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Pflege von Senioren mit Hyperurikämie und Gicht
Fettsucht,
Diabetes, Bluthochdruck und erhöhte Blutfette werden gerne als
"tödliches Quartett" bezeichnet. Mit der Gicht gesellt sich eine
weitere Wohlstandskrankheit dazu, die zwar nicht lebensbedrohlich ist,
dafür aber sehr schmerzhaft. Die Kooperationsbereitschaft vieler
Betroffener geht trotzdem gegen null.
Pflege von Senioren mit Hyperurikämie und Gicht
Definition:
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Eine überhöhte Harnsäurekonzentration im Blut
nennt man "Hyperurikämie". Sind die Werte chronisch erhöht, steigt die
Gefahr, dass es zum Symptombild einer Gicht kommt.
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Aus zwei Gründen kann die
Harnsäurekonzentration im Blut überhöht sein. Entweder werden zu große
Mengen Harnsäure produziert oder es wird zu wenig Harnsäure
ausgeschieden.
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Die primäre Hyperurikämie ist erblich bedingt
und manifestiert sich bei purinreicher Ernährung, bei starkem
Alkoholkonsum und bei Übergewicht. Mit einem Anteil von 95 Prozent ist
sie im Vergleich zur sekundären Hyperurikämie deutlich häufiger.
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Die sekundäre Hyperurikämie ist mit einem
Anteil von fünf Prozent seltener. Sie tritt auf, sobald Zellen in
großer Zahl untergehen und somit (als deren Abbauprodukt) mehr
Harnsäure freigesetzt wird. Dieses ist etwa bei einer
Zytostatikatherapie oder bei einer Leukämie der Fall. Die Störung tritt
ebenfalls auf bei einer unzureichenden Ausscheidung von Harnsäure über
die Nieren, etwa als Folge einer erworbenen Nierenerkrankung, bei einer
Laktatazidose oder bei einer Ketoazidose.
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Harnsäure ist ein Abbauprodukt von Purinen. Je
mehr Purine im Körper verfügbar sind, umso mehr Harnsäure entsteht.
Purine werden dem Körper von außen vor allem durch Fleischverzehr und
durch Alkoholkonsum zugeführt.
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Überschüssige Harnsäure bildet Kristalle, die
im Blut ausfällen und sich im Körper ablagern, vor allem in den
Gelenken. 20 bis 30 Prozent aller Männer und drei Prozent aller Frauen
leiden unter einer Hyperurikämie. In vielen Fällen bleibt die
Gesundheitsstörung sogar über Jahre und Jahrzehnte hinweg unbemerkt,
weil die Betroffenen keine oder nur geringe Schmerzen erleiden.
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Bei rund einer Million Menschen in Deutschland
führt der Harnsäureüberschuss letztlich doch zu teils erheblichen
Beschwerden, die dann als "Gicht" bezeichnet werden. Der betroffene
Bewohner leidet im Bereich der betroffenen Gelenke unter schmerzhaften
Schwellungen. Die Beweglichkeit der Extremitäten ist stark
eingeschränkt.
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Gicht tritt häufig an den
Großzehengrundgelenken auf und wird dann als "Podagra" bezeichnet.
Seltener sind Knöchel, Zehen, Knie, Fingergrundgelenke, Handgelenke
oder Ellenbogengelenke betroffen.
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Der Anfall klingt auch ohne Behandlung nach
rund einer Woche wieder ab. Im weiteren Verlauf der Erkrankung wechseln
sich akute Anfälle und längere schmerzfreie Zeiträume ab.
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Bei einer chronischen Gicht kommt es zu
destruktiven Gelenksveränderungen. Harnsäuresteine in der Niere können
deren Funktionsfähigkeit einschränken (sog. "Gichtniere"). Schwere
chronische Verläufe sind selten, da heute eine wirksame medikamentöse
Therapie zur Verfügung steht.
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Bei Männern manifestiert sich die Erkrankung
mehrheitlich zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr. Bis zu den
Wechseljahren sind Frauen durch die schützende Wirkung der Östrogene i.
d. R. nicht betroffen. Sie erkranken meist erst nach dem 60.
Lebensjahr, allerdings auch dann seltener als Männer.
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Seit Kriegsende hat sich die Anzahl der
Gichterkrankungen verzehnfacht. In weiten Teilen Afrikas hingegen ist
Gicht fast unbekannt. Begünstigend auf die Entwicklung einer
Hyperurikämie wirken Adipositas, Diabetes mellitus sowie Hypertonie.
Die Erkrankung ist somit eine typische Wohlstandskrankheit.
Grundsätze:
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Hyperurikämie ist eine ernst zu nehmende Krankheit, die in jedem Alter adäquat behandelt werden muss.
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Der Bewohner hat das Recht, sein Leben selbst
zu bestimmen. Das gilt auch dafür, welchen Risikofaktoren er sich mit
seinem Konsumverhalten aussetzen will. Wir unterlassen jede Form der
Bevormundung.
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In vielen Fällen ist es nicht mehr möglich, die
Gicht zu heilen und Folgeschäden ganz zu vermeiden. Wir betrachten es
daher bereits als Erfolg, wenn die gesundheitlichen Folgen verzögert
oder abgemildert werden können.
Ziele:
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Die Schmerzbelastung wird minimiert.
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Der Bewohner weiß um die Zusammenhänge zwischen seiner Ernährung, dem Alkoholkonsum und dem Fortschreiten der Gicht.
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Der Bewohner stellt sein Konsumverhalten um. Er
ernährt sich nahezu vegetarisch, meidet Süßwaren, verzichtet auf
Alkoholgenuss und bewegt sich mehr.
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Der Bewohner erhält wirksame Medikamente und nimmt diese regelmäßig ein.
Vorbereitung:
Symptome
Wir achten auf Symptome, die für eine sich entwickelnde Gicht sprechen:
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In den ersten Krankheitsjahren bleibt eine Hyperurikämie in vielen Fällen ohne Beschwerden.
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Die Gicht setzt dann zumeist überraschend in
Form eines akuten Anfalls ein. Dieser tritt häufig nachts auf;
insbesondere nach einem übersteigerten Alkoholkonsum oder nach sehr
umfangreichen Mahlzeiten. Nicht selten ereignen sich die ersten Anfälle
auch während einer Fastenzeit.
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Am häufigsten ist das Großzehengrundgelenk
betroffen (Podagra). Es zeigen sich die typischen Entzündungszeichen.
Das Gelenk ist also stark geschwollen, überwärmt, gerötet und überaus
druckempfindlich. Schon das Gewicht der Bettdecke oder sanfte
Berührungen können dann unerträgliche Beschwerden auslösen. Manchmal
tritt überdies Fieber auf.
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Bei Frauen über 65 Jahre kommt es gehäuft zu einem Befall der Fingermittelgelenke und der Fingerendgelenke.
Falls es hinreichende Anzeichen für eine Gicht gibt, raten wir dem
Bewohner dazu, seinen Hausarzt aufzusuchen. Die Diagnose wird durch
eine Blutuntersuchung gestellt. Falls die Abgrenzung zu einer eitrigen
Gelenksentzündung schwierig ist, erfolgt die Diagnose durch eine
Punktion des betroffenen Gelenks. Bei einer Gicht sind im Punktat
mikroskopisch kleine Uratkristalle (Salze der Harnsäure) nachweisbar.
Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, zeigt eine Röntgenaufnahme die
typischen Knochendefekte.
Informationssammlung
Wir
stellen alle relevanten Daten zusammen und befragen dafür ggf. die
Angehörigen. Die Informationen werden an den behandelnden Arzt
weitergeleitet, damit dieser seine Therapie entsprechend anpassen kann.
Ein sorgfältiger Informationsaustausch ist insbesondere dann wichtig,
wenn ein Bewohner an einer demenziellen Erkrankung leidet und im
Gespräch mit dem Arzt wichtige Fakten nicht nennen kann. In vielen
Fällen ist nach dem Heimeinzug auch ein Arztwechsel erforderlich. Der
neue Arzt verfügt dann ggf. nicht über die Behandlungsdaten der letzten
Jahre und Jahrzehnte.
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Seit wann leidet der Bewohner unter den Symptomen?
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Wie oft leidet er unter Anfällen?
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Treten die Anfälle gehäuft nach Alkoholgenuss auf?
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Kommt es vermehrt zu Anfällen nach umfangreicheren Mahlzeiten (etwa Festessen)?
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Gehen den Anfällen häufig Kältereize voraus, etwa bei einem Winterspaziergang?
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Häufen sich die Anfälle zu bestimmten Tageszeiten?
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Treten die Anfälle nach körperlicher Belastung auf, etwa nach Spaziergängen oder nach der Bewegungsgruppe?
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Wie wurde seine Gicht in der Vergangenheit
behandelt? Welche Medikamente wurden eingesetzt? Wie wirksam war die
Behandlung bislang?
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Welche alternativen Therapien wendet der Bewohner an? Welche Strategien zur Schmerzreduktion hat er entwickelt?
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Welche Hilfsmittel nutzt der Bewohner?
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Welche Gelenke sind betroffen? In welchem Maß
ist deren Beweglichkeit eingeschränkt? Sind Fehlhaltungen der
betroffenen Gelenke erkennbar?
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Gibt es Anzeichen für Entzündungen in den betroffenen Gelenken? Klagt der Bewohner über Schmerzen?
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Haben sich Gichtknoten ausgebildet, etwa in der Nähe der Gelenkkapseln oder am Rand des Ohrknorpels?
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Hat sich die Urinausscheidung verändert, etwa hinsichtlich der Menge, Farbe oder Beimengungen?
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Gibt es Hinweise auf Funktionseinschränkungen
der Nieren? Sind Leberfunktionsstörungen bekannt? (Besteht also bei der
Applikation von Medikamenten mit geringer therapeutischer Breite
Intoxikationsgefahr?)
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Leidet der Bewohner unter einer Prostatahypertrophie?
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Schwankt das Körpergewicht des Bewohners?
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Ergeben sich aus der Bewohnerbiografie Hinweise, dass bereits die Eltern oder die Großeltern an Gicht gelitten haben?
weitere Maßnahmen
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Wir machen im persönlichen Gespräch dem
Bewohner deutlich, dass es keine Alternative zu einer
Nahrungsumstellung gibt. Ansonsten läuft er Gefahr, dass die Gicht
einen chronischen Verlauf nimmt.
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Wir bitten den Hausarzt um die Verschreibung eines geeigneten Schmerzmedikaments als Bedarfsmedikation.
Durchführung:
Akuttherapie
Bei einem akuten Anfall steht die Linderung der Symptomatik im Mittelpunkt:
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Wir verabreichen die Medikamente, die als Bedarfsmedikation vorgesehen sind. Ggf. erfolgt die Applikation durch den Arzt.
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Der Bewohner erhält nichtsteroidale Antirheumatika, also etwa Indometacin oder Diclofenac.
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Alternativ applizieren wir Colchicin. Die
Einnahme sollte auf zwei Tage begrenzt sein, wobei bereits am zweiten
Tag die Dosis erheblich reduziert werden muss. Es ist mit erheblichen
Nebenwirkungen zu rechnen (s. u.).
(Hinweis: Colchicin wirkt bei einem akuten Gichtanfall so rasch und
spezifisch, dass es im Zweifelsfall auch zur Diagnosefindung eingesetzt
werden kann. Wenn also die Beschwerden nach der Applikation von
Colchicin unmittelbar nachlassen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass
es sich um eine Gicht handelt. Anderenfalls müssen alternative Ursachen
für die Beschwerden in Betracht gezogen werden, etwa eine bakterielle
Arthritis oder eine aktivierte Arthrose.)
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Der Bewohner erhält Glukokortikoide. Die
Applikation erfolgt intraartikulär (direkt in das Gelenk) oder bei
Erfolglosigkeit systemisch.
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Die Applikation von Acetylsalicylsäure ist nicht sinnvoll, da dieser Wirkstoff die Harnsäureausscheidung vermindert.
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Das Gelenk wird ruhiggestellt und ggf.
gepolstert. Wir prüfen, ob die Schmerzbelastung durch den Einsatz von
Lagerungshilfsmitteln reduziert werden kann.
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Bei akuten Schmerzattacken bleibt die
Pflegekraft in der Nähe des Bewohners und steht diesem insbesondere mit
Gesprächsangeboten zur Seite.
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Der Bewohner erhält kalte Umschläge. Ggf.
können Eisbeutel oder Quarkumschläge genutzt werden. In vielen Fällen
lindern Heilerde, Alkoholumschläge, Reizstrom und kalte örtliche Güsse
die Beschwerden.
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Der Bewohner soll seine Kräfte schonen und sich
ausruhen. Er wird bei allen Tätigkeiten unterstützt, die er aufgrund
der Schmerzbelastung nicht mehr selbst leisten kann. Schädlich ist
insbesondere hohe körperliche Anstrengung bei geringem
Flüssigkeitsausgleich.
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In den kalten Monaten wird der Bewohner vor
Kälte geschützt. Insbesondere die Extremitäten und die Ohrmuscheln
müssen vor Auskühlung bewahrt werden.
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Wir nutzen bei Podagra leichte Bettdecken und
ggf. auch einen Bettbogen. Alternativ wird die Bettdecke über das
Fußteil des Betts gehängt.
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Sofern es dem Bewohner Erleichterung bringt, können Gehstützen verordnet und eingesetzt werden.
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Der Bewohner soll viel Flüssigkeit zu sich
nehmen, aber keinesfalls Alkohol. Zwei Liter oder besser drei Liter pro
Tag sind bei akuten Anfällen der Idealwert. Er sollte vor allem
ungesüßten Tee, verdünnte Fruchtsäfte sowie Heil- und Mineralwasser zu
sich nehmen. Ggf. führen wir eine Flüssigkeitsbilanzierung durch. Eine
intensivierte Flüssigkeitszufuhr verbessert die Nierenfunktion, somit
wird mehr Harnsäure ausgeschieden.
Dauertherapie
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In anfallsfreien Zeiten führen wir eine
Dauertherapie durch. Diese greift an zwei Punkten: Wir nutzen
Urikostatika, um die Harnsäureproduktion zu begrenzen. Alternativ
erhält der Bewohner Urikosurika, um die Harnsäureausscheidung zu
steigern.
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Der Bewohner soll etwaiges Übergewicht abbauen
und seinen BMI normalisieren. Die Gewichtsreduktion sollte langfristig
angelegt werden und durch eine energiereduzierte Mischkost erfolgen.
Diäten (insbesondere radikale Fastenkuren) mit einer sehr niedrigen
Energiezufuhr sind zu vermeiden, da sie Anfälle auslösen können.
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Wir raten dem Bewohner dringend davon ab,
eigenmächtig Diuretika zu konsumieren. Diese Wirkstoffe hemmen die
Ausscheidung von Harnstoffen durch die Nieren.
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Drei üppige Hauptmahlzeiten pro Tag sind
ungünstig. Die Nahrungsaufnahme sollte in kleineren Portionen über den
ganzen Tag verteilt werden.
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Der Bewohner soll ausreichend Flüssigkeit zu
sich nehmen. Sofern keine Trinkmengenbeschränkung vorliegt, ist eine
Zufuhr von mindestens zwei Litern pro Tag angemessen.
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Der Bewohner soll seinen Alkoholkonsum
einstellen. Ist er dazu nicht bereit, ist der Verbrauch auf ein kleines
alkoholisches Getränk pro Tag zu beschränken.
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Wegen des hohen Puringehalts ist Bier besonders
ungünstig. Der Umstieg von Bier auf alkoholfreies Bier ist sinnlos, da
dieses zwar keinen Alkohol, aber noch immer zu viel Purin enthält.
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Wein ist zwar purinfrei, allerdings hemmt der enthaltene Alkohol die Harnsäureausscheidung in der Niere.
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Der Bewohner sollte sich möglichst gesund und bedarfsdeckend ernähren (sog. "ovo-lakto-vegetabile Ernährung").
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Purinhaltige Nahrungsmittel sind zu meiden.
Problematisch sind Innereien, Grillhähnchen, Bratente (insbesondere mit
Haut), Sprotten, Ölsardinen, Hering, Rotbarsch sowie Krabben. Der
Konsum von Fleisch und Wurst sollte auf 100 Gramm täglich reduziert
werden.
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Eine Mahlzeit von mindestens 100 Gramm Seefisch einmal pro Woche ist sinnvoll.
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Der Eiweißbedarf des Bewohners sollte durch
Milch und durch Milchprodukte gedeckt werden. Bei einem normalen
Cholesterinspiegel sind auch Eier als Eiweißträger geeignet.
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Sinnvoll ist der Konsum von Getreideprodukten,
Reis, Nudeln, Kartoffeln, Obst sowie vielen Salatsorten. Geeignet ist
auch Gemüse, also Gurken, Tomaten, Paprika sowie Kohlrabi.
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Der Bewohner sollte hauptsächlich gekochte und nicht gebratene Lebensmittel zu sich nehmen.
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Der Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln sollte deutlich reduziert werden.
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Der Konsum von Bohnenkaffee ist zu vermeiden. Alternativ dazu kann der Bewohner Getreidekaffee zu sich nehmen.
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Wir stellen sicher, dass ein etwaiger Diabetes mellitus optimal eingestellt ist.
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Der Bewohner sollte keine Acetylsalicylsäure oder Thiaziddiuretika einnehmen.
Nebenwirkungen
Wir achten auf die häufigsten Nebenwirkungen der medikamentösen Behandlung:
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Bei Colchizin können Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen, Knochenmarksdepressionen und Haarausfall auftreten.
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Indometacin kann gastrointestinale Beschwerden, Ulzerationen im Magen-Darm-Trakt sowie allergische Reaktionen auslösen.
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Die Einnahme von Glukokortikoiden kann etwa das
Cushing-Syndrom, Ulcus ventriculi, Ödeme, Hypertonie, Petechien,
Steroidakne, Steroiddiabetes oder Steroidkatarakt zur Folge haben.
Nachbereitung:
Prognose
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Zumeist ist eine lebenslange Behandlung
erforderlich, da die Stoffwechselanomalie als solche nicht verschwinden
wird. Der Bewohner muss also dauerhaft Rücksicht auf seine Ernährung
nehmen und ggf. Medikamente einnehmen.
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Wenn er seine Lebens- und Konsumgewohnheiten
grundlegend umstellt, gelingt es zumeist, das Symptombild erheblich zu
lindern. Voraussetzung ist, dass noch keine Nierenschäden eingetreten
sind.
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In den ersten Monaten der Behandlung kann es
gehäuft zu Gichtanfällen kommen, da ggf. Harnsäuredepots freigesetzt
werden. Dieses ist für den Betroffenen belastend, weil er sich einen
schnellen Rückgang der Symptomatik erhofft hat. Es ist dann wichtig,
ihn zur Therapietreue zu motivieren. Eine hinreichende
Bedarfsmedikation für auftretende Anfälle ist unverzichtbar.
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Falls eine chronische Gicht über Jahre hinweg
unbehandelt bleibt, können erhebliche Gelenksdeformationen und
Funktionsstörungen der Nieren auftreten.
weitere Maßnahmen
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Wenn der Bewohner unter nicht akzeptablen Nebenwirkungen leidet, regen wir eine Umstellung der Medikamente an.
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Alle Beobachtungen werden im Berichtsblatt dokumentiert.
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Alle relevanten Veränderungen werden umgehend dem Hausarzt mitgeteilt.
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Die Pflegeplanung / Maßnahmenplanung wird regelmäßig aktualisiert und auf Umsetzbarkeit kontrolliert.
Dokumente:
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Berichtsblatt
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Fragen an den Arzt / ärztliche Verordnungen
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Vitaldatenblatt
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Pflegenachweis
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Flüssigkeitsbilanzierung / Trinkprotokoll
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Mobilisierungs- und Bewegungsplan
-
Pflegeplanung / Maßnahmenplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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