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Standard
"Pflege bei
Blasenverweilkatheter"
Das
korrekte Legen eines Katheters ist schwierig genug. Noch kniffliger ist
es, das Harnableitungssystem über Tage hinweg keimfrei zu halten. Der
Spielraum für Hygienemängel ist denkbar gering. Schon kleinste
Verkeimungen führen zu einer Blaseninfektion.
Standard "Pflege bei
Blasenverweilkatheter"
Definition:
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Die Nutzung eines Blasenverweilkatheters
ermöglicht den sicheren Urinabfluss bei Senioren, die auf regulärem Weg
kein Wasser lassen können. Gleichzeitig jedoch stellt die Nutzung
solcher Systeme hohe Ansprüche an die Hygiene.
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Keime können einerseits bereits bei der
Katheterisierung in die Blase eingebracht werden. Sie wandern aber auch
bei einem bereits liegenden Katheter entlang der Harnröhrenwand ein.
Und mitunter werden sie vom Katheter selbst in die Blase gespült, wenn
der Urin aus dem Urinbeutel in die Blase zurückfließt. In der Folge
erleidet der Bewohner eine Zystitis, also eine Entzündung der Harnblase
und der Harnleiter.
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Hinzu kommt, dass es durch das Legen eines
Katheters zu Verletzungen der Schleimhaut kommen kann. Diese Läsionen
dienen als Eintrittspforten für Keime, die sich auf dem Blutweg
ausbreiten.
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Eine auf die Blase begrenzte Infektion ist
zumeist einfach zu behandeln. Dehnt sich der Keimbefall auf die oberen
Harnwege aus, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, etwa
zur Urosepsis oder zur Niereninsuffizienz.
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Die Katheter sind zweilumig; sie haben also
zwei Kanäle. Einer dient als Auslassleitung, der andere ermöglicht das
Blocken und das Entblocken des Katheters mittels eines kleinen Ballons.
Hinweis:
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Die korrekte Versorgung bei einem liegenden
Blasenverweilkatheter ist in der Literatur nicht einheitlich
beschrieben. Tatsächlich finden sich in der Fachwelt mitunter
erstaunlich abweichende Empfehlungen. Die in diesem Standard
beschriebenen Abläufe bilden die Mehrheitsmeinung ab. Dennoch ist es
ratsam, das genaue Vorgehen mit dem behandelnden Hausarzt abzusprechen.
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Die hygienische Katheterisierung von Männern
und von Frauen ist in separaten Standards beschrieben.
Grundsätze:
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Eine lückenlose Hygiene ist der entscheidende
Faktor bei der Zystitisprophylaxe. Lückenlos bedeutet: Schon eine
einzige Nachlässigkeit kann eine ansonsten gut funktionierende Hygiene
aushebeln.
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Der Schutz vor einer Blaseninfektion ist
wichtiger als die Aktivierung des Bewohners zu einer eigenständigen
Intimhygiene. Da die meisten Senioren mit den hohen
Hygieneanforderungen überfordert sind, nehmen wir ihnen diese Maßnahme
ggf. frühzeitig ab.
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Wir stellen sicher, dass ein
Blasenverweilkatheter sofort entfernt wird, wenn die Indikation nicht
mehr gegeben ist.
Ziele:
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Durch eine konsequente Umsetzung hygienischer
Standards wird die Verschleppung pathogener Keime von der
Harnröhrenmündung in die Blase und somit eine Infektion der Blase und
der Nieren verhindert.
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Infektionen werden frühzeitig erkannt und
zeitnah behandelt.
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Der Bewohner ist über die Wichtigkeit der
Intimhygiene informiert. Im Rahmen seiner Fähigkeiten beteiligt er sich
an den notwendigen Maßnahmen.
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Ein freier Harnabfluss wird gewährleistet.
Vorbereitung:
Erkennung von
Harnwegsinfektionen
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Der Zustand des Bewohners wird engmaschig
überwacht, um eine sich entwickelnde Infektion zeitnah zu entdecken und
bereits im Frühstadium zu therapieren. Wir achten auf relevante
Anzeichen, etwa:
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Der Bewohner klagt über Schmerzen im
Unterbauch.
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Die Körpertemperatur ist erhöht.
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Der Urin ist verändert, insbesondere weicht
er im Geruch, in der Farbe oder in der Menge vom Üblichen ab.
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Der Bewohner wird über die Bedeutung einer
frühzeitigen Krankheitserkennung informiert und für die Symptome
sensibilisiert.
Intimpflege
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Wir führen zweimal täglich eine Intimtoilette
durch. Dabei werden der Katheter und der Intimbereich mit
Einmalwaschlappen und mit Wasser gesäubert. Wenn wir Seife einsetzen,
muss die Pflegekraft die Seifenreste mit klarem Wasser abspülen, um
eine Reizung der Schleimhäute zu verhindern.
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Wir achten stets darauf, nach der Intimpflege
die Vorhaut über die Eichel zu ziehen. Ansonsten kann es zu einer
Paraphimose kommen. Diese macht sich zunächst durch eine schmerzhafte
Schwellung bemerkbar. Im späteren Verlauf kann es auch zu
Durchblutungsstörungen und zur Bildung von Nekrosen kommen.
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Sofern keine medizinischen Gründe dagegen
sprechen, kann ein Bewohner trotz Katheter geduscht werden. Wegen des
Risikos einer aufsteigenden Infektion sollte ein Wannenbad hingegen
unterbleiben.
(Hinweis: Wir prüfen, ob der Bewohner in der Lage ist, die Intimpflege
eigenständig durchzuführen. Wenn es daran Zweifel gibt, wird diese
Maßnahme frühzeitig von den Pflegekräften übernommen.)
Beratung des
Bewohners und seiner Angehörigen
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Sofern keine entsprechende Kontraindikation
vorliegt, sollte der Bewohner viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Er
sollte mindestens eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit pro Tag
ausscheiden. Damit werden Ablagerungen am Katheter und die
Infektionsgefahr reduziert.
(Eine alternative Maßnahme zur Reduktion von Verkrustungen ist die
medikamentöse Ansäuerung des Urins mittels L-Methionin / "Acimethin".
Diese Wirkstoffe reduzieren gleichzeitig die Gefahr von Infektionen in
den ableitenden Harnwegen.)
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Wir suchen den Kontakt zu den Herstellern der
Ableitungssysteme. Oftmals bieten diese Informationsmaterial an, mit
dem Bewohner und Angehörige in die Handhabung eingewiesen werden können.
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Wir erklären dem Bewohner, dass er jede
Manipulation am Katheter unterlassen muss. Insbesondere darf er bei
einer versehentlichen Diskonnektion des Kathetersystems die Enden nicht
eigenmächtig wieder zusammenstecken. Er soll stattdessen die
Pflegekraft informieren, die den potenziell verkeimten Bereich
desinfiziert.
Durchführung:
Allgemeine
Hygienemaßnahmen
Pflegekräfte
müssen vor jeder Maßnahme am Katheter eine hygienische
Händedesinfektion durchführen und unsterile Einmalhandschuhe tragen.
Reinigung des
Katheters
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Wir prüfen regelmäßig, ob der Katheter
durchgängig ist. Jeder Harnstau begünstigt die Keimvermehrung und somit
das Risiko einer Infektion der ableitenden Harnwege.
(Hinweis: Ggf. kann ein Katheterschlauch "gemolken" oder geknetet
werden, um Rückstände zu entfernen. Ist dieses nicht erfolgreich, muss
ggf. ein neuer Blasenkatheter gelegt werden.)
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Für die Reinigung des Katheters nutzen wir
Leitungswasser sowie Seifenlotion ohne antiseptische Substanzen.
(Hinweis: Die Verwendung von aggressiven Desinfektions- und
Reinigungsmitteln würde die natürliche Keimflora zerstören.)
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Häufig tritt aus der Harnröhre Sekret aus, das
in der Nähe der Harnröhrenmündung zu Verkrustungen führt.
(Hinweis: Der Austritt von kleinen Ausflussmengen aus der
Harnröhrenöffnung ist ggf. eine Reaktion des Körpers auf den Katheter,
der als Fremdkörper behandelt wird.)
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Wir tränken für die Reinigung Mullkompressen
mit Wasser und entfernen die Ablagerungen, ohne dabei Zug auf den
Katheter auszuüben.
(Hinweis: Alternativ können Ablagerungen mit einer dreiprozentigen
Wasserstoffperoxid-Lösung / "H2O2" abgetragen werden. Dabei kann es
jedoch zu einer Reizung des Harnröhreneingangs kommen.)
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Die Bildung von Krusten kann beim Mann
minimiert werden, indem eine trockene, keimarme Kompresse am
Harnröhreneingang positioniert wird. Diese fängt das Sekret auf und
reduziert die Keimbesiedelung.
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Bei Frauen kann es leicht zu einer
Kontamination des Katheters mit Stuhl kommen. In diesem Fall nutzen wir
für die Reinigung sterile Kompressen mit einem Schleimhautantiseptikum.
Die Einwirkzeit wird beachtet. Die Säuberung erfolgt nach dem Prinzip
von innen nach außen; also ähnlich, wie es auch bei der Intimwaschung
üblich ist.
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Der außerhalb der Harnröhre liegende Abschnitt
des Katheters wird gereinigt. Dieses erfolgt von der Harnröhrenöffnung
weg in Richtung Urinauffangbeutel.
Umgang mit dem
Harnableitungssystem
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Der Beutel wird regelmäßig entleert. Wir nutzen
dafür Schutzhandschuhe.
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Die Pflegekraft achtet darauf, dass der
Katheter und das Ableitungssystem nicht abknicken. Jede Harnstagnation
steigert das Infektionsrisiko.
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Der Auffangbeutel sollte immer frei hängen.
Jeder Kontakt mit kontaminierten Flächen wie etwa mit dem Fußboden ist
zu vermeiden.
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Die Pflegekraft achtet darauf, dass der Beutel
unter Blasenniveau befestigt wird. Wir nutzen die dafür vorgesehene
Halterung. Der stetige Abfluss des Urins muss sichergestellt sein.
Mobile Bewohner werden für die Problematik eines Harnrückflusses
sensibilisiert.
(Hinweis: Beim Transfer mittels Rollstuhl ist häufig zu beobachten,
dass der Urinbeutel an einer Armlehne und somit "zu hoch" befestigt
wird.)
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Bei verschiedenen Mobilisationen und
Lagerungswechseln ist es erforderlich, den Beutel über das Blasenniveau
anzuheben. In diesem Fall entleert die Pflegekraft zuvor den Beutel und
klemmt den Zuleitungsschlauch ab.
(Hinweis: Ob der Beutel vor einer Umlagerung tatsächlich entleert
werden muss, ist strittig. Unverzichtbar ist jedoch in jedem Fall das
Abklemmen des Zuleitungsschlauchs.)
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Die Tropfkammer arbeitet nur, wenn sie sich in
vertikaler Position befindet.
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Die Pflegekraft achtet darauf, dass die
Drainageschläuche nicht durchhängen. Ansonsten würde der Harn im
Schlauch stehen bleiben.
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Wir achten darauf, dass der Katheter nicht
unter mechanischer Spannung steht. Es kann im angrenzenden
Genitalbereich zu Verletzungen kommen.
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Die Verbindung zwischen Katheter und
Ableitungssystem darf nur getrennt werden, wenn aseptische Bedingungen
geschaffen werden, also etwa beim Wechsel des Systems.
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Bei Frauen kann es dazu kommen, dass sich der
Katheter vor dem Anus aufrollt. Um dieses zu vermeiden, wird er über
den Oberschenkel geführt.
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Bei Männern wird der Katheter unter den
Oberschenkel geführt. Es kann überdies sinnvoll sein, unter dem Hoden
eine etwa faustgroße Polsterung unterzulegen. Wir reduzieren damit das
Risiko einer Nebenhodenentzündung. Diese ist die Folge der ständigen
mechanischen Reizung durch den Katheter, die wiederum den Eintritt von
Keimen befördert. Bei einer Nebenhodenentzündung schwillt dieser an und
ist schmerzempfindlich.
(Hinweis: Bei Demenzpatienten müssen Katheterschläuche so gelegt
werden, dass der Verwirrte möglichst wenig daran hantiert. Der Bewohner
darf auch nicht auf dem Schlauch liegen. Katheterschläuche können
Druckstellen verursachen. Daher muss die Haut regelmäßig inspiziert
werden. )
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Falls es zu einer potenziellen Verkeimung
gekommen ist oder wenn eine Diskonnektion nicht vermieden werden
konnte, wird die Verbindungsstelle vor einer erneuten Konnektion mit
einem alkoholischen Hautantiseptikum desinfiziert.
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Die Leerung des Urinbeutels muss erfolgen,
bevor das Rückflussventil in den Urin eintaucht. In jedem Fall wird der
Beutel einmal pro Schicht sowie vor jedem Transport des Bewohners
entleert.
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Der Urin wird in ein desinfiziertes Gefäß
entleert. Die Pflegekraft achtet darauf, dass der Ablassschlauch das
Auffanggefäß nicht berührt. Es ist sicherzustellen, dass kein Urin
verspritzt wird. Danach desinfiziert die Pflegekraft den Ablassschlauch
und bringt ihn an der vorgesehenen Halteschlaufe an.
(Hinweis: Die Frage, ob der Ablassschlauch desinfiziert werden muss,
ist strittig.)
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Jedes unnötige Verschieben des Katheters in der
Harnröhre sollte unterbleiben, da es sonst zu Reizungen und zu
Entzündungen kommen kann.
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Bei einem liegenden Blasenverweilkatheter darf
kein Blasentraining durchgeführt werden.
Umgang mit einem
Beinbeutel
Bewohner mit
erhaltener Mobilität werden mit einem Urinbeinbeutel versorgt. Hier
lassen sich gelegentliche Diskonnektionen nicht vermeiden, wobei jedoch
strenge Maßnahmen zur Desinfektion beachtet werden müssen.
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Vor jeder Diskonnektion entkeimt die
Pflegekraft die Konnektionsstelle mit einem alkoholischen Präparat per
Wisch- oder Sprühdesinfektion.
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Und auch vor jedem erneuten aseptischen
Verbinden des Katheters mit dem Konus des Drainageschlauchs muss eine
Wisch- oder Sprühdesinfektion mit einem alkoholischen Präparat
durchgeführt werden.
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Beinbeutel verfügen über keine Tropfkammer. Es
besteht also das Risiko eines Keimaufstiegs. Daher ist ein täglicher
Wechsel sinnvoll.
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Während der Nachtruhe verbleibt der Beinbeutel
am Bein. Zusätzlich dazu schließen wir am Auslass des Beinbeutels einen
Bettbeutel an. Da die Verbindung zum Katheter nicht wiederholt
unterbrochen werden muss, ist eine solche Kombination auch aus
hygienischen Erwägungen vorteilhaft.
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Urinproben werden nur an der
Probenentnahmestelle nach vorheriger Wischdesinfektion abgeleitet.
Nachbereitung:
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Alle relevanten Beobachtungen werden
dokumentiert und ggf. dem behandelnden Hausarzt berichtet. Dieses gilt
insbesondere für alle Krankheitszeichen einer potenziellen
Harnwegsinfektion.
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Bei einer Flüssigkeitsbilanzierung muss das
Volumen des abgesetzten Urins gemessen und dokumentiert werden.
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Verweilkatheter können je nach
Materialeigenschaften und Neigung zu Verkrustungen über längere Zeit
liegen bleiben und werden nach ärztlicher Anweisung gewechselt. Es
erfolgt kein routinemäßiger Austausch, da jedes Hantieren eine erhöhte
Gefahr der Keimverschleppung mit sich bringt.
(Hinweis: In der Praxis werden Latexkatheter nach fünf bis sieben Tagen
gewechselt. Bei Silikonkathetern steigt die Liegezeit auf bis zu sechs
Wochen. Silikon ist wärme- und wasserbeständiger als Latex.)
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Ggf. wird die Pflegeplanung aktualisiert. Die
Notwendigkeit einer Katheterisierung wird kritisch hinterfragt. Die
Maßnahme wird stets so schnell wie möglich beendet.
Dokumente:
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Berichtsblatt
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Leistungsnachweis medizinische
Behandlungspflege Fragen an den Arzt
Verantwortlichkeit
/ Qualifikation:
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