Diese Seiten wurden für Smartphones optimiert.
Für die PC-Version
klicken Sie bitte hier.
Standardpflegeplan "leichte
Demenz" (AEDL)
Dank
moderner Diagnostik kann eine einsetzende Demenz zwar erkannt werden;
das stetige Fortschreiten der Krankheit lässt sich zumeist aber weder
stoppen noch verzögern. Daher liegt es an den Pflegekräften, durch eine
gut geplante Betreuung ein Höchstmaß an Selbstständigkeit und an
Lebensfreude so lange wie möglich zu bewahren.
Standardpflegeplan
"Leichte Demenz"
Die senile Demenz ist
eine organisch bedingte Verminderung der intellektuellen Hirnleistung
mit negativen Auswirkungen auf zahlreiche Funktionen. Im Laufe der Zeit
treten Gedächtnis-, Wahrnehmungs- und Denkstörungen sowie
Persönlichkeitsveränderungen, Desorientierung und Sprachstörungen auf.
Das wichtigste Frühsymptom ist die verschlechterte Gedächtnisleistung.
Die Primärsymptome (die sog. "6
A") sind:
-
Amnesie (Gedächtnisstörung.
Zuerst ist das Kurzzeitgedächtnis gestört, später dann auch das
Langzeitgedächtnis.)
-
Aphasie (Sprachstörung)
-
Agnosie
(Wahrnehmungsstörungen)
-
Apraxie (Störung von
motorischen Handlungsabläufen)
-
Abstraktionsfähigkeitsverlust
-
Assessmentstörung (die
Urteilskraft ist gestört)
Sekundärsymptome:
-
Angst
-
Unruhe
-
Depressionen
-
Persönlichkeitsstörungen
-
Apathie
-
Aufmerksamkeits- und
Konzentrationsstörungen
-
Paranoia
-
Abwehrverhalten
-
zunehmende zeitliche,
örtliche, situative Desorientiertheit. Später auch Desorientierung zur
eigenen Person
-
gestörter Tag-Nacht-Rhythmus
-
Bewohner vergisst, was er
gesagt hat, und wiederholt es ständig, z. B. "Schwester, wie spät ist
es?"
-
Urin- und Stuhlinkontinenz
-
Schluckstörungen
-
verlangsamtes und
umständliches Denken
Schweregrade:
-
Leichte Demenz: Bei der
leichten Demenz ist ein unabhängiges Leben mit persönlicher Hygiene und
intaktem Urteilsvermögen möglich. Ggf. sind die Berufstätigkeit und
soziale Kontakte aber deutlich beeinträchtigt. Angehörige berichten von
Persönlichkeitsveränderungen. Viele Senioren reagieren darauf mit
Niedergeschlagenheit, Rückzug, Scham und Wut. In dieser Phase
entwickeln sich häufig auch Schuldzuweisungen, z. B. wird dem
Betreffenden immer wieder etwas "gestohlen". Vermutlich handelt es sich
dabei um einen Selbstschutz. Der Betroffene macht sich damit Ereignisse
begreiflich, die er sich sonst nicht mehr erklären kann.
-
Mittelschwere Demenz: Bei
der mittelschweren Demenz ist ein selbstständiges Leben sehr schwierig,
ein erhöhtes Maß an Aufsicht ist notwendig. Bei alleinstehenden
Personen können Gefahren auftreten, wie eine vergessene Herdplatte oder
unbewachte brennende Kerzen. Komplizierte Handlungen können nicht mehr
durchgeführt werden. Neue Handlungen werden nicht mehr erlernt. Der
Betroffene reagiert darauf oft mit Gereiztheit, mit Depressionen und
mit Rückzug. In dieser Phase tritt auch häufig eine motorische Unruhe
auf. Die Betroffenen machen sich auf die Suche nach etwas Bekanntem, z.
B. nach der eigenen früheren Wohnung oder nach einem Geschäft, in dem
sie seinerzeit täglich eingekauft haben.
-
Schwere Demenz: Bei der
schweren Demenz liegt ein Unvermögen vor, das Leben selbstständig zu
führen. Die persönliche Hygiene kann nicht mehr durchgeführt werden. Es
liegt u. a. ein Mutismus (Stummheit bei intakten Sprechorganen und
erhaltenem Sprachvermögen) vor. Ständige Aufsicht und Anleitung sind
erforderlich. Die nächsten Angehörigen werden nicht mehr erkannt. Mit
der Zeit verlernen die Betroffenen das Gehen, das Sitzen und / oder das
Schlucken. Sie werden bettlägerig. Die Krankheit führt schließlich zum
Tod.
In der Altenpflege spielen die
senile Demenz vom Alzheimer Typ und die Multiinfarktdemenz die größte
Rolle.
-
Senile Demenz vom Alzheimer
Typ (SDAT): Die Alzheimerkrankheit ist ein fortschreitender
degenerativer Prozess im Gehirn. Im Kortex (Hirnrinde) kommt es durch
Eiweißablagerungen zum Zelluntergang. So entwickelt sich ein
Hirnschwund vorrangig im Temporal- und im Parietallappen. Die
Alzheimerkrankheit ist nicht heilbar.
-
Multiinfarktdemenz: Die
Multiinfarktdemenz tritt häufig nach wiederholten Schlaganfällen auf,
die sich im Alltag kaum bemerkbar gemacht haben. Häufig leiden die
Betroffenen seit Jahren unter Hypertonie und unter Diabetes mellitus.
Oft sind sie Raucher. Die Ursache der Multiinfarktdemenz ist eine
Minderdurchblutung des Gehirns infolge von arteriosklerotischen
Veränderungen. Der Sauerstoffmangel führt zum Absterben von Neuronen
und somit zu neurologischen Ausfallserscheinungen. Mit entsprechenden
Medikamenten lässt sich die Durchblutung des Gehirns fördern. Typisch
für diese Demenz ist ein schubförmiger Verlauf. Es kann zu einer
plötzlich einsetzenden Verschlechterung kommen. Bei etwa jedem sechsten
Betroffenen kommen epileptische Anfälle hinzu. Die Multiinfarktdemenz
muss nicht zwangsläufig voranschreiten im Gegensatz zur Alzheimerdemenz.
Anmerkung:
-
Standardpflegepläne geben für spezielle
Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie
in diesem Beispiel für leichte Demenz. Standardpflegepläne umfassen
generelle
und potenzielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
-
Aus diesem Grund erleichtert ein
Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf
keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene
Pflegeplanung.
-
Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese
generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz
zu überprüfen und an die individuellen Einschränkungen und Ressourcen
des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim
Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu
überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen
Stand sein sollten.
Pflegeproblem
Pflegemaßnahmen
Pflegeziel
Kommunizieren
-
Der Bewohner leidet unter
Wortfindungsstörungen. Seine Fähigkeit, sich auszudrücken und zu
argumentieren, ist beeinträchtigt.
-
Im Sprachgebrauch des Bewohners ändert sich die
Bedeutung einzelner Worte.
-
Wir geben dem Bewohner ausreichend Zeit zum
Überlegen.
-
Die Pflegekraft hilft dem Bewohner, wenn dieser
nach einer bestimmten Formulierung sucht. Sie bietet dann verschiedene
passende Wörter an.
-
Der Bewohner wird einfühlsam auf falsch
eingesetzte Begriffe hingewiesen. Dieses aber nur, wenn sich der
Bewohner gerne berichtigen lässt. Ansonsten greift die Pflegekraft
nicht korrigierend ein.
-
Der Bewohner soll sich entspannen. Wir sorgen
während eines Gesprächs für eine ruhige Umgebung und stellen
Störquellen ab, etwa einen laufenden Fernseher, das Radio usw. Ggf.
werden das Fenster zur Straße und die Tür zum Flur des Wohnbereichs
geschlossen.
-
Die Pflegekraft motiviert den Bewohner dazu,
sich weiterhin primär verbal auszudrücken und nicht in Gesten
auszuweichen. Sie spricht Themen an, über die der Bewohner gerne redet,
etwa Familie, Hobbys, früherer Beruf usw.
-
Ggf. wird eine logopädische Therapie angeregt.
-
Die Fähigkeit zur Kommunikation bleibt so lange
wie möglich und so umfassend wie möglich erhalten.
-
Ein Rückzug aus dem sozialen Leben und eine
Isolation des Bewohners werden vermieden.
-
Der Bewohner fühlt sich ernst genommen.
-
Der Bewohner erhält alle notwendigen
Informationen.
-
Die Kontrollmechanismen beim Sprachgebrauch
schwächen sich ab. Der Bewohner verwendet zunehmend Kraftausdrücke;
dieses auch, um die eigene Unsicherheit beim Sprechen zu überdecken.
-
Der Bewohner reagiert sehr unwirsch auf die
Korrekturen, weil ihm dadurch die eigenen Defizite bewusst werden.
-
Der Bewohner nutzt zunehmend inhaltsarme
Redefloskeln, wenn er die Worte für eine sinnvolle Antwort nicht mehr
findet. ("Wer zuletzt lacht, lacht am besten", "Wer anderen eine Grube
gräbt, fällt selbst hinein" usw.)
-
Wir vermeiden Gesprächsthemen, die den Bewohner
emotional stressen. Wenn das Gespräch für den Bewohner zu anstrengend
oder zu aufwühlend wird, lenken wir das Thema auf einen anderen
Schwerpunkt.
-
Der Bewohner wird gelobt, wenn er sich korrekt
ausdrückt. Wir tadeln ihn nicht für fehlerhafte Sprache.
-
Wir sorgen für eine freundliche
Gesprächsatmosphäre. Wir halten Augenkontakt und achten auf eine
freundliche Mimik.
-
Die Fähigkeit zur Kommunikation bleibt so lange
wie möglich und so umfassend wie möglich erhalten.
-
Der Bewohner ist nicht mehr in der Lage,
komplexe gesprochene Sätze zu verstehen.
-
Er sagt dann häufig “ja, ja”, obwohl er die
Information nicht aufgenommen hat.
-
Die Pflegekraft nutzt bei der Kommunikation mit
dem Bewohner kurze Sätze.
-
Die Pflegekräfte vermeiden Pronomen (z. B.
"es", "sie", "wir", "ihr" oder "sie"). Stattdessen werden Personen oder
Gegenstände konkret mit dem Namen oder mit der Bezeichnung benannt.
-
Wir stellen keine "W-Fragen", also "warum",
"weshalb" usw. Wir stellen bevorzugt Fragen, die sich mit "ja" oder mit
"nein" beantworten lassen.
-
Ggf. werden einzelne Sätze mehrfach wiederholt,
bis der Bewohner den Sinn verstanden hat. Falls notwendig werden die
Sätze weiter vereinfacht.
-
Die Pflegekraft fragt nach, ob sie vom Bewohner
korrekt verstanden wurde. Sie achtet dabei auch auf seine Mimik und auf
die Gestik. Sie verlässt sich nicht allein auf die Bestätigung des
Bewohners, dass er alles verstanden hat.
-
Die Kommunikation zwischen der Pflegekraft und
dem Bewohner wird gestärkt. Der Bewohner erhält wichtige Informationen;
er kann sie verstehen und verarbeiten.
Sich
bewegen
-
Der Bewohner kann ungewohnte, komplizierte oder
neue Bewegungsarten und -abläufe nur verzögert und langsam umsetzen.
Dieses zeigt sich etwa bei Bewegungsspielen, die dem Bewohner bislang
nicht vertraut sind. Der Bewohner reagiert auf Fehlschläge mit
Frustration und mit Aggression.
-
Wenn der Bewohner komplizierte Bewegungen
ausführt, soll er sich nur darauf konzentrieren. Er wird nicht
aufgefordert, dabei gleichzeitig beispielsweise zu singen oder Fragen
zu beantworten.
-
Sobald die Konzentration nachlässt, wird die
Maßnahme beendet.
-
Der Bewohner wird für korrekt durchgeführte
Bewegungsabläufe gelobt.
-
Der Bewohner wird im Rahmen seiner Fähigkeiten
an neue Bewegungsarten und Freizeitaktivitäten herangeführt.
-
Die Motivation und das Selbstwertgefühl bleiben
erhalten.
Vitale Funktionen
des Lebens aufrechterhalten
-
Der Bewohner leidet an einem erhöhten Blutdruck
sowie an Herzrhythmusstörungen. Wenn er ein Herzstolpern bemerkt, gerät
er in einen Panikzustand. Der Blutdruck steigt weiter. Es kommt zu
weiteren Störungen des Herzrhythmus.
-
Bislang war der Bewohner in der Lage, sich
selbst zu beruhigen und den Teufelskreis zu durchbrechen. Durch das
Einsetzen der demenziellen Erkrankung werden diese
Selbstkontrollmechanismen geschwächt.
-
Wir versuchen, den Bewohner zu beruhigen. Wir
setzen dabei insbesondere Körperkontakt ein.
-
Wir messen den Blutdruck und die Pulsfrequenz.
-
Der Bewohner erhält sein Bedarfsmedikament. Bei
besonderen Beobachtungen wird der Arzt informiert.
-
Der Blutdruck und die Pulsfrequenz
normalisieren sich.
-
Der Bewohner leidet unter Diabetes mellitus. Er
muss regelmäßig Nahrung und Insulin zuführen. Aufgrund der Demenz wird
die eigenverantwortliche Durchführung zunehmend unzuverlässiger. Der
Bewohner ist phasenweise nicht in der Lage, die richtige Dosierung und
das richtige Insulin zu wählen.
-
Aufgrund der Demenz schwindet die Fähigkeit des
Bewohners, eine Unterzuckerung frühzeitig zu erspüren und zeitnah
darauf zu reagieren.
-
Der Bewohner ist damit überfordert, die
notwendigen Vorsorgeuntersuchungen zu planen.
-
Der Blutzuckerspiegel wird dreimal täglich vor
den Mahlzeiten gemessen. Eine BZ-Messung erfolgt auch, wenn wir
entsprechende Beobachtungen machen, etwa ein Zittern.
-
Wir sorgen dafür, dass der Bewohner zu festen
Zeitpunkten seine Hauptmahlzeiten einnimmt. Wir stellen sicher, dass
die aufgenommene Nahrungsmenge der Insulindosis entspricht.
-
Wir bereiten die Insulininjektionen vor. Der
Bewohner appliziert den Wirkstoff selbst, wird dabei jedoch von uns
überwacht.
-
Wir stellen sicher, dass der Bewohner einmal
jährlich den Augenarzt aufsucht.
-
Der Blutzuckerspiegel wird normalisiert. Eine
Stoffwechselentgleisung wird vermieden.
Sich
pflegen
-
Der Bewohner nutzt das Badezimmer gemeinsam mit
anderen Senioren. Er verwechselt Pflegemittel, Zahnbürsten, Waschlappen
und Handtücher. Er nutzt fremde Gegenstände.
-
Die persönlichen Gegenstände werden mit
Namensschildern oder farblich markiert. Dieses ist insbesondere
sinnvoll, da die demenziellen Störungen i. d. R. stetig fortschreiten.
Der Bewohner kann sich dann frühzeitig an dieses Ordnungssystem
gewöhnen.
-
Der Bewohner pflegt sich im Rahmen seiner
Fähigkeiten eigenständig.
-
Die Konzentration und die Motivation des
Bewohners lassen bei der Körperpflege schnell nach. Teile seines
Körpers wäscht der Bewohner dann nicht mehr eigenständig.
-
Wir legen die notwendigen Utensilien bereit.
-
Der Bewohner wird verbal angeleitet. Wir
benennen dafür die Körperzone, die als Nächstes gewaschen werden soll.
Wir sagen dem Bewohner auch, was als Folgendes zu tun ist. Beispiel: Er
soll den Waschlappen mit Seife einreiben und danach die Achselhöhlen
säubern.
-
Der Bewohner wird im Rahmen seiner körperlichen
und mentalen Fähigkeiten an der Körperpflege beteiligt.
-
Der Bewohner lehnt die Körperpflege
(insbesondere die Intimpflege) durch die Pflegekraft ab. Er selbst ist
damit aber überfordert oder nicht ausreichend motiviert.
-
Wir leiten den Bewohner dazu an, die Reinigung
so weit wie möglich eigenständig durchzuführen. Dazu wird er ggf. in
eine andere Körperhaltung gebracht, etwa auf einen Stuhl gesetzt.
-
Wir fragen den Bewohner, wie sich die
Körperpflege in seinem bisherigen Leben gestaltete. Diese biografischen
Bezüge werden ggf. in den Waschvorgang eingearbeitet.
-
Die Intimsphäre des Bewohners wird beachtet.
Insbesondere wird er während der Reinigung vor unerwünschten Blicken
Dritter geschützt.
-
Der Bewohner wird immer nur teilweise
entkleidet. Bereits gereinigte Körperbereiche werden wieder bedeckt.
-
Wir prüfen, ob es möglich ist, den Bewohner mit
übergestreiftem Bademantel zu waschen.
-
Falls die Pflegekraft die Reinigung übernehmen
muss, werden die Unannehmlichkeiten auf ein Minimum reduziert:
-
Wir achten auf die Versorgung durch eine
gleichgeschlechtliche Pflegekraft.
-
Die Pflegekraft achtet auf nonverbale
Signale. Falls sich der Bewohner verweigert, wird die Wäsche
unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt. Die
Pflegekraft stellt sicher, dass der Bewohner bis dahin nicht auskühlt.
-
Oftmals kann der Bewohner auch durch
Ablenkung dazu bewegt werden, seinen Widerstand gegen das Waschen
aufzugeben.
-
Wir prüfen, ob wir durch die Nutzung von
biografisch verankerten Gegenständen mehr Erfolg haben. Beispiel: Eine
lange Stielbürste oder Kernseife statt Waschlotion.
-
Sobald der Bewohner die Wäsche akzeptiert, wird
diese Maßnahme "ritualisiert". Sie wird also zur gleichen Zeit, mit
stets dem gleichen Ablauf und möglichst von der gleichen Person
durchgeführt.
-
Der Körper und auch der Intimbereich werden
gesäubert.
-
Das Schamgefühl des Bewohners wird beachtet.
-
Der Bewohner lehnt es ab, geduscht oder gebadet
zu werden. Er zeigt starkes Schamgefühl oder lehnt seinen alternden
Körper ab.
-
Die Anzahl der beteiligten Pflegekräfte wird
auf ein Minimum beschränkt. Pflegeschüler und Praktikanten sollten bei
der Körperpflege dieses Bewohners nicht anwesend sein.
-
Sofern der Bewohner stuhlkontinent ist, reicht
die Wäsche am Waschbecken aus. Der Bewohner wird nur einmal in der
Woche geduscht oder (wenn er das Duschen weiterhin ablehnt) gebadet.
-
Wir prüfen biografisch verankerte Vorlieben.
Dieses etwa, wenn es der Bewohner gewohnt war, zum Baden oder zum
Duschen ungewöhnlich warmes oder kaltes Wasser zu nutzen. Zu beachten
sind nach Möglichkeit auch zeitliche Vorlieben, also etwa das Baden
unmittelbar vor der Nachtruhe.
-
Die Pflegekraft lässt den Bewohner beim Baden
oder beim Duschen nur dann aus den Augen, wenn dieser allein sein
möchte und das Risiko (vor allem das Sturzrisiko) vertretbar ist.
-
Bei der Wahl der Pflegemittel werden die
Wünsche des Bewohners beachtet, sofern keine zwingenden Gründe dagegen
sprechen (etwa Substanzen, die das Dekubitusrisiko erhöhen).
-
Wir verbinden das Baden oder das Duschen mit
angenehmen Elementen, wie etwa mit dem Schminken, mit dem Lackieren der
Nägel oder mit einer aufwendigeren Haarpflege. Nach dem Abtrocknen wird
der Bewohner mit Hautpflegemittel eingecremt.
-
Die körperliche Sauberkeit des Bewohners ist
gewährleistet.
-
Die Selbstbestimmung des Bewohners bleibt
gewahrt.
-
Der Bewohner verbindet das Baden oder das
Duschen mit angenehmen Empfindungen und lässt diese Form der
Körperreinigung zukünftig zu.
-
Der Bewohner ist mit der Handhabung von
elektrischen Geräten überfordert, also etwa mit der Benutzung des
Rasierapparats oder der elektrischen Zahnbürste.
-
Schon bei der Beschaffung der Geräte achten wir
darauf, dass diese möglichst einfach zu bedienen sind.
-
Ein Föhn sollte nur einen Schieberegler haben.
-
Beim Kauf eines Rasierapparats sollte ein
Modell ohne Display und ohne externe Reinigungskartusche gewählt
werden.
-
Eine elektrische Zahnbürste sollte nur einen
Knopf und nur einen Reinigungsmodus haben.
-
Der Bewohner ist in der Lage, elektrische
Geräte im Rahmen der Körperpflege eigenständig einzusetzen.
Essen
und trinken
-
Die demenziellen Störungen und das nachlassende
Durstgefühl sorgen dafür, dass der Bewohner nicht ausreichend trinkt.
Die verringerte Flüssigkeitsaufnahme führt zu akuten
Verwirrtheitszuständen und verstärkt andere Krankheitssymptome.
-
Der Bewohner verweigert die
Flüssigkeitsaufnahme aufgrund der verminderten Urteilskraft. Er
versteht nicht, wie wichtig regelmäßiges Trinken ist.
-
Wir informieren den Bewohner immer wieder
darüber, wie bedeutend regelmäßiges Trinken für seine Gesundheit ist.
-
Wir beobachten, welche Getränke der Bewohner
bevorzugt. Diese bieten wir ihm wiederholt an. Die Trinkgefäße sollten
dem Bewohner bekannt sein, etwa ein Lieblingsglas oder ein bevorzugter
Tonkrug.
-
Wir nutzen Rituale, die in der Biografie des
Bewohners verankert sind. Etwa: Anstoßen der Gläser, die Tasse Tee beim
Zeitungslesen, Orangensaft beim Verfolgen der Fernsehnachrichten usw.
-
Auch in die Freizeitaktivitäten werden
Trinkrituale integriert. Dazu zählt etwa die Trinkrunde im Rahmen der
Sitztanzgymnastik oder der Handarbeitsrunde.
-
Die Pflegekraft bleibt noch einige Augenblicke
beim Bewohner, um sicherzustellen, dass dieser zumindest einige
Schlucke zu sich nimmt, wenn er dazu aufgefordert wurde.
-
Ggf. wird ein Trinkprotokoll geführt.
-
Alkoholische Getränke werden nur in Maßen und
nach vorheriger ärztlicher Rücksprache gereicht, da der Konsum
insbesondere in Kombination mit Arzneimitteln zu Wechselwirkungen
führen kann.
-
Der Bewohner nimmt ausreichend Flüssigkeit zu
sich.
-
Der Bewohner trinkt gerne und fühlt sich nicht
dazu genötigt.
-
Das Hungergefühl des Bewohners ist
beeinträchtigt. Es droht eine Mangelernährung.
-
Der BMI des Bewohners wird regelmäßig
ermittelt. Unter Einbeziehung des Hausarztes werden körperliche
Auslöser für Untergewicht ausgeschlossen.
-
Gemeinsam mit der Hauswirtschaft erstellen wir
einen täglichen Ernährungsplan. Wir bieten ggf. hochkalorische
Süßspeisen sowie Trinknahrung an.
-
Falls möglich sollte der Bewohner im Rahmen der
Beschäftigungstherapie an der Herstellung der Speisen beteiligt werden.
-
Statt drei großer Mahlzeiten bieten wir dem
Bewohner sechs kleinere Mahlzeiten an. Er erhält insbesondere einen
Spätimbiss.
-
Wir beachten Rituale, Gewohnheiten und
Vorlieben beim Essen. Etwa: Fernsehnachrichten oder Musik beim Essen,
essen in Gesellschaft oder allein, lesen einer Zeitung ermöglichen usw.
-
Eine Mangelernährung wird vermieden.
-
Der Bewohner erlebt das Essen wieder als
lustvoll.
-
Der Bewohner verweigert die Nahrung.
-
Die Pflegekraft bespricht mit dem Bewohner den
Speiseplan der kommenden Woche. Sie nimmt - sofern er kooperiert -
seine Speisewünsche entgegen.
-
Im persönlichen Dialog mit dem Bewohner
versuchen die Pflegekräfte und insbesondere die Bezugspflegekraft, ein
Vertrauensverhältnis aufzubauen.
-
Wir machen dem Bewohner klar, welche
körperlichen und seelischen Folgen eine anhaltende Nahrungsverweigerung
auslösen kann.
-
Wir geben dem Bewohner jederzeit die
Möglichkeit, seine Entscheidung zu revidieren. Wir bieten ihm
regelmäßig über den Tag verteilt Nahrungsmittel und Getränke an. Dieses
ständige Anbieten führen wir in jedem Fall fort, auch wenn der Bewohner
jedes Mal aufs Neue ablehnt.
-
Um dieses permanente Angebot zu ermöglichen,
halten wir rund um die Uhr frisches Obst, Gebäck, Tee, Milchgetränke,
Fruchtsäfte und Wasser bereit. Auch der Nachtdienst ist stets über die
Problematik informiert.
-
Wir prüfen, ob die Nahrungsverweigerung die
Folge von religiösen Überzeugungen ist. Dazu zählen etwa die
Nahrungskarenz während der Fastenzeit und das religiöse Verbot von
Schweinefleisch. Wir beachten, dass eine einsetzende Demenz auch
Auswirkungen auf religiöse Überzeugungen haben kann.
-
Wir kontaktieren die Angehörigen des Bewohners.
Wir bitten diese, den Bewohner zur Nahrungsaufnahme zu motivieren.
-
Der Bewohner ist wieder motiviert, Nahrung zu
sich zu nehmen.
-
Der Bewohner hat das Gefühl, dass seine
Speisewünsche ernst genommen werden.
-
Die Selbstbestimmung des Bewohners bleibt
gewahrt.
-
Der Bewohner ist zeitlich nicht vollständig
orientiert. Er vergisst die Essenszeiten.
-
Der Biorhythmus des Bewohners hat sich an die
Essenszeiten in unserer Einrichtung nicht gewöhnt. Der Bewohner hat
keinen Appetit, wenn die Speisen fertig sind.
-
Wir sorgen dafür, dass Essensgerüche in den
Wohnbereich vordringen können. Auch im Zimmer des Bewohners sollte man
das Mittagessen bereits eine halbe Stunde vor der Mahlzeit riechen
können.
-
Der Bewohner sollte immer zu gleichen
Tageszeiten von den Pflegekräften zum Essen abgeholt werden.
-
Die Mahlzeiten werden als strukturierende
Eckpunkte im Tagesablauf des Bewohners verankert.
-
Der Bewohner nimmt ausreichend Nahrung zu sich.
-
Der Bewohner wird beim Essen häufig abgelenkt.
Er stellt dann die Nahrungsaufnahme ein. Die Speisen kühlen aus.
-
Die Pflegekraft animiert den Bewohner immer
wieder dazu, die Nahrungsaufnahme fortzusetzen.
-
Die Mahlzeit wird ggf. in der Mikrowelle
aufgewärmt, wenn der Bewohner zu einem späteren Zeitpunkt weiteressen
möchte.
-
Der Bewohner nimmt die Speisen zu sich, während
diese noch warm sind.
Ausscheiden
-
Der Bewohner vernachlässigt die Intim- und die
Händehygiene nach der Ausscheidung.
-
Die Pflegekraft animiert den Bewohner zu einer
ausreichenden Sauberkeit. Er wird für sorgfältiges Händewaschen gelobt.
-
Keimübertragungen werden vermieden.
-
Der Bewohner benötigt Hilfe bei der
Ausscheidung. Er empfindet jedoch ein großes Schamgefühl, insbesondere
gegenüber jüngeren Pflegekräften.
-
Bislang konnte er sich zur Ausscheidung
überwinden und dabei Unterstützung akzeptieren. Durch die einsetzende
Demenz schwindet jedoch der Kooperationswille. Der Bewohner reagiert
zunehmend abweisend und unwirsch, wenn er Hilfe beim Toilettengang in
Anspruch nehmen muss.
-
Hilfe bei der Ausscheidung sollte primär durch
die Bezugspflegekraft erfolgen. Unbeteiligte Personen verlassen das
Zimmer.
-
Die Pflegekraft hilft beim Öffnen der Kleidung
und beim Transfer auf die Toilette. Sie verlässt während des
Ausscheidens aber den Raum und betritt ihn erst dann wieder, wenn der
Bewohner Unterstützung bei der Reinigung, beim Anziehen und beim
Transfer zurück in sein Bett benötigt.
-
Wenn die Pflegekraft Fragen zum
Ausscheidungsverhalten des Bewohners hat, so sollte sie dabei sehr
einfühlsam und diskret vorgehen.
-
Das Schamgefühl des Bewohners wird beachtet.
-
Der Bewohner soll alle zwei Stunden die
Toilette aufsuchen, um die Harnblase zu entleeren. Aufgrund der
demenziellen Erkrankung vergisst er den Toilettengang jedoch häufig.
-
Der Bewohner spürt den Harndrang nicht, wenn er
durch äußere Einflüsse abgelenkt wird. Es kommt zum gelegentlichen
Einnässen.
-
In der Nacht ist der Bewohner oftmals
desorientiert und findet die Toilette nicht. Er nässt dann im Zimmer
ein, was ihm sehr peinlich ist.
-
Der Bewohner versucht, durchnässtes
Inkontinenzmaterial in der Toilette zu entsorgen.
-
Wir fordern den Bewohner regelmäßig zum
Toilettengang auf.
-
Vor jeder Hauptmahlzeit bieten wir dem Bewohner
einen Toilettengang an.
-
Die Toilette wird als solche kenntlich gemacht
(Toilettensymbol oder Beschriftung "Toilette").
-
Ggf. halten wir einen Toilettenstuhl bereit.
-
Wir bieten dem Bewohner die Nutzung einer
Urinflasche an.
-
Das Zimmer des Bewohners wird durch ein
Nachtlicht erhellt.
-
Wenn der Bewohner einnässt, wird die
Verschmutzung ruhig und ohne Vorwürfe beseitigt.
-
Wir legen dem Bewohner die Verwendung von
Einlagen nahe.
-
Der Bewohner kann ohne fremde Hilfe die
Toilette aufsuchen.
-
Der Bewohner akzeptiert unsere Hilfe.
-
Der Bewohner nässt nicht ein.
-
Der Bewohner ist inkontinent. Um einen
unkontrollierten Harnabgang zu verhindern, sucht er in kurzen
Zeitabständen die Toilette auf. Die Anwesenheit in Gemeinschaftsräumen
vermeidet er, da er Angst hat, dort die Toilette nicht rechtzeitig zu
finden. Die einsetzende Demenz hat dieses Verhalten intensiviert.
-
Wenn die Pflegekraft mit dem Bewohner innerhalb
des Hauses unterwegs ist, zeigt sie ihm alle Toiletten, an denen sie
vorbeikommen. Sie erläutert dem Bewohner insbesondere, wie er anhand
von Piktogrammen eine Toilette finden kann.
-
Wenn eine Pflegekraft bemerkt, dass der
Bewohner eine Toilette sucht, so führt sie ihn dorthin.
-
Eine Isolation aus Furcht vor einem
unkontrollierten Harnabgang wird vermieden.
Sich
kleiden
-
Der Bewohner erkennt Verschmutzungen nicht oder
sieht die Notwendigkeit eines Kleidungswechsels nicht ein.
-
Der Bewohner äußert keine Kleidungswünsche und
ist diesbezüglich eher passiv und desinteressiert.
-
Der Bewohner hat Probleme, die für den Tag
passende Kleidung zusammenzustellen. Häufig ist die Kleidung nicht an
die Witterung angepasst. Überdies passen die gewählten Kleidungsstücke
oftmals farblich nicht zueinander.
-
Der Bewohner hat Probleme, die richtige
Reihenfolge beim Anziehen einzuhalten. Dieses führt beispielsweise
dazu, dass er die Hose anzieht, bevor er eine Unterhose angezogen hat.
-
Der Bewohner will sich am Abend nicht
ausziehen. Er will keinen Schlafanzug bzw. kein Nachthemd tragen.
-
Die Pflegekraft macht morgens verschiedene
Kleidungsvorschläge. Sie zeigt dem Bewohner zwei verschiedene
Kleidungsstücke und lässt ihn dann wählen. Sie berät ihn, wie einzelne
Stücke kombiniert werden können.
-
Die Pflegekraft legt dem Bewohner die Kleidung
in der richtigen Reihenfolge auf einem Stuhl bereit. Von der einmal
eingeübten Reihenfolge sollte nicht mehr abgewichen werden.
-
Der Bewohner zieht sich unter Aufsicht der
Pflegekraft an. Diese greift ein, wenn der Bewohner ein Kleidungsstück
vergessen hat. Sie reicht dem Bewohner das ausgelassene Kleidungsstück
an oder gibt verbale Anweisungen.
-
Tendenziell sollte die Pflegekraft dem Bewohner
am Morgen mehr Eigeninitiative abverlangen als am Abend. Wenn am Abend
die körperlichen wie mentalen Kräfte nicht mehr reichen, so werden das
Aus- und das Umziehen weitgehend von der Pflegekraft übernommen.
-
Uneinsichtiges Verhalten sollte im Dialog mit
dem Bewohner korrigiert werden.
-
Falls der Bewohner Abwehrverhalten zeigt,
werden das An- und das Ausziehen unterbrochen und zu einem späteren
Zeitpunkt fortgesetzt.
-
Die Pflegekraft überprüft den Kleidungszustand.
Falls notwendig greift sie korrigierend ein, etwa wenn die Kleidung
falsch zugeknöpft wurde.
-
Ungewöhnliche Kleidungswünsche (z. B. eine
Kittelschürze) werden als Teil der Selbstbestimmung zugelassen.
-
Wir legen eine Strickjacke griffbereit und gut
sichtbar im Zimmer ab. Der Bewohner soll diese anziehen, wenn ihm kalt
ist.
-
Wenn sich der Bewohner selbst nach gutem
Zureden am Abend nicht ausziehen will, kann er ggf. in der
Tageskleidung übernachten.
-
Der Bewohner ist angemessen gekleidet und macht
einen gepflegten Eindruck.
-
Der Bewohner wird im Rahmen seiner Fähigkeiten
am An- und am Ausziehen beteiligt.
-
Ein eigenwilliger Kleidungsstil des Bewohners
wird durch uns akzeptiert.
-
Der Bewohner wechselt seine Kleidung nicht
eigenständig. Er trägt daher häufig verschmutzte Kleidung. Zudem kommt
es zu einem unangenehmen Körpergeruch.
-
Der Bewohner hat kein Verständnis für die
Notwendigkeit eines regelmäßigen Kleidungswechsels.
-
Die Pflegekraft führt mit dem Bewohner immer
wieder ein klärendes Beratungsgespräch über die Notwendigkeit eines
regelmäßigen Wäschewechsels. Sie macht ihn darauf aufmerksam, dass das
Tragen von verschmutzter Kleidung auch die Haut belastet.
-
Die Pflegekraft legt für den Bewohner frische
Kleidung bereit und drängt mit freundlicher Bestimmtheit auf einen
Wechsel.
-
Die Pflegekraft wechselt die abgelegte Kleidung
gegen frische Kleidung, während der Bewohner duscht.
-
Der Bewohner trägt jederzeit saubere Kleidung
und macht einen optisch gepflegten Eindruck.
-
Der Bewohner ist mit der Handhabung von
Kleidungsstücken und von Schuhen überfordert. Er kann beispielsweise
keine Schleife mehr binden. Bewohnerinnen sind damit überfordert, eine
Bluse anzuziehen.
-
Bei der Beschaffung von Kleidung und von
Schuhen achten wir darauf, dass diese leicht zu handhaben sind. Schuhe
sollten sich per Klettverschluss öffnen und schließen lassen. Bei
Jacken sollte ein Reißverschluss mit einem großen Schiebegriff
bevorzugt werden.
-
Der Bewohner ist in der Lage, sich eigenständig
an- und auszuziehen.
Ruhen
und schlafen
-
Der Tag-Nacht-Rhythmus des Bewohners ist
gestört.
-
Der Bewohner kann abends nicht einschlafen.
-
Wir achten auf regelmäßige Essenszeiten. Diese
geben dem Tag Struktur.
-
Wir sorgen für ausreichende Aktivitäten und
insbesondere für Bewegung am Tag. Ideal ist ein Spaziergang an der
frischen Luft.
-
Der Bewohner sollte keinen Mittagsschlaf im
Bett halten. Falls der Bewohner nach dem Essen ausruhen will, wird er
für eine halbe Stunde in einen bequemen Lehnstuhl mobilisiert. Er soll
dort aber nicht schlafen.
-
Das Zimmer des Bewohners wird vor dem
Zubettgehen gelüftet und danach auf eine Temperatur von rund 18 Grad C°
gebracht. Wir sorgen für eine angenehme Luftfeuchtigkeit.
-
Die Bettdecken werden entsprechend der
Jahreszeit angepasst.
-
Wir raten dem Bewohner, abends auf Genussmittel
wie Kaffee, Alkohol, Cola oder Zigaretten zu verzichten. Nur in kleinen
Mengen können Alkohol und Nikotin Schlaf fördernd wirken. Allerdings
reagieren einige Menschen auf Genussmittel oder Medikamente paradox,
etwa wirkt Kaffee beruhigend und nicht anregend. Daher immer
nachfragen.
-
Wir prüfen, ob es biografisch verankerte
Einschlafrituale gibt. Diese setzen wir ggf. fort. Wir bieten dem
Bewohner z. B. am Abend warme oder kalte Fußbäder an. Wir prüfen, ob
diese das Einschlafen erleichtern.
-
Jahrzehntelang vertraute Ruhezeiten werden
weiterhin beachtet. Wir prüfen also, wann und wie lange der Bewohner in
früheren Jahren schlief. Ggf. sollte er dann zu einem späteren
Zeitpunkt am Abend ins Bett gehen oder morgens etwas früher aufstehen.
-
Der Bewohner ist abends so müde, dass er
zeitnah einschläft.
-
Der Bewohner ist am Tag ausgeruht.
-
Wir ermöglichen es dem Bewohner seine gewohnten
Einschlafrituale weiter zu führen.
-
Der Bewohner ist nachts unruhig. Er hat in
seiner Jugend verschiedene Traumata erlitten, die er in den folgenden
Jahrzehnten zwar nicht verarbeitet hat, aber doch zumindest verdrängen
konnte. Die einsetzende Demenz schwächt nun diese
Verdrängungsmechanismen. Nun kommt es gehäuft zu Albträumen, die den
Bewohner noch bis in den Tag hinein belasten.
-
Wenn die Nachtwache die Albträume des Bewohners
bemerkt, so weckt sie diesen auf. Die Bezugspflegekraft sucht am
folgenden Tag den Kontakt zum Bewohner und bietet ihm an, über seine
Albträume mit ihr zu reden.
-
Nächtlichen Bewegungsdrang lassen wir zu. Wir
kanalisieren diesen in nächtlichen Angeboten, z. B. in einem
Nachtcafé.
-
Wir kontrollieren, ob die nächtliche Unruhe das
Ergebnis auch von überreichlichem abendlichem Essen oder von
Alkoholkonsum sein kann.
-
Wir raten dem Bewohner, auf aufregende
abendliche Fernsehsendungen zu verzichten.
-
Wir schalten das Nachtlicht ein.
-
Biografische Vorlieben werden weitergeführt.
Wenn der Bewohner also viele kleine Kissen zum Schlafen benötigt, kann
er diese auch in unserer Einrichtung weiterhin nutzen.
-
Diuretika werden spätestens vier Stunden vor
dem Zubettgehen verabreicht.
-
Wir stellen das Bett nach den Wünschen des
Bewohners ein. Falls der Bewohner Angst vor einem Herausfallen aus dem
Bett hat, stellen wir das Bettgitter hoch. Der Bewohner muss den Wunsch
gegenzeichnen.
-
Nur als letztes Mittel der Wahl verabreichen
wir nach Absprache mit dem Arzt Schlaf- oder Beruhigungsmittel.
-
Wir bedenken stets, dass eine plötzliche
erregte Verwirrtheit auch von einem stummen Herzinfarkt oder von einem
einsetzenden Schlaganfall ausgelöst werden kann.
-
Die Nachtruhe des Bewohners ist erholsam.
Sich
beschäftigen
-
Dem Bewohner ist häufig langweilig.
-
Aufgrund der Demenz ist der Bewohner mit seiner
Tagesplanung überfordert. Er vergisst häufig die Teilnahme an den
Veranstaltungen und ist später darüber sehr traurig.
-
Wir befragen den Bewohner, an welcher Tätigkeit
er Freude haben würde. Wir ermuntern ihn, an den
Beschäftigungsangeboten teilzunehmen.
-
Wir machen den Bewohner jeden Morgen auf die
angebotenen Veranstaltungen an diesem Tag aufmerksam. Kurz vor Beginn
der Veranstaltung erinnern wir den Bewohner erneut daran und bieten ihm
Hilfe beim Transfer in die Gemeinschaftsräume an.
-
Wir befragen Angehörige nach bisherigen Hobbys.
Soweit möglich sollte er diese auch in der Einrichtung ausüben.
-
Der Bewohner ist beschäftigt und langweilt sich
nicht.
-
Der Bewohner hat den Zigarettenkonsum deutlich
intensiviert. Dieses ist offenbar die Folge der Langeweile.
-
Der Bewohner ist Raucher. Er verfügt nur über
ein geringes monatliches Taschengeld. Sein Bedarf an Rauchwaren kann
dadurch nicht gedeckt werden.
-
Wir ermuntern den Bewohner, an
Freizeitaktivitäten teilzunehmen und bisherige Hobbys weiterhin zu
pflegen. Wir legen ihm nahe, Zigaretten nicht als Ersatz für ein Hobby
zu konsumieren.
-
Wir bieten dem Bewohner an, die monatlich
bezahlbaren Zigaretten so einzuteilen, dass sie über den Zeitraum
gleichmäßig verteilt werden. Dieses ist aber keine Pflicht.
-
Wenn der Bewohner die Zuteilung und somit die
Rationierung ablehnt, kann er seinen Zigarettenkonsum nach eigenem
Ermessen einteilen. Sobald der monatliche Vorrat verbraucht ist, gibt
es eben keine weiteren Zigaretten mehr.
-
Der Bewohner ist sinnvoll beschäftigt. Er
raucht weniger und schont damit seine Gesundheit und seine finanziellen
Ressourcen.
-
Der Bewohner leidet unter
Konzentrationsschwierigkeiten. Er ist leicht ablenkbar und ermüdet
schnell. Komplexe Beschäftigungen überfordern ihn.
-
Der Bewohner übte bislang Hobbys aus, die ein
hohes Maß an Konzentration erforderten. Aufgrund der einsetzenden
demenziellen Erkrankung fällt es ihm immer schwerer, diesen Hobbys
weiterhin nachzugehen.
-
Der Bewohner ist schnell demotiviert.
-
Wir führen mit dem Bewohner Gedächtnistraining
durch. Das Gedächtnistraining wird auch in andere Pflegemaßnahmen
integriert. So bitten wir den Bewohner bei der morgendlichen
Körperpflege darum, vom gestrigen Fußball-Länderspiel zu berichten.
-
Wir beachten die Leistungsschwankungen im
Tagesverlauf. Mental fordernde Tätigkeiten werden daher i. d. R. auf
den Vormittag verlegt, wenn der Bewohner belastbarer ist.
-
Gesellschaftsspiele können durch eine
Reduzierung der Spielsteine, Spielkarten usw. vereinfacht werden. Sie
bleiben dann auch für demenziell erkrankte Senioren spielbar.
-
Der Bewohner sollte Gesellschaftsspiele
spielen, die den bisherigen ähneln, aber deutlich einfacher sind.
Beispielsweise wird “Malefiz” gegen “Mensch ärger Dich nicht”
getauscht. Statt Skat sollte der Bewohner Mau-Mau spielen.
-
Wir prüfen, ob bisherige Hobbys so weit
vereinfacht werden können, dass der Bewohner sie trotz der demenziellen
Erkrankung fortführen kann. Wenn der Bewohner also bislang gerne malte,
bieten wir ihm ein Malbuch für Erwachsene an.
-
Viele komplexe Tätigkeiten lassen sich in
einfache Einzeltätigkeiten unterteilen, die dann nacheinander
abgearbeitet werden können. Die Pflegekraft gibt dann kurze
Anweisungen, die vom Bewohner verstanden werden.
-
Die Pflegekraft bleibt anwesend und greift ggf.
korrigierend ein. Wenn der Bewohner eine Tätigkeit gut ausgeführt hat,
wird er von der Pflegekraft gelobt.
-
Wir prüfen stets, ob die Tätigkeit den Bewohner
überfordert. Falls dieses der Fall ist, sollte der Bewohner eine Pause
machen oder sich mit etwas anderem beschäftigen.
-
Wir bieten dem Bewohner Freizeitaktivitäten an,
die nur ein geringes Maß an Konzentration erfordern, also etwa freies
Malen.
-
Die Pflegekraft achtet bei der Beschäftigung
auf eine ruhige Umgebung, die den Bewohner nicht ablenkt.
-
Alternativ zu geistig fordernden Aktivitäten
bieten wir dem Bewohner Tätigkeiten an, deren Schwerpunkt in
körperlicher Aktivität liegt. Dazu zählen etwa der Sitztanz und die
Handarbeitsgruppe.
-
Der Bewohner setzt vorhandene Fähigkeiten zur
Freizeitgestaltung ein.
-
Er bleibt motiviert.
-
Der demente Bewohner ist antriebsarm, etwa als
Folge von Angst- und von Wahnstörungen, von Depressionen oder von
Medikamenten.
-
Die Pflegekraft animiert den Bewohner,
zumindest kleine Tätigkeiten zu übernehmen. Der Bewohner sollte sich
aber nicht bedrängt fühlen. Gemeinsam mit ihm erstellt die Pflegekraft
eine Liste, auf der alle Tätigkeiten vermerkt sind, die der Bewohner
gerne durchführt.
-
Wir animieren den Bewohner dazu, bevorzugte
Freizeitaktivitäten im Gemeinschaftsraum durchzuführen. Wir bieten ihm
an, beispielsweise für Gesellschaftsspiele einen Spielpartner für ihn
zu suchen.
-
Wir kontaktieren Mitbewohner, mit denen sich
der Bewohner gut versteht. Wir bitten diese, den Bewohner zur Teilnahme
an einer Gemeinschaftsaktivität zu motivieren.
-
Wir informieren den Bewohner jeden Morgen über
die möglichen Gruppenaktivitäten, die wir an diesem Tag anbieten. Wir
animieren den Bewohner dazu, daran teilzunehmen.
-
Die Pflegekraft bleibt während der
Beschäftigung in seiner Nähe und lobt ihn für den Fortschritt.
-
Wenn der Bewohner keine Motivation zeigt, wird
er dafür nicht kritisiert. Wir vermitteln ihm, dass wir es morgen noch
einmal probieren.
-
Der Bewohner zeigt mehr Initiative und Energie.
-
Der Bewohner ist zeitlich nicht orientiert. Er
kennt weder die aktuelle Uhrzeit noch das Datum.
-
Der Bewohner soll eine Armbanduhr tragen, aber
nur wenn er diese auch ablesen kann. Wir stellen sicher, dass die Uhr
aufgezogen ist bzw. über eine geladene Batterie verfügt. Falls
notwendig wird sie gestellt.
-
Wir bieten Orientierungshilfen an, etwa einen
großen Kalender oder eine große Uhr. Der Wohnbereich und das Zimmer des
Bewohners werden der Jahreszeit entsprechend geschmückt. Zeitlich nicht
mehr passender Zimmerschmuck wird konsequent weggestellt, auch wenn er
von Angehörigen stammt. (Sonst stehen die Weihnachtsmänner bis Ostern
im Zimmer des Bewohners.)
-
Wir hängen einen Abreißkalender auf. Das
Abreißen des Zettels des Vortags wird ritualisiert. Beispiel: Der
Zettel wird immer nach dem ersten Toilettengang am Morgen abgerissen.
-
Wir schreiben ihm kleine Zettel, wenn wichtige
Termine anstehen. Diese werden dort angebracht, wo sie der Bewohner
mehrmals täglich sieht. Also etwa am Badezimmerspiegel, am Schreibtisch
usw.
-
Im Gespräch mit dem Bewohner wird immer wieder
die Uhrzeit genannt. Beispiel: "Es ist jetzt drei Uhr nachmittags. Ich möchte jetzt Ihre Verbände wechseln.”
-
Täglich wiederkehrende Pflegemaßnahmen sollten
halbwegs pünktlich zur gleichen Tageszeit erfolgen, damit sie den Tag
des Bewohners strukturieren.
-
Wir schaffen Tagesrituale, die immer zur
gleichen Zeit stattfinden. Beispiele: Kekse und Kakao um 15 Uhr.
Abendbier um 19 Uhr usw.
-
Wir animieren den Bewohner und seine
Angehörigen zu Spaziergängen außerhalb der Einrichtung. Der Bewohner
soll den Wechsel der Jahreszeiten spüren.
-
Sofern dieses biografisch verankert ist, sollte
der Bewohner am Wochenende besonders festliche Kleidung tragen.
-
Der Bewohner gewinnt die zeitliche Orientierung
zurück.
-
Der Bewohner wacht nachts häufig auf und kann
dann nicht wieder einschlafen. Ihm ist langweilig.
-
Wir stellen sicher, dass der Bewohner in der
Nacht das Licht einschalten kann, etwa um zu lesen. Wir legen die
Fernbedienung des Fernsehers auf dem Nachttisch bereit. Wir bitten den
Bewohner, beim Fernsehen einen Kopfhörer zu tragen, um Mitbewohner
nicht zu stören.
-
Der Bewohner kann sich auch in der Nacht
sinnvoll beschäftigen.
-
Der Bewohner verliert häufig Gegenstände, die
er zur Freizeitgestaltung benötigt. Dazu zählen etwa die Fernbedienung,
sein tragbarer CD-Spieler und das aktuell gelesene Buch.
-
Wir üben mit dem Bewohner das richtige Ablegen
von Gegenständen. Für alle wichtigen Gegenstände richten wir einen
individuellen Ablageplatz ein. Wenn der Bewohner den Gegenstand nicht
benutzt, soll er ihn nur dort wieder ablegen.
-
Wenn die Pflegekraft einen dieser wichtigen
Gegenstände an einem anderen Ort findet, so nimmt sie ihn mit und legt
ihn am individuellen Ablagepunkt wieder ab.
-
Dem Bewohner stehen wichtige Gegenstände stets
zur Verfügung, wenn er sie benötigt.
-
Der Konsum von aufregenden oder sehr spannenden
Fernsehsendungen sorgt beim Bewohner in den Folgestunden für erhebliche
Unruhe. Dazu zählen etwa Krimis, Actionfilme sowie Spielfilme und
Dokumentationen zum Thema Zweiter Weltkrieg und Vertreibung.
-
Offenbar schafft es der Bewohner nicht, sich
innerlich vom Inhalt der Sendungen zu distanzieren.
-
Wir raten dem Bewohner dazu, problematische
Fernsehsendungen zu vermeiden. Er soll stattdessen solche Programme
ansehen, deren Inhalte ihn nicht längerfristig beschäftigen.
-
Wenn eine Pflegekraft das Zimmer des Bewohners
betritt und dabei bemerkt, dass dieser eine für ihn belastende
Fernsehsendung sieht, schlägt sie ihm vor, auf einen anderen Kanal zu
wechseln.
-
Der Bewohner empfindet das Fernsehen als
angenehm und kann für einige Stunden entspannen.
Sich
als Mann
oder Frau fühlen und verhalten
-
Der Bewohner ist sehr anhänglich. Er weicht
seiner Lebenspartnerin nicht von der Seite. Wenn der Partner nicht
anwesend ist, reagiert der Betroffene ängstlich.
-
Das Verhalten und der Charakter des Bewohners
sind aufgrund der demenziellen Erkrankung verändert. Dieses belastet
das Verhältnis zur Lebenspartnerin.
-
Wir suchen den Dialog mit der Lebenspartnerin.
Wir animieren sie dazu, sich Freiräume zu schaffen, innerhalb derer sie
etwas Ruhe vor der Anhänglichkeit des Bewohners hat.
-
Die Lebenspartnerin wird durch die demenzielle
Erkrankung des Bewohners nicht überfordert. Die Beziehung zwischen
beiden bleibt so lange wie möglich intakt.
Für
eine sichere
Umgebung sorgen
-
In der Vergangenheit war der Bewohner
phasenweise suchtkrank. Es gelang ihm, die Abhängigkeit zu überwinden.
Das Einsetzen der demenziellen Erkrankung erschwert es ihm, die
Abstinenz weiterhin durchzuhalten.
-
Alle potenziellen Suchtmittel werden aus dem
Umfeld des Bewohners entfernt. Dazu zählen etwa Zigaretten, Alkohol und
potenziell süchtig machende Medikamente.
-
Wenn wir bemerken, dass der Bewohner
Suchtverhalten zeigt, versuchen wir, ihn durch entsprechende
Freizeitaktivitäten abzulenken.
-
Wir kontaktieren Freunde und Angehörige des
Bewohners. Wir bitten diese, auf ihn einzuwirken, damit er sein
Suchtverhalten nicht wieder aufnimmt.
-
Wir machen Mitbewohner, Freunde und Angehörige
auf die Gefahr aufmerksam und bitten um rücksichtsvolles Verhalten. Sie
sollen beispielsweise nicht im Beisein des Bewohners Alkohol trinken
oder rauchen.
-
Trotz der einsetzenden Demenz wird eine
Rückkehr der Suchterkrankung vermieden.
-
Der Bewohner nimmt Medikamente ein, die die
Symptomatik der Demenz lindern sollen. Es kommt zu Nebenwirkungen. Er
zeigt eine deutliche Gangunsicherheit und hat zunehmend
Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, z. B. beim
Aufstehen aus dem Stuhl. Die Sturzgefahr ist erhöht.
-
Wir prüfen die verordneten Medikamente auf ihre
sturzfördernde Wirkung. z. B. sind viele Benzodiazepine,
Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva sturzfördernd. Gemeinsam mit
dem behandelnden Arzt prüfen wir alternative Einnahmezeitpunkte,
Dosierungen oder Präparate.
-
Der Bewohner sollte auch im Wohnbereich festes
Schuhwerk tragen.
-
Wir schätzen das individuelle Sturzrisiko ein.
Basierend auf den Ergebnissen leiten wir entsprechende Maßnahmen
ein, z. B. Versorgung mit einer Protektorhose oder die
Durchführung des Balancetrainings.
-
Der Bewohner stürzt nicht.
-
Die gesundheitlichen Schäden nach einem Sturz
werden minimiert.
-
Der Bewohner vergisst mitunter, verordnete
Medikamente einzunehmen.
-
Der Bewohner wird an die Medikamenteneinnahme
erinnert. Nur wenn dieses nicht erfolgreich ist, werden die Medikamente
von uns für ihn gestellt und die Einnahme überprüft.
-
Der Bewohner nimmt die Medikamente regelmäßig
ein.
-
Der Bewohner weigert sich häufig, die ärztlich
verschriebenen Medikamente einzunehmen.
-
Dem Bewohner ist nicht klar, wie wichtig die
Wirkstoffe für seine Gesunderhaltung sind.
-
Der Bewohner hat Angst, dass er die falschen
Medikamente bekommt oder eine zu hohe Dosis einnimmt.
-
Wir erklären dem Bewohner immer wieder, welche
Wirkung die einzelnen Arzneimittel haben. Er erfährt, warum er diese
einnehmen soll.
-
Gemeinsam mit dem Bewohner gleichen wir die
einzunehmenden Medikamente mit der ärztlichen Verschreibung ab. Wir
loben ihn dafür, dass er im Umgang mit Medikamenten so gewissenhaft
ist. Wir versichern ihm, dass nun alles für eine sichere
Medikamenteneinnahme getan ist.
-
Der Bewohner nimmt die verschriebenen
Arzneimittel zuverlässig ein.
-
Der Bewohner benötigt Hilfe und Anleitung bei
der Medikamenteneinnahme aufgrund der Demenz.
-
Wir stellen und richten die Medikamente. Die
Pflegekraft achtet auf die regelmäßige Einnahme der Medikamente.
-
Die Wirkungen und die Nebenwirkungen der
Medikamente werden beobachtet und dokumentiert. Bei relevanten
Informationen wird der Arzt informiert.
-
Der Bewohner erhält die Medikamente gemäß der
ärztlichen Verordnung.
-
Der Bewohner ist bei Arztbesuchen überfordert.
Er vergisst, zentrale Probleme anzusprechen.
-
Wir erstellen einen Zettel, auf dem die
wichtigsten Punkte schriftlich vermerkt sind; also etwa Fragen des
Bewohners an den Arzt.
-
Wir bitten Angehörige, den Bewohner zum Arzt zu
begleiten.
-
Nach dem Termin kontaktieren wir den Arzt und
erfragen, ob es für die Pflege relevante Informationen gibt.
-
Der Arzt erhält alle relevanten Informationen,
um die Behandlung erfolgreich durchzuführen.
-
Wir erhalten alle Informationen, um die
Pflegemaßnahmen entsprechend anzupassen.
-
Der Bewohner verliert oft innerhalb der
Einrichtung die Orientierung. Nach dem Essen findet er seinen
Wohnbereich nicht, irrt durch andere Wohnbereiche und bekommt dann
Angst.
-
Bei Transfers innerhalb der Einrichtung sollten
immer die gleichen Routen genommen werden. Beispiel: Der Weg vom
Bewohnerzimmer zum Andachtsraum führt also immer über den gleichen
Aufzug und immer über den gleichen Flur.
-
Immer, wenn eine Pflegekraft mit dem Bewohner
innerhalb des Hauses unterwegs ist, macht sie ihn auf Piktogramme
aufmerksam, anhand derer er sich orientieren kann.
-
Bei einem Wechsel des Raums sagt die
Pflegekraft dem Bewohner immer wieder, in welchem Raum sie sich aktuell
befinden und welche Funktion dieser Raum hat.
-
Sie zeigt dem Bewohner überdies andere
Orientierungspunkte, die als “Landmarken” fungieren können, also etwa
eine Skulptur direkt am Eingang zu seinem Wohnbereich.
-
Wir legen dem Bewohner einen Zettel in die
Hosentasche, auf dem steht, wie er seinen Wohnbereich findet.
-
Wenn der Bewohner offenbar desorientiert
innerhalb der Einrichtung umhergeht, wird er von Pflegekräften
angesprochen und in seine vertraute Umgebung begleitet.
-
Der Bewohner kann sich innerhalb der
Einrichtung orientieren.
-
Der Bewohner raucht auch im Bett. Es besteht
Brandgefahr.
-
Die Pflegekraft bittet den Bewohner, zum
Rauchen das Raucherzimmer aufzusuchen. In keinem Fall sollte der
Bewohner allein im Bett rauchen.
-
Wir animieren den Bewohner, freiwillig das
Rauchen aufzugeben. Dieses fällt dem Bewohner leichter, wenn die
Zigaretten, die Streichhölzer und das Feuerzeug außer Sichtweite liegen.
-
Wir bitten Angehörige und Freunde, auf das
Rauchen in Gegenwart des Bewohners zu verzichten.
-
Der Bewohner wird engmaschig überwacht. Dieses
insbesondere in Zeiten, wenn er bevorzugt im Bett raucht; etwa am Abend.
-
Er erhält einen Sicherheitsaschenbecher.
-
Der Bewohner soll auf E-Zigaretten umsteigen.
-
Die Gesundheit des Bewohners wird nicht unnötig
gefährdet.
-
Der Bewohner zeigt selbstschädigendes Verhalten.
-
Insbesondere in akuten Phasen wird das
Verhalten des Bewohners engmaschig überwacht.
-
Wir nehmen uns Zeit, um mit dem Bewohner zu
reden. Angesprochen werden auch seine Gedanken zum Thema Leben, Sterben
und Tod.
-
Wir lenken die Handlungsimpulse durch geeignete
Aktivitäten und persönliche Gespräche in sinnvolle Bahnen.
-
Wir prüfen, ob wir die auslösenden Faktoren
eingrenzen und bestimmen können. Falls möglich werden diese Einflüsse
zukünftig minimiert.
-
Der Bewohner wird animiert, sich stärker in das
soziale Leben der Einrichtung zu integrieren.
-
Als letztes Mittel wird geprüft, ob eine
Fixierung bei akuten Schüben sinnvoll ist.
-
Wir regen den Bewohner an, seelsorgerische
Unterstützung durch seine Kirchengemeinde zu erbitten.
-
Wir vermitteln auf Wunsch den Kontakt zu
Selbsthilfegruppen und zu Beratungsstellen.
-
Kontakt mit Haustieren kann die Stimmungslage
des Bewohners verbessern. Falls die Einrichtung über keine eigene Katze
oder einen Hund verfügt, können Pflegekräfte ggf. ihre eigenen Tiere
mit zur Arbeit bringen.
-
Die Gesundheit des Bewohners wird geschützt.
-
Der Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht des
Bewohners wird auf ein Minimum reduziert.
-
Der Bewohner verliert häufig seine Brille.
Aufgrund der Sehstörungen besteht dann eine erhöhte Unfall- und
Sturzgefahr.
-
Wir vereinbaren mit dem Bewohner einen festen
Platz, wo die Brille abgelegt wird, wenn der Bewohner sie nicht trägt.
Wenn wir die Brille an einem anderen Platz finden, legen wir diese an
dem vereinbarten Platz ab.
-
Der Bewohner soll ein Brillenhalsband verwenden.
-
Der Bewohner kann seine Brille jederzeit
nutzen. Er kann sich visuell in seiner Umgebung orientieren. Es kommt
zu keinem Sturz oder zu anderen Unfällen.
-
Der Bewohner trägt häufig keine Hausschuhe,
sondern läuft in Socken. Er vergisst, Hausschuhe anzuziehen.
-
In anderen Fällen will er zwar Hausschuhe
tragen, hat aber vergessen, wo er seine Hausschuhe zuletzt ausgezogen
hat.
-
Durch das unzureichende Schuhwerk steigt das
Risiko von Stürzen und somit von erheblichen Verletzungen.
-
Wenn wir den Bewohner außerhalb seines Zimmers
auf Socken antreffen, animieren wir ihn dazu, Hausschuhe anzuziehen.
-
Wenn der Bewohner nicht weiß, wo seine
Hausschuhe sind, suchen wir gemeinsam nach ihnen.
-
Wenn der Bewohner außerhalb seines Zimmers
unterwegs ist, trägt er angemessenes Schuhwerk und reduziert damit das
Sturzrisiko.
Soziale Bereiche
des Lebens sichern
-
Der Bewohner ist phasenweise nicht mehr in der
Lage, mit Geld umzugehen.
-
Der Bewohner verliert häufig seine Brieftasche.
-
Wir verdeutlichen dem Bewohner, dass er größere
Bargeldbeträge zur Bank bringen sollte.
-
In der Geldbörse des Bewohners sollte sich nur
ein kleiner Barbetrag befinden.
-
Wenn der Bewohner seine Geldbörse verloren hat,
werden ihm keine Vorhaltungen gemacht. Stattdessen wird die Geldbörse
gemeinsam gesucht. Wir beginnen mit den Plätzen, an denen der Bewohner
immer wieder Gegenstände zurücklässt.
-
Wenn der Bewohner gegenüber einer Pflegekraft
angibt, dass er eine größere Ausgabe plant, wird ggf. die
Pflegedienstleitung informiert. Dieses insbesondere bei Ausgaben, die
die Pflegekraft als vollkommen irrational bewertet.
-
Wir prüfen die Notwendigkeit einer Betreuung im
Bereich der Vermögensangelegenheiten.
-
Der Bewohner wird vor finanziellen Nachteilen
geschützt.
-
Der Bewohner verliert oftmals Gegenstände. Wenn
diese an einem anderen Ort wiedergefunden werden, können sie häufig dem
Bewohner nicht zugeordnet werden.
-
Er beschuldigt Mitbewohner oder Pflegekräfte
des Diebstahls.
-
Wir hören dem Bewohner zu und lassen ihn
ausreden. Wir versichern, den Sachverhalt schnellstmöglich aufzuklären.
Insbesondere bieten wir an, den vermissten Gegenstand zu suchen.
-
Es ist besser, den Gegenstand gemeinsam mit dem
Bewohner zu suchen. Falls ihn die Pflegekraft allein findet und dem
Bewohner wiedergibt, wird sich dieser in seinem Verdacht bestätigt
sehen.
-
Wir prüfen, ob der Bewohner einen real
existierenden Gegenstand sucht. Viele Demenzkranke vermissen
Gegenstände, die sie schon vor Jahren verkauft oder verschenkt haben.
-
Persönliche Gegenstände des Bewohners werden
mit seinem Namen beschriftet.
-
Wir beachten, dass der Gegenstand tatsächlich
gestohlen sein könnte, also etwa von einem anderen dementen Bewohner.
-
Der Gegenstand wird wiedergefunden.
-
Die zwischenmenschlichen Beziehungen bleiben
intakt.
-
Wenn der Bewohner Besuch von größeren
Personengruppen erhält, ist er in den folgenden Stunden sehr nervös.
Insbesondere kommt es zu Schlafproblemen.
-
Wir nehmen Kontakt mit den Angehörigen auf. Wir
bitten darum, dass immer nur maximal zwei Personen gleichzeitig den
Bewohner besuchen.
-
Wir bitten Angehörige darum, soweit möglich den
Bewohner in den frühen Nachmittagsstunden zu besuchen. Besuche in den
Abendstunden sind zu vermeiden.
-
Der Bewohner empfindet familiären Besuch als
angenehm und wird davon nicht überfordert.
-
Aufgrund der einsetzenden Demenz ist die
Konfliktfähigkeit des Bewohners reduziert. Wenn es zu einem Streit
zwischen dem Bewohner und anderen Personen kommt, ist dieser über
mehrere Stunden völlig aufgelöst.
-
Wir suchen den Kontakt zu Angehörigen, zu
Mitbewohnern und zu Freunden. Wir machen diese auf die nachlassende
Konfliktfähigkeit aufmerksam. Wir bitten diese darum, bei Besuchen
entsprechend einfühlsam zu sein und strittige Themen soweit möglich zu
vermeiden.
-
Wenn wir bemerken, dass ein Bewohner nach einem
Streit sehr aufgewühlt ist, suchen wir telefonisch den Kontakt zum
Besucher. Wir schildern dem Besucher, in welchem Zustand der Bewohner
ist und bitten ihn, den Konflikt telefonisch beizulegen.
-
Stundenlange Unruhe als Folge eines unnötigen
Streits wird vermieden.
-
Der Bewohner fühlt sich einsam. Er vermisst
seine Angehörigen, obwohl ihn diese regelmäßig besuchen kommen.
-
Mehrfach am Tag fragt er die Pflegekräfte, wann
er das nächste Mal Besuch von seiner Familie erhält.
-
Der Bewohner weist Verwahrlosungstendenzen auf.
Der Aufenthalt in seiner Nähe ist für Außenstehende unangenehm, weil
der Bewohner verschmutzt ist und unangenehm riecht.
-
Das Zimmer des Bewohners wird mit großen und
gut sichtbaren Fotografien seiner Familie ausgestattet.
-
Wir kontaktieren die Familienangehörigen des
Bewohners. Wir schildern ihnen seine Situation und seine Nöte. Wir
bitten sie, den Bewohner zu besuchen oder mit ihm zu telefonieren.
-
Wir bitten die Angehörigen, den Bewohner nicht
als Gruppe, sondern einzeln zu besuchen. Gruppenbesuche sind für den
Bewohner mental sehr anstrengend. Einzelbesuche haben den Vorteil, dass
es mehr Termine gibt, die sich über die Woche verteilen.
-
Der Bewohner wird animiert, an den
Veranstaltungen innerhalb des Hauses teilzunehmen. Wir ermuntern ihn,
neue Kontakte und neue Freundschaften zu knüpfen.
-
Wir empfehlen dem Bewohner immer wieder, seiner
Körperpflege mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Wir helfen ihm beim Waschen
oder beim Duschen sowie beim Wechsel der Kleidung.
-
Der Bewohner fühlt sich nicht mehr einsam. Er
wird in das soziale Gefüge der Einrichtung integriert.
-
Familiäre Kontakte bleiben intakt und werden
gestärkt.
Mit
existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen
-
Der Bewohner ist häufig traurig, da ihm sein
mentaler Verfall bewusst wird.
-
Wir stehen dem Bewohner immer für ein Gespräch
zur Verfügung. Wir nutzen dafür insbesondere Pflegetätigkeiten, die
ohnehin zeitaufwendig sind.
-
Der Leistungsabbau wird nicht kleingeredet. Wir
vermitteln dem Bewohner aber auch, dass ein gewisses Maß an
Vergesslichkeit normal ist. Die Pflegekraft kann also etwa einfließen
lassen, dass auch sie heute dieses oder jenes schon vergessen hat und
manchmal “ganz zerstreut im Kopf” ist.
-
Im Dialog mit dem Bewohner loben wir ihn für
seine verbliebenen Fähigkeiten, also etwa für seinen Ordnungssinn, für
seine Warmherzigkeit oder für seinen Humor.
-
Der Bewohner wird in das Gemeinschaftsleben der
Einrichtung integriert. Wir bitten geeignete Mitbewohner darum, sich
ein wenig um den Bewohner zu kümmern.
-
Wir ermuntern den Bewohner, den Kontakt zu
Familienangehörigen, zu Freunden und zu ehemaligen Arbeitskollegen
nicht abreißen zu lassen.
-
Der Bewohner besinnt sich auf seine Stärken und
auf seine Ressourcen. Er schöpft daraus neuen Lebensmut.
-
Der Bewohner fühlt sich allein gelassen. Er
fragt mehrmals täglich, wann ihn seine Kinder oder Enkel besuchen
kommen.
-
Der Bewohner klagt über das Verhalten der
Kinder und der Enkel, weil diese ihn in die Einrichtung brachten.
-
Wir führen mit dem Bewohner einen Kalender. Wir
bitten die Angehörigen, hier den nächsten Besuchstermin einzutragen.
Wir zeigen dann dem Bewohner den Kalender. Er versteht dann, dass bis
zum nächsten Besuch noch zwei, drei oder vier Tage vergehen.
-
Soweit dieses den Angehörigen zuzumuten ist,
ermöglichen wir es dem Bewohner, mit ihnen zu telefonieren.
-
Wir suchen den Dialog mit dem Bewohner. Wir
beschönigen seine Situation nicht.
-
Wir prüfen, ob eine "Patenschaft" in Betracht
kommt. Wir kontaktieren z. B. die Angehörigen eines bereits
verstorbenen Mitbewohners. Wir fragen, ob diese in Zukunft den Bewohner
regelmäßig besuchen möchten.
-
Eine Vereinsamung und ein Abgleiten in die
Depression werden vermieden.
-
Der Bewohner ist leicht reizbar und aggressiv
als Folge der Wesensveränderungen und der fehlenden Krankheitseinsicht.
-
Die Pflegekraft lässt sich nicht provozieren.
Sie zeigt ein ruhiges und sicheres Auftreten. Sie bleibt dem Bewohner
zugewandt.
-
Die Pflegekraft versucht, durch Körperkontakt
die Situation zu entspannen.
-
Dem Bewohner wird eine Rückzugsmöglichkeit
angeboten, damit er seine Gedanken ordnen kann.
-
Die Pflegekraft versucht, abzulenken oder
einzulenken. Sie nutzt biografische Informationen, um den Bewohner aus
der Situation herauszuführen und die Lage zu entschärfen.
-
Falls nötig zeigt sie dem Bewohner freundlich
aber eindeutig die Grenzen auf.
-
Die Pflegekraft versucht im Dialog mit dem
Bewohner zu klären, durch was die Aggressionen ausgelöst wurden.
-
Es kann sinnvoll sein, dem Bewohner zu zeigen,
dass sein Verhalten auf andere Menschen bedrohlich wirkt. Etwa: "Herr
Meier, wenn Sie sich so unfreundlich verhalten, bekomme ich Angst vor
Ihnen."
-
Falls der Bewohner gegen Mitbewohner aggressiv
ist, trennen wir die Konfliktparteien. Der Bewohner wird nicht vor den
Augen anderer wegen seines Verhaltens kritisiert.
-
Der Bewohner erhält Raum, um Aggressionen
abzubauen, ohne dass andere Menschen darunter leiden.
-
Die Auslöser der Spannungen werden gefunden und
in Zukunft möglichst vermieden.
-
Der Bewohner fühlt sich von den Pflegekräften
verstanden und angenommen.
-
Der Bewohner leidet unter Angstzuständen.
-
Wir prüfen, welche Faktoren die Angstzustände
auslösen oder fördern. Diese werden in Zukunft vermieden oder minimiert.
-
Wir raten dem Bewohner, sich zu entspannen und
tief in den Bauch zu atmen. Er soll das Ausatmen und die Atempausen
betonen.
-
Der Bewohner soll sich körperlich bewegen,
sofern kein tatsächlicher Herzinfarkt vorliegt.
-
Wir raten dem Bewohner, sich an etwas Schönes
zu erinnern oder sich etwas Positives vorzustellen. Hierbei greifen wir
auf die Informationen aus der Biografiearbeit zurück.
-
Wir helfen dem Bewohner, sich abzulenken oder
sich zu beschäftigen.
-
Soweit es sich um eine Symptomfehldeutung
handelt ( z. B. "Herzstolpern"), machen wir den Bewohner auf seinen
Irrtum aufmerksam.
-
Wir reagieren mit Empathie auf diese
Gefühlsäußerungen. Die Pflegekraft beschwichtigt nicht ("so schlimm ist
das nicht" usw.). Stattdessen antwortet sie validierend ("Ich weiß,
dass Sie Angst haben.", "Kann ich etwas tun, damit Sie sich besser
fühlen?" usw.).
-
Wir sprechen offen und sachlich mit dem
Bewohner über seine Ängste. Dieser soll das Gefühl gewinnen, dass wir
ihn und seine Befürchtungen ernst nehmen.
-
Wir raten dem Bewohner dazu, ein Angsttagebuch
zu führen. In diesem kann der Bewohner eintragen, vor was er Angst
hatte und wie stark die Angststörungen waren.
-
Wir vermitteln dem Bewohner wirksame
Entspannungstechniken.
-
Falls der angstkranke Bewohner in einem
Einzelzimmer lebt, sollte die alternative Unterbringung in einem
Zweibettzimmer geprüft werden.
-
Wir ermuntern den Bewohner dazu, sich in das
soziale Leben innerhalb unserer Gemeinschaft zu integrieren.
Insbesondere sollte er an den Freizeitaktivitäten teilnehmen.
-
Falls der Bewohner Angst im Dunkeln hat, lassen
wir in der Nacht das Licht im Badezimmer an.
-
Wenn der Bewohner eine problematische Situation
gut überstanden hat, wird er dafür von uns gelobt.
-
Der Bewohner fühlt sich mit seinen Gefühlen
angenommen.
-
Die Angstzustände treten seltener und mit
geringerer Intensität auf.
-
Der Bewohner ist häufig einsam, weil er sich in
sein Zimmer zurückzieht. Er hat Angst, aufgrund seiner kognitiven
Einschränkungen von seinem Umfeld abgelehnt zu werden.
-
Der Bewohner wird animiert, an unserem
Freizeitprogramm teilzunehmen. Wir vermitteln den Kontakt zu anderen
Mitbewohnern mit vergleichbaren mentalen Fähigkeiten.
-
Wir bitten den Besuchsdienst der
Kirchengemeinde um regelmäßige Besuche des Bewohners.
-
Eine soziale Isolation wird vermieden.
-
Der Bewohner ist seit vielen Jahren von seiner
Ehefrau geschieden. Bislang scheint ihn die Trennung nicht übermäßig
belastet zu haben. Mit dem Einsetzen der demenziellen Erkrankung wird
nun aber sichtbar, dass er sehr darunter leidet.
-
Wir stehen dem Bewohner jederzeit für ein
Gespräch zur Verfügung.
-
Wir bieten dem Bewohner an, am Männerabend
(“Skatabend”) innerhalb der Einrichtung teilzunehmen.
-
Auf Wunsch vermitteln wir den Kontakt zur
Kirchengemeinde.
-
Der Bewohner lernt, mit seinen Emotionen zu
leben.
|