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Standard "Dosieren und verabreichen von Sondenkost"

Der Einsatz von Ernährungssonden in der Pflege ist zwiespältig. Häufig bleibt kein anderer Weg, um schwer kranke Menschen mit Nahrung und mit Flüssigkeit zu versorgen. Gleichzeitig jedoch ist diese Technik sehr anfällig, vor allem bei Bedienungsfehlern und bei Hygienemängeln.


Standard "Dosieren und verabreichen von Sondenkost"


Definition:

Verschiedene Grunderkrankungen können dazu führen, dass ein Pflegebedürftiger nicht mehr in der Lage ist, Nahrung oral zu sich zu nehmen. Dieses ist etwa der Fall bei Schluckstörungen, z. B. nach einem Schlaganfall oder nach einem Schädel-Hirn-Trauma.

  • Bei der enteralen Ernährung erhält der Bewohner die notwendigen Nährstoffe und die Flüssigkeit über eine Magen- oder Dünndarmsonde. Voraussetzung dafür ist, dass der Magen-Darm-Trakt zumindest noch teilweise funktionsfähig ist. Üblich ist dafür die Nutzung einer PEG („perkutane endoskopische Gastrostomie“), also einer Ernährungssonde, die durch die Bauchdecke gelegt wird.
  • Sondenkost ist industriell hergestellte flüssige Spezialnahrung, die über diese Sonde zugeführt wird. Die Herstellung eigener Sondennahrung durch Verdünnung von üblicher Küchenkost ist nicht sinnvoll, da die Gefahr einer bakteriellen Belastung zu hoch ist.
  • Bei der Applikation der Sondenkost sind zwei verschiedene Optionen möglich:
  • Bei der intermittierenden Applikation (sog. “Bolusapplikation”) wird die Sondenkost mehrmals täglich portionsweise verabreicht. Zwischen den Nahrungsapplikationen bestehen also ernährungsfreie Intervalle. Beispiel: Der Bewohner erhält alle drei Stunden 250 ml Nahrung über die Sonde. Die intermittierende Ernährung bietet verschiedene Vorzüge. Die Nahrungsaufnahme erfolgt vergleichsweise physiologisch. Der Bewohner ist während der ernährungsfreien Intervalle in seiner Mobilität nicht eingeschränkt, da seine Sonde bis zur nächsten Mahlzeit ggf. abgestöpselt wird. Bei einer Sondenlage im Duodenum/Jejunum ist die Bolusgabe nicht möglich, da dem Darm die Speicherfunktion des Magens fehlt.
  • Bei einer kontinuierlichen Applikation wird die Sondenkost permanent mit einer vorgegebenen Fließgeschwindigkeit verabreicht. Beispiel: Der Bewohner erhält 100 ml pro Stunde. Diese Applikationstechnik wird oft besser vertragen. Diarrhoe, Völlegefühl und Erbrechen treten seltener auf. Insbesondere ist die kontinuierliche Applikation sinnvoll bei instabiler Stoffwechsellage, also etwa bei Diabetes mellitus.
Je nach Zustand des Bewohners stehen verschiedene Applikationswege zur Verfügung:
  • Die Sondenkost kann mittels einer Spritze portionsweise verabreicht werden. Diese Technik ist zeitaufwendig und personalintensiv. Durch unsachgemäßes Arbeiten entstehen schnell Hygienerisiken. Zudem besteht die Gefahr, dass die applizierte Sondennahrung zu schnell verarbeitet wird. Der Bewohner spürt dann Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall und das sog. “Dumping-Syndrom”.
  • Bei einer Schwerkraftapplikation wird die Sondenkost direkt aus der Flasche oder aus dem Beutel mittels eines speziellen Überleitungssystems verabreicht. Für den Transport wird ausschließlich die Erdanziehungskraft genutzt. Die Geschwindigkeit der Zufuhr regulieren wir über eine Rollklemme des Überleitungssystems.
  • Bei einer Ernährungspumpe wird die Energie für den Transport durch eine elektrisch betriebene Pumpe erzeugt. Die Geschwindigkeit der Applikation kann daher sehr genau gesteuert werden. Die Nahrung wird also langsam und in kleinen Portionen verabreicht. Dieses ist für die meisten Bewohner schonender als eine Schwerkraftapplikation. Zudem bieten die Geräte vielfältige Alarmfunktionen, die Fehlanwendungen vermeiden. Pflegekräfte müssen gemäß Medizinproduktegesetz sorgfältig in die Handhabung von Ernährungspumpen eingewiesen werden.
(Hinweis: Die Modellvielfalt von Magensonden, Zuleitungssystemen, Nahrungspumpen und anderen Geräten ist unüberschaubar. Die Abläufe und die Hygienevorgaben können daher im Detail abweichen. Sie sollten daher diesen Standard an die in Ihrem Pflegeteam genutzten Geräte anpassen.)

Grundsätze:

  • Eine Ernährung per Magensonde ist immer die letzte Option. Sie kommt erst dann in Betracht, wenn alle Maßnahmen für eine orale Applikation erfolglos geblieben sind.
  • Es ist für Bewohner sehr belastend, die Fähigkeit zur oralen Nahrungsaufnahme zu verlieren. Durch die Umstellung auf die Sondenernährung fällt zudem eine Form der Zuwendung weg, wenn dem Bewohner die Nahrung zuvor von einer Pflegekraft eingegeben wurde. Wir kompensieren dieses durch zusätzliche Präsenz und Aufmerksamkeit.
  • Trotz der Umstellung auf die enterale Ernährung sollte die Nahrungsaufnahme ein möglichst “natürliches” Erlebnis bleiben. Der Bewohner soll ein Hungergefühl verspüren, wenn sein Magen leer ist. Sobald er Nahrung zu sich genommen hat, soll er ein angenehmes Sättigungsgefühl verspüren.
  • Sondenkost ist ein ideales Nährmedium für Keime. Daher müssen alle Vorgaben zum hygienischen Umgang strikt beachtet werden.

Ziele:

  • Trotz der Umstellung auf die Sondenernährung wird die Nahrungsaufnahme vom Bewohner als angenehm empfunden.
  • Der Bewohner wird mit Flüssigkeit und mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Eine Gewichtszunahme und eine Gewichtsabnahme werden vermieden.
  • Durch eine konsequente Beachtung der Hygienevorgaben werden Infektionen vermieden.
  • Wir erkennen zeitnah Komplikationen, die durch die Sondenernährung ausgelöst werden.
  • Die Sonde wird vor Beschädigungen und vor Verstopfungen geschützt.

Vorbereitung:

Indikation

  • Durch die Umstellung auf die enterale Ernährung fällt ein erhebliches Stück Lebensqualität weg. Wir hinterfragen daher stets, ob eine Sondenernährung notwendig ist.
  • In vielen Fällen ist es trotz Magensonde möglich, zumindest einen Teil der Nahrung normal zu essen. Durch diese Form der Nahrungszufuhr werden die Schluckreflexe erhalten. Zudem stärken wir das Selbstwertgefühl und das Körperbild des Bewohners.
  • Eine Magensonde ist nicht zwangsläufig dauerhaft notwendig. Auch in der Altenpflege kann sich der Zustand eines Pflegebedürftigen so weit bessern, dass schrittweise wieder auf eine orale Ernährung umgestellt werden kann.

Material

Wir stellen abhängig von der Applikationsmethode das erforderliche Material zusammen. Bei Verbrauchsmaterial wird auf das Verfallsdatum geachtet.

  • Zellstoff
  • Material für eine Mundpflege
  • Spritze zum Nachspülen
  • Tee oder Wasser zum Nachspülen
  • Einmalhandschuhe
Bolusgabe per Spritze:
  • 50- oder 100-ml-Spritze
  • Glas
  • Trichteradapter
  • Spritze zum Nachspülen
  • Tee oder Wasser zum Nachspülen
Schwerkraftapplikation:
  • Überleitungssystem
  • Infusionsständer
  • Ständer für die Sondenkost
  • Spritze zum Nachspülen
  • Tee oder Wasser zum Nachspülen
(Hinweis: Es gibt verschiedene Hersteller von Sondensystemen auf dem Markt. Deren Produkte sind i. d. R. nicht miteinander kompatibel. Daher muss die Pflegekraft prüfen, ob die einzelnen Komponenten zueinanderpassen, also etwa das Zuleitungssystem zur Pumpe.)

Organisation

  • Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt legen wir die Parameter für die Ernährung des Bewohners fest. Ggf. ziehen wir einen Ernährungsberater hinzu. Wichtige Vorgaben sind der Gehalt an Nährstoffen und an Flüssigkeit. Der Arzt gibt auch vor, ob die Nahrung als Bolus per Spritze verabreicht wird, durch Schwerkraft einlaufen soll oder mittels Ernährungspumpe zu applizieren ist. Zudem wird definiert, welche Laufgeschwindigkeit (in Milliliter pro Stunde) zu wählen ist. Auf dieser Basis wird die Pflegeplanung / Maßnahmenplanung modifiziert und ein Ernährungsplan erstellt.
  • Die Nahrungszufuhr erfolgt stets zur gleichen Tageszeit. Nach Möglichkeit sollte der Bewohner die Nahrung zu einem vertrauten und biografisch verankerten Zeitpunkt einnehmen.
  • Mindestens einmal täglich wird eine Ernährungspause von vier Stunden eingehalten. Bei einer ununterbrochenen Zufuhr vermindert sich die Fähigkeit des Magens, Keime abzutöten.
  • Wenn ein Bewohner unter Diabetes mellitus leidet, halten wir Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Der Zeitpunkt der Insulinapplikation muss von ihm festgelegt werden.
  • Die enterale Ernährung wird langsam aufgebaut. Der behandelnde Hausarzt legt die Menge, die Häufigkeit und die Zusammensetzung der Sondennahrung fest sowie ggf. die Zufuhr weiterer Flüssigkeit. Entscheidend dabei sind das Alter des Bewohners, sein Gewicht und die ursächlichen Grunderkrankungen. Falls die applizierte Nahrungsmenge über einen Zeitraum von 24 Stunden gut vertragen wurde, kann am Tag darauf die Mahlzeitenhäufigkeit und die Nahrungsmenge (ca. jeweils um 50 ml) etwas gesteigert werden. Falls der Bewohner Unverträglichkeitsreaktionen zeigt, also etwa Übelkeit oder Durchfall, wird die Nahrungsmenge wieder auf die Menge herabgesetzt, die zuletzt gut vertragen wurde. Ist auch dieses nicht erfolgreich, sollte ein anderes Produkt genutzt werden. Während eines Kostaufbaus ist ggf. keine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen und von Flüssigkeit gewährleistet. In diesem Fall muss eine ergänzende Substitution (z. B. per Infusion) erfolgen.
  • Die Pflegekraft nimmt Einblick in die Pflegedokumentation. Sie prüft, wie gut die Sondennahrung bei der letzten Applikation vertragen wurde.
  • Wir prüfen den aktuellen Zustand des Bewohners. Wir achten auf eine bereits bestehende Übelkeit, Erbrechen, Atonie- oder Ileuszeichen. Wir informieren dann ggf. den Arzt/Notarzt und verabreichen zunächst keine Nahrung.
  • Der Bewohner wird über die bevorstehende Nahrungszufuhr informiert und um Zustimmung gebeten. Auch wenn der Bewohner nicht mehr ansprechbar ist, sollte er informiert werden.

  • Durch das Hochstellen des Kopfteils wird der Bewohner in eine möglichst sitzende Rückenlage gebracht. Damit vermeiden wir ein Völlegefühl und einen Rückfluss des Mageninhalts in die Speiseröhre. Bewusstlose Bewohner werden in eine halb sitzende Oberkörperhochlage mit mind. 30° gebracht.
  • Wenn es der Bewohner wünscht, ermöglichen wir ihm während der Nahrungszufuhr soziale Interaktion, etwa durch Gesellschaft von Mitbewohnern. Ansonsten werden Besucher kurz vor die Tür gebeten, während wir die Sondennahrung anschließen.

Zubereitung der Sondenkost

  • Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch und zieht Einmalhandschuhe an.
  • Die Pflegekraft prüft das Mindesthaltbarkeitsdatum der Sondenkost. Sie prüft, ob der Verschluss der Sondennahrung intakt ist.
  • Bei Anbruch eines neuen Sondenkostbehälters werden das Datum und die Uhrzeit auf der Flasche vermerkt.
  • Die Sondenkost wird gemäß Herstellervorgaben vorbereitet, insbesondere geschüttelt und ggf. auf ca. 30° C erwärmt. Eine Erwärmung auf über 40° C würde die Eiweiße zerstören.
  • Die Pflegekraft prüft sicherheitshalber die Temperatur mit dem Handrücken.
  • Die Pflegekraft aspiriert mittels Spritze und kontrolliert, ob sich noch Nahrungsreste im Magen befinden. Bei größeren Nahrungsresten (mehr als 100 ml) sollte eine ein- bis zweistündige Nahrungspause eingelegt werden. Danach wird dann erneut kontrolliert. Falls notwendig wird der Arzt über die Magenentleerungsstörung informiert.

Durchführung:

Applikation mittels Spritze

  • Die Pflegekraft füllt die angewärmte Sondenkost in ein Glas. Sie prüft die Farbe, den Geruch und die Konsistenz der Nahrung. Nun zieht sie die Sondenkost mit der Spritze auf.
  • Die Pflegekraft legt Zellstoff oder eine Papierserviette unter den Sondenansatz.
  • Die Pflegekraft schließt die Klemme an der Sonde und verbindet den Trichteradapter mit der Spritze. Danach öffnet sie die Klemme wieder.
  • Sie lässt die Sondenkost nun langsam und kontinuierlich einlaufen. Da die Spritze etwas erhöht gehalten wird, ist kein Druck notwendig, um die Sondennahrung einlaufen zu lassen.

Schwerkraftapplikation

  • Die Pflegekraft schließt das Überleitsystem an die Flasche oder an den Beutel an und schließt die Rollklemme.
  • Die Flasche oder der Beutel wird oberhalb des Magenniveaus an einem bereitgestellten Infusionsständer aufgehängt.
  • Die Tropfkammer wird so oft zusammengedrückt, bis sie zu einem Drittel gefüllt ist.
  • Dann öffnet die Pflegekraft die Rollklemme, bis das System luftleer ist, schließt die Rollklemme wieder und verbindet es dann mit der Sonde.
  • Sie öffnet die Klemme an der Sonde und stellt die Tropfgeschwindigkeit mithilfe der Rollklemme so ein, dass die Applikation einer Portion von 500 ml rund 30 bis 45 Minuten dauert.
  • Im Verlauf dieser Zeit kontrolliert die Pflegekraft die Durchlaufgeschwindigkeit regelmäßig. Der Fluss darf nicht stocken. Die Nahrung darf aber auch nicht “durchrauschen”.

Nahrungspumpe

  • Die Sondenkostflasche oder der Sondenkostbeutel wird mit dem Überleitungssystem verbunden.
  • Das Überleitungssystem wird luftfrei befüllt und in das Gehäuse der Ernährungspumpe eingelegt. Nun wird das gesamte System an die Sonde angeschlossen und danach die Klemme an der Sonde geöffnet.
  • Die Pflegekraft wählt die verordnete Flussrate und aktiviert die Pumpe.
  • Sobald die gewünschte Menge zugeführt wurde, ertönt ein akustisches Signal.
  • Bei Störungen während der Applikation ist ein Warnton zu hören. Häufige Probleme sind Luftblasen im Überleitungssystem, ein Rückstau aufgrund eines Knicks in der Sonde oder Fehler beim Einlegen des Überleitungssystems.

Nachbereitung:

Abschluss

  • Vor und nach jeder Gabe der Sondenkost oder von Medikamenten muss die Sonde mit mindestens 20 bis 50 ml Flüssigkeit gespült werden. Sonden werden einmal täglich gespült, wenn sie aktuell nicht verwendet werden. Für das Spülen nutzen wir bevorzugt stilles Mineralwasser. Möglich ist auch die Nutzung von abgekochtem Wasser oder von Kräutertee. Schwarzer Tee und fruchtsäurehaltige Flüssigkeiten sind ungeeignet, da sie eine Ausflockung des Eiweißes auslösen können. Der Zucker kann die Sonde verkleben. Die Pflegekraft muss beim Nachspülen vermeiden, dass zu viel Luft in den Magen eindringt. Es besteht die Gefahr von Blähungen.
  • Nach dem Verabreichen der Nahrung wird die Sonde mit der Kappe verschlossen.
  • Die Klemme an der Sonde wird unmittelbar hinter dem Schraubverschluss geschlossen, damit bei einer Schädigung des Materials die Sonde gekürzt werden kann.
  • Im Rahmen der Aspirationsprophylaxe wird der Oberkörper des Bewohners für mindestens 30 Minuten (besser für 60 Minuten) weiterhin hoch gelagert. Der Bewohner wird auf diese Notwendigkeit hingewiesen und um Kooperation gebeten. Eine erhöhte Rückenlage ist zudem wichtig, damit sich ein Sättigungsgefühl einstellt.
  • Der Bewohner wird in dieser Zeit verstärkt überwacht insbesondere hinsichtlich möglicher Unverträglichkeitsreaktionen.
  • Der Bewohner führt eine Mundpflege durch. Alternativ wird diese von der Pflegekraft übernommen. Wegen der fehlenden Kautätigkeit soll die Speichelproduktion so weit wie möglich angeregt werden. Außerdem ist die Gefahr von Soor und von Mundinfektionen erhöht.
  • Der Bewohner wird nach seinem Befinden gefragt. Ggf. ermittelt die Pflegekraft die Vitalwerte.
  • Die Klingel wird in Reichweite des Bewohners abgelegt. Wir fordern den Bewohner auf, sich zu melden, wenn er Beschwerden spürt.
  • Die Pflegekraft räumt den Raum auf und entsorgt das verwendete Material.
  • Die Pflegekraft führt erneut eine hygienische Händedesinfektion durch.
  • Die Sondenkostmenge und die Zufuhrgeschwindigkeit werden dokumentiert.
  • Wir erfassen und dokumentieren weitere relevante Daten. Etwa:
    • ggf. vorliegende Dehydratation
    • Ödembildung
    • Flüssigkeitsbilanz
    • Gewichtskontrolle
    • BZ-Tagesprofile
  • Nach Ablauf der 30 Minuten bzw. 60 Minuten wird der Bewohner bequem gelagert.
  • Bei relevanten Symptomen oder bei einem Verrutschen der Sonde wird der Arzt benachrichtigt.
  • Falls eine Flüssigkeitsbilanzierung erfolgt, berücksichtigen wir den hohen Flüssigkeitsanteil der Sondennahrung. Ansonsten kann es dazu kommen, dass der Bewohner zu viel Flüssigkeit zu sich nimmt und Ödeme entwickelt.

Komplikationen

Die meisten Bewohner tolerieren die Applikation von Sondenkost gut. Dennoch kann es zu Komplikationen kommen. Daher ist es notwendig, den Zustand des Bewohners zu überwachen und bei entsprechenden Beobachtungen einzugreifen.

  • In vielen Fällen kommt es zu Durchfall. Ursächlich dafür kann zu kalte Nahrung sein, die nach der Entnahme aus dem Kühlschrank nicht erwärmt wurde. Auch eine zu schnelle Applikation kann Durchfall auslösen. Durchfall kann auch durch mit Bakterien kontaminierte Nahrung verursacht werden. Zudem muss immer an eine infektiöse Diarrhö gedacht werden.
  • In vielen Fällen spüren Bewohner nach der Applikation Übelkeit. Diese ist meistens auf eine zu schnelle Zufuhr der Nahrung zurückzuführen. Häufig ist Übelkeit auch die Folge einer zu großen Nahrungsmenge oder einer zu flachen Rückenlage bei der Nahrungsaufnahme.
  • Bei sedierten Bewohnern versagt häufig der Schutzreflex, der das Eindringen von Nahrung in die Trachea verhindert. Es kann zu einer Aspirationspneumonie kommen.
  • Bei Sondenkost mit niedermolekularen Kohlenhydraten (die Nahrung ist schnell verwertbar) sind Hyperglykämien möglich.
  • Zunehmend häufig sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Diese führen zu Erbrechen, zu Durchfall, zu Blähungen und zu Bauchschmerzen.

Weiteres

  • Wir prüfen, ob der Akku der Ernährungspumpe aufgeladen ist. Ansonsten verbleibt das Gerät an der Steckdose, bis der volle Ladungszustand erreicht ist. Mit einem vollen Akku kann eine Ernährungspumpe 16 bis 48 Stunden lang betrieben werden.
  • Der Adapter und die Spritze werden nach jeder Verwendung mit heißem Wasser (mind. 60 °C) durchgespült.
  • Das Überleitungssystem wird alle 24 Stunden gewechselt, um das Risiko einer Kontamination zu begrenzen.
  • Die Ernährungspumpe wird regelmäßig mit einer Wischdesinfektion gesäubert. Wir beachten die Reinigungshinweise des Herstellers.
  • Der Sondenansatz wird regelmäßig mit warmem Wasser und mit einer Zahnbürste gesäubert.
  • Angebrochene Sondenkost lassen wir innerhalb von 8 Stunden einlaufen. Wir schützen die Sondenkost vor direkter Sonneneinstrahlung und vor Wärme.
  • Wenn die Sondenkost in einem Kühlschrank gelagert wurde, muss sie innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden.
  • Die Beseitigung von Sondenverstopfungen ist im Standard "Spülen von PEG / PEJ Beseitigung von Sondenverstopfungen" beschrieben.
  • Die Applikation von Medikamenten ist im Standard "Applikation von Medikamenten mittels PEG-Sonde" definiert.
  • Die Durchführung der Applikation wird regelmäßig durch Pflegevisiten begleitet.

Dokumente:

  • Durchführungsnachweis / Pflegebericht
  • Ein- und Ausfuhrprotokoll
  • Trinkplan
  • Pflegeplanung
  • Vitaldatenblatt

Verantwortlichkeit / Qualifikation:

  • Pflegefachkräfte



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