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Standard
"Kopfhaubenverband"
Einen Schönheitspreis gewinnt der Kopfhaubenverband
sicherlich nicht. Dafür lassen sich mit dieser Verbandstechnik kleinere
Wunden schnell und komplikationsarm versorgen.
Standard "Kopfhaubenverband"
Definition:
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Insbesondere nach Stürzen oder nach anderen
Verletzungen ist es erforderlich, eine Wundauflage auf dem Kopf eines
Senioren zu fixieren. Die üblichen Befestigungstechniken (etwa mittels
Fixierpflaster / "Erste-Hilfe-Tape") sind hier nicht möglich, da die
Haare ebenfalls verkleben würden.
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Wir nutzen daher einen sog.
"Kopfhaubenverband". Dafür wird ein Stück Schlauchmull über den Kopf
des Bewohners gestülpt, umgeklappt und mittels zweier angeschnittener
Stoffzipfel unter dem Kinn fixiert. Diese Verbandstechnik lässt sich
relativ einfach durchführen.
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Nicht verwechseln: Als "Kopfhaubenverband" oder
als "Mitra" wird häufig auch eine alternative Verbandstechnik
bezeichnet. Hierbei wird kein Schlauchmull verwendet, sondern
Mullbinden, deren Lagen überlappend auf dem Kopf aufgebracht werden.
Wir nutzen diese Variante nicht, da sie deutlich komplizierter ist.
Grundsätze:
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Bei jedem Unfall, der zu einer blutenden
Kopfwunde führt, kann es zu weiteren Schädigungen gekommen sein. Wir
achten daher insbesondere auf Symptome eines Schädel-Hirn-Traumas.
Ziele:
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Die Wundauflage wird sicher fixiert.
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Die Sicht des Bewohners wird nicht
eingeschränkt.
Vorbereitung:
Indikation
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Wir nutzen den Kopfhaubenverband bei
Kopfverletzungen, etwa als Folge eines Unfalls.
Material
Wir stellen das
notwendige Material zusammen:
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sterile Wundauflage
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Schlauchmull
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Verbandschere
weitere Maßnahmen
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In einem Doppelzimmer wird entweder ein
Sichtschutz aufgebaut oder der Mitbewohner ggf. für die Zeit nach
draußen gebeten.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
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Die Pflegekraft zieht Schutzhandschuhe an.
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Die Pflegekraft desinfiziert die Arbeitsfläche.
Sie legt das Material bereit und prüft es auf Vollständigkeit.
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Alle etwaig störenden Gegenstände werden
entfernt, also insbesondere: Brille, Hörgerät, Augenbrauenpiercing,
Ohrschmuck usw.
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Der Bewohner sollte nach Möglichkeit sitzen.
Durchführung:
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Die Pflegekraft misst den Schlauchmull ab. I.
d. R. ist eine Länge angemessen, die dem doppelten des Kopfumfanges
entspricht. Alternativ kann ein Fertigverband genutzt werden.
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Sie bringt nun die Wundauflage auf.
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Die Pflegekraft rollt zwei Drittel des
abgemessenen Schlauchmulls auf. Das verbleibende Drittel dehnt sie auf
und zieht es dem Bewohner über den Kopf. Die Wundauflage ist jetzt
fixiert.
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Der restliche Schlauchmull bleibt aufgerollt.
Die Pflegekraft schnürt den Schlauchmull ab, indem sie ihn um 180°
verdreht.
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Die Pflegekraft streift nun den längeren Teil
des Schlauchmulls über die erste Lage.
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Der verbleibende Wulst der zweiten Lage wird in
der Mitte der Stirn aufgeschnitten. Es entstehen zwei Stoffzipfel.
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Auf Höhe der Ohren wird jeweils rechts und
links ein Schlitz in den Mull geschnitten.
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Die Pflegekraft zieht nun die Zipfel durch die
Schlitze. Die Enden der Zipfel werden seitlich oder direkt unter dem
Kinn miteinander verknotet. Die Pflegekraft achtet darauf, dass die
Zipfel weder zu locker noch zu stramm anliegen.
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Die Pflegekraft schlägt die überstehenden
Ränder der ersten Lage des Schlauchmulls um.
Nachbereitung:
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Abfälle werden entsorgt.
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Alle benutzten Flächen werden desinfiziert.
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Der Bewohner wird nach dem Befinden und
Schmerzen befragt.
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Der Bewohner wird bequem gelagert.
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Der Rufknopf wird in Reichweite des Bewohners
abgelegt.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
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Alle Maßnahmen und Beobachtungen werden
sorgfältig dokumentiert.
Dokumente:
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Wunddokumentation
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Berichtsblatt
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ärztliches Verordnungsblatt
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Kommunikationsblatt mit dem Arzt
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Pflegeplanung
Verantwortlichkeit
/ Qualifikation:
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