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Standardmaßnahmenplan "Alkoholsucht" (neues Strukturmodell / SIS)
Harter
Alkoholismus ist in der Altenpflege ein eher seltenes Phänomen. Der
Grund dafür ist ebenso einfach wie bedrückend: Nur wenige Suchtkranke
erreichen das Seniorenalter.
Standardmaßnahmenplan "Alkoholsucht"
Definition
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Der Weg vom Alkoholmissbrauch zur Alkoholkrankheit verläuft gewöhnlich in drei Schritten:
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Prodromalphase: Der Bewohner trinkt vermehrt
heimlich Alkohol. In Gesprächen wird dieses Thema vermieden. Wird der
Bewohner direkt auf das Problem angesprochen, so leugnet dieser den
Konsum oder sucht Rechtfertigungen für den Alkoholgenuss.
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Kritische Phase: Der Alkoholkonsum ist
gestiegen. Häufig nimmt der Bewohner bereits morgens Alkohol zu sich,
etwa um die Entzugserscheinungen wie innere Unruhe, Tremor und
Schwitzen zu kontrollieren. Zudem sind die ersten
Persönlichkeitsveränderungen zu bemerken. Der Bewohner ist aggressiver,
misstrauisch, krankhaft eifersüchtig und zeigt übermäßiges
Selbstmitleid.
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Chronische Phase: Der Alkoholmissbrauch wird
zum zentralen Lebensinhalt. Der Bewohner ist immer häufiger völlig
betrunken. Er nähert sich dem psychischen und körperlichen
Zusammenbruch.
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Eine Alkoholkrankheit ist an folgenden Symptomen zu erkennen:
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Der Bewohner verspürt einen starken Zwang (sog. "Craving"), Alkohol zu konsumieren.
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Der Bewohner kann weder den Beginn noch das
Ende des Alkoholkonsums steuern, noch kann er die Menge des
konsumierten Alkohols bestimmen.
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Im Laufe der Zeit verträgt der Bewohner eine stetig steigende Menge an Alkohol. Die Dosis wird daher ständig erhöht.
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Andere Interessen, Bedürfnisse und Verpflichtungen rücken immer weiter in den Hintergrund.
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Der Bewohner zeigt zunehmend Vergiftungserscheinungen.
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Selbst wenn körperliche Folgeschäden sichtbar werden, schränkt der Bewohner den Alkoholkonsum nicht ein.
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Der Bewohner zeigt bei Abstinenz körperliche
Entzugserscheinungen, etwa Schweißausbrüche, ausgeprägte Unruhe, Tremor
und Angstzustände. Der Bewohner ist desorientiert und
wahrnehmungsgestört oder leidet unter Halluzinationen.
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Bei der Dokumentation der Alkoholabhängigkeit nutzen wir die Typologie nach Jellinek
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Alpha-Alkoholismus: Der "Konflikttrinker"
nutzt den Alkohol, um Konflikte etwa mit Angehörigen, Mitbewohnern oder
Pflegekräften zu betäuben.
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Beta-Alkoholismus: Der "Gelegenheits- bzw.
Verführungstrinker" trinkt nicht regelmäßig, dann aber maßlos. Anlässe
sind etwa Geburtstagsfeiern, Silvesterfeiern, Sommerfeste usw.
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Gamma-Alkoholismus: Ein "süchtiger Trinker"
unterliegt psychischer, später auch physischer Abhängigkeit. Es besteht
ein ausgeprägter Kontrollverlust. Eine zeitweilige Abstinenz ist
möglich aber selten. Zudem entwickelt dieser Typus eine wachsende
Toleranz und erhöht stetig die Alkoholdosis.
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Delta-Alkoholismus: Ein "Gewohnheitstrinker"
oder "Spiegeltrinker" trinkt regelmäßig viel Alkohol, ohne dabei jedoch
die Kontrolle zu verlieren. Ein "Gewohnheitstrinker" ist nicht in der
Lage, völlig auf den Alkohol zu verzichten.
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Epsilon-Alkoholismus: Ein "Quartalstrinker"
ist zu mehrmonatigen Abstinenzphasen in der Lage, trinkt dann jedoch
exzessiv, oft über mehrere Tage. Dieses bringt ihn häufig bis an die
Grenze der körperlichen Belastbarkeit.
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Wichtig zu wissen ist:
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Rund 400.000 Menschen in Deutschland über 60 Jahre missbrauchen Alkohol oder sind davon abhängig.
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Alkoholmissbrauch liegt vor, wenn Frauen mehr als 20 Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen (Männer 40 Gramm).
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Das Gehirn eines alten Menschen reagiert viel empfindlicher auf Alkohol als das eines jüngeren.
Maßnahmen
Begründung und Anmerkungen
Fallbeispiel:
Herr Müller leidet am Korsakowsyndrom. Er konfabuliert und ist nicht in
der Lage, seinen Tagesablauf sinnvoll zu strukturieren. Er leidet unter
Wahnvorstellungen und unter Halluzinationen. Im Dialog mit
Pflegekräften wird er häufig beleidigend.
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Wenn Herr Müller im Gespräch abschweift, wird er einfühlsam wieder zum Thema zurückgeführt.
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Herr Müller führt die meisten Maßnahmen im
Rahmen der Körperpflege eigenständig durch. Er hat dafür feste Abläufe
entwickelt, die er jeden Tag in stets gleicher Abfolge durchführt. Er
muss sich dabei konzentrieren und darf nicht abgelenkt werden. Wir
sorgen für Ruhe.
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Manchmal verliert Herr Müller beim Waschen oder
beim Anziehen “den Faden”. Wir sagen ihm dann, welcher Teilschritt als
Nächstes durchzuführen ist. Wir bleiben dabei ruhig und sachlich. Wir
verwenden einfache Sätze.
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Wir lassen uns durch beleidigende Äußerungen
nicht provozieren. Wir nehmen unverschämte oder verletzende Bemerkungen
nicht persönlich.
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Wir vermeiden es, Herrn Müller unseren Willen aufzuzwingen.
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Wir haben uns mit Herrn Müller darauf geeinigt,
dass der Montag der “Badetag” ist. Herr Müller wird an diesem Tag
gebadet. Es erfolgt auch eine intensivere Haar-, Haut- und Nagelpflege.
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Wir versuchen, Herrn Müller zu beruhigen, wenn Wahnvorstellungen oder Halluzinationen auftreten.
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Herr Müller kann von Wahnvorstellungen oder von
Halluzinationen abgelenkt werden. Wir fokussieren seine Aufmerksamkeit
auf sein Lieblingsthema “Eisenbahn”. Die Pflegekraft kann mit ihm in
einem seiner Eisenbahnbücher blättern oder mit ihm über die
Modelleisenbahnen in seiner Vitrine reden.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Im Rahmen der Biografiearbeit erfragen wir,
welche Gewohnheiten der Bewohner bei der Körperpflege bisher hatte. Wir befragen außerdem
Angehörige sowie Personen, die den Bewohner bisher versorgten. Soweit
möglich sollte der Bewohner seine Rituale auch in unserer Einrichtung
weiterhin einhalten können.
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Wenn wir bemerken, dass den Bewohner ein innerer Konflikt quält, bieten wir ihm an, offen über dieses Thema zu sprechen.
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Dem Bewohner wird verdeutlicht, dass er sich
für seine Gedächtnislücken nicht schämen muss und dass es besser ist,
offen über die Defizite zu reden.
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Wir entwickeln einfache Handlungsketten, die
der Bewohner täglich und immer gleich abarbeiten kann. Dieses etwa beim
Ankleiden oder bei der Körperpflege. Wichtig ist, dass von diesen
Prozeduren nicht abgewichen wird.
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Die Komplexität dieser Handlungsketten wird
stetig den Fähigkeiten des Bewohners angepasst. Bei einer
Verschlechterung seines mentalen Zustands werden die Prozeduren
vereinfacht und die Unterstützung durch die Pflegekraft intensiviert.
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Eine Überforderung des Bewohners ist zu
vermeiden. Korsakow-Patienten reagieren auf Überforderung nicht selten
mit kompletter Verweigerung jeder Kooperation.
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Wir testen, ob sich der Bewohner mit kreativen
Spielen oder mit hauswirtschaftlichen bzw. handwerklichen Tätigkeiten
von Wahnvorstellungen oder von Halluzinationen ablenken lässt.
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Die Pflegekraft erkennt die Realität des
Bewohners an, bleibt aber selbst bei der eigenen Wirklichkeit. Etwa:
"Ich glaube Ihnen, dass Ihnen der Mann im Schrank Angst macht, aber ich
selbst kann ihn nicht sehen."
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Die Pflegekraft unterlässt es, in der
Sinnestäuschung des Bewohners "mitzuspielen", also etwa den Mann im
Schrank zu verjagen. In diesem Fall kann sich die Halluzination zu
einem Wahn verfestigen.
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Wir sorgen für eine angemessene medikamentöse Versorgung.
Mehr Informationen in den Standards:
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Pflege von Menschen mit Halluzinationen / Illusionen
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Pflege und Betreuung wahnkranker Senioren
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Pflege und Betreuung von Korsakow-Patienten
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Pflege von Senioren mit Verwahrlosungstendenzen
Fallbeispiel:
Frau Meier ist unter Alkoholeinfluss nur eingeschränkt in der Lage,
sich verbal verständlich zu machen. Sie scheint die Pflegekraft oft
nicht zu verstehen, wenn diese mit ihr sprechen möchte. Da Frau Meier
häufig den ganzen Tag alkoholisiert ist, können wir mit Pflegemaßnahmen
nicht warten, bis sie wieder nüchtern ist. Sie reagiert darauf jedoch
oft aggressiv.
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Wenn eine Pflegekraft mit Frau Meier spricht, sollte sie dabei stets ruhig und freundlich bleiben.
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Diskussionen mit Frau Meier oder Vorwürfe sollten vermieden werden, insbesondere wenn sie alkoholisiert ist.
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Die Pflegekraft redet stets in normaler Lautstärke. Schreien oder lautes Sprechen erzeugt häufig Aggressivität.
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Die Pflegekraft verwendet einfache Sätze; im Idealfall Hauptsätze ohne Nebensätze.
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Nach jedem Satz macht die Pflegekraft eine kurze Pause, damit Frau Meier den Inhalt verarbeiten kann.
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Die Pflegekraft erklärt Frau Meier, warum eine
bestimmte Pflegemaßnahme jetzt erforderlich ist. Sie bleibt dabei
freundlich, redet leise, aber bestimmt.
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Wenn mehrere Pflegemaßnahmen notwendig sind,
beginnt die Pflegekraft mit der Maßnahme, die am wenigsten in die
Intimsphäre von Frau Meier eingreift. Es sollte also zuerst die
Pulsmessung erfolgen, dann die Blutdruckmessung und erst zum Schluss
die Blutzuckermessung.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Soweit es möglich ist, hält die Pflegekraft
immer etwas Abstand von der Bewohnerin. Diese fühlt sich dann nicht
bedrängt. Zudem bleibt der Pflegekraft mehr Zeit, um auf etwaige
körperliche Aggressivität zu reagieren.
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Die Pflegekraft sollte sich stets auf Augenhöhe
begeben. Wenn eine gestürzte Bewohnerin auf dem Boden sitzt, begibt
sich die Pflegekraft in die Hocke.
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Wir prüfen, ob Schmerzen für das Verhalten
ursächlich sind, also etwa ein Verbandswechsel oder unangenehme
Mobilisationen. In diesem Fall sollte eine vorherige
Schmerzmittelapplikation geprüft werden.
Mehr Informationen in den Standards:
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Pflege von alkoholabhängigen Senioren
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Aggressive Bewohner: Prophylaxe und Verhalten im Notfall
Fallbeispiel:
Herr Müller zieht sich in sein Bett zurück. Er kann dort ungestört
Alkohol konsumieren und danach schlafen. Überdies ist das Sturzrisiko
im Rausch geringer. Als Folge der Immobilität steigt das Risiko von
typischen Komplikationen wie Dekubitus, Kontrakturen oder Pneumonie. Er
ist sozial isoliert.
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Herr Müller wird konsequent dazu aufgefordert,
das Bett zu verlassen und körperlich aktiv zu bleiben. Da eine
Gangunsicherheit besteht, soll Herr Müller seinen Rollator nutzen.
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Wir bieten Herrn Müller die Teilnahme an der
Gymnastikgruppe an. Mit etwas Überredung ist es zumeist möglich, ihn
dafür zu motivieren.
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Herr Müller spielt gerne mit Herrn Schulze und
mit Frau Schwarz “Mensch ärgere Dich nicht”. Er muss dazu jedoch zunächst
motiviert werden.
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Herr Müller sollte den Kontakt mit Herrn Schreiner meiden, da dieser ebenfalls Alkoholiker ist und ihn zum Mittrinken animiert.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Wir informieren die Familienangehörigen über das Krankheitsbild und legen ihnen die notwendigen Verhaltensgrundsätze nahe.
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Wir vermitteln Familienangehörigen den Kontakt zu Selbsthilfegruppen.
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Wenn es Streit mit Familienangehörigen gibt, versuchen wir, den Dialog zwischen beiden Seiten wieder in Gang zu bringen.
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Der Bewohner sollte den Kontakt zu Mitbewohnern
meiden, die in seiner Gegenwart Alkohol trinken. Wir wirken
entsprechend auf Mitbewohner ein und sensibilisieren diese für die
Problematik.
Mehr Informationen im Standard "Pflege von alkoholabhängigen Senioren".
Fallbeispiel:
Frau Meier trinkt seit Jahren viel Alkohol. Ihr Immunsystem ist
geschwächt. Die Anfälligkeit für Infektionserkrankungen ist erhöht.
Frau Meier ist häufig erkältet. Sie leidet zudem unter typischen Hautschäden,
die von anhaltendem Alkoholmissbrauch ausgelöst werden, also Facies
alcoholica (andauernde oder anfallsweise auftretende Gesichtsrötung),
Palmarerythem (rote Handinnenflächen) und Spider naevi (sog.
"Spinnenhaut"). Sie hat eine trockene, rissige Haut.
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Frau Meier wird einmal im Jahr gegen die Influenza ("Virusgrippe") geimpft.
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Frau Meier soll sich im Rahmen ihrer
Möglichkeiten sportlich betätigen. Wir erklären ihr, dass Sport das
Immunsystem stärkt. Frau Meier nutzt einen Fahrradtrainer, der in ihrem
Zimmer steht.
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Alle Pflegekräfte, die das Zimmer von Frau
Meier betreten, führen vor und nach dem Besuch eine hygienische
Händedesinfektion durch. Auch Frau Meier soll sich regelmäßig die Hände
desinfizieren.
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Wir
verdeutlichen Frau Meier, dass sich der Hautzustand und die
Immunschwäche verschlimmern werden, wenn sie den Alkoholgenuss nicht
einstellt oder zumindest reduziert.
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Frau Meier wird dazu angeleitet, sich morgens mit einer pflegenden Hautlotion einzureiben.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Wir beraten die Bewohnerin und ihre Angehörigen
insbesondere zu Fragen der Infektionsprophylaxe. Die Bewohnerin soll
den Kontakt mit Mitbewohnern meiden, wenn diese an einer akuten
Infektion wie der Influenza leiden.
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Die
Versorgung von offenen Wunden muss besonders sorgfältig erfolgen. Bei
Zu- und Ableitungen ist besonders strikt auf Asepsis zu achten.
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Die Bewohnerin sollte sich eiweiß- und vitaminreich ernähren.
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Wir prüfen, ob neben dem Alkohol auch
Medikamente mitursächlich für die Hautprobleme sein könnten. Ggf.
werden der Wirkstoff geändert und die Dosierung angepasst.
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Die Bewohnerin wird einem Hautarzt vorgestellt. Die angeordnete Therapie wird gewissenhaft umgesetzt.
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Wir achten darauf, dass die Bewohnerin keine Leberzirrrose entwickelt.
Mehr Informationen in den Standards:
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Händedesinfektion
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Pflege von Senioren mit Mykosen (Pilzerkrankungen)
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Pneumonieprophylaxe
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Influenza (Virusgrippe)
Fallbeispiel:
Herr Müller verzichtet auf Alkohol. Er leidet unter Puls- und
Blutdruckschwankungen als Folge des Entzugs. Ihm ist schwindelig. Als
Folge des Alkoholentzugs kommt es zu motorischer und zu innerer Unruhe.
Herr Müller neigt außerdem dazu, das Essen hastig herunter zu schlingen. Es besteht daher ein
erhöhtes Aspirationsrisiko. Es steigt überdies das Risiko einer
Suchtverlagerung vom Alkohol zum Essen.
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Herr Müller wird häufiger in seinem Zimmer besucht.
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Die Vitalwerte von Herrn Müller werden
engmaschig überwacht. Bei potenziell bedrohlichen Spitzen wird der
Arzt/Notarzt informiert.
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Aufgrund der Sturzgefährdung sollte Herr Müller beim Gehen von einem Mitarbeiter begleitet werden, also etwa ins Badezimmer.
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Sofern es möglich ist, wird Herr Müller durch
Beschäftigungsmaßnahmen von der Unruhe abgelenkt. Herr Müller hört
gerne klassischen Jazz.
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Wir prüfen regelmäßig, ob Drainagen und
Verweilkatheter noch korrekt liegen. Wenn Herr Müller daran manipuliert
hat, müssen diese ggf. entfernt und neu gelegt werden.
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Herr Müller wird beim Essen beobachtet und ggf. aufgefordert, langsam zu essen, gründlich zu kauen und vorsichtig zu schlucken.
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Herrn Müller werden kleine mundgerechte Portionen angeboten.
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Das Körpergewicht wird regelmäßig erfasst. Ggf. wird die Ernährung angepasst.
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Der Hausarzt wird über die Entzugserscheinungen
informiert. Gemeinsam überlegen wir, ob Medikamente zur Linderung
sinnvoll eingesetzt werden können.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Wenn alle anderen Alternativen erfolglos
bleiben und die Gesundheit des Bewohners gefährdet ist, prüfen wir als
letzte Option die Anwendung von Fixierungsmaßnahmen.
Mehr Informationen in den Standards:
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Pflege von Senioren bei Unruhe und Agitiertheit
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Pflege von Senioren mit Schwindel
Fallbeispiel:
Frau Meier konsumiert Alkohol und gleichzeitig verschiedene
Medikamente. Die Wechselwirkungen des Alkohols mit den Arzneimitteln
führen zu Schwindel. Als Folge des Rausches ist sie sturzgefährdet.
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Frau Meier erhält Medikamente bevorzugt am Morgen, wenn sie i. d. R. nüchtern ist.
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Frau Meier wird darauf aufmerksam gemacht, dass
sie nicht allein aufstehen sollte. Wenn sie das Badezimmer aufsuchen
möchte, sollte sie von einer Pflegekraft begleitet werden.
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Wir stellen sicher, dass Frau Meier stets festes Schuhwerk trägt.
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Das Umfeld von Frau Meier sollte frei von
Stolperfallen u. ä. Gefahrenquellen sein. Sie wirft gelesene
Zeitschriften direkt auf den Boden vor ihr Bett. Frau Meier könnte auf den
Zeitschriften ausrutschen.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Wir prüfen, ob die Bewohnerin Schutzkleidung wie z. B. einen Hüftprotektor tragen sollte.
Mehr Informationen in den Standards:
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Pflege von Senioren mit Schwindel
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Anwendung von Hüftprotektoren
Fallbeispiel:
Herr Müller vernachlässigt seine Körperpflege. Als Folge des
Alkoholmissbrauchs zeigt er eine starke Hauttranspiration. Er riecht
unangenehm. Freunde, Angehörige und Mitbewohner ziehen sich zurück.
Herr Müller zeigt auch kein Interesse an seiner Kleidung. Er kleidet
sich nicht situationsgerecht, etwa bei Kälte oder bei großer Hitze.
Herr Müller leidet zudem unter Parodontitis, Zahnstein und Karies. Überdies ist
die Mundschleimhaut entzündet. Er klagt über Schmerzen. Herr Müller
muss sich häufig übergeben. Die Magensäure greift die Zahnsubstanz an.
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Wenn Herr Müller nach Schweiß oder nach Urin
riecht, wird ihm dieses nicht offen gesagt. Hilfreicher ist es,
gemeinsam mit ihm eine Körperwäsche vorzunehmen.
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Wir verzichten auf den Einsatz von alkoholhaltigen Einreibemitteln, da Herr Müller diese trinken könnte.
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Wir helfen Herrn Müller bei der Auswahl der Kleidung.
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Wenn Herr Müller die Einrichtung für einen
Spaziergang oder für eine Einkaufstour verlassen möchte, stellen wir
sicher, dass er angemessen bekleidet ist und solides Schuhwerk trägt.
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Wir stellen sicher, dass Herr Müller seine Kleidung jeden Morgen wechselt.
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Wir animieren Herrn Müller, seine Kleidung eigenständig auszuwählen.
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Wir leiten Herrn Müller zur regelmäßigen Zahnpflege an.
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Wir erinnern Herrn Müller daran, die jährlichen Zahnarztkontrollen wahrzunehmen.
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Wenn sich Herr Müller übergeben muss, erfolgt danach eine sorgfältige Mundpflege. Insbesondere sind Mundspülungen sinnvoll.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Wir erfragen beim Bewohner, welche Vorlieben
und Gewohnheiten er bei der Körperpflege hatte. Diese werden bei der
Pflege durch uns berücksichtigt. Ggf. befragen wir dazu Angehörige.
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Bei Männern regen wir eine regelmäßige Rasur sowie die Nutzung von Deo und von alkoholfreiem Rasierwasser an.
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Wir können den Bewohner nicht dazu zwingen, ein
gewisses Maß an Körperhygiene zu wahren. Gleichzeitig jedoch darf das
nicht dazu führen, dass die Pflegekräfte die Verwahrlosung irgendwann
hinnehmen. Der Bewohner muss permanent angeleitet und aufgefordert
werden.
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Wenn der Bewohner beginnt, sich äußerlich zu pflegen, so wird er dafür nachdrücklich gelobt.
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Ggf. kann ein Friseurbesuch nicht nur die Frisur, sondern auch das Selbstbild deutlich verbessern.
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Wir ermutigen Bewohnerinnen, ggf. auch Schmuck und Parfüm zu tragen.
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Wir leiten eine Zahnarztbehandlung ein, um die Zähne sanieren zu lassen.
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Wir unterstützen den Bewohner dabei, Zahn- und Mundpflegeprodukte zu finden, die keinen Alkohol enthalten, z. B. Mundwasser.
Mehr Informationen in den Standards:
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Ganzwaschung am Waschbecken
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Ganzwaschung im Bett
Fallbeispiel:
Herr Müller trinkt zu viel Alkohol und vernachlässigt darüber die
Nahrungszufuhr. Er verliert an Körpergewicht. Manchmal fällt er in eine
Unterzuckerung. Es besteht dann Lebensgefahr. Herr Müller leidet zudem
unter einem Flüssigkeitsdefizit, da er nicht ausreichend trinkt. Als
Folge des Alkoholkonsums muss Herr Müller vermehrt Wasser lassen. Es
kommt im Körper zu einem Flüssigkeitsmangel bis hin zur Dehydratation.
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Wir ermitteln immer am Montag den BMI von Herrn Müller.
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Herr Müller erhält mehrere kleine Mahlzeiten statt der drei Hauptmahlzeiten.
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Herr Müller sollte seine Mahlzeiten im Speisesaal in Gesellschaft einnehmen und nicht allein auf seinem Zimmer.
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Wenn Angehörige Herrn Müller besuchen, sollten diese mit ihm eine Mahlzeit einnehmen.
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Wenn relevante Symptome erkennbar sind, werden
der Blutzuckergehalt ermittelt und die sich daraus ergebenden Maßnahmen
eingeleitet.
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Wir bieten Herrn Müller grundsätzlich vor und nach jeder Mahlzeit etwas zu trinken an. Er mag Eistee und verdünnten Orangensaft.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Gemeinsam mit dem Bewohner erstellen wir einen Ernährungsplan, der seine Wünsche berücksichtigt.
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Wenn der Bewohner über einen längeren Zeitraum die Nahrung verweigert, setzen wir den Standard "Nahrungsverweigerung" um.
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Es ist zu beachten, dass bei Einnahme von
Antidiabetika und beim gleichzeitigen Konsum von Alkohol die Gefahr
einer Unterzuckerung erheblich wächst.
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Wir stellen sicher, dass sich die angebotenen
Getränke stets in Griffweite des Bewohners befinden. Sehbehinderten
Bewohnern wird die Position des Getränks gezeigt.
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Dem Bewohner werden stets nur solche Getränke
angeboten, die er akzeptiert. Ggf. fragt die Pflegekraft nach, ob ihm
das Getränk nicht schmeckt und ob er ein anderes Getränk bevorzugt.
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Wir achten darauf, ob der Bewohner die angebotenen Getränke heimlich entsorgt (etwa in den Blumentopf oder in eine Vase).
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Bewohnern, die nicht mehr in der Lage sind,
selbstständig zu trinken, bieten wir Getränke vor und nach jeder
pflegerischen Maßnahme an.
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Typische Anzeichen für eine Unterzuckerung sind: Kontrollverluste des Körpers,
Unruhe, Konzentrationsstörungen, Schweißausbrüche, Frieren usw.
Mehr Informationen in den Standards:
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Dehydratationsprophylaxe
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Unterzuckerung (Hypoglykämie)
Fallbeispiel:
Frau Meier ist bereit, auf Alkohol zu verzichten. Sie ist allerdings in
ihrer Abstinenz noch nicht gefestigt. Sie spürt einen erheblichen
Suchtdruck und ist sehr unruhig. Der Genuss von Alkohol war in den
letzten Jahren für sie der zentrale Lebensinhalt. Frau Meier hat
derzeit keine anderen Hobbys. Da sie aktuell keinen Alkohol trinkt, ist
ihr häufig langweilig. Es steigt das Risiko, dass sie aus diesem Grund
wieder Alkohol konsumiert. Nach einem Rückfall macht sie sich Vorwürfe.
Dennoch möchte sie am Ziel der Abstinenz festhalten.
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Wir achten darauf, dass Frau Meier in keinem Fall ungewollt mit Alkohol in Kontakt kommt.
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Frau Meier erhält keine alkoholhaltigen
Lebensmittel, etwa Pralinen mit Alkoholfüllung, Weincreme oder mit Wein
verfeinerte Soßen.
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Flüssiges Desinfektionsmittel wird durch Desinfektionsmittel in Gelform ersetzt.
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Wir halten spiritushaltige Reinigungsmittel unter Verschluss und überkleben die Mittel mit einem Totenkopfzeichen.
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Wir achten darauf, dass die verabreichten
Medikamente möglichst keinen Alkohol enthalten. Dieses ist häufig bei
pflanzlichen und bei homöopathischen Arzneien der Fall. Auch die
Verwendung von alkoholischen Mundspülungen sollte unterbleiben.
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Frau Meier soll den Konsum von "alkoholfreiem"
Bier vermeiden. Diese Getränke können geringe Mengen Alkohol enthalten.
Zudem gibt es eine geschmackliche Nähe zu alkoholhaltigem Bier.
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In Absprache mit dem Betreuer und mit Frau
Meier erhält sie kein Bargeld und wird bei Einkäufen von einem
(ehrenamtlichen) Mitarbeiter begleitet.
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Frau Meier wird bei einem Rückfall erklärt,
dass es im Laufe der Therapie immer wieder zu Rückschlägen kommen wird.
Wir verdeutlichen ihr, dass es sinnvoll ist, sich der Sucht erneut zu
stellen und eine weitere lange Abstinenzphase anzustreben.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Wir stehen der Bewohnerin jederzeit für ein
Gespräch zur Verfügung. Wir sammeln Informationen, um unsere Kenntnisse
über die Bewohnerbiografie zu vervollständigen. Relevant sind
insbesondere Kriegserfahrungen, sexuelle Gewalt oder etwa der Tod von
nahestehenden Personen.
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Wir informieren die Bewohnerin über
Hilfsangebote wie etwa Suchtberatungsstellen, psychosoziale
Beratungsangebote, Selbsthilfegruppen oder spezialisierte Kliniken. Im
Fall des Verlusts eines nahen Angehörigen bieten wir der Bewohnerin die
Teilnahme an einer Trauergruppe an. Wir kontaktieren die
Kirchengemeinde und bitten um seelsorgerische Begleitung.
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Wir kontaktieren die Angehörigen. Wir bitten
diese, die Bewohnerin für ihre Bemühungen zu loben. Auch die
Pflegekräfte motivieren die Bewohnerin jeden Tag.
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Wir versuchen, die Bewohnerin durch
Beschäftigungsangebote abzulenken. Die Bewohnerin kann z. B. lesen,
fernsehen oder Kreuzworträtsel lösen. Oftmals hilft es auch, die
Bewohnerin warm oder kalt duschen zu lassen oder ein Bad mit
ätherischen Ölen anzubieten.
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Körperliche Unruhe kann durch Aktivität
gelindert werden. Sofern die Bewohnerin körperlich dazu in der Lage
ist, soll sie Treppen steigen oder spazieren gehen. Bei Aktivitäten
außerhalb der Einrichtung sollte sichergestellt sein, dass die
Bewohnerin dabei keinen Alkohol kaufen kann.
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Im Rahmen der Biografiearbeit erfragen wir,
welche Hobbys die Bewohnerin hatte, bevor sie alkoholkrank wurde. Diese
Hobbys kann sie nun wieder aufnehmen.
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Wir informieren die Bewohnerin über das
Freizeitangebot in unserer Einrichtung. Wir animieren sie immer wieder,
daran teilzunehmen.
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Wir fördern den Kontakt zu Mitbewohnern. Dabei
muss sichergestellt sein, dass diese in Gegenwart der Bewohnerin keinen
Alkohol konsumieren.
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Die Bewohnerin soll den Kontakt zu ihrer Familie intensivieren.
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Wir animieren die Bewohnerin, nach einem
Rückfall für sich selbst einen Bericht zu schreiben. Sie soll die
Ursachen für den Rückfall ergründen und diese schriftlich festhalten.
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Wir prüfen, ob die Bewohnerin bei einem
erneuten Abstinenzversuch zusätzliche Hilfsangebote nutzen sollte, die
sie zuvor noch abgelehnt hatte.
Mehr Informationen in den Standards:
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Pflege von Senioren während einer Alkoholentgiftung
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Pflege von alkoholabhängigen Senioren
Fallbeispiel:
Herr Müller verzichtet freiwillig auf Alkohol. Als Folge des Entzugs
ist sein Biorhythmus gestört. Er ist abends nicht müde genug, um
einzuschlafen. Als Folge des Entzugs steigt zudem die Anfälligkeit für
Sinnestäuschungen. Diese beunruhigen Herrn Müller und halten ihn vom
Schlaf ab.
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Durch sinnvolle, tagesstrukturierende Freizeitangebote wird Herr Müller so weit ermüdet, dass er abends einschlafen kann.
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Wir sorgen für einen entspannten Verlauf des Abends und vermeiden es, Herrn Müller aufzuregen.
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Wir empfehlen Herrn Müller, am Abend Entspannungsübungen durchzuführen. Herr Müller kennt und nutzt Joga.
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Wir schalten das Dämmerlicht ein.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Feste Einschlafrituale (Nachrichten sehen, Schlummertrunk, Zigarillo, warmes Fußbad usw.) können Einschlafprobleme abbauen.
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Den Einsatz von Schlafmitteln (Hypnotika)
versuchen wir zu vermeiden. Stattdessen prüfen wir, ob warme Milch,
pflanzliche Wirkstoffe oder Tees als Alternative genutzt werden können.
Häufig sind auch atemstimulierende Einreibungen hilfreich.
Mehr Informationen in den Standards:
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Pflege und Betreuung von Senioren mit Schlafstörungen
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Pflege von Menschen mit Halluzinationen / Illusionen
Fallbeispiel:
Unter Alkoholeinfluss ist das Verhalten von Herrn Müller aggressiv,
irrational und unvorhersehbar. Es kann zu einer Fremd- und
Selbstgefährdung kommen. Herr Müller sieht Pflegekräfte als Gegner an,
die ihm den Alkohol entziehen wollen. Ebenfalls ist er manchmal in alkoholisiertem Zustand auch sexuell enthemmt. Er
belästigt sowohl weibliche Pflegekräfte oder andere Bewohnerinnen. Gemeinsam mit Angehörigen, dem
Arzt und dem Bewohner ist eigentlich eine Reduktion des Alkoholkonsums vereinbart.
Herr Müller hält sich jedoch nicht immer an die Absprachen. Sein nachlässiges Verhalten mit
Feuer und mit Rauchutensilien stellt überdies eine relevante Gefahr für
die Sicherheit der Einrichtung dar.
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Insbesondere weibliche Pflegekräfte sollten möglichst nie mit Herrn Müller allein sein. Es wird stets ein Kollege gerufen.
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Wir lassen den Betrunkenen nie aus den Augen.
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Bei invasiven und bei intimen Pflegehandlungen
gehen wir besonders einfühlsam mit Herrn Müller um, da dieser mit
Aggressionen reagieren könnte.
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Wir entfernen alle Gegenstände aus dem Umfeld
von Herrn Müller, die eine Gefahr darstellen könnten. Dazu zählen etwa
Messer, Feuerzeuge usw. Wir achten auf mögliche Wurfgeschosse; etwa
Bierflaschen.
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Herrn Müller wird verdeutlicht, dass der
wiederholte Verstoß gegen Sicherheits- und Verhaltensregeln dazu führen
kann, dass er die Einrichtung verlassen muss.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Wir setzen konsequent auf das System der Bezugspflege.
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Wir bemühen uns stets um ein
Vertrauensverhältnis zum Bewohner. Die Pflegekraft achtet strikt
darauf, dass sie die Schweigepflicht einhält; dieses insbesondere
gegenüber Angehörigen.
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Es ist wichtig, dass Pflegekräfte keine Versprechen abgeben, die sie nicht einhalten können.
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Wir reden mit dem Bewohner offen über Gefühle, Konflikte und Täuschungsversuche.
-
Wir vermeiden Schuldzuweisungen.
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Wir bitten Angehörige, auf den Bewohner
einzuwirken. In vielen Fällen können Familienmitglieder erheblichen
Druck auf den Bewohner ausüben. Ein mögliches Mittel ist etwa, den
Kontakt mit den Enkel- oder Urenkelkindern zu unterbinden, wenn der
Bewohner alkoholisiert ist.
Mehr Informationen in den Standards:
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Aggressive Bewohner: Prophylaxe und Verhalten im Notfall
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Herausforderndes Verhalten
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Standard "Verhalten bei sexuellen Übergriffen auf Pflegekräfte durch Bewohner"
Fallbeispiel:
Frau Meier trinkt am Abend große Mengen Alkohol. Im Rausch spürt sie den Harndrang nicht. Sie verliert im Schlaf Urin.
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Die Bewohnerin wird mit Inkontinenzmaterial versorgt.
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Die Bewohnerin wird aufgefordert, bei
nächtlichem Harndrang die Nachtwache zu rufen. Diese begleitet sie zur
Toilette, damit sie dort ihre Harnblase entleeren kann.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Bei Männern ist die Nutzung eines Urinalkondoms sinnvoll.
Mehr Informationen in den Standards:
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Anwendung von Einmalslips
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Anwendung von Kondomurinalen
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Zweiteilige Versorgungssysteme bei Inkontinenz
Fallbeispiel:
Der Alkoholmissbrauch führt bei Herrn Müller zur Impotenz. Sein Körper
verweiblicht. Insbesondere bilden sich Brüste aus. Dieses belastet
Herrn Müller sehr. Herr Müller nimmt Viagra ein, trinkt aber
gleichzeitig Alkohol.
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Wir verdeutlichen Herrn Müller, dass sich diese
Symptomatik verschlimmern wird, wenn er den Alkoholgenuss nicht
einstellt oder zumindest reduziert.
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Wenn Herr Müller Potenzmittel einnimmt, darf er
gleichzeitig keinen Alkohol konsumieren. Wir machen ihn auf die
erheblichen Risiken aufmerksam.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Der Bewohner wird einem Facharzt vorgestellt. Die angeordnete Therapie wird gewissenhaft umgesetzt.
Mehr Informationen im Standard "Erektile Dysfunktion".
Fallbeispiel:
Trotz offenkundiger Alkoholabhängigkeit hält sich Herr Müller nicht für
suchtkrank. Er hat keine Absicht, seinen Konsum zu ändern. Er ist nicht
der Ansicht, dass sein Alkoholkonsum überdurchschnittlich hoch ist.
Herr Müller hält seinen Alkoholgenuss für gesundheitlich unbedenklich.
Er ist der Überzeugung, dass sich eine Änderung seines Verhaltens in
seinem Alter ohnehin nicht mehr lohnt. Herr Müller verlässt immer wieder die
Einrichtung, um sich Alkohol zu beschaffen. Diesen konsumiert er vor
Ort. Im Rausch ist er nicht mehr in der Lage, den Weg zurückzufinden.
Er überredet zudem Angehörige, ihm Alkohol zu kaufen.
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Wir stellen insbesondere im Winter sicher, dass Herr Müller angemessen bekleidet ist.
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Herr Müller geht gerne zum Getränkediscounter
am Westwall. Wenn ihm dort kein Alkohol verkauft wird, versucht er es
i. d. R. am Kiosk an der Busstation Marienheide. Er trinkt den
gekauften Alkohol gerne am See im Nordpark.
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Wir sprechen seine Tochter auf die Problematik an. Wir bitten diese, keinen Alkohol zu beschaffen.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Wir vereinbaren einen Zeitpunkt, bis zu dem der
Bewohner zurückkehren sollte. Wird dieser überschritten, suchen wir den
Bewohner.
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Wir stellen sicher, dass wir die typischen
Anlaufstellen des Bewohners kennen. Also etwa Getränkegeschäfte,
Trinkhallen, Supermärkte usw. Hier suchen wir zuerst nach dem Bewohner.
Wir wirken auf die Betreiber / auf den Filialleiter ein, zukünftig
keinen Alkohol an den Bewohner zu verkaufen.
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Angehörige sollten es unterlassen, den Bewohner
mit "Stärkungs- und Aufbaupräparaten" zu beschenken. Diese oft im
Fernsehen beworbenen Tinkturen haben einen Alkoholanteil von bis zu 80
Prozent.
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Es ist zu prüfen, welche Autoritätspersonen so
viel Einfluss auf den Bewohner haben, dass sie ein Umdenken auslösen
können. Infrage kommen z. B. der Hausarzt, ältere Geschwister und
Geistliche. Wir bitten diese, entsprechend auf den Bewohner einzuwirken.
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Dem Bewohner wird verdeutlicht, dass eine
totale Abstinenz nicht zwangsläufig angestrebt wird. In vielen Fällen
ist es möglich, den Alkoholkonsum auf einem akzeptablen Niveau zu
stabilisieren. Die Lebensqualität bleibt dann erhalten. Gleichzeitig
werden die gesundheitlichen Risiken reduziert.
Mehr Informationen im Standard "Pflege von alkoholabhängigen Senioren".
Fallbeispiel:
Frau Meier ist alkoholabhängig. Sie glaubt aber, das Problem im Griff
zu haben. Sie gibt an, nur wenig Alkohol zu sich zu nehmen. Wir treffen
mit ihr verschiedene Vereinbarungen, um ihr bei der Reduzierung ihres
aktuellen Alkoholkonsums zu unterstützen.
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Frau Meier darf keinen Alkohol in ihrem Zimmer lagern. Dafür erhält sie über den Tag verteilt drei Flaschen Bier.
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Bei großem Suchtdruck soll sie sich sofort an
ihre Bezugspflegekraft wenden, die ihr helfen soll, diese aktuelle Krise ohne Alkohol zu meistern.
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Mehr Informationen im Standard "Pflege von alkoholabhängigen Senioren".
Fallbeispiel:
Herr Müller ist aufgrund seiner Alkoholsucht sehr deprimiert. Die Suizidgefahr ist erhöht.
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Wir nehmen uns Zeit, um mit Herrn Müller
zu
reden. Wir thematisieren insbesondere, was ihn zum Suizid bewegt.
Angesprochen werden auch seine Gedanken zum Thema Leben, Sterben
und Tod.
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Wir befragen Herrn Müller ggf. zu seinen
Selbsttötungsplänen: Also etwa, ob er den Entschluss bereits gefasst
hat, welche Methode er wählen will usw.
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Wir bitten den Bewohner um das Versprechen, uns vor einem unmittelbar bevorstehenden Suizid anzusprechen.
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Das Verhalten von Herrn Müller wird in den nächsten Tagen engmaschiger überwacht.
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Wir regen Herrn Müller an, verstärkt die
Freizeitangebote unserer Einrichtung zu nutzen, insbesondere die
Musik-, Bewegungs- und Bastelstunden.
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Wir regen Herrn Müller an, seelsorgerische Unterstützung durch seine Kirchengemeinde zu erbitten.
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Wir vermitteln auf Wunsch den Kontakt zu Selbsthilfegruppen und zu Beratungsstellen.
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Potenziell gefährliche Gegenstände werden aus
dem Bewohnerzimmer entfernt. Etwa Rasierklingen, Medikamente, Geräte
mit langen Kabeln usw.
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Die Einnahme von Medikamenten wird überwacht. Ein Horten und Sammeln von gefährlichen Wirkstoffen muss verhindert werden.
Weitere mögliche Maßnahmen:
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Kontakt mit Haustieren kann die Stimmungslage
des Bewohners verbessern. Falls die Einrichtung über keine eigene Katze
oder einen Hund verfügt, können Pflegekräfte ggf. ihre eigenen Tiere
mit zur Arbeit bringen.
Mehr Informationen in den Standards:
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Erkennung von Depressionen
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Pflege und Betreuung von Senioren mit depressiven Störungen
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Suizidprävention
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