Standard "Mobilisierung vom
Boden in den Stand mit zwei Pflegekräften" |
Definition:
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- Die hier beschriebene Technik erlaubt es, einen
am Boden liegenden Bewohner zunächst ins Sitzen und dann zurück in den
Stand zu mobilisieren.
- Um einen Sturz während des Transfers zu
vermeiden, werden für diese Mobilisierung stets zwei Pflegekräfte
eingesetzt.
- Der Transfer ist ideal, wenn der Bewohner nur
noch über eingeschränkte Bewegungsfähigkeiten verfügt, sich also auch
nicht mittels eines Stuhles aus eigener Kraft aufrichten kann.
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Grundsätze:
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- Grundlage dieses Transfers ist eine fließende
Bewegung ohne Stocken.
- Entscheidend für die Durchführung ist der
richtige Handkontakt. Die Hände müssen präzise an den vorgesehenen
Kontaktflächen aufgesetzt werden.
- Die individuellen Wünsche des Bewohners sind
uns wichtig und werden beachtet.
- Bei falscher Durchführung dieses Transfers
besteht eine hohe Sturzgefahr. Daher muss mindestens eine der beiden
beteiligten Pflegekräfte eine Fachkraft sein.
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Ziele:
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- Der Bewohner wird wieder ins Stehen
mobilisiert, ohne während des Transfers aus den Armen der Pflegekräfte
zu gleiten.
- Der Kraftaufwand und die Rückenbelastung für
die Pflegekräfte werden minimiert.
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Vorbereitung: |
- Dieser Transfer wird regelmäßig im Team geübt.
Es ist wichtig, dass die Bewegungen synchron erfolgen.
- Wenn der Bewohner gestürzt ist, müssen zunächst
Verletzungen ausgeschlossen werden. Wir setzen daher die Vorgaben des
Standards "Maßnahmen nach einem Sturz" um.
- Die Pflegekraft ruft einen Kollegen als
Unterstützung hinzu.
- Die Pflegekraft stellt sicher, dass der
Bewohner festes Schuhwerk trägt. Wichtig ist insbesondere eine
rutschfeste Schuhsohle.
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Durchführung:
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- Die Pflegekraft kniet hinter dem Bewohner. Sie
mobilisiert ihn vorsichtig aus der liegenden Position ins Sitzen. Sie
richtet dafür zunächst den Kopf auf und dann den Brustkorb des
Bewohners.
- Die Pflegekraft greift durch die Arme des
Bewohners. Der Bewohner soll mit seinen Händen seine Oberschenkel
umfassen. Er soll nun die Beine so weit anziehen, dass die Pflegekraft
ihre Handflächen auf der Kniescheibe des Bewohners ablegen kann.
- Entscheidend ist, dass der Bewohner die Beine
nahe an das Gesäß ziehen kann. Ansonsten ist der Kraftaufwand für die
Pflegekraft zu groß.
- Die Pflegekraft bewegt sich nun nach vorne und
übt vorsichtig Druck auf die Kniescheibe aus. Der Bewohner wird dadurch
in eine Hockstellung gebracht.
- Die Pflegekraft rückt weiter nach vorne vor,
bis deren Oberschenkel das Gesäß des Bewohners unterlagern.
- Eine zweite Pflegekraft umgreift nun den
Bewohner von vorne unterhalb der Schultern. Ihre Hände liegen auf dem
rechten und auf dem linken Schulterblatt.
- Die zweite Pflegekraft bewegt den Bewohner
vorsichtig nach vorne. Der Masseschwerpunkt des Bewohners ruht mehr und
mehr auf seinen eigenen Füßen.
- Die erste Pflegekraft löst den Kontakt mit den
Kniescheiben. Sie greift stattdessen unter das Gesäß des Bewohners.
- Beide Pflegekräfte können nun den Bewohner mit
geringem Kraftaufwand in eine stehende Position bringen.
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Nachbereitung: |
- Nach Abschluss des Transfers wird der Bewohner
noch für einen Moment gestützt, bis sich sein Körper an die
Lageveränderung gewöhnt hat. Es muss verhindert werden, dass dieser als
Folge einer Kreislaufschwäche "wegsackt".
- Alternativ kann der Bewohner auf einen Stuhl
mobilisiert werden. Dieser sollte zuvor direkt neben dem noch auf dem
Boden liegenden Bewohner aufgestellt werden.
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Dokumente: |
- ärztliches Verordnungsblatt
- Lagerungs- und Bewegungsplan
- Kommunikationsblatt mit dem Arzt
- Pflegeplanung
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Verantwortlichkeit
/ Qualifikation: |
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