen des
Gesundheitszustandes unserer Patienten oder
Anpassungen der medizinischen Therapien werden
zeitnah allen Mitarbeitern mitgeteilt.
- Die Pflegeplanungen
basieren stets auf aktuellen und vollständigen
Informationen.
- Unsere Patienten erhalten
eine optimale Pflege und Betreuung. Sie und ihre
Angehörigen sind mit unserer Arbeit zufrieden.
- Unsere Informationsweitergabe
entspricht den gesetzlichen Vorgaben.
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Vorbereitung: |
- Neue Mitarbeiter werden
sorgfältig in unser System zur
Informationsweitergabe eingearbeitet.
- Änderungen in unserem System
zur Informationsweitergabe werden bereits im Vorfeld
mit allen Mitarbeitern besprochen und auf die
Praxistauglichkeit überprüft.
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Durchführung: |
Übergabebuch: |
Wir verwenden für Informationen, die
unsere Patienten betreffen, sowie für interne
organisatorische Dinge ein Übergabebuch. Jeder
Mitarbeiter, der Informationen an einen Kollegen
weitergeben möchte, ohne dass er ihn persönlich trifft,
trägt in das Übergabebuch ein. Solche Informationen
können beispielsweise sein:
- Änderung der Anfangszeit des
Pflegeeinsatzes aufgrund privater Termine der
Patienten
- Erinnerung an Geburtstage von
Patienten
- Veränderungen im Dienstplan
usw.
Jeder Mitarbeiter ist
verpflichtet, direkt nach Dienstantritt das Übergabebuch
zu lesen. |
Dienstbesprechungen: |
In unserem ambulanten Dienst finden
einmal monatlich Dienstbesprechungen statt. Es wird eine
Teilnehmerliste geführt. Die Ergebnisse werden in einem
Protokoll schriftlich festgehalten. Die Mitarbeiter, die
an der jeweiligen Dienstbesprechung nicht teilnehmen
konnten, sind verpflichtet, das Protokoll
schnellstmöglich zu lesen und dann mit Handzeichen
abzuzeichnen. Inhalte der Dienstbesprechungen sind u.a.:
- Informationsaustausch über
die Pflege- und Betreuungssituation
- Veränderungen und besondere
Ereignisse bei den Patienten
- Pflegeprozess
- Besprechung von
organisatorischen und personellen Angelegenheiten,
die die Mitarbeiter betreffen
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Informationsfächer: |
Jeder Mitarbeiter verfügt über ein
eigenes Informationsfach, in dem wichtige Dokumente für
ihn hinterlegt werden. Direkt nach Dienstantritt sowie
nach Dienstende sollte jeder Mitarbeiter sein Fach
kontrollieren. |
Schwarzes Brett: |
Parallel zu den Informationsfächern
verfügen wir über ein Schwarzes Brett, an dem wir
Informationen weitergeben wie etwa Merkblätter, Auszüge
aus Zeitschriften usw. Die Informationen am Schwarzen
Brett sind tendenziell weniger wichtig als jene in den
Informationsfächern. Daher müssen die Aushänge nicht
abgezeichnet werden. |
Informationsschreiben: |
In regelmäßigen Intervallen
informieren wir unsere Mitarbeiter über relevante Daten
zur Unternehmensorganisation: Diese werden in den
Informationsfächern hinterlegt.
- Monatlich: Statistik über
Anzahl der Patienten sowie die entsprechende
Verteilung der Pflegestufen
- Vierteljährlich: Information
über anstehende externe und interne Fortbildungen
- Vierteljährlich:
Veränderungen bei externen Partnern, wie etwa bei
Hausärzten, Seelsorgern oder Sozialarbeitern
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Informelle Kommunikation: |
Zusätzlich zu den formellen
Kommunikationskanälen nutzen wir einige weitere
Möglichkeiten zur Informationsweitergabe. Diese dienen
allerdings vornehmlich der sozialen Interaktion und
Verbesserung des Betriebsklimas.
- Bistroecke im
Pflegedienstgebäude für Pausen
- Gemeinsame
Freizeitaktivitäten wie etwa Ausflüge
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Pflegedokumentation: |
In der Pflegedokumentation werden
ausschließlich Informationen weitergegeben, die die
Pflege und Betreuung des Patienten betreffen. Jeder
Mitarbeiter ist verpflichtet, die Pflegedokumentation
gewissenhaft zu führen und vor Beginn der Pflege und
Betreuung die Pflegedokumentation einzusehen. |
Nachbereitung: |
Ggf. aufgetretene Probleme werden im
Qualitätszirkel thematisiert. |
Dokumente: |
Pflegedokumentation, Übergabebuch,
Protokoll Dienstbesprechungen |
Qualifikation / Verantwortlichkeit: |
alle Pflegekräfte |