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Desinfektionsplan für die ambulante Pflege

Im Vergleich zur stationären Alten- und Krankenpflege ist das Infektionsrisiko bei ambulanten Diensten deutlich geringer. Die verbleibenden Ausbreitungswege können Sie mit einem soliden Desinfektionsplan wirksam absichern. Wir haben ein Muster erstellt.


Desinfektionsplan für die ambulante Pflege


Maßnahme

Häufigkeit und Zeitpunkt

Durchführung

Mittel, Konzentration, Einwirkzeit

Verantwortlichkeit


Händehygiene, Desinfektion von Haut und Schleimhaut


Waschen der Hände

  • vor Beginn der Pflege sowie nach der Versorgung / unmittelbar vor dem Verlassen der Wohnung des Patienten
  • bei sichtbaren Verunreinigungen
  • nach der Beseitigung von Haushaltsabfällen
  • vor dem Zubereiten von Nahrung
  • vor dem Stellen von Medikamenten
  • vor der Durchführung von Maßnahmen zur Körperpflege
  • nach jedem Toilettengang
  • nach einem Naseputzen, Husten oder Niesen
  • nach dem Anfassen verschmutzter Wäsche nach dem Kontakt mit Haustieren

  • Die Hände werden gründlich gewaschen.
  • Eine erbsengroße Menge an Waschlotion ist zumeist ausreichend.
  • Seifenreste werden mit reichlich Wasser abgespült.
  • Die Hände werden sorgfältig getrocknet, dafür sollte ein sauberes Handtuch oder Papierhandtücher genutzt werden. Dass Wasser sollte nicht wärmer als 40 Grad sein, um eine unnötige Entfettung zu vermeiden.

  • Flüssigseife aus einem Spender

  • alle Pflegekräfte

Desinfektion der Hände

  • grundsätzlich vor allen Maßnahmen, die Asepsis erfordern, auch dann, wenn Einmalhandschuhe getragen werden
  • vor jedem Verbandswechsel
  • vor dem Richten der Sondennahrung
  • vor jeder Katheterisierung
  • vor dem Kontakt mit infektionsgefährdeten Patienten
  • nach jedem Kontakt mit potentiell kontaminiertem Material, also insbesondere Körpersekreten
  • nach jedem Kontakt mit erkrankten Hautbereichen, etwa bei Mykosen
  • nach dem Kontakt mit infizierten oder kolonisierten Patienten (besonders MRSA)
  • nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen nach Dienstende

  • Rund 5 ml werden in die trockene Hand gegeben.
  • Das Mittel wird eine halbe Minute in den Händen verrieben.
  • Die gesamte Hand wird desinfiziert, also auch die Fingerzwischenräume, Fingernägel, Außenseiten der Daumen, Handrücken sowie Handgelenke. Bei Verunreinigungen mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten gilt folgende Reihenfolge: Ein Tuch wird mit Desinfektionsmittel getränkt. Damit werden grobe Verunreinigungen entfernt. Dann werden die Hände desinfiziert und danach gewaschen.

  • Wir nutzen alkoholische Händedesinfektionsmittel gemäß der Standardzulassung, § 36 Arzneimittelgesetz.
  • Das gewählte Präparat sollte auf der RKI-Liste verzeichnet sein.
  • Bei Desinfektionen, die von einer Behörde angeordnet wurden, werden Desinfektionsmittel aus der RKI-Liste verwendet.
  • Die Mittel werden nicht verdünnt.

  • alle Pflegekräfte

Handpflege

  • nach dem Waschen der Hände
  • nach dem Ende der Tour auch in der Freizeit
  • vor Maßnahmen mit längerem Wasserkontakt, z.B. Duschen eines Patienten

  • Das Mittel wird auf die Hand gegeben und mit kreisenden Bewegungen einmassiert, bis es vollständig eingezogen ist.
  • Die Handpflege sollte mehrfach täglich durchgeführt werden.  

  • bei normaler Haut: Hautcreme auf Basis "Öl in Wasser"
  • bei trockener Haut: Hautcreme auf Basis "Wasser in Öl".
  • Wir nutzen Tuben oder Spender, keinesfalls Tiegel  

  • alle Pflegekräfte

Hautdesinfektion

  • vor Injektionen, Blutentnahmen, Schutzimpfungen

  • Die Hautstelle wird mit Desinfektionsmittel eingesprüht. Nach Abwarten der Wirkzeit von 30 Sekunden können die Flüssigkeitsreste mit einem Tupfer abgewischt werden.

  • Hautdesinfektionsmittel, das auf der RKI-Liste verzeichnet ist.
  • Das Mittel wird unverdünnt angewendet.  

  • alle Pflegekräfte

Desinfektion von Schleimhaut

  • vor transurethralen Katheterisierungen

  • Der Tupfer wird mit Reinigungsmittel getränkt.
  • Der Hautbereich wird von innen nach außen abgewischt.
  • Der Vorgang wird mehrfach wiederholt.
  • Die für das Produkt spezifische Einwirkzeit wird abgewartet.  

  • PVP-Jod / geeignetes Schleimhautantiseptikum
  • Das Mittel wird unverdünnt angewendet.  

  • alle Pflegekräfte

Hygiene der Umgebung


Flächendesinfektion

  • nach Verschmutzung mit potentiell infektiösem Material

  • Grobe Verschmutzungen werden mit reichlich Zellstoff oder Küchenrolle aufgenommen. Die Pflegekraft trägt dabei Schutzhandschuhe
  • Danach werden die Flächen eingesprüht.
  • Ggf. werden die Flächen zuvor frei geräumt und die entfernten Gegenstände danach ebenfalls desinfiziert.
  • Die Lösung und die Lappen werden entsorgt. Bei Kontamination mit Blut, Stuhl, Urin oder Sputum wird die verschmutzte Stelle gezielt behandelt. Wir nutzen dafür ein im Flächendesinfektionsmittel betränktes Einmaltuch, das danach mit dem Hausmüll entsorgt werden kann.

  • geeignetes Flächendesinfektionsmittel von der RKI-Liste
  • bevorzugt: aldehydisches Präparat mit 0,5 prozentiger Konzentration. Bei dieser Konzentration beträgt die Einwirkzeit 60 Minuten. Eine stärkere Konzentration verkürzt die Zeit, allerdings hat sich die einstündige Frist in der Praxis bewährt.

  • alle Pflegekräfte

Hygiene im weiteren Umfeld / Hygiene im Haushalt


Sanitärbereich

  • jeden Tag
  • nach Verschmutzungen
  • im Infektionsfall häufiger (abhängig vom Erreger)

  • Es werden Schutzhandschuhe getragen.
  • Eine feste Reihenfolge wird eingehalten: Waschbecken, Dusche oder Wanne, Wandflächen, Toilettenbrille dann Toilettendeckel.
  • Wir nutzen die Feucht-Wisch-Methode. Es wird nicht nachgetrocknet.
  • Ggf. wird eine Scheuermilch genutzt.
  • Das Waschbecken und die Dusche/Wanne werden nach einer Wartezeit ausgespült.
  • Die Wischlappen werden nach drei Tagen gewechselt.
  • Im Infektionsfall wird eine 0,5 prozentige Desinfektionslösung genutzt (Einwirkzeit: eine Stunde)
  • Der Duschvorhang wird zweimal im Jahr mit Waschmittel gereinigt (abhängig vom Material). Toilettenstühle werden mit einem Haushaltsreiniger gesäubert. Bei Infektionen ist ein Flächendesinfektionsmittel einzusetzen.

  • übliche Haushaltsreiniger

  • alle Pflegekräfte

Flächen nahe des Bewohners

  • täglich
  • bei Verschmutzung im Infektionsfall häufiger (abhängig vom Erreger)

  • Nachtschränkchen werden mit Allzweckreiniger abgewischt. Im Infektionsfall wird eine 0,5 prozentige Desinfektionslösung genutzt (Einwirkzeit: eine Stunde)
  • Es werden frische Wischtücher genutzt.
  • Es wird nicht nachgetrocknet, sondern ggf. lediglich abgeledert.

  • übliche Haushaltsreiniger

  • alle Pflegekräfte

Arbeitsflächen in der Küche

  • nach Verwendung

  • Die Flächen werden freigeräumt und reinigend abgewischt.
  • Die Wischlappen werden nach drei Tagen gewechselt.

  • übliche Haushaltsreiniger

  • alle Pflegekräfte

Küchengeräte

  • nach Verwendung

  • Falls notwendig wird das Gerät für die Reinigung demontiert.
  • Falls möglich wird für die Reinigung ein Geschirrspülautomat genutzt, anderenfalls erfolgt die Reinigung im Waschbecken mittels Spülmittel, Bürsten und Lappen.
  • Falls notwendig werden die Komponenten mit einem Geschirrtuch getrocknet und danach wieder zusammengebaut.
  • Lappen und Geschirrtücher werden nach drei Tagen gewechselt.

  • Geschirrspülmittel oder Tabs für den Geschirrspülautomaten

  • alle Pflegekräfte

Kühlschrank

  • alle sechs Monate
  • bei sichtbaren Verschmutzungen
  • falls verdorbene Lebensmittel in größeren Mengen im Kühlschrank gelagert wurden.  

  • Der Kühlschrank wird ausgeräumt.
  • Der Kühlschrank wird abgetaut. Auftretendes Schmelzwasser wird aufgenommen und entsorgt.
  • Die Innenflächen des Kühlschranks werden mit einem frischen Lappen reinigend ausgewischt.
  • Der Kühlschrank trocknet ab und wird danach wieder eingeräumt.
  • Die Temperatureinstellung des Kühlschranks wird kontrolliert.
  • Die Reinigungslösung wird nach der Nutzung zeitnah entsorgt.

  • Geschirrspülmittel

  • alle Pflegekräfte

Besteck und Geschirr

  • nach Verwendung

  • Nach Möglichkeit sollte ein Geschirrspülautomat für die Reinigung genutzt werden.
  • Wenn dieser nicht vorhanden ist, wird das Geschirr im Küchenspülbecken mit heißem Wasser und Geschirrspülmittel gesäubert.
  • Mit heißem Wasser werden Rückstände des Spülmittels entfernt.
  • Das Geschirr wird getrocknet oder in einem Trocknungsgestell abgestellt.
  • Bei manueller Reinigung sind Schutzhandschuhe zum Hautschutz zu tragen.

  • Geschirrspülmittel oder Tabs für den Geschirrspülautomaten

  • alle Pflegekräfte

Aufbereitung


Medizinprodukte

  • nach Kontamination
  • vor dem Wechsel von einem Patienten zum nächsten
  • vor Rückgabe an den Pflegedienst gemäß Herstellervorgabe

  • gemäß den vom Hersteller beschriebenen Vorgaben
  • zumeist Sprüh-Wisch-Desinfektion
  • nach Desinfektion wird die Funktionsfähigkeit überprüft.

  • geeignetes Desinfektionsmittel

  • alle Pflegekräfte

Wasch- und Nierenschalen, Material zur Mundpflege

  • nach Verwendung
  • bei sichtbaren Verschmutzungen  

  • Nach Möglichkeit sollte ein Geschirrspülautomat für die Reinigung genutzt werden.
  • Wenn dieser nicht vorhanden ist, wird das Material im Badezimmer ausgewischt und gereinigt.
  • Im Infektionsfall wird eine 0,5 prozentige Desinfektionslösung genutzt. Es muss auf eine vollständige Benetzung geachtet werden.
  • Das Material trocknet von allein.
  • Lappen und Geschirrtücher werden nach drei Tagen gewechselt.

  • Geschirrspülmittel oder Tabs für den Geschirrspülautomaten

  • alle Pflegekräfte

Steckbecken und Urinflaschen

  • nach Verwendung

  • Es werden Schutzhandschuhe getragen.
  • Ausscheidungen werden in die Toilette entleert.
  • Mit Leitungswasser wird nachgespült.
  • Rückstände werden mit Toilettenpapier entfernt.
  • Falls notwendig kann ein Scheuermittel eingesetzt werden.
  • Im Infektionsfall wird eine 0,5 prozentige Desinfektionslösung genutzt.

  • Scheuermittel

  • alle Pflegekräfte

Dispenser

  • jede Woche
  • bei sichtbaren Verschmutzungen  

  • Der Dispenser wird per Hand über dem Küchenspülbecken gereinigt. Dafür werden klares Wasser und Geschirrspülmittel genutzt.
  • Seifenreste werden gründlich entfernt.
  • Der Dispenser wird sorgfältig abgetrocknet.

  • Geschirrspülmittel

  • alle Pflegekräfte

Wäsche

  • bei Kontamination mit meldepflichtigen Keimen, wie etwa Hepatitis B und C, Salmonellen (bei Durchfall)

  • Die Wäsche wird in einer 0,5 prozentigen Desinfektionslösung für eine Stunde eingeweicht und danach regulär in die Waschmaschine gegeben.

  • geeignetes Desinfektionsmittel von der RKI-Liste

  • alle Pflegekräfte



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