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Standard "Clostridium-difficile-Infektion"
Ebenso
wie der Norovirus hat auch Clostridium difficile alle "Qualitäten", um
Pflegekräfte an den Rand der Belastungsgrenze zu bringen. Der Keim ist
hochinfektiös, hat sich auf multimorbide Senioren spezialisiert und
verträgt überdies erstaunliche Mengen Desinfektionsmittel und
Antibiotika. Nur ein durchdachtes und gut umgesetztes Hygienekonzept
kann den Erreger wirksam eindämmen.
Standard "Clostridium-difficile-Infektion"
Definition:
-
Bei "Clostridium difficile" (auch "CD") handelt
es sich um eine Clostridienart, die im Darm vieler Menschen zu finden
ist. Da diese Bakterien zumeist nur in geringer Zahl vorhanden sind,
treten zunächst keine Krankheitssymptome auf.
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Dieses kann sich als Folge einer
Antibiotikatherapie ändern. Während Antibiotika die sonstige Darmflora
massiv reduzieren, wird Clostridium difficile durch solche Präparate
kaum beeinträchtigt. Folglich kann sich der Keim nun ungehindert
vermehren. Statistisch kommt es bei einer von 100 Antibiotikatherapien
zu einer Clostridium-difficile-Infektion.
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Ursache für die hohe Antibiotikaresistenz ist
die starke Sporenbildung von Clostridium difficile. Sporen haben keinen
aktiven Stoffwechsel und nehmen daher auch keine Antibiotika auf. Die
Sporen sind aus dem gleichen Grund sehr unempfindlich gegen
Desinfektionsmittel.
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Diese massive Ausbreitung schädigt die Wand des
Dickdarms, und es kommt zu einer "Clostridium-difficile-assoziierten
Diarrhö" (CDAD).
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Die Krankheit kann fäkal-oral auf andere Personen übertragen werden.
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Clostridium difficile zählt zu den typischen
nosokomialen Infektionen. Bewohner erkranken also i. d. R. im
Krankenhaus und tragen den Keim in unsere Einrichtung. Bei fünf Prozent
aller Erwachsenen ist der Keim im Darm nachweisbar. Bei
Krankenhauspatienten steigt der Anteil hingegen auf 20 bis 40 Prozent.
Die meisten Betroffenen zeigen aber keine relevanten Krankheitszeichen.
Zu einem besonderen Hygienerisiko wird dabei der Stamm "Ribotyp 027",
eine ungewöhnlich virulente Variante des Erregers.
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Die übliche Therapie besteht in der
Verabreichung spezieller Antibiotika, die auch Clostridium difficile
abtöten. Genutzt werden vor allem Metronidazol und Vancomycin.
(Hinweis: Die in diesem Standard beschriebenen Maßnahmen entsprechen in
weiten Zügen denen, die auch bei einer Norovirenwelle zu ergreifen
sind. Es ist daher sinnvoll, beide Standards parallel zu
implementieren.)
Grundsätze:
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Das Interesse der Einrichtung und der darin
lebenden und arbeitenden Menschen an einer Eindämmung der Infektion
wiegt schwerer als das Interesse erkrankter Bewohner an der Teilnahme
am sozialen Leben.
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Vorsicht ist besser als Nachsicht. Daher werden
wir stets beim geringsten Hinweis auf eine
Clostridium-difficile-Infektion die gesamte Palette an
Vorsichtsmaßnahmen in Kraft setzen. Dieses auch auf die Gefahr, dass es
sich um einen unnötigen Alarm handelt.
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Wir arbeiten eng mit dem behandelnden Hausarzt und mit dem Gesundheitsamt zusammen.
Ziele:
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Der Clostridium-difficile-Ausbruch wird zu
einem möglichst frühen Zeitpunkt eingedämmt. Übertragungen auf
Mitbewohner, auf Pflegekräfte, auf Angehörige und auf externe Partner
werden vermieden.
(Hinweis: Erfahrungsgemäß bleiben Infektionswellen auf alte und auf
abwehrgeschwächte Menschen beschränkt. Anders als bei Noro erkranken
Pflegekräfte vergleichsweise selten.)
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Infektionsquellen werden möglichst schnell gefunden.
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Bewohner überstehen eine Infektion mit möglichst wenigen Komplikationen. Insbesondere wird eine Dehydratation vermieden.
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Durch gute Pflege und Betreuung werden Schmerzen gelindert.
Vorbereitung:
Risikoprüfung
Wir sind uns stets bewusst, dass das Erkrankungsrisiko maßgeblich von verschiedenen Faktoren abhängig ist:
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lang anhaltende oder mehrfach wiederholte Antibiotikatherapien in den vorangegangenen sechs Monaten
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Chemotherapie, etwa im Rahmen einer Krebsbehandlung
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hohes Lebensalter (über 65 Jahre)
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Krankenhausaufenthalt mit einer Länge von mehr als drei Tagen
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Operationen im Bauchraum
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Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
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Unterbringung im gleichen Zimmer wie ein Patient mit manifester Clostridium-difficile-Infektion
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Ernährung per Magensonde
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schwere Grunderkrankungen
Symptome
Wir achten auf die typischen Symptome, die für eine sich entwickelnde CD-Infektion sprechen:
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krampfartige Schmerzen im Unterbauch, insbesondere im linken Unterbauch
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Appetitlosigkeit
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erhöhte Körpertemperatur
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akute wässrige Diarrhö mit fauligem Geruch, oftmals auch mit Schleimbeimengungen, seltener mit Blut
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typische Exsikkosezeichen (stehende Hautfalten, trockene Haut und Schleimhäute)
(Hinweis: Übelkeit und Erbrechen treten bei dieser Infektion
vergleichsweise selten auf. Dadurch kann eine CD-Infektion von anderen
Darmentzündungen unterschieden werden.)
Organisation
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Wir halten Flächendesinfektionsmittel bereit,
die eine bestätigte Wirkung gegen Clostridium difficile haben. Wir
nutzen sporozide Desinfektionsmittel, also Präparate, die auch Sporen
abtöten. Die konventionellen Desinfektionsmittel haben zumeist keine
inaktivierende Wirkung auf Sporen.
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Wir halten stets ausreichend Schutzkleidung bereit.
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Die korrekte und sichere Pflege von an Clostridium difficile Erkrankten ist Teil der Einarbeitung neuer Mitarbeiter.
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Wir beschäftigen einen Hygienebeauftragten.
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Wir arbeiten eng mit Krankenhäusern und mit Ärzten zusammen, insbesondere in einrichtungsübergreifenden Arbeitsgruppen.
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Unser Qualitätszirkel beschäftigt sich regelmäßig mit Hygieneproblemen.
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Wir halten unseren Hygieneplan stets auf dem aktuellen Stand.
Durchführung:
Personalhygiene
Bei der Versorgung von Erkrankten sind erweiterte Hygienemaßnahmen zu beachten:
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Alle Pflegekräfte führen vor und nach jeder Pflegemaßnahme eine hygienische Händedesinfektion und eine Händewaschung durch.
-
Vor jedem Kontakt mit Lebensmitteln werden die
Hände sorgfältig gewaschen. Dazu zählt neben dem Verteilen und dem
Eingeben von Speisen auch der Umgang mit Sondennahrung.
(Hinweis: Die Händewaschung ist eine unverzichtbare Ergänzung der
Händehygiene, da Clostridium difficile eine konventionelle
Händedesinfektion überstehen kann. Durch die mechanische Reibung der
Hände unter fließendem Wasser verspricht man sich zumindest eine
Verminderung der Sporenanzahl.)
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Die Händedesinfektion und die Händewaschung
nach jedem Bewohnerkontakt sind nicht nur für das Pflegepersonal
verpflichtend, sondern auch für das ärztliche Personal und für sonstige
Therapeuten.
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Die Hände werden zuerst wie üblich
desinfiziert. Erst danach werden die sorgfältig getrockneten Hände
gründlich gewaschen. Dadurch wird die Wirkung des
Händedesinfektionsmittels nicht durch die Restfeuchte beeinträchtigt.
(Hinweis: Eine Infektionsübertragung auf gesundes Pflegepersonal ist
relativ selten. Die Schutzkleidung dient also nicht primär dem
Selbstschutz, sondern vor allem der Sicherheit der nachfolgend
versorgten Bewohner.)
Anpassung der Ausstattung
-
Gegenstände, die häufig in die Hand genommen
werden, sich aber nicht leicht desinfizieren lassen, werden für die
Dauer des Clostridium-difficile-Ausbruches im Schrank verstaut.
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Zimmer, in denen erkrankte Bewohner leben,
werden mit einem verschließbaren Müllabwurfbehälter und mit einem
verschließbaren Wäschesack ausgestattet.
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Ggf. prüfen wir, ob ein bereitgestellter Toilettenstuhl sinnvoll ist.
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Wir stellen sicher, dass alle Handwaschbecken
mit Seifenspendern, mit Desinfektionsmitteln und mit Einmalhandtüchern
ausgestattet sind. Wir kontrollieren den Füllstand aller Spender.
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Matratzen und Kopfkissen können durch wischdesinfizierbare Überzüge geschützt werden.
Information / Meldung
-
Infektionen mit Clostridium difficile sind
meldepflichtig. Wir informieren daher nach Beginn einer Infektion
umgehend das Gesundheitsamt. Die Meldepflicht besteht, sobald zwei
Bewohner erkranken und ein epidemischer Zusammenhang beider Fälle
vermutet werden kann.
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Wir informieren erkrankte Bewohner umfassend
über die Infektion und klären sie über alle Maßnahmen auf, die zu ihrem
eigenen Schutz und dem der Mitmenschen notwendig sind. Dazu zählt
insbesondere die Händewaschung nach jedem Toilettengang.
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Wir erklären dem Bewohner den Ablauf einer
Händewaschung, führen diese einmal vor und kontrollieren, ob der
Bewohner diese korrekt durchführt.
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Alle Mitarbeiter der Einrichtung,
einschließlich der Haustechnik und der Verwaltung, werden umgehend über
den Infektionsausbruch mit Clostridium difficile unterrichtet.
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Bei umfassenden Ausbrüchen hängen wir an allen
schwarzen Brettern sowie an allen Eingängen Informationsblätter aus,
die über die Clostridium-difficile-Infektion sowie über die wichtigsten
Sicherheitsmaßnahmen informieren. Diese sind:
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Auf das Händeschütteln als Begrüßung wird vorübergehend verzichtet.
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Entbehrliche Besuche sollten verschoben werden.
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Besucher von erkrankten Bewohnern müssen die
gleichen Hygienemaßnahmen wie Pflegekräfte durchführen (Schutzkleidung,
Händedesinfektion, Händewaschung usw.)
Gegenstände
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Alle Pflegehilfsmittel sind stets bewohnerbezogen einzusetzen und nach der Benutzung zu desinfizieren.
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Ein Pflegewagen sollte nach Möglichkeit nicht mit in das Bewohnerzimmer genommen werden.
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Alle Pflegemittel, die für die Pflege von
Erkrankten benötigt werden, sollten in ausreichender Menge im
Bewohnerzimmer gelagert werden.
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Materialien, die nicht desinfiziert werden können, sind nach der Benutzung zu entsorgen.
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Die Pflegedokumentation wird außerhalb des Bewohnerzimmers geführt und aufbewahrt.
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Bei Nutzung des Stationsbads ist dieses umgehend zu desinfizieren. Das umfasst auch die Dusche, den Hocker, den Boden usw.
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Benutztes Essgeschirr geht ohne Umwege in die Geschirrspülmaschine und wird bei 65 Grad Celsius gespült.
notwendige Reinigungsmaßnahmen
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Für die Dauer des
Clostridium-difficile-Ausbruchs weisen wir für Erkrankte eigene
Toiletten aus. Diese werden nach jeder Benutzung desinfiziert. Wichtig
ist, auch die Unterseite des Toilettensitzes zu reinigen.
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Alle benutzten Gegenstände werden täglich per Wischdesinfektion gereinigt.
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Alle Instrumente, Spritzen oder medizinische
Abfälle werden patientennah in dicht verschließbaren Behältern oder in
Plastiksäcken verpackt und unverzüglich sorgfältig entsorgt oder der
Wiederaufbereitung zugeführt.
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Im Bewohnerzimmer wird herkömmlicher Müll stets
in einem Behälter mit Deckel gesammelt. Dieser kann wie regulärer
Hausmüll entsorgt werden.
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Blutdruckmanschetten und Fieberthermometer
werden nach jeder Nutzung desinfiziert. (Hinweis: Rektalthermometer
werden nicht genutzt.)
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Urinflaschen und Steckbecken werden bei mindestens 80 °C gereinigt.
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Verunreinigungen durch Stuhl werden sofort
entfernt und die betroffenen Oberflächen desinfiziert. Wir warten damit
nicht, bis der Reinigungsdienst dieses erledigt.
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Bettwäsche, Handtücher und Unterwäsche werden
täglich gewechselt. Nach jeder Verunreinigung muss Bettwäsche sofort
gewechselt werden. Anfallende Schmutzwäsche ist in flüssigkeitsdichten
Wäschesäcken im Bewohnerzimmer zu sammeln und auf direktem Weg zur
Wäscherei zu bringen. Die Textilien werden mit 90 °C gewaschen.
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Das Bett, die Bettbügel und der Bettaufrichter
werden täglich desinfiziert. Dieses gilt auch für den Nachttisch, für
den Schrank sowie für Stühle und für Tische.
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Reinigungskräfte werden angewiesen, Zimmer von
an Clostridium difficile erkrankten Bewohnern als letzte zu reinigen.
Auch das Reinigungspersonal muss angemessene Schutzkleidung tragen.
Reinigungskräfte müssen sich nach der Säuberung dieser Räume die Hände
desinfizieren und waschen. Nach Abklingen der Erkrankung führen wir
eine Schlussdesinfektion durch. Wir nutzen dafür sporozide
Desinfektionsmittel. (Wichtig: Schutzhandschuhe tragen!)
Hinweise:
-
Für die Bekämpfung von Clostridium difficile
ist eine hohe Wirkstoffkonzentration notwendig. Die daraus
resultierende Geruchsbelästigung ist erheblich. Aus diesem Grund ist
eine wirksame fortlaufende Flächendesinfektion für den Bewohner oftmals
sehr belastend.
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Die Abschlussreinigung ist wichtig, da die äußerst umweltresistenten Sporen mehrere Monate überleben können.
Isolation
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Der Bewohner wird in einem Einzelzimmer
untergebracht, solange er Durchfall hat. Die Türen sollten möglichst
geschlossen bleiben.
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Die Isolationsaufhebung erfolgt, wenn drei Tage keine Symptome auftreten und der Arzt diesem zustimmt.
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Solange der Bewohner Durchfall hat, werden ihm
eine eigene Sanitärzelle und eine eigene Toilette bzw. ein eigener
Nachtstuhl zugewiesen.
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Für die Dauer der Erkrankung nimmt der Bewohner
seine Mahlzeiten in seinem Zimmer ein. Mahlzeiten im Gemeinschaftssaal
sind nicht möglich.
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Zimmer, in denen erkrankte Bewohner leben,
werden mit einem Hinweisschild gekennzeichnet. Dieses fordert Besucher
auf, vor dem Betreten des Zimmers die Wohnbereichsleitung zu
kontaktieren.
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Wir stellen sicher, dass demenziell erkrankte Bewohner nicht unkontrolliert das Zimmer des erkrankten Bewohners betreten.
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Erkrankte Bewohner werden aufgefordert, für die
Dauer der Erkrankung soweit möglich in ihrem eigenen Zimmer zu bleiben
und keinen Besuch zu empfangen. Ein Aufenthalt im Freien ist möglich,
sofern ein direkter Weg in den Garten bzw. in den Park führt. Bei
Außenaufenthalten dürfen keine Flächen kontaminiert werden, mit denen
andere Bewohner Kontakt haben.
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Wir fordern Bewohner auf, Besuche von
Angehörigen zu verschieben und diese ggf. telefonisch zu
benachrichtigen. Wenn Bewohner dazu nicht in der Lage sind, kann das
von Pflegekräften übernommen werden. Wenn Besucher den Bewohner
trotzdem sehen möchten, erhalten sie einen Schutzkittel und werden in
die notwendige Händehygiene eingewiesen.
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Während eines Clostridium-difficile-Ausbruchs
sollten auch gesunde Bewohner ihre Bewegungen auf ihren Wohnbereich
beschränken und Kontakt zu Bewohnern anderer Wohnbereiche meiden. Es
finden in dieser Zeit auch keine Verlegungen von Bewohnern von einem
Wohnbereich zum anderen statt.
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Das Beschäftigungsangebot der Einrichtung für Gruppen wird in dieser Zeit auf ein Minimum beschränkt.
Schutzkleidung
-
Bei allen Pflegemaßnahmen sind Einmalhandschuhe sowie Einmalkittel zu tragen.
(Hinweis: Da weder Händedesinfektion noch Händewaschungen den Keim
wirklich stoppen können, sind die Einmalhandschuhe der einzige
wirkliche Schutz. Die Verwendung von Schutzkitteln ist nicht nur bei
direktem Patientenkontakt notwendig, sondern auch beim Bettenmachen und
bei Reinigungs- sowie bei Desinfektionsarbeiten sinnvoll.
Mund-Nasen-Schutz und Haube sind - anders als bei Noro - nicht
erforderlich. Eine Übertragung durch luftgetragene Sporen ist extrem
selten.)
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Die Schutzkleidung wird nach Ende jeder Schicht gewechselt. Bei sichtbarer Kontamination wird die Kleidung sofort ausgetauscht.
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Mit bereits kontaminierten Handschuhen dürfen
keine weiteren Gegenstände (wie etwa ein Steckbeckenspüler) berührt
werden. Genutze Handschuhe sind im Bewohnerzimmer zu entsorgen.
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Gebrauchte Schutzkleidung sowie Unterwäsche der
Bewohner werden in widerstandsfähigen und dichten Wäschesäcken
gesammelt. Beim Befüllen dieser Wäschesäcke müssen Einmalhandschuhe und
Schutzkleidung getragen werden. Die Wäsche wird als infektiös
gekennzeichnet.
Zusammenarbeit mit Ärzten, Mithilfe bei der Behandlung von erkrankten Bewohnern
-
Wenn die Clostridium-difficile-Infektion von
einem Antibiotikum ausgelöst wurde, wird dieses nach Rücksprache
mit dem behandelnden Arzt abgesetzt. Soweit verordnet erhält der
Bewohner ein alternatives Antibiotikum, das auch gegen Clostridium
difficile effektiv ist.
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Wir achten darauf, dass auch Ärzte eine
hygienische Händedesinfektion und eine Händewaschung durchführen. Wenn
Ärzte Hygienemängel zeigen, ist umgehend die Pflegedienstleitung zu
informieren.
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Erkrankte Bewohner werden in der Akutphase aufgefordert, Bettruhe einzuhalten.
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Wir führen eine intensive Kontrolle der Vitalfunktionen durch.
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Alle relevanten Krankenbeobachtungen werden dokumentiert und falls nötig sofort an den behandelnden Hausarzt weitergegeben.
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Gemeinsam mit dem Hausarzt prüfen wir, ob Elektrolytverluste durch geeignete Infusionen ausgeglichen werden müssen.
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Wir achten auf eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung von erkrankten Bewohnern und erstellen ggf. eine Flüssigkeitsbilanz.
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Gemeinsam mit dem Hausarzt prüfen wir den Einsatz schmerzlindernder Medikamente.
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Die häufigen Darmentleerungen reizen die
Analregion. Es kann zu einem Brennen, zu Juckreiz sowie zu nässenden
Läsionen kommen. Der Bewohner sollte daher für die Intimreinigung
weiches oder feuchtes Toilettenpapier verwenden. Für die Hautpflege
nutzen wir eine geeignete Salbe.
weitere Maßnahmen
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Der Kreis der Pflegekräfte, die erkrankte Bewohner behandeln, wird möglichst klein gehalten.
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Schwangere Mitarbeiter sollten die Einrichtung
erst dann wieder betreten, wenn der Clostridium-difficile-Ausbruch
überwunden ist.
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Während eines Clostridium-difficile-Ausbruchs sollten Pflegekräfte unterschiedlicher Wohnbereiche Kontakt untereinander meiden.
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Pflegerische Maßnahmen werden nach Möglichkeit ausschließlich im Zimmer des Erkrankten durchgeführt.
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Soweit möglich werden
Clostridium-difficile-Träger als letzte versorgt, also erst, wenn alle
nicht infizierten Bewohner versorgt wurden.
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Bei Verlegungen - etwa in ein Krankenhaus -
wird der Clostridium-difficile-Befund in den Begleitunterlagen vermerkt
und das zuständige Personal mündlich informiert. Alle Kontaktflächen im
Transportfahrzeug müssen nach dem Transfer sorgfältig desinfiziert
werden.
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Bewohner sollten während eines
Clostridium-difficile-Ausbruchs nur solche Wäsche tragen, die sich mit
mindestens 60 °C waschen lässt.
Nachbereitung:
Prognose
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Bei 15 bis 23 Prozent der Erkrankten ist es
ausreichend, die auslösende Antibiotikatherapie zu beenden. Die
Symptome klingen dann ab.
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Erreger werden hauptsächlich während der akuten
Durchfallphase ausgeschieden. Sobald die Durchfälle nachlassen, nimmt
auch die Erregerausscheidung ständig ab. Bei Normalisierung des
Stuhlgangs können die strikten Hygienemaßnahmen i. d. R. schrittweise
wieder aufgehoben werden können.
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Eine Clostridium-difficile-Infektion kann
lebensbedrohliche Komplikationen auslösen, insbesondere Illeus
(Darmverschluss), toxisches Megakolon (krankhafte Ausdehnung des
Kolons), Darmwandperforation und dadurch ausgelöste Sepsis.
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Nach längerem Krankheitsverlauf kann es zu Dehydration sowie zu Hypoproteinämie (Eiweißverlust) kommen.
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In einem Drittel der Fälle kommt es nach Abklingen der Symptome zu einem Rezidiv, also zu einer erneuten Erkrankung.
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Die Wahrscheinlichkeit eines Versterbens liegt
normalerweise bei einem bis zwei Prozent. Aufgrund der Multimorbidität
unserer Bewohner ist jedoch hier mit einem höheren Risiko zu rechnen.
weitere Maßnahmen
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Alle Maßnahmen werden sorgfältig dokumentiert.
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Alle Hygienemaßnahmen werden weitergeführt, bis die letzte Clostridium-difficile-Infektion zwei Wochen zurückliegt.
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Nach dem Ende des
Clostridium-difficile-Ausbruchs tritt der Qualitätszirkel unter Leitung
des Hygienebeauftragten zusammen und bespricht den Verlauf der
Maßnahmen.
Dokumente:
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Pflegebericht
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ärztliches Verordnungsblatt
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Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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