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Standard "Hohllagerung der Ferse"
Die
Ferse zieht Druckgeschwüre fast schon "magnetisch" an. Das einzige
effektive Gegenmittel ist die konsequente Freilagerung. Verschiedene
Techniken können dafür genutzt werden.
Standard "Hohllagerung der Ferse"
Definition:
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Die Fersen sind besonders anfällig für die
Entwicklung von Druckgeschwüren (Dekubitus). Wir nutzen daher die
Hohllagerung, um diesen Hautbereich vollständig vom Auflagedruck zu
befreien. Wir senken damit das Risiko, dass an der Ferse ein Hautdefekt
entsteht. Wenn bereits ein Geschwür vorliegt, ist die Druckentlastung
Voraussetzung dafür, dass eine Heilung eintritt.
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Bei einer Freilagerung wird der Fuß so auf
einem Lagerungshilfsmittel platziert, dass das komplette Gewicht auf
dem Unterschenkel ruht, während die Ferse selbst keinen Bodenkontakt
hat. Nachteilig ist, dass der erhöhte Auflagedruck im Oberschenkel die
dortige Blutzirkulation stören kann. Allerdings gilt der Unterschenkel
als weniger empfindlich für Druckgeschwüre als die Ferse.
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Als Lagerungshilfsmittel können Handtücher,
Kissen oder vorgefertigte orthopädische Hilfsmittel verwendet werden.
Wir nutzen keine aufblasbaren Sitzringe aus Gummi, da diese den Druck
sehr ungünstig verteilen.
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Die Hohllagerung kann auch zeitgleich mit anderen Lagerungen auf dem Rücken genutzt werden.
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Alternative Bezeichnungen für "Hohllagerung" sind "Teillagerung" sowie "Freilagerung".
Grundsätze:
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Die individuellen Wünsche des Bewohners sind uns wichtig und werden beachtet.
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Das Lagern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die
viel berufliche Erfahrung erfordert. Daher werden Praktikanten, Bufdis
oder Pflegeschüler nur assistierend eingesetzt.
Ziele:
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Die Ferse wird vollständig vom Druck entlastet.
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Ein vorhandener Dekubitus heilt ab. Ein neues Druckgeschwür entsteht nicht.
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Der Bewohner liegt bequem. Er kann insbesondere gut schlafen.
Vorbereitung:
Indikation:
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Die Fersenfreilagerung ist unter verschiedenen Voraussetzungen sinnvoll und notwendig:
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Der Bewohner leidet unter Druckgeschwüren an der Ferse.
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Es besteht ein erhöhtes Dekubitusrisiko, das
sich insbesondere durch einen Wert von weniger als 14 Punkten auf der
Braden-Skala ausdrückt.
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Der Bewohner ist querschnittgelähmt.
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Es liegt ein Diabetes mellitus mit neurologisch-sensorischen Ausfallerscheinungen vor.
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Der Puls am Fuß ist nur noch sehr schwach fühlbar.
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Der Bewohner ist immobil oder komatös.
Allgemeine Maßnahmen
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Der Heimbewohner wird über die anstehende
Maßnahme informiert (unabhängig von der Kommunikationsfähigkeit). Seine
Fragen werden umfassend beantwortet. Der Bewohner wird um Zustimmung
gebeten.
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Die Pflegekraft schafft Platz, um ungehindert
arbeiten zu können. Es werden etwa der Bettbügel aufgehängt und der
Nachttisch weg geschoben.
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Die Türen und Fenster werden geschlossen.
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Die Bettliegefläche wird auf Arbeitshöhe gefahren, um ein rückenschonendes Arbeiten zu ermöglichen.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
Durchführung:
Nutzung einer "Brezelrolle":
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Die Pflegekraft faltet ein großes Handtuch auf die erforderliche Breite.
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Sie rollt ausgehend von den Enden beide Seiten zur Mitte hin auf. Das Handtuch hat nun die Form einer Brezel.
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Nun wird der Unterschenkel auf dem
zusammengerollten Handtuch abgelegt. Er sinkt dort etwas in das weiche
Material in der Mitte ein. Der Unterschenkel wird dabei rechts und
links von jeweils einem Handtuchwulst gestützt.
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Das
Knie darf nicht durchhängen. Es wird ggf. mit einem zusätzlichen
kleinen Kissen unterlagert, um eine Streckkontraktur zu vermeiden.
Nutzung einer Handtuchrolle:
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Auch hier wird ein Handtuch gefaltet,
allerdings nur zu einer einfachen Rolle ohne Wülste rechts und links.
Das gefaltete Handtuch ähnelt also einem Kissen.
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Der Unterschenkel wird auf der Rolle abgelegt.
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Ggf. können die Füße im Rahmen der Spitzfußprophylaxe mit einem zusätzlichen Kissen abgestützt werden.
Nachbereitung:
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Die Klingel wird in Reichweite des Bewohners abgelegt.
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Das Bett wird wieder in die ursprüngliche Höhe gestellt.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
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Der Bewohner wird nach seinem Befinden befragt.
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Die Maßnahme wird im Lagerungs- und Bewegungsplan dokumentiert.
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Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit oder des Verhaltens des Bewohners werden dokumentiert.
Dokumente:
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Berichtsblatt
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ärztliches Verordnungsblatt
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Lagerungs- und Bewegungsplan
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Kommunikationsblatt mit dem Arzt
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Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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