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Standardpflegeplan
Querschnittlähmung (AEDL)
Die Querschnittlähmung verursacht ein vielfältiges
Krankheitsbild. Entsprechend breit gestreut sind die
Selbstversorgungsdefizite. Wir haben für Sie einen Standardpflegeplan
erarbeitet, der von einer leichten Lähmung bis zur vollständigen
Immobilität alle Schwerpunkte abdeckt.
Standardpflegeplan Querschnittlähmung
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Eine Querschnittläsion (auch
"Querschnittlähmung") ist die Folge eines teilweisen oder vollständigen
Funktionsausfalls des Rückenmarks.
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Pro Jahr erleiden rund 1600 Menschen in
Deutschland eine Querschnittlähmung. Insgesamt leben 65.000 Menschen
mit dieser Einschränkung.
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Verschiedene Ursachen können zu einer
Querschnittläsion führen. Bei jungen Menschen sind Unfälle,
insbesondere Verkehrsunglücke, der wichtigste Faktor. In der
Altersgruppe der von uns betreuten Menschen sind oft
Bandscheibenvorfälle, Entzündungen und Blutungen ursächlich für das
Krankheitsbild. Auch bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen kann es
zur Querschnittläsion kommen.
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Abhängig von der Position der
Rückenmarkschädigung wird zwischen einer Paraplegie und einer
Tetraplegie unterschieden. Bei einer Paraplegie sind lediglich die
unteren Extremitäten betroffen. Bei einer Tetraplegie ist die Kontrolle
über alle vier Gliedmaßen beeinträchtigt.
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Ein weiteres Kriterium ergibt sich aus dem
Ausmaß der Beschädigung. Wurde die Leitungsfunktion des Rückenmarks nur
teilweise unterbrochen, liegt eine inkomplette Lähmung vor. Das Ausmaß
der Einschränkungen kann variieren. Es gibt milde Schädigungen, die
sich z. B. auf einen teilweisen Funktionsverlust der Hände beschränken.
Bei schwereren Schädigungen ist mit umfassenderen Kontrollverlusten bis
hin zur kompletten Lähmung zu rechnen.
Anmerkung:
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Standardpflegepläne geben für spezielle
Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie
in diesem Beispiel für die Querschnittlähmung. Standardpflegepläne
umfassen generelle
und potenzielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
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Aus diesem Grund erleichtert ein
Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf
keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene
Pflegeplanung.
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Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese
generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz
zu überprüfen und an die individuellen Einschränkungen und Ressourcen
des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim
Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu
überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen
Stand sein sollten.
Pflegeproblem
Pflegemaßnahmen
Pflegeziel
Sich
bewegen
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Als Folge der Querschnittläsion ist der
Bewohner immobil. Es bilden sich Kontrakturen aus.
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Soweit möglich verzichten wir auf
Weichlagerungen und auf Superweichlagerungen.
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Wir nutzen Fußstützen, um die Entstehung eines
Spitzfußes zu verhindern.
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Wir nutzen Lagerungsschienen, um Kontrakturen
im Bereich der Hände zu vermeiden.
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Mindestens zweimal am Tag (auch am Wochenende)
werden alle Gelenke durchbewegt. Dieses sollte der Bewohner nach
Möglichkeit selbst aktiv durchführen, ggf. assistiert die Pflegekraft
dabei oder führt die Bewegungen passiv durch. Nach und nach sollten
passive Bewegungen durch aktive Bewegungen ersetzt werden.
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Das Durchbewegen muss besonders vorsichtig
erfolgen, da eine Überschreitung der Bewegungsgrenzen bei vielen
Betroffenen keine oder nur geringe Schmerzen auslöst. Die Gelenke
werden immer nur bis zum Erreichen eines Widerstands bewegt.
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Die Bildung von Kontrakturen wird vermieden.
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Der Bewohner leidet unter einer Tetraplegie und
ist auf einen elektrischen Rollstuhl angewiesen.
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Aufgrund der Lähmungen der Hände kann er den
Rollstuhl nicht steuern.
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Der Bewohner sollte zunächst eine
Joysticksteuerung testen, da diese extrem wenig Kraft erfordert.
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Wir prüfen, ob es alternative
Steuerungsmethoden gibt, die der Bewohner nutzen kann, etwa eine
Kinnsteuerung oder eine Kopfsteuerung.
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Wenn der Bewohner in seinen Rollstuhl
mobilisiert wird, stellen wir sicher, dass er richtig positioniert wird
und die Steuerungselemente erreicht.
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Wenn der Rückenwinkel des Rollstuhls verändert
wird, kontrollieren wir, ob der Bewohner weiterhin die
Steuerungselemente nutzen kann.
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Die Mobilität des Bewohners bleibt zumindest in
Teilen erhalten.
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Die Kontrolle des Bewohners über seine Finger
ist beeinträchtigt. Er kann auf herkömmliche Weise keine Gegenstände
greifen.
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Wir nutzen das Konzept der Funktionshand. Die
Finger einer Hand werden mit einer individuell angepassten Schiene in
eine stabile Faustposition gebracht. Ergänzend werden die Finger mit
Pflasterstreifen in den Faustschluss geklebt.
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Mit einer so umgeformten Hand bleibt die
Greiffähigkeit in Teilen erhalten.
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Der Bewohner kann damit Gabeln, Gläser oder
Zahncremetuben halten. Er kann auch Gegenstände aufheben und an anderer
Stelle gezielt ablegen.
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Wir unterstützen den Bewohner bei diesem
Lernprozess. Insbesondere wird er motiviert, das tägliche
Übungsprogramm konsequent durchzuführen.
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Der Bewohner entwickelt alternative
Vorgehensweisen, um Gegenstände zu greifen.
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Der Bewohner erhält Physiotherapie. Er ist
allerdings nur eingeschränkt motiviert, die Übungen auch eigenständig
in seiner Freizeit durchzuführen.
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Der Bewohner wird immer wieder von den
Pflegekräften ermuntert, die Übungen durchzuführen.
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Wir loben jeden Fortschritt, den der Bewohner
macht.
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Wir bitten die Angehörigen, entsprechend auf
den Bewohner einzuwirken.
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Wir prüfen, inwieweit Angst die Durchführung
der Übungen behindert. Insbesondere, wenn die Querschnittlähmung die
Folge eines Unfalls ist, haben viele Bewohner z. B. Angst vor einem
erneuten Sturz. Solche Befürchtungen bauen wir durch Beratung ab.
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Der Bewohner wird motiviert, die Übungen
regelmäßig durchzuführen.
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Der Bewohner ist immobil und auf einen
Rollstuhl angewiesen. Die Sensibilität der Haut ist herabgesetzt oder
nicht mehr vorhanden. Das Dekubitusrisiko ist stark erhöht.
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Gemeinsam mit dem Hausarzt legen wir fest, wie
lange der Bewohner sitzen und liegen sollte. Wir stellen sicher, dass
diese Vorgaben eingehalten werden.
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Wir leiten den Bewohner dazu an, sich im
Rollstuhl regelmäßig umzulagern. Er soll sich alle 20 bis 30 Minuten
umsetzen und dabei das Gesäß anheben.
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Der Hautzustand des Bewohners wird engmaschig
überwacht. Die primär gefährdeten Stellen liegen im Bereich des
Sakrums, des Trochanters, der Fersen und des Hinterkopfs.
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Wir erklären dem Bewohner, wie er mit einem
Handspiegel den Zustand gefährdeter Hautpartien einmal täglich selbst
prüfen kann.
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Bevor wir den Bewohner anziehen, prüfen wir
dessen Kleidung auf Fremdkörper. Diese könnten Druck auf die Haut
ausüben, wenn sich der Bewohner auf sie setzt oder sich auf sie legt.
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Wir nutzen spezielle Sitzkissen, die den Druck
gleichmäßig auf die gesamte Sitzfläche verteilen.
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Wir nutzen Stehrollstühle, um den Auflagedruck
im Gesäßbereich zu reduzieren.
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Wir stellen sicher, dass auch die Oberschenkel
auf der Auflagefläche des Rollstuhls aufliegen. Der Auflagedruck wird
auf eine möglichst große Fläche verteilt.
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Wenn ein Dekubitus im Gesäßbereich festgestellt
wird, muss der Bewohner Bettruhe halten, bis die Rötung vollständig
verblasst ist. Er wird in dieser Zeit so gelagert, dass der geschädigte
Hautbereich vollständig vom Druck entlastet ist.
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Das Körpergewicht wird auf wird auf eine
möglichst große Fläche verteilt.
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Das Auftreten eines Dekubitus wird vermieden.
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Der Bewohner ist immobil und kann das Bett
nicht verlassen. Die Sensibilität der Haut ist herabgesetzt oder fehlt
ganz. Das Dekubitusrisiko ist stark erhöht.
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Der Bewohner hat einen schlaffen Muskeltonus.
Er spürt keine Schmerzen, wenn die Bewegungsgrenzen der jeweiligen
Gelenke überschritten werden.
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Die Gelenke werden nicht durch die Muskeln
gesichert. Es besteht die Gefahr von Luxationen, insbesondere im
Schultergelenk.
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Wir ermitteln regelmäßig den individuellen
Gefährdungsgrad.
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Der Bewohner wird alle zwei bis drei Stunden
umgelagert. Wir nutzen dafür alle Lagerungen, also insbesondere die
Rückenlage, die 30°-Seitenlagerung, die 90°-Seitenlagerung, die
135°-Lagerung sowie die Bauchlagerung.
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Sind komplette Umlagerungen nicht möglich,
nutzen wir das Prinzip der Mikrolagerungen.
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Der Bewohner wird auf einer
Speziallagerungsmatratze gelagert.
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Wir achten auf harte Gegenstände im Bett, auf
denen der Bewohner unbemerkt liegen könnte. Auch Falten im Laken können
Druckgeschwüre auslösen.
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Wir nutzen den Fingerdrucktest, um ein
entstehendes Druckgeschwür zeitnah zu erkennen.
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Wenn der Bewohner unter Fieber leidet oder aus
anderen Gründen stark schwitzt, ist eine deutliche Verkürzung der
Lagerungsintervalle notwendig.
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Beim Umlagern sind wir besonders vorsichtig und
überschreiten nicht die Bewegungsgrenzen der jeweiligen Gelenke. Wir
vermeiden bei den Transfers schnelle und ruckartige Bewegungen. Wir
achten auf physiologische Bewegungsübergänge.
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Das Auftreten eines Dekubitus wird vermieden.
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Die Gelenke werden vor Verletzungen geschützt.
Vitale
Funktionen
des Lebens aufrechterhalten
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Die Atemfunktion des Bewohners ist gestört.
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Der Bewohner kann Sekret nicht ausreichend
abhusten.
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Der Bewohner wird regelmäßig umgelagert. Wir
nutzen die 135°-Bauchlage: Hier sollte die schlechter belüftete
Lungenseite oben liegen. Sofern bestimmte Lungenbereiche gedehnt werden
sollen, kommen die VATI-Lagerungen sowie die Halbmondlagerung zum
Einsatz.
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Der Bewohner wird so schnell wie möglich aus
der Rückenlage im Bett in einen Rollstuhl mobilisiert.
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Der Bewohner wird in einen Rollstuhl mit
Stehfunktion transferiert.
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Der Bewohner soll falls nötig inhalieren.
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Falls erforderlich wird der Bewohner abgesaugt.
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Der Bewohner kann möglichst frei atmen.
Lungensekret wird entfernt.
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Der Bewohner ist anfällig für hypotone Krisen.
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Die Vitaldaten werden engmaschig erfasst.
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Wenn sich der Bewohner im Rollstuhl befindet,
wird er in eine Schockposition gebracht. Die Bremsen werden
festgestellt, der Rollstuhl wird nach hinten gekippt. Eine zweite
Pflegekraft hebt die Füße auf Kopfhöhe.
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Der Bewohner erhält frische Luft. Wir öffnen
ein Fenster.
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Wenn sich der Zustand nicht zeitnah bessert,
wird der Bewohner ins Bett oder auf den Fußboden gelegt. Wir rufen den
Notarzt.
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Eine hypotone Krise wird schnell überwunden.
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Das Thromboserisiko ist erhöht, da der Bewohner
weitgehend immobil ist.
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Der Bewohner erhält eine Kompressionstherapie.
Wir verwenden Wickel mit elastischen Binden oder individuell angepasste
Kompressionsstrümpfe.
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Wir achten auf eine frühzeitige und umfassende
Mobilisierung. Wir nutzen Stehbetten oder Stehrollstühle.
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Die Beine werden ausgestrichen.
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Wir achten auf eine richtige Positionierung der
Beine: Die Beine werden ggf. hochgelagert. Sie werden nicht
übereinandergelegt, da diese Position die venöse Zirkulation
beeinträchtigen würde.
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Soweit verordnet erhält der Bewohner
verschiedene Medikamente zur Senkung der Gerinnungsbereitschaft des
Bluts (“Blutverdünner”), etwa ASS, Heparin oder Marcumar.
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Der Blutdruck und der Blutzucker werden
regelmäßig kontrolliert. Der Bewohner soll sein Ernährungsverhalten und
den Nikotinkonsum entsprechend anpassen.
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Eine Thrombose wird vermieden.
Essen
und trinken
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Der Bewohner leidet unter Schluckstörungen.
Diese beeinträchtigen seine Fähigkeit, Nahrung aufzunehmen.
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Der Bewohner sollte auf dünnflüssige
Nahrungsmittel zunächst verzichten, da diese zu schnell durch den Mund
fließen und schwerer zu kontrollieren sind.
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Der Bewohner sollte bevorzugt breiige und nicht
krümelnde Speisen zu sich nehmen wie etwa Joghurt oder Kartoffelbrei.
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Es sollten keine festen und flüssigen
Lebensmittel zu einem Gericht vermischt werden. Problematisch ist etwa
eine Suppe mit Einlage.
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Unverzichtbar ist es, bei gefährdeten Bewohnern
vor jeder Essenseingabe den Schluck- und den Hustenreflex zu testen.
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In Kooperation mit externen Therapeuten und mit
dem behandelnden Hausarzt führen wir verschiedene Trainingsmaßnahmen
durch. Dazu zählen insbesondere Schlucktraining und Trinktraining.
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Die Schluckstörung wird gelindert. Der Bewohner
kann wieder essen, ohne eine Aspiration oder Schmerzen zu befürchten.
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Der Bewohner trinkt Alkohol in größeren Mengen.
Er glaubt, dass der Alkohol die Spastiken lindert. Dieser Missbrauch
führt aber am folgenden Tag zu einer Intensivierung der Symptomatik.
Insbesondere nehmen Spastiken zu.
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Wir raten dem Bewohner zu einem konsequenten
Verzicht auf Alkohol.
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Abstinentes Verhalten wird von uns gelobt.
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Wir beziehen die Angehörigen in unsere
Bemühungen ein.
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Wenn der Bewohner weiterhin zu viel Alkohol
konsumiert, prüfen wir die Notwendigkeit einer Entzugstherapie.
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Wenn der Bewohner aus einem bestimmten Anlass
(etwa bei einer Feier) nicht auf den Alkoholkonsum verzichten möchte,
richten wir uns am nächsten Tag auf stärkere Spasmen ein.
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Der Bewohner reduziert seinen Alkoholkonsum.
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Der Bewohner ist bei der Nahrungsaufnahme
eingeschränkt aufgrund der Lähmung der Hände.
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Wir versorgen den Bewohner mit entsprechenden
Hilfsmitteln zur Nahrungsaufnahme, etwa Besteck mit dicken Griffen,
Becher mit Strohhalmen usw.
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Wir bieten Besteck mit dicken Griffen und eine
Schale mit hochgezogenem Rand an.
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Wir füllen Gläser, Tassen und Becher nur halb
voll.
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Wir sorgen nach Absprache mit dem Bewohner für
Kleidungsschutz.
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Wir stellen sicher, dass der Bewohner
ausreichend Zeit für die Nahrungsaufnahme hat. Ggf. halten wir das
Essen warm oder wärmen es wieder auf.
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Wir bieten einen Löffel statt einer Gabel an,
da dieser leichter zu handhaben ist.
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Die Selbstständigkeit und die Motivation werden
erhalten und gefördert.
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Wir stärken das Selbstvertrauen und das
Selbstwertgefühl.
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Wir sorgen für eine ausreichende Nahrungs- und
Flüssigkeitszufuhr.
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Der Bewohner ist immobil. Aufgrund der
reduzierten Muskelmasse und der eingeschränkten Mobilität ist der
Energieumsatz verringert. Gleichzeitig nimmt der Bewohner zu viele
Kalorien zu sich.
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Wir verdeutlichen dem Bewohner, dass er als
Folge der Querschnittlähmung einen geringeren Grundumsatz hat und daher
10 bis 25 Prozent weniger Kalorien benötigt.
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Wir beschäftigen den Bewohner sinnvoll, damit
er nicht aus Langeweile isst.
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Wir stellen die Ernährung des Bewohners um. Er
erhält eine Reduktionsdiät.
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Wir prüfen, ob Medikamente das Übergewicht
fördern. Dazu zählen etwa Kortison sowie verschiedene Psychopharmaka
wie Antidepressiva, Neuroleptika und Phasenprophylaktika.
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Etwaiges Übergewicht wird abgebaut. Durch eine
Normalisierung des Körpergewichts sinkt die Anfälligkeit für
Folgeerkrankungen wie etwa Druckgeschwüre.
Ausscheiden
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Der Bewohner leidet unter einer spastischen
Blase. Diese entleert sich unwillkürlich in regelmäßigen Abständen.
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Wir führen eine Blasenentleerung per
Katheterisierung durch. Der Katheter wird dabei in die Harnröhre
eingeführt und so weit vorgeschoben, bis er in die Blase gelangt. Nach
Möglichkeit sollte der Bewohner diese intermittierende Katheterisierung
eigenständig durchführen.
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Wenn das intermittierende Katheterisieren nicht
möglich oder nicht gewünscht ist, nutzen wir die Reflexentleerung der
Blase durch Beklopfen (Triggern) von außen. Wir beklopfen dafür
rhythmisch die Bauchdecke oberhalb der Symphyse. Dieses sollte alle
vier Stunden erfolgen. Voraussetzung dafür ist eine ärztliche Anordnung.
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Der Bewohner wird mit Inkontinenzmaterial
versorgt. Bei einem Mann ist ggf. die Nutzung eines Kondomurinals
sinnvoll.
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Wir prüfen die Implantation eines
elektronischen Blasenstimulators.
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Der Bewohner gewinnt zumindest eine rudimentäre
Kontrolle über die Blasenfunktion zurück.
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Die Auswirkungen einer Inkontinenz werden
minimiert.
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Das Risiko einer Harnwegsinfektion ist durch
den angestauten Harn erhöht.
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Wir nutzen die intermittierende
Katheterisierung, um die Blase zuverlässig zu entleeren.
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Wenn der Bewohner eine Selbstkatheterisierung
durchführt, leiten wir ihn zu einer hygienischen Durchführung an. Dazu
zählt insbesondere eine gute Händehygiene.
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Wenn der Bewohner seinen Intimbereich
eigenständig wäscht, erläutern wir ihm die Bedeutung einer sorgfältigen
Durchführung dieser Hygienemaßnahme.
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Der Bewohner sollte ausreichend trinken, um
eine Ausscheidung von eineinhalb Litern in 24 Stunden zu gewährleisten.
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Wir achten auf die typischen Anzeichen einer
Harnwegsinfektion, etwa übel riechender Urin, erhöhte Körpertemperatur
sowie vermehrtes Harnlassen von geringen Mengen.
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Bereits bei einem Verdacht auf eine
Harnwegsinfektion informieren wir den Hausarzt.
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Die Blase des Bewohners wird regelmäßig und
vollständig entleert. Es kommt zu keinem Harnstau.
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Eine Harnwegsinfektion wird vermieden.
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Als Folge des Ausfalls der vegetativen
Steuerung kommt es zu einer Magen-Darm-Erschlaffung.
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Die Stuhlentleerung ist beeinträchtigt.
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Der Bewohner soll sich ausgewogen ernähren und
ausreichend trinken. Insbesondere soll er gleichmäßige Essenszeiten
einhalten.
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Wir prüfen die Anwendung von Laxanzien.
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Wir nutzen ggf. digitale Stimulation oder
führen Kolonmassagen durch.
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Ggf. wird der Stuhlgang mittels Suppositorien
bzw. per Klistier initiiert. Alternativ nutzen wir ein Darmrohr für
eine Irrigation.
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Ggf. nutzen wir CO2-Zäpfchen, die mittels
Dehnung der Darmwand eine reflektorische Darmentleerung auslösen.
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Die rektale Applikation von Medikamenten sollte
unterbleiben, da diese eine unwillkürliche Stuhlentleerung initiieren
können.
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Wir achten auf vegetative Alarmsignale eines
vollen Enddarms, etwa als Folge einer Verlegung mit Kotsteinen. Dazu
zählen Schwindel, Kopfschmerz, Gänsehaut, Schüttelfrost, gesteigerte
Spastiken sowie eine hypertone Krise.
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Die Nutzung von Bettpfannen ist aufgrund der
Dekubitusgefährdung zu vermeiden.
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Wir erreichen eine regelmäßige Stuhlentleerung,
z. B. alle zwei Tage am Morgen.
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Insbesondere vermeiden wir eine Obstipation und
die Anstauung von Kotsteinen.
Sich
kleiden
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Die vegetative Steuerung ist ausgefallen. Der
Körper kann sich nicht vor Unterkühlung schützen.
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Der Körper kann nicht durch eine massive
Steigerung der Schweißproduktion auf Hitze reagieren. Der Bewohner ist
daher anfällig für Überhitzung.
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Die Körpertemperatur wird regelmäßig gemessen.
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Die Kleidung wird (ggf. mehrmals täglich) der
Temperatur angepasst. Dieses ist insbesondere dann notwendig, wenn es
zu einem Temperaturwechsel kommt, etwa im Winter beim Verlassen des
Gebäudes.
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Der Bewohner soll im Sommer direkte
Sonneneinstrahlung vermeiden oder zumindest einen Hut tragen.
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Bei Unterkühlung können warme Socken im Bett nützlich sein.
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Wir nutzen einen Ventilator, um einen
überwärmten Bewohner Kühlung zu verschaffen.
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Der Körper des Bewohners wird vor Überwärmung
und vor Auskühlung geschützt.
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Der Bewohner ist aufgrund der motorischen
Einschränkungen nicht in der Lage, sich selbstständig an- und
auszukleiden. Er benötigt Hilfsmittel und zeitweise personelle
Unterstützung.
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Durch das Tragen ungeeigneter Kleidung steigt
das Risiko eines Sturzes oder eines Druckgeschwürs.
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Wir wählen Haken und Knöpfe möglichst groß.
Ideal sind Klettverschlüsse an der Kleidung.
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Wir statten Reißverschlüsse mit einem Ring aus.
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Wir stellen feste Schuhe mit Klettverschlüssen
bereit und achten auf den richtigen Sitz. Offene Pantoffeln oder Schuhe
mit langen Schnürsenkeln sind nicht geeignet.
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Der Bewohner soll sich stets im Sitzen
ankleiden (lassen).
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Wir achten darauf, dass die Kleidung keine
Falten bildet. Sie darf insbesondere im Schritt nicht einengen.
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Wir statten Bewohner mit weiteren Hilfsmitteln
aus, z. B. mit einem Schuhanzieher.
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Der Bewohner ist in der Lage, sich ohne fremde
Hilfe an- und auszukleiden.
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Wir stärken das Selbstvertrauen und das
Selbstwertgefühl.
Ruhen
und schlafen
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Wenn der Bewohner im Bett liegt, klagt er
häufig über ein starkes Kältegefühl. Insbesondere an den Schultern und
am Hals wünscht er sich die Wärme einer Decke. Das Kältegefühl stellt
sich auch ein, wenn es im Zimmer bereits sehr warm ist. Es droht eine
Überwärmung.
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Der Bewohner wird an der Schulter und am Hals
gut zugedeckt. Die Füße hingegen bleiben aufgedeckt oder werden nur mit
einer dünnen Wolldecke zugedeckt.
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Der Bewohner erhält von uns generell keine
Wärmflaschen, Heizdecken oder Körnerkissen. Es besteht die Gefahr von
Verbrennungen.
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Das Kältegefühl wird überwunden. Gleichzeitig
vermeiden wir eine Überwärmung.
Sich
beschäftigen
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Aufgrund der Einschränkungen kann der Bewohner
viele Hobbys nicht mehr ausüben. Er sitzt jetzt vornehmlich vor dem
Fernseher. Dadurch steigt das Risiko für Dekubitus, für Kontrakturen
und für Thrombosen.
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Wir raten dem Bewohner dazu, auch in der
Freizeit einen Rollstuhl mit Stehfunktion zu nutzen. Fernsehen und das
Lesen einer Zeitung können dann im Stehen erfolgen. Wir verdeutlichen
dem Bewohner, dass er damit seinen Kreislauf stabilisiert, sowie die
Atmung und die Verdauung erleichtert. Gleichzeitig sinkt das Risiko von
Druckgeschwüren und von Kontrakturen.
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Der Bewohner kann sich sinnvoll beschäftigen.
Gleichzeitig senken wir die Risiken verschiedener Folgeerkrankungen.
Sich
als Mann
oder Frau fühlen und verhalten
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Die Fähigkeit zur Erektion und zur Ejakulation
ist gestört.
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Der Bewohner ist inkontinent. Dieses stört bei
sexuellen Kontakten.
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Der Bewohner fühlt sich nicht mehr attraktiv
und vermeidet daher Sexualität.
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Der Bewohner hat das sexuelle Interesse
verloren. Dieses führt zu Spannungen mit dem Lebenspartner.
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Die Bewohnerin vermeidet sexuelle Kontakte, da
ein Orgasmus zu Spastiken im Bereich der Beine sowie zu Bauchschmerzen
führen kann.
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Die Bewohnerin vermeidet sexuelle Kontakte, da
die Gleitfähigkeit der Vagina verringert ist.
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Das Problem wird mit dem Bewohner und ggf. mit
seiner Lebenspartnerin thematisiert.
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Wir bieten dem Bewohner an, vor einem
Sexualkontakt eine Blasen- und Darmentleerung durchzuführen.
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Wir raten dem Bewohner, das Problem offen mit
seinem Arzt zu besprechen. Wir helfen bei der Beschaffung von
technischen Hilfsmitteln, die eine Erektion erleichtern.
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Soweit ärztlich verordnet, erhält der Bewohner
Medikamente zur Therapie von erektiler Dysfunktion.
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Soweit möglich, sollte der Bewohner eine
gleichgeschlechtliche Bezugspflegekraft erhalten.
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Sofern es der Bewohner wünscht, stellen wir den
Kontakt zu Senioren mit vergleichbaren körperlichen Einschränkungen
her, um einen Erfahrungsaustausch in Gang zu bringen.
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Bei Orgasmusproblemen suchen wir den Dialog mit
dem Partner. Dieser sollte Geduld zeigen. Zumeist bessert sich die
Problematik im weiteren Verlauf. Ein Orgasmus wird dann wieder als
angenehm empfunden.
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Wir raten der Bewohnerin zur Nutzung von
Gleitcreme.
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Das Sexualleben bleibt intakt. Dadurch steigen
die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl.
Für
eine sichere
Umgebung sorgen
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Der Bewohner soll aus der flachen Rückenlage in
das Sitzen im Bett transferiert werden. Der Lagewechsel übersteigt
allerdings oftmals die Belastbarkeit des Bewohners. Es drohen eine
Tachykardie sowie ein Blutdruckabfall.
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Transfers aus dem Bett sind für den Bewohner
sehr belastend. Bei einer Mobilisierung ins Sitzen droht auch dabei ein
Kreislaufkollaps.
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Wenn der Bewohner einen Kreislaufkollaps
erleidet, droht er zu stürzen. Eine einzelne Pflegekraft ist nicht in
der Lage, einen Fall zu verhindern.
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Der Grad der Aufrichtung wird nur langsam,
dafür aber kontinuierlich von Tag zu Tag gesteigert.
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Der Bewohner erhält ggf. Kompressionsstrümpfe.
Später können auch Thromboseprophylaxestrümpfe (“ATS”) genutzt werden.
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Vor jeder Mobilisierung soll der Bewohner den
Kreislauf aktivieren, also etwa mit den Armen kreisen.
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Vor dem Aufstehen aus dem Bett sollte der
Bewohner einige Minuten auf der Bettkante sitzen.
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Soweit verordnet, erhält der Bewohner eine
kreislaufunterstützende medikamentöse Therapie.
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Bis sich die Kreislaufsituation des Bewohners
langfristig normalisiert hat, müssen riskante Transfers und
Mobilisationen stets von zwei Pflegekräften durchgeführt werden.
Alternativ nutzen wir einen Lifter.
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Wir beachten, dass nach Infekten oder nach
einer längeren Bettruhe die Gefahr einer Kreislaufkrise erheblich
steigt. Die Mobilisierung muss entsprechend vorsichtig erfolgen.
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Der Bewohner wird mobilisiert, ohne dass der
Kreislauf überlastet wird.
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Die Arm- und Handfunktionen des Bewohners sind
beeinträchtigt. Er ist nicht in der Lage, ein konventionelles
Alarmsystem zu bedienen.
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Der Bewohner ist nicht in der Lage, seine
Position innerhalb des Betts zu verändern. Da er insbesondere nicht den
Kopf bewegen kann, kann er nur einen kleinen Teil seines Zimmers
überblicken.
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Wir weisen den Bewohner in die Nutzung einer
Mundsteuerung ein. Es handelt sich dabei um einen sog.
“Saug-Blas-Taster” mit Gelenkarm zur Befestigung am Bett. Dieser wird
mit dem Mund bedient.
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Am Kopfende des Bewohners stellen wir einen
Spiegel auf, mit dem er den kompletten Raum einsehen kann.
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Trotz seiner Einschränkungen ist der Bewohner
in der Lage, Hilfe zu rufen, wenn er diese braucht.
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Der Bewohner leidet unter Spastiken. Diese
behindern Pflegemaßnahmen und erhöhen das Sturzrisiko.
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Wir prüfen eine medikamentöse Therapie.
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Wir nutzen Lagerungen, die Spastiken lösen.
Also etwa die Bauchlagerung, spezielle Dehnlagerungen oder die
"Froschlagerung".
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Der Bewohner erhält Bewegungstraining oder
Elektrostimulation.
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Die Spastiken werden abgebaut.
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Die autonome Kontrolle der Körpertemperatur und
der Schweißproduktion ist gestört.
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Aufgrund der reduzierten oder fehlenden
Hautsensibilität kann der Bewohner Verbrennungen nicht rechtzeitig
bemerken.
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Der Bewohner sollte auf Saunagänge verzichten.
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Der Bewohner erhält keine Wärmflaschen,
Körnerkissen oder Heizdecken.
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Eine Überwärmung des Körpers sowie
Verbrennungen werden vermieden.
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Der Bewohner benötigt Hilfe und Anleitung bei
der Medikamenteneinnahme.
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Wir stellen und richten die Medikamente.
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Wir helfen dem Bewohner bei der Einnahme der
Arzneimittel. Insbesondere achten wir auf die Regelmäßigkeit der
Einnahme.
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Wir beobachten und dokumentieren die Wirkungen
und Nebenwirkungen der Medikamente.
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Die vom Arzt angeordneten Medikamente werden
korrekt eingenommen.
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Der Bewohner ist anfällig für Frakturen. Er
bemerkt diese aber oft nicht, weil ihm das Schmerzempfinden fehlt.
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Der Bewohner soll uns alle Vorkommnisse
mitteilen, die möglicherweise zu einer Fraktur geführt haben können.
Dazu zählen insbesondere sämtliche Stürze.
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Wir achten auf einschlägige Veränderungen der
Extremitäten wie etwa Schwellungen, Rötungen, Überwärmungen,
Fehlstellungen oder Bewegungseinschränkungen.
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Eine Fraktur wird zeitnah erkannt und
therapiert.
Mit
existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen
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Der Bewohner ist noch nicht lange
querschnittgelähmt. Er ist depressiv und zieht sich zurück.
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Der Bewohner zeigt gelegentlich Wut und hegt
Suizidgedanken.
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Wir stehen dem Bewohner immer für ein Gespräch
zur Verfügung. Im Dialog korrigieren wir insbesondere falsche
Denkweisen. Dieses etwa, wenn der Bewohner annimmt, die
Querschnittlähmung wäre die Strafe für ein moralisches Fehlverhalten.
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Wir sind uns bewusst, dass die
Querschnittlähmung im Gegenteil die Folge eines gescheiterten Suizids
sein kann. Viele Autounfälle, Stürze aus großer Höhe usw. sind
tatsächlich keine Unfälle, sondern Suizidversuche. Wenn ein Bewohner
jedoch schon einmal einen Suizidversuch unternommen hat, ist das Risiko
hoch, dass er diesen Versuch wiederholt. Daher ist es wichtig, das
Verhalten des Bewohners genau zu überwachen. Wir rechnen dann mit einem
erneuten Suizidversuch, sobald die Mobilität des Bewohners dafür wieder
ausreicht.
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Wir stellen auf Wunsch den Kontakt zu einer
Selbsthilfegruppe her.
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Wir suchen ggf. den Kontakt zur jeweiligen
Kirchengemeinde.
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Wir kontaktieren den Hausarzt und prüfen die
Überweisung zum Psychologen.
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Der Bewohner findet den inneren Frieden und das
Selbstvertrauen wieder. Bestenfalls verarbeitet er das Trauma und setzt
sich neue Ziele.
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