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Konzeptstandard "Demenz"

Mit dem neuen Expertenstandard zur Versorgung von Demenzkranken erhält die Pflege von altersverwirrten Menschen endlich das notwendige wissenschaftliche Fundament. Pflegeteams müssen daher nicht nur das QM-Handbuch aktualisieren, sondern auch die Pflege- und Maßnahmenplanungen an die neuen Vorgaben anpassen. Wir haben das dafür notwendige Konzept erstellt.


Konzeptstandard "Demenz"


Definition:

Die senile Demenz ist eine organisch bedingte Verminderung der intellektuellen Hirnleistung mit negativen Auswirkungen auf zahlreiche Funktionen. Im Laufe der Zeit treten Gedächtnis-, Wahrnehmungs- und Denkstörungen sowie Persönlichkeitsveränderungen, Desorientierung und Sprachstörungen auf. Das wichtigste Frühsymptom ist die verschlechterte Gedächtnisleistung. Die Primärsymptome (die sog. "6 A") sind:

  • Amnesie (Gedächtnisstörung. Zuerst ist das Kurzzeitgedächtnis gestört, später dann auch das Langzeitgedächtnis.)
  • Aphasie (Sprachstörung)
  • Agnosie (Wahrnehmungsstörungen)
  • Apraxie (Störung von motorischen Handlungsabläufen)
  • Abstraktionsfähigkeitsverlust
  • Assessmentstörung (die Urteilskraft ist gestört)
Sekundärsymptome:
  • Angst
  • Unruhe
  • Depressionen
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Apathie
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
  • Paranoia
  • Abwehrverhalten
  • zunehmende zeitliche, örtliche, situative Desorientiertheit. Später auch Desorientierung zur eigenen Person
  • gestörter Tag-Nacht-Rhythmus
  • Bewohner vergisst, was er gesagt hat, und wiederholt es ständig, z. B. "Schwester, wie spät ist es?"
  • Urin- und Stuhlinkontinenz
  • Schluckstörungen
  • verlangsamtes und umständliches Denken
Schweregrade:
  • Leichte Demenz: Bei der leichten Demenz ist ein unabhängiges Leben mit persönlicher Hygiene und intaktem Urteilsvermögen möglich. Ggf. sind die Berufstätigkeit und soziale Kontakte aber deutlich beeinträchtigt. Angehörige berichten von Persönlichkeitsveränderungen. Viele Senioren reagieren darauf mit Niedergeschlagenheit, Rückzug, Scham und Wut. In dieser Phase entwickeln sich häufig auch Schuldzuweisungen, z. B. wird dem Betreffenden immer wieder etwas "gestohlen". Vermutlich handelt es sich dabei um einen Selbstschutz. Der Betroffene macht sich damit Ereignisse begreiflich, die er sich sonst nicht mehr erklären kann.
  • Mittelschwere Demenz: Bei der mittelschweren Demenz ist ein selbstständiges Leben sehr schwierig, ein erhöhtes Maß an Aufsicht ist notwendig. Bei alleinstehenden Personen können Gefahren auftreten, wie eine vergessene Herdplatte oder unbewachte brennende Kerzen. Komplizierte Handlungen können nicht mehr durchgeführt werden. Neue Handlungen werden nicht mehr erlernt. Der Betroffene reagiert darauf oft mit Gereiztheit, mit Depressionen und mit Rückzug. In dieser Phase tritt auch häufig eine motorische Unruhe auf. Die Betroffenen machen sich auf die Suche nach etwas Bekanntem, z. B. nach der eigenen früheren Wohnung oder nach einem Geschäft, in dem sie seinerzeit täglich eingekauft haben.
  • Schwere Demenz: Bei der schweren Demenz liegt ein Unvermögen vor, das Leben selbstständig zu führen. Die persönliche Hygiene kann nicht mehr durchgeführt werden. Es liegt u. a. ein Mutismus (Stummheit bei intakten Sprechorganen und erhaltenem Sprachvermögen) vor. Ständige Aufsicht und Anleitung sind erforderlich. Die nächsten Angehörigen werden nicht mehr erkannt. Mit der Zeit verlernen die Betroffenen das Gehen, das Sitzen und / oder das Schlucken. Sie werden bettlägerig. Die Krankheit führt schließlich zum Tod.
In der Altenpflege spielen die senile Demenz vom Alzheimer Typ und die Multiinfarktdemenz die größte Rolle.
  • Senile Demenz vom Alzheimer Typ (SDAT): Die Alzheimerkrankheit ist ein fortschreitender degenerativer Prozess im Gehirn. Im Kortex (Hirnrinde) kommt es durch Eiweißablagerungen zum Zelluntergang. So entwickelt sich ein Hirnschwund vorrangig im Temporal- und im Parietallappen. Die Alzheimerkrankheit ist nicht heilbar.
  • Multiinfarktdemenz: Die Multiinfarktdemenz tritt häufig nach wiederholten Schlaganfällen auf, die sich im Alltag kaum bemerkbar gemacht haben. Häufig leiden die Betroffenen seit Jahren unter Hypertonie und unter Diabetes mellitus. Oft sind sie Raucher. Die Ursache der Multiinfarktdemenz ist eine Minderdurchblutung des Gehirns infolge von arteriosklerotischen Veränderungen. Der Sauerstoffmangel führt zum Absterben von Neuronen und somit zu neurologischen Ausfallserscheinungen. Mit entsprechenden Medikamenten lässt sich die Durchblutung des Gehirns fördern. Typisch für diese Demenz ist ein schubförmiger Verlauf. Es kann zu einer plötzlich einsetzenden Verschlechterung kommen. Bei etwa jedem sechsten Betroffenen kommen epileptische Anfälle hinzu. Die Multiinfarktdemenz muss nicht zwangsläufig voranschreiten im Gegensatz zur Alzheimerdemenz.
Hinweise:
  • Dieser übergeordnete Konzeptstandard fasst die zentralen Inhalte des Themenbereichs Demenz in einem Dokument zusammen, ohne jedoch ins Detail zu gehen. Für eine präzise Beschreibung einzelner Pflegemaßnahmen verweisen wir auf den jeweiligen Pflegestandard. Diese sind unten auf der Seite im Bereich "Weitere Informationen zu diesem Thema" aufgelistet. Viele Standards stehen sowohl für ambulante als auch für die stationäre Pflege zur Verfügung.
  • Da es sich genau genommen um eine Dopplung bestehender Inhalte handelt, ist ein Konzeptstandard eigentlich verzichtbar. Allerdings wird ein solches Dokument von vielen Prüfern für sinnvoll erachtet und den Pflegeteams empfohlen.

Grundsätze:

  • Wir streben stets einen Kompromiss aus Lebensqualität bei gleichzeitiger bestmöglicher Sicherheit an. Es ist jedoch nicht möglich, einen Demenzkranken vor allen Risiken zu schützen, ohne dabei seine Eigenständigkeit und seine Würde übermäßig einzuschränken.
  • Es ist zwar unsere Absicht, den Bewohner möglichst lange im “Hier und Jetzt” zu halten. Gleichzeitig jedoch müssen wir akzeptieren, dass sich Demenzpatienten letztendlich doch in ihre Innenwelt zurückziehen werden, wo wir sie kaum noch erreichen können.

Ziele:

  • Unser Pflegeteam verfügt stets über das notwendige Wissen, um Demenzkranke angemessen zu betreuen. Aktuelle Entwicklungen in der Versorgung von altersverwirrten Menschen fließen zeitnah auch in unsere Angebote ein.
  • Demenzkranke und deren Angehörige werden beraten. Sie kennen die Ursachen für die kognitiven Einschränkungen. Gleichzeitig verstehen sie die Konzepte, mit denen wir die Alltagskompetenzen des Betroffenen möglichst lange erhalten wollen.
  • Der Bewohner wird in allen Krankheitsphasen angemessen versorgt. Wir vermeiden eine Überforderung ebenso wie eine Unterforderung. Die Prinzipien der aktivierenden Pflege werden beachtet.
  • Der Demenzkranke wird (soweit möglich) davor geschützt, sich durch sein zunehmend irrationales Verhalten selbst zu schaden.
  • Die soziale Einbindung in das familiäre Umfeld und auch in die Gemeinschaft unseres Pflegeheims wird gefördert.

Vorbereitung:

Organisation

  • Wir setzen das Konzept der "Milieutherapie" um, damit sich der Demenzkranke in unserem Haus zurechtfindet und sich schneller heimisch fühlt.
    • (Siehe: Standard "Milieutherapie")
  • Durch das Prinzip der Bezugspflege fördern wir die Entwicklung eines Vertrauensverhältnisses zwischen dem Bewohner und seiner Pflegekraft. Durch die personelle Kontinuität kann eine Bezugspflegekraft das Verhalten des Demenzkranken besser einschätzen.
    • (Siehe: Standard “Bezugspflege”)
  • Nach Möglichkeit sollten Demenzpatienten mit Migrationshintergrund durch eine Pflegekraft aus einem ähnlichen Kulturkreis versorgt werden.
    • (Siehe: Standard "Kultursensible Altenpflege: Islam")
  • Im Verlauf einer Demenz kann es passieren, dass der Bewohner das Hochdeutsche seltener nutzt und in die Mundart seiner Kindheit und Jugend zurückfällt; etwa in das Sächsische oder in das Plattdeutsche. Dann ist es wichtig, dass eine Pflegekraft den Bewohner gut verstehen kann.
  • Wir bilden ausgewählte Mitarbeiter zur Pflegefachkraft mit dem Schwerpunkt Gerontopsychiatrie weiter. Diese Mitarbeiter haben auch die Aufgabe, gemeinsam mit der Pflegedienstleitung und der Heimleitung die langfristige Ausrichtung so zu gestalten, dass wir Demenzkranke auch langfristig optimal versorgen können.
    • (Siehe: Stellenbeschreibung für eine Pflegefachkraft Schwerpunkt Gerontopsychiatrie)
  • Wir arbeiten mit einer Kommunikationstrainerin für Pflege und Betreuung zusammen. Diese führt in unserem Haus Schulungen zur nonverbalen Kommunikation mit Demenzkranken durch.
  • Wir kooperieren eng mit den Angehörigen. Dieses ist bei Demenzpatienten besonders wichtig, da Familienangehörige oftmals die einzigen sozialen Kontakte sind.
    • (Siehe: Standard "Angehörigenarbeit" sowie Konzept zur Angehörigenarbeit)
  • Wertgegenstände von Demenzkranken werden erfasst und vor dem Zugriff von Dritten gesichert. Jedem Vorwurf eines Diebstahls gehen wir nach.
    • (Standards "Umgang mit Bewohnereigentum" sowie "Verhalten bei Diebstahlsverdacht”)

Informationssammlung und Beratung

  • Direkt nach dem Heimeinzug wird der körperliche und mentale Zustand des Bewohners genau erfasst. Wir bestimmen insbesondere den Hilfebedarf, der sich aus einer etwaigen demenziellen Erkrankung ergibt. Wir beachten, dass sich in den ersten Wochen nach dem Heimeinzug die kognitive Situation häufig vorübergehend verschlechtert, da sich der Bewohner noch nicht eingewöhnt hat. Wir nutzen den “Uhren-Zeichen-Test", um den aktuellen Stand einer Demenz abzuschätzen. Vor allem jedoch erlaubt dieser Test eine Verlaufskontrolle über einen längeren Zeitraum.
    • (Siehe: Standard "Durchführung des Uhren-Zeichen-Test")
  • Wir prüfen, ob überhaupt eine Demenz vorliegt. Oftmals zeigen Bewohner mit Seh- und Hördefiziten ein Verhalten, dass irrtümlich einer demenziellen Erkrankung zugeschrieben wird.
    • (Siehe: Standards "Pflege von blinden und stark sehbehinderten Senioren" sowie "Pflege und Betreuung von schwerhörigen Senioren")
  • Wir prüfen, ob Suchterkrankungen zu Verhaltensweisen führen, die als Demenz missgedeutet werden. Dazu zählen insbesondere eine Medikamentenabhängigkeit und ein Entzugssyndrom als Folge der nach dem Heimeinzug unterbrochenen Versorgungswege.
    • (Siehe: Beobachtungsmatrix "Entzugssymptome bei Benzodiazepin-Abhängigkeit")
  • Wir stellen sicher, dass der Bewohner von einem fähigen Hausarzt versorgt wird. Wenn etwa aufgrund des Heimeinzugs ohnehin ein Arztwechsel erfolgen muss, vermitteln wir ihm einen Mediziner, der nach unserer Erfahrung für dieses Krankheitsbild qualifiziert ist.
  • Wir erstellen für jeden Bewohner eine umfassende Biografie. Diese ist notwendig, um beim Fortschreiten einer Demenz passende Beschäftigungsangebote machen zu können.
    • (Siehe: Standard "Gesprächsorientierte Biografiearbeit")
  • Wir prüfen, ob beim Bewohner eine posttraumatische Belastungsstörung vorliegen könnte. Diese wurde oftmals über Jahrzehnte verdrängt, kann aber als Folge der demenziellen Erkrankung zunehmend das Verhalten beeinflussen.
    • (Siehe: Standard "posttraumatische Belastungsstörung")
  • Demenziell erkrankte Bewohner sowie deren Angehörige werden von uns beraten. Sie erhalten Informationsmaterial.
    • (Siehe: Informationsmaterial + Protokoll “Beratung zur Demenz”)
  • Wir erläutern Angehörigen und Demenzkranken das Prinzip der gesetzlichen Betreuung. Wir stellen dafür Informationsmaterial bereit.
    • (Siehe: Informationsbogen: “Gesetzliche Betreuung”)
  • Wir stellen sicher, dass die Vollmachten des Betreuers erweitert werden, wenn der Bewohner aufgrund der demenziellen Erkrankung die Fähigkeit für eigenständige Entscheidungen zunehmend verliert.
    • (Siehe: Formular “Erweiterung des Aufgabenkreises eines Betreuers”)

Durchführung:

Pflege von Demenzkranken

  • Auch bei Demenzpatienten beachten wir das Prinzip der aktivierenden Pflege. Die Selbstständigkeit des Bewohners soll so lange wie möglich erhalten bleiben.
    • (Siehe: Standard "aktivierende Pflege")
  • Wir benutzen die basale Stimulation, um Demenzkranke mit schweren Wahrnehmungsverlusten den Kontakt mit ihrer Umwelt zu ermöglichen. Um die Aufmerksamkeit eines Bewohners auf seine Atmung zu lenken, führen wir die Kontaktatmung durch.
    • (Siehe: Standards "basale Aktivierung" und "Kontaktatmung")
  • Durch das Prinzip der Initialberührung interagieren wir mit Demenzpatienten in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium.
    • (Siehe: Standard "Initialberührung")
  • Der Ernährungszustand des Bewohners wird engmaschig überwacht. Wir beugen vor allem einer Mangelernährung vor, etwa als Folge eines fehlenden Hungergefühls oder hervorgerufen durch einen Bewegungs- und Laufzwang.
    • (Siehe: Standard "Ernährung bei Demenz")
  • Wir stellen sicher, dass Schmerzzustände auch bei Demenzkranken erkannt werden. Durch eine genaue Beobachtung der altersverwirrten Menschen helfen wir dabei, die Effektivität der Schmerztherapie zu einzuschätzen.
    • (Siehe: Standard "Schmerzerkennung bei Demenz")
  • Wir prüfen, ob Übermüdung die Demenzsymptomatik intensiviert. Wir treffen Maßnahmen, um dem Bewohner einen erholsamen Nachtschlaf zu ermöglichen. Dafür begrenzen wir die Schlafzeiten am Tag und führen eine Schlafanamnese durch. Im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen wir überdies, eine Schlafapnoe zu lindern.
    • (Siehe: Formular “Schlafanamnese”, Standard “Schlafapnoe" sowie Standardpflegeplan "Schlafstörungen / AEDL” und Standardmaßnahmenplan "Schlafstörungen / SIS”)
  • Es ist damit zu rechnen, dass Demenzpatienten die Notwendigkeit von regelmäßigen Umlagerungen im Rahmen der Dekubitusprophylaxe nicht mehr verstehen und sich eigenständig wieder in die Lieblingsposition zurückdrehen; insbesondere in die Rückenlage. Daher wird die Position des Bewohners immer wieder überprüft und ggf. korrigiert. Wir ermitteln, welche Lagerungen der Bewohner akzeptiert. Dabei testen wir auch ungewöhnliche Positionierungen wie etwa die Schräglagerung.
    • (Siehe Standard "Schräglagerung")
  • Wir sind uns bewusst, dass alle Maßnahmen, die die Intimsphäre tangieren, für Demenzpatienten nur schwer erträglich sind. Wir gehen entsprechend umsichtig vor.
    • (Siehe: Standards "transurethrale Katheterisierung”, “Duschen”, “Baden”, “Ganzwaschung am Waschbecken”, “Ganzwaschung im Bett” usw.)
  • Fixierungsmaßnahmen werden nur als allerletztes Mittel eingesetzt, wenn eine akute Fremd- oder Eigengefährdung vorliegt und alle anderen Optionen erfolglos blieben. Vor allem die Nutzung von Bettgittern muss unterbleiben, wenn der Bewohner deren Sinn nicht versteht und gleichzeitig in der Lage ist, diese zu überklettern.
    • (Siehe: Standards "Prüfung alternativer Vorgehensweisen zur Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen", "freiheitsentziehende Maßnahme" und "Nutzung von Bettgittern")
  • Wir stellen sicher, dass der Demenzkranke alle notwendigen Medikamente korrekt einnimmt. Wir wirken auf den Bewohner ein, wenn dieser die Arzneimittel ablehnt.
    • (Siehe: Standard "Verhalten bei mangelndem Kooperationswillen")
  • Die Verlegung in ein Krankenhaus führt bei vielen Demenzkranken zu einer verstärkten Symptomatik, die auch nach der Rückkehr in unser Haus für einige Wochen anhalten kann. Wir besuchen den Bewohner im Krankenhaus. Nach seiner Rückkehr intensivieren wir zunächst die Hilfeleistungen, reduzieren die Unterstützung aber wieder, sobald sich die Desorientierung abmildert.
    • (Siehe: Standard "Besuch von Bewohnern / Patienten im Krankenhaus" sowie Checkliste: "Wiederaufnahme nach Klinikaufenthalt")

Beschäftigung

  • Wir bieten in unserem Haus eine Backgruppe und eine Kochgruppe an. Wir ermuntern auch Männer zur Teilnahme.
    • (Siehe: Standards "Backgruppe in der Tagespflege" und "Kochgruppe in der Tagespflege")
  • Soweit der Bewohner über die notwendigen körperlichen Ressourcen verfügt, kann er an unserem Bewegungstraining teilnehmen. Wir bieten beispielsweise Ballspiele und Spaziergänge an.
    • (Siehe: Standards “Spazierengehen”, "Bewegungstraining" sowie "Ballspiele")
  • Demenzpatienten mit musikalischem Interesse können sich mit Tanzspielen sowie mit einfachen Musikinstrumenten beschäftigen.
    • (Siehe: Standards "Singkreis", "Musikbegleitung mit Rhythmusinstrumenten” sowie "Tanzen und Tanzspiele”)
  • Demenzpatienten mit hinreichend erhaltenen kognitiven Fähigkeiten können an unserer Lesestunde, am Spielenachmittag und am Gedächtnistraining teilnehmen.
    • (Siehe: Standards “Gedächtnistraining”, "Spielenachmittag” und "Lesestunde")
  • Demenzkranke, die aufgrund körperlicher Einschränkungen das Bett nicht verlassen können, werden angemessen beschäftigt. Wir nutzen insbesondere die 10-Minuten-Aktivierung.
    • (Siehe: Einzelbeschäftigung bettlägeriger Bewohner Teil 1 und Teil 2 sowie Standard "10-Minuten-Aktivierung")
  • In fortgeschrittenen Krankheitsstadien setzen wir Therapiepuppen sowie das Snoezelen-Konzept ein.
    • (Siehe: Standards “Therapiepuppen” sowie "Sinnesstimulierungs- und Entspannungstherapie")
  • Wir nutzen Ganzkörperwaschungen, um den Bewohner zu beruhigen oder anzuregen.
    • (Siehe: Standards "anregende Ganzkörperwaschung" und “beruhigende Ganzkörperwaschung")
  • Der TV-Konsum sollte auf ein Minimum reduziert werden. Der Bewohner wird während des Fernsehens überwacht.
    • (Siehe: Standard "Fernsehkonsum bei Demenz")
  • Wir bringen den Demenzpatienten mit Haustieren und mit Besuchstieren in Kontakt. Wir prüfen, ob er darauf positiv anspricht.
    • (Standard "Umgang mit Haustieren")
  • Bei einer leichten Demenz setzen wir das Realitäts-Orientierungs-Training (ROT) ein, um den Bewohner in der tatsächlichen Realität zu verankern.
    • (Siehe: Pflegestandards “Orientierungsstörungen”, “24-Stunden ROT / Gruppen-ROT”)
  • Mit Fortschreiten der Demenz wird der Bewohner in seiner Welt belassen. Wir nutzen die "validierende Kommunikation", um eine Überforderung und somit einen inneren Rückzug zu verhindern.
    • (Siehe: Standard "validierende Kommunikation")

Verhaltensauffälligkeiten

  • Bei einer plötzlichen Zunahme der Verwirrtheit prüfen wir, ob es andere Auslöser dafür geben könnte als nur die Demenz. Wir prüfen die Vitalwerte, insbesondere den Blutzuckerspiegel.
    • (Siehe: Pflegestandard "Vorgehen bei akuter Verwirrtheit")
  • Herausforderndes Verhalten wird falls möglich korrigiert. Wir verhindern, dass Mitbewohner belästigt werden. Wir versuchen, die Faktoren zu bestimmen, die ursächlich für die Verhaltensauffälligkeiten sind.
    • (Siehe: Standard "herausforderndes Verhalten")
  • Demenzpatienten mit Angststörungen oder mit Halluzinationen werden mit besonderer zwischenmenschlicher Umsicht versorgt. Vor allem bei einer Panikattacke bleiben wir bis zu deren Abklingen beim Bewohner.
    • (Siehe: Standard "Pflege von Senioren mit Angststörungen" und "Pflege von Menschen mit Halluzinationen / Illusionen")
  • Bei permanent schreienden Bewohnern versuchen wir zunächst, den Auslöser für das laute Rufen zu finden. Wir wirken beruhigend auf den altersverwirrten Menschen ein.
    • (Siehe: Standard "Demenz / Schreien mit unbekannter Ursache")
  • Wir prüfen, ob wir Unruhezustände lindern können. Dazu zählt insbesondere eine fundierte Suche nach etwaigen Auslösern.
    • (Siehe: Standard "Pflege von Senioren bei Unruhe und Agitiertheit")
  • Bewohner mit Weglauftendenzen werden engmaschig überwacht. Wir treffen Maßnahmen, um ein Entweichen zu verhindern und ggf. zeitnah zu bemerken.
    • (Siehe: Standard "Pflege von Bewohnern mit Weglauftendenz / Hinlauftendenz")
  • Bewohner mit Verwahrlosungstendenzen werden im Rahmen der Möglichkeiten zu einer besseren Hygiene und Ordnung angeleitet. Wir treffen Absprachen mit dem Bewohner.
    • (Siehe: Standard "Pflege von Senioren mit Verwahrlosungstendenzen")
  • Durch eine individuell angepasste Betreuung versuchen wir, aggressiven Tendenzen entgegenzuwirken. Gleichzeitig schützen wir das Umfeld vor gewalttätigem Verhalten.
    • (Siehe: Standard "Pflege von Bewohnern mit gesteigerter Gewaltneigung”)
  • Nach Gewaltvorkommnissen prüfen wir, ob wir die Ursachen für das aggressive Verhalten ergründen können.
    • (Siehe: Checkliste: Ursachenanalyse nach aggressivem Verhalten)
  • Wir dulden keine sexuellen Übergriffe durch Demenzpatienten auf Mitbewohner oder auf Pflegekräfte. Wir wählen effektive Sicherheitsvorkehrungen, die aber nicht unnötig in die Lebensqualität des Bewohners eingreifen.
    • (Siehe: Standard "Verhalten bei sexuellen Übergriffen”)
  • Demenz kann die Entwicklung von Depressionen, von Selbstschädigung sowie von Selbsttötungen fördern. Wir achten daher sehr sorgfältig auf Stimmungsschwankungen und wirken im Rahmen unserer Möglichkeiten stabilisierend auf den Bewohner ein.
    • (Siehe: Standards "Erkennung von Depressionen", "Pflege und Betreuung von Senioren mit depressiven Störungen" und "Suizidprävention")

Nachbereitung:

  • Die Pflege- und Maßnahmenplanung des Bewohners wird an die sich verändernden Pflegeprobleme und Ressourcen angepasst.
    • (Siehe: Standardpflegepläne für AEDL "leichte Demenz", "mittlere Demenz" und "schwere Demenz" sowie Standardmaßnahmenpläne für SIS "leichte Demenz", "mittlere Demenz" und "schwere Demenz")
  • Eine sich intensivierende Demenz begründet häufig eine Höherstufung in den Pflegegraden. Diese leiten wir ggf. ein.
    • (Siehe: Standard "Pflegevisite Pflegegrad")
  • Das Wohlbefinden des Bewohners wird regelmäßig erfragt. In späteren Krankheitsphasen wird die Zufriedenheit durch uns eingeschätzt.
    • (Siehe: Einschätzungsinstrument zum Wohlbefinden Demenzkranker)
  • Der Zustand des Bewohners wird regelmäßig in Fallbesprechungen thematisiert.
    • (Siehe: Standard “Fallbesprechungen”)

Dokumente:

  • Pflegebericht
  • Pflegeplanung / Maßnahmenplanung
  • Informationsbroschüre "Demenz"

Verantwortlichkeit / Qualifikation:

  • alle Mitarbeiter



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