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Standard "Pflege von Senioren mit chronischer und akuter Atemnot"
Atemnot beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität, sie ist als
primäres Symptom mehrerer Grunderkrankungen auch ein wichtiges
Warnsignal. Mit unserem Standard können Sie innerhalb Ihres Teams
langfristige Pflegestrategien entwickeln - und gleichzeitig festlegen,
wann bei akuten Anfällen der Notarzt gerufen wird.
Standard "Pflege von Senioren mit chronischer und akuter Atemnot"
Definition:
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Atemnot ist ein vom Bewohner bedrohlich
empfundener Luftmangel. Viele Betroffene leben seit vielen Jahren mit
dieser Gesundheitseinschränkung und erhalten ggf. Sauerstoff etwa über
mobile Sauerstoffsysteme.
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Als Fachbegriffe für Atemnot sind üblich:
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Dyspnoe: Das subjektive Empfinden von Atemnot bei erschwerter Atmung
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Belastungsdyspnoe: Atemnot bei körperlicher Anstrengung
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Ruhedyspnoe: Atemnot auch im Ruhezustand
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Orthopnoe: Höchste Stufe der Atemnot. Die
Atemnot kann lediglich in aufrechter Körperhaltung und unter
Zuhilfenahme der Atemhilfsmuskulatur ausgeglichen werden.
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Apnoe: Atemstillstand. Dieser erfordert sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen.
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Atemnot wird abhängig von der Schwere der Symptome in vier Grade eingeteilt:
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Grad 1: Die Atemnot tritt nur bei
entsprechender körperlicher Belastung auf, also etwa beim
Treppensteigen, beim Tragen schwerer Lasten oder beim schnellen Gehen.
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Grad 2: Die Atemnot tritt schon bei mittlerer
körperlicher Beanspruchung auf; also etwa beim Spazierengehen auf
ebener Strecke. Der Bewohner muss regelmäßige "Verschnaufpausen"
einlegen.
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Grad 3: Hier ist schon geringe Belastung
(etwa: An- und Ausziehen von Bekleidung) ausreichend, um eine Atemnot
auszulösen. Beim Gehen auf ebener Fläche muss der Bewohner alle 100
Meter eine Pause machen.
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Grad 4: Die Atemnot tritt selbst in Ruhe auf,
also etwa beim Fernsehen oder im Liegen. Der Bewohner ist zu kurzatmig,
um sein Zimmer zu verlassen. Selbst Tätigkeiten wie reden oder das
Wechseln der Kleidung führen bei ihm zur Luftnot.
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Permanente Luftnot kann dazu führen, dass
immobile Senioren nur noch solche Lagerungen akzeptieren, die die
Atmung unterstützen. Dadurch kann das Risiko eines Dekubitus steigen.
Bild: Auslöser von Atemnot innerhalb des Atmungssystems
Grundsätze:
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Wir sind uns bewusst, dass Atemnot in doppelter Weise zu einer Abwärtsspirale führen kann:
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Atemnot löst Angst aus, Angst verstärkt die Atemnot.
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Atemnot führt zu Bewegungsmangel, Bewegungsmangel wiederum lässt die Atemnot fortschreiten.
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Es gibt kein objektives Messsystem für Atemnot. Nur der Bewohner kann einschätzen, wie sehr er darunter leidet.
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Der Anfall wird von dem Betroffenen oftmals als
lebensgefährlich empfunden. Daher ist ruhiges und besonnenes Handeln
der Pflegekräfte ebenso wichtig wie die Wahl der richtigen
Notfallmaßnahmen.
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Die Pflegekraft bewahrt stets Ruhe. Nur so kann sie auch selbst Ruhe vermitteln.
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Wenn eine Atemnot erstmals auftritt oder wenn
sich eine bereits bestehende Atemnot deutlich verschlechtert, ist
dieses immer ein ausreichender Grund für einen Notruf.
Ziele:
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Der Bewohner atmet normal.
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Der Bewohner ist entspannt und angstfrei.
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Der Bewohner weiß, dass ihm bei Atemnot schnell und professionell geholfen wird.
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Der Bewohner kennt atemunterstützende Körperhaltungen und Techniken. Er wendet diese bei einer Attacke an.
Vorbereitung:
Symptome
Wir achten auf Symptome, die auf eine Atemnot schließen lassen:
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Der Bewohner atmet sehr schnell und oberflächlich.
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Es kommt zum Nasenflügelatmen (heftige Bewegung der Nasenflügel).
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Es sind Atemgeräusche hörbar, also etwa ein Brummen, Giemen, Ziehen oder Pfeifen. Ggf. hustet der Bewohner.
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Der Puls des Bewohners ist erhöht. Der Blutdruck ist ungewöhnlich hoch oder niedrig.
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Es bildet sich eine Zyanose, etwa an den Lippen oder an den Nägeln.
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Der Bewohner klagt über ein Erstickungsgefühl, über ein Beklemmungsgefühl oder über Schmerzen im Brustkorb.
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Der Bewohner berichtet über ein Kältegefühl.
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Der Bewohner hat offenbar extreme Angst, der Gesichtsausdruck ist verzerrt.
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Der Bewohner schwitzt stark.
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Der Körper des Bewohners ist angespannt oder verkrampft.
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Der liegende Bewohner richtet den Oberkörper
auf und nutzt die Atemhilfsmuskulatur. Ggf. stützt der Bewohner die
Arme auf (siehe Bild).
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Die Haut zwischen den Rippen wird beim Atmen mit eingezogen.
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Der stehende Bewohner geht in die
"Torwartstellung". Er stützt die gestreckten Arme auf die Oberschenkel.
Alternativ stemmt der Bewohner eine Hand in die Hüften und stützt sich
mit der anderen Hand an der Wand ab.
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Der Bewohner hustet, ggf. mit Auswurf.
Ursachen
Wir prüfen, welche Ursachen die Dyspnoe ausgelöst haben könnte.
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Es tritt ein pfeifendes, gepresstes
Atemgeräusch beim Einatmen auf. Dieses kann von der Verengung der
Atemwege etwa durch einen Fremdkörper verursacht werden. Auch brodelnde
oder gurgelnde Geräusche können die Folge von Fremdkörpern sein.
Infrage kommt auch eine allergische Reaktion.
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Wenn ein Blubbern oder ein Rasseln zu hören
ist, kann eine Sekretansammlung im Kehlkopf, in der Luftröhre oder in
den Bronchien vorliegen.
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Die Ausatmung des Bewohners wird von einem
Pfeifen begleitet. Dieses Symptom weist auf Asthma bronchiale oder auf
eine chronisch, obstruktive Lungenerkrankung hin.
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Beim Ein- und Ausatmen treten Rasselgeräusche
auf. Als Auslöser sind denkbar: Asthma bronchiale, Lungenödem,
Aspiration oder Herzinsuffizienz.
Weitere Ursachen können sein:
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Stoffwechselentgleisungen (diabetische Ketoazidose)
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Anämie
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chronische Blutungen
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Vergiftungen
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Adipositas
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Frakturen der Rippen
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starke Wirbelsäulenverkrümmung
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psychische Erkrankungen
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emotionaler Stress
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Fieber
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Tumorwachstum
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Thoraxprellung
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Zwerchfellhernie
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Wespenstich
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Aspiration
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Polypen
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Lähmung der Atemmuskulatur
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Sinterfrakturen der Wirbelkörper
Durchführung:
Maßnahmen bei akuter Atemnot
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Wenn es hinreichende Anzeichen für eine
Gesundheitsgefährdung gibt, wird sofort der Arzt oder der Notarzt
gerufen. Ein zentrales Kriterium dafür ist das Auftreten einer Zyanose
etwa an den Lippen.
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Der Bewohner wird nicht allein gelassen.
Zumindest eine Pflegekraft bleibt stets beim Bewohner und versucht,
diesem ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Angst verschlimmert die
Symptome, die wiederum noch mehr Angst auslösen.
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Die Vitalwerte werden ermittelt. Insbesondere
erfasst die Pflegekraft den Blutdruck, den Puls, die Atemfrequenz sowie
die Hautfarbe (blässlich, bläulich oder gräulich).
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Sofern eine Bedarfsmedikation vorliegt, wird diese dem Bewohner verabreicht, etwa ein Dosieraerosol oder Spray.
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Falls die Atemnot die Folge einer allergischen
Reaktion war, wird das Allergen sofort aus dem Umfeld des Bewohners
entfernt; also etwa Blumen oder Tiere.
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Soweit eine entsprechende ärztliche Anweisung
vorliegt, erhält der Bewohner Sauerstoff. Zumeist werden zwei Liter pro
Minute für eine Dauer von maximal zehn Minuten verabreicht.
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Bei vielen Bewohnern können körperliche Berührungen mit den Händen beruhigend wirken.
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Ggf. wird das Fenster geöffnet. Bei einigen Betroffenen hilft es auch, wenn ein Ventilator auf ihn gerichtet wird.
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Ggf. wird der Bewohner abgesaugt.
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Sofern der Bewohner dieses toleriert, wird er
in einer atemerleichternden Position gelagert. Diese sind im Standard
"Atemerleichternde Sitz- und Stehpositionen" beschrieben.
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Einengende Kleidung wird gelockert oder entfernt. Dazu zählen der Kragen, der Gürtel, der Hosenbund sowie der BH.
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Wenn es der Bewohner wünscht, werden Besucher
aus dem Zimmer gebeten. Vor allem aufgeregte Personen, die ihre Unruhe
auf den Bewohner übertragen, sollten den Raum verlassen. Bei demenziell
erkrankten Bewohnern sollten enge Bezugspersonen im Raum bleiben, weil
sich sonst die Angst beim Betroffenen verstärkt.
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Ggf. führt die Pflegekraft ein ablenkendes
Gespräch und wählt dabei ein Thema, das für den Bewohner angenehm ist
und ihn beruhigt. Die Pflegekraft achtet darauf, dass der Bewohner
nicht zu viel redet.
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Die Pflegekraft "atmet dem Bewohner vor" und
überträgt ihren Atemrhythmus auf den Bewohner. Der Bewohner sollte
durch die Nase einatmen und mit der Lippenbremse ausatmen. Die
Lippenbremse sollte frühzeitig mit dem Bewohner geübt werden, damit er
sie bei Atemnot sofort einsetzen kann.
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Bei Atemstillstand wird der Bewohner sofort wiederbelebt. Die Vorgaben der Patientenverfügung werden beachtet.
Schmerzen
Wir lassen uns vom Bewohner schildern, ob er Schmerzen hat. Wir dokumentieren die Beschreibungen. Relevant sind folgende Fragen:
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Wo genau tritt der Schmerz auf?
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Welche Faktoren lösen den Schmerz aus oder verstärken ihn? Etwa: beim Essen, körperliche Bewegung, tiefes Einatmen oder Husten.
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Wie lange hält der Schmerz an? Minuten, Stunden oder Tage?
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Welcher Art ist der Schmerz? Ziehend, pochend, stechend, schneidend usw.?
Lagerung
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Wir nutzen verschiedene Lagerungsarten, um dem
Bewohner die Atmung zu erleichtern. Diese sind in den Standards
"Oberkörperhochlagerung", "V-A-T-I Lagerungen" sowie "30°-Seitenlage"
und "90°-Seitenlage" definiert.
langfristige Maßnahmen
Wir
entwickeln langfristige Strategien, um der Atemnot vorzubeugen. Die
einzelnen Maßnahmen werden mit dem behandelnden Hausarzt koordiniert.
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Der Bewohner soll gegen einen Widerstand ausatmen. Wir nutzen dafür Atemtrainer, etwa ein "Tri-flow-meter".
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Wir nutzen einen Totraumvergrößerer ("Giebelrohr").
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Wir unterstützen die Sekretentleerung, etwa durch Einreibungen.
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Wir raten dem Bewohner, das Rauchen einzustellen.
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Bei einer Spirale aus Atemnot, Angst und noch
mehr Atemnot kann die Applikation von Angst lösenden Medikamenten
geprüft werden. Insbesondere sollte eine Bedarfsmedikation vom Arzt
verordnet werden.
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Wir vermitteln dem Bewohner Entspannungstechniken.
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Wenn der Bewohner immobil ist, sollte sein Bett
in der Nähe eines Fensters aufgestellt werden. Wenn wir dieses öffnen,
erreicht den Bewohner die frische Luft schneller.
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Der Bewohner soll sich im Rahmen seiner Fähigkeiten körperlich bewegen. Übermäßige Aufregung und Anstrengung soll er vermeiden.
Nachbereitung:
weitere Maßnahmen
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Die Wirksamkeit der gewählten Maßnahmen wird
bewertet. Maßnahmen, mit denen die Atemnot erfolgreich gelindert wurde,
werden bei der nächsten Attacke bevorzugt eingesetzt.
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Wenn sich die Attacken häufen, wird der
Bewohner in die Anwendung von Entspannungstechniken eingewiesen, etwa
Yoga oder autogenes Training. Dem Bewohner wird ebenfalls die richtige
Atemtechnik vermittelt.
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Häufig vermeidet der Bewohner in Zukunft
körperliche Anstrengung, um nicht erneut eine Atemnotattacke zu
erleiden. Damit setzt eine Abwärtsspirale ein. Das Vermeidungsverhalten
reduziert die Mobilität und die körperliche Belastbarkeit. Letztlich
setzt die Atemnot bei immer leichterer Belastung ein.
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Falls die Atemnot die Folge einer allergischen
Reaktion ist, reduzieren wir den Kontakt des Bewohners mit dem Allergen
zukünftig auf ein Minimum. Wir beachten den Standard "Pflege von
Senioren mit Allergien".
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Sofern die Atemnot die Folge einer Pneumonie
ist, wird der entsprechende Standard umgesetzt. Unverzichtbar ist
insbesondere eine konsequente Fortführung der Antibiotikatherapie.
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Durch den Sauerstoffmangel kann es zu
Verwirrtheitszuständen und insbesondere zu einer Desorientierung
kommen. Diese Symptomatik darf nicht mit einer Demenz verwechselt
werden.
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Die Atemnot schränkt die verbale
Kommunikationsfähigkeit ein. Sprechen wird für den Bewohner zu
anstrengend. In der Folge reduzieren sich die sozialen Kontakte bis hin
zu einer sozialen Isolation. Wir animieren den Bewohner, dennoch
weiterhin Freunde und Verwandte zu treffen.
Dokumentation
Die Attacke wird genau dokumentiert. Die Kriterien:
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Wie lange dauerte der Anfall?
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Wie empfand der Bewohner den Anfall subjektiv? Klagte er über Erstickungsangst?
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Welche Vitalwerte wurden gemessen, insbesondere welche Pulsfrequenz?
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War die Atmung "pfeifend"?
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Wie war die Hautfarbe? War der Bewohner zyanotisch?
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War die Atemfrequenz erhöht, verlangsamt oder unregelmäßig?
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War der Bewohner kaltschweißig?
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Ist der Bewohner kooperationsbereit?
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Kam es zu einer Bewusstseinsstörung? War der Bewohner desorientiert?
Prognose
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Bei konsequenter Behandlung der auslösenden
Grunderkrankung wird sich die Atemnot zurückbilden. Wenn etwa eine
Schwäche des Herz-Kreislauf-Systems die Atemnot auslöst, können mit
herzmuskelstärkenden Medikamenten in Kombination mit entwässernden
Präparaten gute Erfolge erzielt werden.
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Oftmals sind die Schädigungen irreversibel.
Ziel der Pflege kann also nur sein, das Fortschreiten der
Grunderkrankung zu verlangsamen. Dieses ist etwa bei Lungenemphysem
oder Lungenfibrose der Fall.
Dokumente:
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Pflegeplanung
-
ärztliches Verordnungsblatt
-
Vitaldatenblatt
-
Berichtsblatt
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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