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Standard "5- / 6-Kissenlagerung"

Die Freilagerung auf einem halben Dutzend Kissen ist oft die letzte Möglichkeit, um einen Dekubitus zu verhindern oder abheilen zu lassen. Wir zeigen Ihnen, wie diese Positionierung funktioniert und welche Grenzen zu beachten sind.


Standard "5- / 6-Kissenlagerung"


Definition:

  • Die 5- oder 6-Kissenlagerung wird im Rahmen der Dekubitusprophylaxe eingesetzt. Dabei wird das gesamte Körpergewicht des Bewohners auf mehrere Kissen verteilt. Der Bewohner befindet sich dabei in Rückenlage. Wir erreichen damit eine vollständige Hohl- oder Freilagerung von Körperregionen, die von einem Druckgeschwür bedroht sind oder die bereits von einem Dekubitus betroffen sind.
  • Diese Form der Lagerung ist vergleichsweise aufwendig umzusetzen. Jedoch kann dafür der Auflagedruck in ausgewählten Körperbereichen deutlich reduziert oder sogar komplett vermieden werden. Vor allem betrifft dieses die Schulterblätter, die Kreuzbeinregion, die Fersen und die Ellenbogen.
  • Ein weiteres Problem besteht darin, dass ein so gelagerter Bewohner in seinen Bewegungsmöglichkeiten erheblich eingeschränkt ist.
Hinweise:
  • Die 6-Kissenlagerung wird häufig auch als “Kissenbett” bezeichnet.
  • In der Literatur wird bisweilen auch eine 3-Kissen-Lagerung sowie eine 7-Kissen-Lagerung beschreiben.

Grundsätze:

  • Die individuellen Wünsche des Bewohners sind uns wichtig und werden beachtet.
  • Das Lagern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel berufliche Erfahrung erfordert. Daher werden Praktikanten, Bundesfreiwilligendienstler oder Pflegeschüler nur assistierend eingesetzt.

Ziele:

  • Ein Dekubitus wird vermieden.
  • Eine bereits geschädigte Hautfläche wird konsequent von Druck entlastet und heilt dann ab.
  • Der Bewohner entspannt sich und fühlt sich wohl.
  • Das Wahrnehmungsvermögen wird gestärkt.

Vorbereitung:

Organisation

  • Für den Bewohner wird ein Lagerungs- und Bewegungsplan erstellt. Dieser richtet sich nach seinen individuellen Bedürfnissen und nach dem Tagesablauf.
  • Der Bewohner wird über den Sinn der Lagerungen informiert und um Kooperation gebeten.

Material

  • Fünf bzw. sechs sehr weiche Kissen
    • Ideal sind rechteckig geformte Lagerungskissen mit einer Größe von 40 mal 80 Zentimetern.
    • Alternativ können herkömmliche Kissen genutzt werden, die zu Schiffchen gelegt werden.)

Durchführung:

5-Kissen-Lagerung

  • Ein Kissen wird unter dem Kopf platziert.
  • Ein Kissen stützt den Körper unterhalb der Schulterblätter. Wenn die Ellenbogen auf diesem zweiten Kissen weich liegen, sind diese ebenfalls vor einem Dekubitus geschützt.
  • Ein Kissen liegt unterhalb des Kreuzbeins bis zu den Kniekehlen.
  • Ein Kissen legt die Pflegekraft unter den Unterschenkel bis zu den Fußknöcheln.
  • Ein aufgestelltes Kissen liegt zwischen dem Bettende und den Fußsohlen. Dieses Kissen dient nicht nur als Bettverkürzung, sondern vermeidet über einen moderaten Sohlendruck die Ausbildung eines Spitzfußes.
(Hinweis: Bei Bewohnern mit Apoplexie sowie mit spastischen Zuständen wird kein Kissen zur Spitzfußprophylaxe eingesetzt.)
  • In der ambulanten Pflege achten wir darauf, dass keine bestickte oder grobmaschige Bettwäsche benutzt wird, da diese Druckstellen auf der Haut verursachen können. Reißverschlüsse und Knöpfe sind aus den gleichen Gründen nachteilig. Deshalb kontrollieren wir nach der Lagerung die richtige Position der Kissen.

6-Kissen-Lagerung

  • Die Lagerung entspricht der 5-Kissen-Lagerung. Allerdings werden hier auf beiden Seiten unterhalb der Schultern bis zum Gesäß je ein Kissen untergelegt. Damit werden Teile der Schultern und die Wirbelsäule noch besser vom Druck entlastet.

Nachbereitung:

  • Die Klingel wird in Reichweite des Bewohners abgelegt. Der Bewohner wird gebeten, bei Schmerzen oder bei Schwindel umgehend eine Pflegekraft zu rufen.
  • Die Maßnahme wird im Lagerungs- und Bewegungsplan dokumentiert.
  • Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit oder des Verhaltens des Bewohners werden dokumentiert.
  • Ggf. werden die Pflegeplanung oder die Maßnahmenplanung sowie der Lagerungs- und Bewegungsplan angepasst.

Dokumente:

  • Berichtsblatt
  • Lagerungs- und Bewegungsplan
  • Kommunikationsblatt mit dem Arzt
  • Pflegeplanung

Verantwortlichkeit / Qualifikation:

  • Pflegefachkräfte



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