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Beratung zu Hüftprotektoren

Der Expertenstandard zur Sturzprophylaxe fordert eine umfassende Beratung der Bewohner und der Klienten zu Risikofaktoren sowie zu Hilfsmitteln. Dafür bietet sich ein Beratungsschreiben an. Wir haben ein Muster für Sie erstellt.


Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Hüftprotektoren


Warum ist das Thema “Hüftprotektoren” so wichtig?

  • Mit zunehmendem Lebensalter wächst auch die Gefahr von Stürzen. Jeder dritte Mensch ab 65 Jahre stürzt mindestens einmal pro Jahr. In der Altersgruppe der über 80-Jährigen sind es sogar mehr als die Hälfte.
  • Viele der Stürze verlaufen mit Prellungen oder mit Blutergüssen glimpflich ab. Allerdings kann es immer auch zu einem Knochenbruch kommen. Besonders gefährlich ist dabei eine Verletzung des Oberschenkelhalsknochens. Dieser verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Hüftgelenk. Jeder dritte Patient verstirbt im ersten Jahr nach dem Unfall. Viele andere gewinnen ihre Mobilität nicht oder nur teilweise zurück.
Was sind Hüftprotektoren und wie funktionieren sie?

  • Hüftprotektoren sind Schutzschalen oder Kunststoffpolster. Diese werden in spezielle Hosen (sog. “Protektorslips”) eingelegt oder eingenäht. Sie funktionieren ähnlich wie die Schutzkleidung beim Rollschuhlaufen. Wenn es zu einem Sturz kommt, wird die Energie von den gefährdeten Knochen weggeleitet, damit diese nicht brechen. Andere Modelle verformen sich und absorbieren damit den Stoß größtenteils. Im Idealfall bleibt vom Sturz nicht mehr zurück als ein blauer Fleck. Hüftprotektoren sind also gewissermaßen “Sturzhelme für die Hüfte”.
Sehen alle Hüftprotektoren gleich aus?
  • Es gibt eine große Auswahl an verschiedensten Modellen, die sich in der Form und in der Schutzwirkung unterscheiden. Einige Schutzhosen sind von normaler Unterwäsche auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden. Dank der dünnen Schutzschalen sind sie fast unsichtbar, wenn weite Oberkleidung getragen wird. Im Liegen sind sie mitunter aber nicht sehr bequem. Andere Produkte haben weiche, aber recht dicke Schutzpolster. Diese Hosen tragen dann natürlich etwas auf, bieten dafür aber zumeist einen hohen Tragekomfort.
Wer sollte Hüftprotektoren tragen?
  • Wir empfehlen die Nutzung, wenn wir oder der Hausarzt ein gesteigertes Sturzrisiko festgestellt haben. Die Schutzkleidung ist auch sinnvoll, wenn Betroffene an Knochenabbau (Osteoporose) leiden oder bereits einmal schwer gestürzt sind.
Wie wird der Hüftprotektor getragen?
  • Die Schutzkleidung wird über der Unterhose und bei Bedarf auch über der Strumpfhose getragen. Die Wirksamkeit des Hüftschutzes wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Wann sollte der Hüftschutz getragen werden?
  • Stürze ereignen sich Tag und Nacht. Folglich ist es sinnvoll, die Protektorkleidung „rund um die Uhr“ zu tragen. Auch in der Nacht sollte der Hüftschutz verwendet werden, da Betroffene dann geschützt sind, wenn ein nächtlicher Toilettengang notwendig ist.
Können Hüftprotektoren einen Sturz verhindern?
  • Wer ständig große Furcht vor Stürzen und vor Verletzungen hat, ist beim Gehen häufig übervorsichtig. Betroffene sehen ständig auf den Boden und auf ihre Füße. Sie gehen zumeist unsicher und stockend. Genau das aber steigert die Stolpergefahr. Wer jedoch einen Hüftprotektor trägt, ist zumeist weniger ängstlich. Das Gangbild wirkt viel flüssiger und entspannter. Das Risiko eines Sturzes sinkt dadurch.
Kann ein Hüftprotektor allein die Sturzgefahr beseitigen?
  • Ein Hüftprotektor ist nur ein Baustein, um Senioren vor einem Sturz zu bewahren. Andere Vorsorgemaßnahmen sind ebenso wichtig. Dazu zählen etwa das regelmäßige Bewegungstraining, die Nutzung der Gehhilfen sowie das Tragen der Brille.
Behindern Protektoren den Gang auf die Toilette?
  • Hüftprotektoren müssen sicher und fest sitzen. Sie dürfen bei einem Sturz nicht verrutschen. Dadurch dauert das Ausziehen vor dem Toilettengang natürlich einige Augenblicke zusätzlich. Bei Senioren mit plötzlich einsetzendem Harndrang empfehlen wir daher spezielle Hüftprotektorgurte. Diese werden mit einem großen Klettverschluss vor dem Bauch zusammengehalten. Dank der großen Laschen gelingt das Öffnen viel schneller.
Können Hüftprotektoren gemeinsam mit Inkontinenzeinlagen genutzt werden?

  • Die Hüftschutzhose wird bei Inkontinenz über der Einlage getragen. Es gibt Hüftprotektoren mit einer Öffnung im Intimbereich. Diese ermöglichen das einfache Wechseln von Inkontinenzmaterial, ohne den Hüftprotektor auszuziehen.
Was kosten Hüftprotektoren? Und wer muss sie bezahlen?
  • Hüftprotektorslips mit integrierten Protektoren kosten rund 60 Euro. Hüftschutzgürtel sind ab 90 Euro erhältlich. Die Kosten werden von der Krankenkasse zumeist nicht übernommen. Auch unsere Einrichtung kann diese Schutzkleidung nicht zur Verfügung stellen. Daher müssen Betroffene oder deren Angehörige die Protektorkleidung selbst beschaffen und auch bezahlen. Die Hosen sollten im Sanitätshaus gekauft werden, da hier eine individuelle Beratung bei der Wahl des richtigen Modells und der passenden Größe möglich ist.
Wie können Hüftschutzhosen gewaschen werden?
  • Die Hüftschutzhosen werden gemeinsam mit den Protektorschalen in der Waschmaschine bis 60 °C gewaschen. Sie überstehen bis zu 200 Waschvorgänge.
Ich wurde über die die Nutzung von Hüftprotektoren aufgeklärt und beraten. ______________________________ Datum, Unterschrift Pflegebedürftiger/ Datum, Angehöriger/ gesetzlicher Betreuer



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