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Standardpflegeplan "Osteoporose"

Für Senioren mit Osteoporose kann jedes Stolpern lebensbedrohliche Konsequenzen haben. Entsprechend anspruchsvoll ist die Formulierung einer Pflegeplanung.


Standardpflegeplan Osteoporose


  • Osteoporose (auch "Knochenschwund") bezeichnet ein Krankheitsbild, das durch eine anormale Abnahme der Knochendichte ausgelöst wird.
  • In Deutschland sind rund acht Millionen Menschen erkrankt. Betroffen sind zumeist Frauen in der Postmenopause. Männer erkranken deutlich seltener als Frauen. Unter Osteoporose leiden vor allem Menschen, die über lange Zeit im Sitzen arbeiteten oder ihre Mobilität im Alter krankheitsbedingt vollständig oder teilweise verloren haben.
  • Betroffene leiden zunächst vor allem im Kreuzbereich unter Schmerzen. Im weiteren Verlauf führt Osteoporose zu Haltungsschäden, insbesondere zum sog. "Witwenbuckel".
  • Bei Stürzen steigt das Risiko eines Knochenbruchs erheblich an. Jeder zehnte Osteoporosepatient erleidet innerhalb eines Jahres mindestens eine Fraktur.
  • Die "primäre Osteoporose" hat keine erkennbare Grunderkrankung. Sie wird abhängig vom Verlauf in zwei Typen unterteilt:
    • Der Typ 1 (präsenile oder postmenopausale Osteoporose) tritt vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren auf, beginnt also schleichend ab dem 45. bis 50. Lebensjahr. Als Ursache wird Östrogenmangel diskutiert. Insbesondere Raucherinnen sind betroffen. Rund 30 Prozent der Frauen erkranken nach der Menopause an dieser Variante der Osteoporose.
    • Der Typ 2 (senile Osteoporose) entwickelt sich nach dem 70. Lebensjahr. Ab dieser Altersgrenze leidet jeder zweite Senior an Osteoporose. Die Krankheitshäufigkeit ist bei beiden Geschlechtern vergleichbar. Vor allem die Wirbelsäule, die Rippen und das Becken sind betroffen.
  • Die "sekundäre Osteoporose" wird ausgelöst durch Funktionsstörungen anderer Organe, insbesondere der Nieren und des Verdauungssystems. Sie kommt deutlich seltener vor (5 Prozent im Vergleich zu 95 Prozent der primären Osteoporose). Auslöser können sein:
    • langfristig hoch dosierte Therapie mit Kortison
    • Hyperthyreose. Überfunktion der Schilddrüse mit erhöhter Produktion und Sekretion der Schilddrüsenhormone
    • längere Bettlägerigkeit, Behandlung von Frakturen mit einem Gips, Lähmungen
    • chronische Nierenerkrankungen, die dazu führen, dass übermäßig Kalzium ausgeschieden wird
    • chronische Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) oder des Darms, etwa Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
    • Cushing-Syndrom
    • Diabetes mellitus
    • maligne Tumore
    • Ernährungsstörungen wie etwa Bulimie oder Anorexia Nervosa
    • Unterversorgung mit Vitamin D und Kalzium
    • Alkohol- und Nikotinmissbrauch
  • Die Behandlung einer sekundären Osteoporose gleicht der einer primären Osteoporose. Allerdings wird hier die auslösende Krankheit ebenfalls therapiert.
Anmerkung:
  • Standardpflegepläne geben für spezielle Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie in diesem Beispiel für Osteoporose. Standardpflegepläne umfassen generelle und potenzielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
  • Aus diesem Grund erleichtert ein Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
  • Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz zu überprüfen und an die individuellen Einschränkungen und Ressourcen des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen Stand sein sollten.

Pflegeproblem

Pflegemaßnahmen

Pflegeziel


Sich bewegen


  • Der Bewohner bewegt sich zu wenig.
  • Die Bewegungsfähigkeit des Bewohners ist aufgrund der Schmerzen eingeschränkt.

  • Wir motivieren den Bewohner dazu, körperlich aktiv zu bleiben. Der Bewohner soll insbesondere an der Seniorengymnastik teilnehmen.
  • Wir animieren den Bewohner, regelmäßige Spaziergänge zu unternehmen.
  • Wir raten dem Bewohner dazu, Schuhe mit weichen Sohlen zu traten. Diese federn die Bewegungen besser ab.
  • Wir erläutern dem Bewohner, dass regelmäßige Bewegung dazu führt, dass der Knochenabbau verlangsamt werden kann.
  • Wir prüfen gemeinsam mit dem behandelnden Arzt, ob der Bewohner Massagen erhalten sollte. Auch warme Anwendungen sowie Bewegungstherapien im Wasser lindern die Beschwerden.
  • Die vom Physiotherapeuten vorgegebenen Bewegungsübungen werden unter unserer Aufsicht fortgeführt.
  • Der Bewohner soll mehrmals täglich isometrische Spannungsübungen durchführen. Wenn dieses nicht möglich ist, sind aktiv-assistive oder passive Bewegungsübungen sinnvoll.
  • Wir raten dem Bewohner davon ab, schwere Lasten zu tragen. Es ist sinnvoller, diese in einem fahrbaren Gerät zu bewegen (z.B. Handkarren).
  • Der Bewohner soll ruckartige Bewegungen vermeiden. Er soll sich nicht bücken, sondern ggf. lieber eine Greifzange oder ein anderes Hilfsmittel nutzen.
  • Wir vermitteln dem Bewohner Transfertechniken, um sich schonend aus dem Bett in den Stand zu bewegen.

  • Der Bewohner intensiviert sein Bewegungspensum und reduziert damit langfristig den Knochenabbau sowie die Schmerzbelastung.

  • Der Bewohner leidet unter einer Querschnittlähmung oder unter multipler Sklerose (MS). Er kann das Bett nicht verlassen. Die Immobilität fördert die Entwicklung von Osteoporose.

  • Wir prüfen, ob der Bewohner ein Stehbett nutzen sollte.

  • Der Bewohner wird in eine stehende Position mobilisiert. Die Knochen erhalten durch die Belastung und durch die Lageveränderung die erforderlichen Anreize, um den Knochenaufbau zu intensivieren.

  • Der Bewohner leidet unter Osteoporose. Das Ausmaß der Erkrankung ist unklar.

  • Die Körpergröße wird alle sechs Monate gemessen.
  • Wir prüfen gemeinsam mit dem behandelnden Arzt, ob eine Knochenmassebestimmung mittels Röntgen erfolgen sollte.

  • Der Verlauf der Erkrankung wird korrekt erfasst.

  • Die Knochenstruktur des Bewohners ist erheblich beeinträchtigt. Da der Pflegebedürftige immobil ist, muss er gelagert werden. Es kann zu Spontanfrakturen kommen.

  • Wir bewegen den Bewohner stets vorsichtig.
  • Wir nutzen Hilfsmittel wie Bettleitern, Transferbretter, Lifter, Drehscheiben usw.
  • Soweit möglich, sollte eine zweite Pflegekraft beim Transfer assistieren.

  • Der Bewohner wird bei Transfers und bei Lagerungen nicht verletzt.

  • Der Bewohner hat einen Sturz erlitten. Er zeigt große Angst vor einem erneuten Unfall. Er reduziert daher sein Bewegungspensum auf ein Minimum und fördert gerade dadurch das Fortschreiten der Osteoporose.

  • Wir verdeutlichen dem Bewohner, dass sein Verhalten kontraproduktiv ist.
  • Gemeinsam mit dem Bewohner ermitteln wir das individuelle Sturzrisiko. Basierend auf dem Ergebnis werden weitere Maßnahmen eingeleitet. Dazu zählt etwa die Nutzung entsprechender Protektorschalen.
  • Das Bewegungspensum wird nach dem Sturz Schritt für Schritt ausgebaut. Der Bewohner wird in der Anfangsphase eng begleitet; beim Gehen also etwa untergehakt.

  • Der Bewohner gewinnt die Freude an der Bewegung zurück und beugt damit einer Osteoporose vor.

Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten


  • Die Bewohnerin leidet unter Östrogenmangel, etwa weil ihre Eierstöcke entfernt wurden.

  • Unter Abwägung der Nebenwirkungen und der erheblichen Risiken prüfen wir gemeinsam mit dem Hausarzt die Notwendigkeit einer Hormonersatztherapie.

  • Der Östrogenmangel wird kompensiert. Nebenwirkungen einer Hormonersatztherapie werden auf ein Minimum reduziert.

  • Die Bewohnerin nimmt seit vielen Jahren Hormonersatzpräparate ein. Dadurch steigt das Risiko von Brustkrebs sowie von Herzinfarkten.

  • Durch entsprechende Prophylaxestrategien versuchen wir, die Risiken der Hormonersatztherapie zu reduzieren. Insbesondere werden die Maßnahmen zur Thrombosevermeidung intensiviert. Zudem leiten wir die Bewohnerin dazu an, regelmäßige Tastuntersuchungen der eigenen Brust durchzuführen.
  • Die Vitalwerte der Bewohnerin werden engmaschig überwacht. Wir achten vor allem auf das Auftreten von Bluthochdruck.
  • Wir wirken einer übertriebenen Angst der Bewohnerin entgegen. Erst eine Therapie von mehr als fünf Jahren lässt das Risiko nachweislich steigen.
  • Ab einem Alter von 75 Jahren sollte die Einnahme nicht mehr erfolgen, da dann ein positiver Effekt der Östrogene auf die Knochendichte nicht mehr nachgewiesen werden kann.

  • Soweit möglich, werden die Risiken einer Hormonersatztherapie reduziert.

  • Der Bewohner leidet an Diabetes mellitus. Diese Krankheit führt zu einer sekundären Osteoporose.

  • Wir achten darauf, dass die Insulintherapie konsequent durchgeführt wird (siehe Standardpflegeplan "Diabetes mellitus").

  • Die Auswirkungen des Diabetes mellitus auf den Knochenabbau werden begrenzt.

  • Der Bewohner nimmt Bisphosphonate ein.
  • Die aggressive Wirkung der Bisphosphonate führt zu Reizungen der Speiseröhrenschleimhaut.

  • Wir achten auf eine konsequente Einnahme der Medikamente. Wir stellen insbesondere sicher, dass die Einnahme des Medikaments mindestens 30 Minuten oder besser eine Stunde vor einer Mahlzeit erfolgt, da Bisphosphonate nicht mit kalziumreichen Getränken oder mit kalziumreichen Nahrungsmitteln kombiniert werden dürfen. Insbesondere gleichzeitig konsumierte Milch oder Milchprodukte können die Aufnahme des Arzneimittels stören.
  • Der Bewohner sollte die Bisphosphonate nüchtern und mit viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Danach sollte er für eine Stunde eine möglichst aufrechte Körperhaltung einnehmen. Er sollte sich also nicht hinlegen.
  • Wir prüfen Alternativen zur täglichen, oralen Einnahme. Bisphosphonate können als Tablette oder als Injektion verabreicht werden. Die Applikation erfolgt täglich, wöchentlich oder monatlich.
  • Wir achten auf einen ausreichenden Einnahmeabstand zu Eisen- und zu Magnesiumpräparaten.
  • Wir achten auf die typischen Nebenwirkungen von Bisphosphonaten, etwa Verdauungsstörungen, Übelkeit, Reflux oder Gastritis.
  • Wenn der Bewohner Schluckbeschwerden hat, können diese auf eine Ösophagitis hindeuten. In diesem Fall prüfen wir den Abbruch der Therapie. Der Hausarzt wird umgehend informiert.

  • Die Bisphosphonate werden wie vorgegeben eingenommen. Nebenwirkungen werden minimiert.

  • Der Bewohner ist bettlägerig. Seine Haut kommt mit der natürlichen UV-Strahlung nicht in Kontakt und kann kein Vitamin D bilden.

  • Gemäß den ärztlichen Vorgaben verabreichen wir Vitamin D, i.d.R. 200 bis 400 I.E. pro Tag. (Hinweis: Die richtige Dosis ist umstritten.)
  • Falls möglich sollte der Bewohner regelmäßig dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Dafür wird der Bewohner etwa in einen Rollstuhl mobilisiert. Der gewünschte Effekt tritt auch bei bewölktem Himmel ein. Wir prüfen, ob der Bewohner leichte Gartenarbeiten verrichten kann.
  • Sofern kein Sonnenbrand oder ein Hitzekollaps droht, ist eine tägliche Sonnenbestrahlung von 30 Minuten an Gesicht und an den Armen ausreichend.

  • Das Vitamin-D-Defizit wird ausgeglichen.

  • Die Bewegungsfähigkeit des Bewohners ist aufgrund der Osteoporose eingeschränkt. Er hat Schmerzen im Thorax.
  • Sein Thorax ist als Folge des Rundrückens eingeengt. Die Atemtiefe und die Atmungsfunktion werden beeinträchtigt. Dadurch steigt das Risiko einer Pneumonie.

  • Die Maßnahmen im Rahmen der Pneumonieprophylaxe werden intensiviert. Wir weisen den Bewohner in die Nutzung eines Triflow-Atemtrainers und eines Giebelrohrs ein. Wir fördern die Flanken- oder Bauchatmung. Ggf. führen wir atemstimulierende Einreibungen (ASE) durch.

  • Der Bewohner erleidet keine Pneumonie.

  • Der Bewohner erleidet einen Herzstillstand. Die Rippen sind durch Osteoporose geschädigt.

  • Bei einer Herzdruckmassage üben wir großflächigen Druck aus. Es könnte sonst zu einer Rippenfraktur kommen.

  • Der Bewohner wird wiederbelebt, ohne dass es zu einer Rippenfraktur kommt.

  • Der Bewohner erhält Kalzitonin als Injektionslösung. Er leidet unter Übelkeit und unter Erbrechen.

  • Wir prüfen, ob eine Applikation per Nasenspray sinnvoll ist. Nach einer entsprechenden Anleitung sind die meisten Betroffenen in der Lage, die Einnahme eigenständig durchzuführen.

  • Das Calcitonin wird auf eine schonende Weise zugeführt.

  • Als Folge der Skelettveränderungen drohen relevante neurologische Ausfälle. Ein operativer Eingriff ist notwendig.

  • Wir raten dem Bewohner dazu, die Operation durchzuführen.
  • Die Wundheilung gestaltet sich zumeist komplikationslos, da die Eingriffe i.d.R. minimalinvasiv durchgeführt werden. Wir achten trotzdem auf krankhafte Veränderungen im Wundbereich, insbesondere auf Rötungen, auf Schwellungen und auf Schmerzempfindlichkeit.
  • Nach dem Eingriff berichten viele Betroffene über eine erhebliche Beschwerdebesserung. Wir nutzen dieses, um den Bewohner frühzeitig zu mobilisieren. Er soll insbesondere das Bett verlassen und möglichst viel gehen.

  • Nervenschädigungen werden abgewendet.
  • Die Mobilität des Bewohners wird verbessert.

  • Der Bewohner leidet unter chronischen Schmerzen.

  • Wir nutzen Wärmeanwendungen, um die Beschwerden zu lindern. Alternativ prüfen wir, ob Massagen oder eine Elektrotherapie zu einer Besserung der Symptomatik führen.
  • Wir nutzen die 90°-Stufenlagerung, um die Muskulatur zu entspannen und die Schmerzen zu lindern. Wir lagern die Beine des Bewohners auf einem Schaumstoffblock. Das Hüft- und das Kniegelenk werden damit in einen 90°-Winkel gebracht.
  • Wir animieren den Bewohner dazu, Entspannungstechniken zu nutzen. Wir vermitteln dem Bewohner Atemtechniken.
  • Falls alle Alternativen ausgeschöpft sind, sorgen wir für eine angemessene medikamentöse Schmerztherapie. Wir bitten den behandelnden Arzt um eine entsprechende Schmerzmedikation. Wir führen dann ein Schmerzprotokoll. Wir achten auf Nebenwirkungen.
  • Bei chronischen Schmerzen sollte eine Analgetikatherapie nach festem Zeitschema erfolgen. Wenn Schmerzmittel nur nach Bedarf appliziert werden, kann dieses zu einer Chronifizierung der Beschwerden führen.

  • Die Schmerzen des Bewohners werden gelindert.

Sich pflegen


  • Aufgrund der Schmerzen ist die Beweglichkeit des Bewohners eingeschränkt. Er ist somit nicht mehr in der Lage, die Körperpflege eigenständig durchzuführen.

  • Wir unterstützen den Bewohner bei der Körperpflege oder übernehmen diese ggf. vollständig.
  • Falls möglich sollte der Bewohner für die Körperpflege stets aus dem Bett mobilisiert werden, da die Inaktivität die Osteoporose fördern würde.
  • Wir prüfen, ob die Selbstständigkeit durch Hilfsmittel unterstützt werden kann, also etwa durch Bürsten mit langem Stiel für den Rücken.

  • Der Bewohner wird im Rahmen seiner Fähigkeiten an der Körperpflege beteiligt.

Essen und trinken


  • Der Bewohner nimmt zu wenig Kalzium zu sich.
  • Die Aufnahme von Kalzium im Darm ist gestört, da der Bewohner zu wenig Vitamin D konsumiert.

  • Der Bewohner soll viele Milchprodukte sowie kalziumreiches Mineralwasser zu sich nehmen.
  • Der Bewohner erhält Kalziumpräparate, um einen Gesamtkonsum von 1500 mg pro Tag zu erreichen.
  • Wir prüfen, ob eine erhöhte Zufuhr von Vitamin D sinnvoll ist. Vitamin D unterstützt die Mineralisierung und die Aushärtung des Knochens. Der Bewohner sollte dann mehr Seefisch (Hering und Lachs), Milchprodukte, Butter oder Pilze konsumieren.

  • Der Bewohner nimmt ausreichend Kalzium zu sich.
  • Die Kalziumresorption aus dem Darm wird gefördert.

  • Der Bewohner ist übergewichtig. Die zusätzliche Körpermasse belastet die geschädigten Gelenke.

  • Wir führen mit dem Bewohner und seinen Angehörigen ggf. ein Beratungsgespräch.
  • Wir stellen dem Bewohner geeignetes Informationsmaterial zur Verfügung.
  • Gemeinsam mit der Hauswirtschaft erstellen wir einen Ernährungsplan. Der Bewohner sollte eine ausgewogene Kost zu sich nehmen.
  • Der BMI wird regelmäßig ermittelt.

  • Das Übergewicht wird kontrolliert abgebaut.

  • Der Bewohner konsumiert größere Mengen an Salz, Kaffee oder Schwarztee. Dieses führt zu einer erhöhten Kalziumausscheidung.

  • Wir raten dem Bewohner dazu, den Genuss dieser Stoffe zu reduzieren.

  • Der Bewohner passt seine Ernährungsgewohnheiten an und reduziert damit den Kalziumverlust.

  • Der Bewohner trinkt Alkohol.

  • Wir erläutern dem Bewohner, dass Bier und Wein als "Kalziumräuber" gelten und daher nur in geringen Mengen konsumiert werden sollten.

  • Der Alkoholkonsum wird reduziert.

  • Der Bewohner nimmt Lebensmittel mit hohem Phosphatanteil zu sich, etwa Cola, Schokolade oder Wurst. Diese Nahrungsmittel fördern den Kalziumabbau.

  • Wir motivieren den Bewohner dazu, den Konsum dieser problematischen Lebensmittel Schritt für Schritt zu reduzieren.

  • Der Kalziumverlust als Folge des Konsums phosphatreicher Lebensmittel wird reduziert.

Ausscheiden


  • Der Bewohner nimmt ohne ärztliche Anweisung Abführmittel ein. Dieses führt zu einer erhöhten Kalziumausscheidung.

  • Wir machen den Bewohner auf die Risiken dieses Verhaltens aufmerksam.
  • Gemeinsam mit dem Bewohner prüfen wir alternative Möglichkeiten, um die Verdauung anzuregen.

  • Der Bewohner verzichtet auf die unnötige Einnahme von Abführmitteln.

  • Der Bewohner kann als Folge der Osteoporose, der Schmerzen und der Bewegungseinschränkungen die Toilette nicht mehr eigenständig aufsuchen und verlassen.

  • Wir prüfen, ob die Nutzung der Toilette durch eine Sitzerhöhung erleichtert werden kann.

  • Der Bewohner kann so lange wie möglich eigenständig ausscheiden.

  • Der Bewohner raucht. Durch den Nikotingenuss ist der Knochenverlust doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern.

  • Wir drängen den Bewohner, den Zigarettenkonsum deutlich einzuschränken oder idealerweise komplett einzustellen.

  • Die Belastung durch den Nikotingenuss wird reduziert.

Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten


  • Aufgrund der Osteoporose hat sich die Körperhaltung verändert.
  • Die Bewohnerin klagt über "den Verlust der Taille", weshalb Röcke und Hosen kaum noch sitzen. Der Bauch ist bedingt durch die Skelettveränderungen vorgewölbt.

  • Wir raten der Bewohnerin, die Kleidung eine Konfektionsgröße höher zu wählen.
  • Sofern der behandelnde Arzt zustimmt, kann die Bewohnerin ein Mieder oder Bandagen tragen. Das Mieder wird soweit möglich im Stehen angezogen.

  • Die Bewohnerin wird angemessen und optisch ansprechend gekleidet.
  • Das Selbstwertgefühl wird unterstützt.

  • Der Bewohner leidet unter dem sog. "Tannenbaumeffekt", also schlaffen Hautfalten in der Flankenregion.
  • Der Bewohner leidet unter einem Rundrücken, dem sog. "Witwenbuckel".
  • Der Bewohner fühlt sich entstellt und ist deprimiert.

  • Wir stehen dem Bewohner jederzeit für ein Gespräch zur Verfügung.
  • Wir stellen sicher, dass insbesondere bei der Körperpflege die Intimsphäre gewahrt bleibt. Mitbewohner sollten die schlaffen Hautfalten nicht sehen.
  • Wir helfen dem Bewohner, den negativen optischen Eindruck durch die Wahl einer angemessenen Kleidung zu verringern.

  • Die Hautfalten bleiben Dritten verborgen. Das Selbstwertgefühl des Bewohners bleibt gewahrt.

Für eine sichere Umgebung sorgen


  • Aufgrund der Osteoporose ist das Risiko von schweren Verletzungen als Folge von Stürzen sehr hoch.

  • Wir weisen den Bewohner in die Nutzung eines Gehstocks oder eines Rollators ein.
  • Der Bewohner soll angemessenes, festes Schuhwerk tragen.
  • Der Bewohner wird dazu animiert, Handläufe und Handgriffe konsequent zu nutzen. Wir sensibilisieren ihn gleichzeitig für potenzielle "Stolperfallen" im Wohnbereich, soweit wir diese nicht beseitigen können.

  • Der Bewohner stürzt nicht.

  • Trotz der Prophylaxemaßnahmen stürzt der Bewohner häufig.

  • Wir beachten, dass selbst vergleichsweise harmlose Stürze zu Frakturen führen können. Der Zustand des Bewohners wird nach jedem derartigen Vorkommnis sorgfältig erfasst.
  • Wenn relevante Beobachtungen für eine körperliche Schädigung sprechen, wird der Bewohner einem Arzt vorgestellt. Dort erfolgt dann ggf. eine Röntgenkontrolle.

  • Es werden keine Verletzungen übersehen.

Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen


  • Der Bewohner ist demotiviert, da sich die Schmerzen zu Beginn der Bewegungstherapie verstärken und nicht wie erhofft rasch nachlassen.

  • Wir motivieren den Bewohner dazu, die Therapie fortzuführen. Wir erläutern ihm, dass drei bis sechs Monate vergehen können, bis die Schmerzlinderung eintritt.

  • Der Bewohner ist motiviert, die Therapie fortzusetzen.



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