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Standard "Pflege
von Senioren mit einem Magenkarzinom"
Ein
mongolisches Sprichwort sagt: "Ein Mann mag kein Herz haben, aber
bestimmt hat er einen Magen." Das stimmt nicht immer. Bei mehreren
Krebserkrankungen bleibt keine andere Option als die Magenresektion.
Wir zeigen, welche pflegerischen Aufgaben sich aus diesem Eingriff
ergeben.
Standard
"Pflege von Senioren mit einem Magenkarzinom"
Definition:
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Bei einem Magenkarzinom
handelt es sich um ein malignes Geschwür, das von den Drüsen oder vom
Zylinderepithel der Magenschleimhaut ausgeht. Die Metastasierung
erfolgt vor allem in die Leber, in die Lunge, in die Knochen sowie in
das Gehirn.
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Die Anzahl der jährlich neu
auftretenden Magenkarzinome ist seit einigen Jahren rückläufig,
offenbar aufgrund des Trends zur gesünderen Ernährung. Derzeit
erkranken in Deutschland rund 20.000 Menschen an Magenkrebs. Dieser
Tumor steht somit an Platz fünf der häufigsten Krebserkrankungen.
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Männer sind häufiger
betroffen als Frauen. Das mittlere Erkrankungsalter bei Männern liegt
bei ca. 70 Jahren, bei Frauen bei rund 75 Jahren.
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Ein Magenkarzinom kann
ausschließlich operativ behandelt werden. Zumeist muss dafür der Magen
ganz oder teilweise entfernt werden. Ist das umliegende Gewebe
ebenfalls befallen, erfolgt ggf. auch eine Entfernung der distalen
Speiseröhre, des Bauchspeicheldrüsenschwanzes und der Milz.
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Je nach Umfang des Eingriffs
wird unterschieden zwischen:
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Billroth-II-Operation:
Hierbei werden der Magenausgang (Pylorus) und der Zwölffingerdarm
(Duodenum) entfernt. Das Magenende wird durch eine Anastomose mit dem
Darm verbunden.
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Billroth-I-Operation: Bei
diesem Eingriff wird der Magenausgang entfernt. Das proximale Ende des
Zwölffingerdarms wird durch eine Anastomose mit dem Magen verbunden.
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Nach einer Entfernung des
Magens ist es heute üblich, einen Ersatzmagen zu bilden. Dieser
verhindert eine Überdehnung des Darms bei der Nahrungsaufnahme. Ein
solcher Ersatzmagen kann allerdings die Funktion des ursprünglichen
Organs nicht vollständig übernehmen.
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Als Folge der operativen
Verkleinerung oder einer Entfernung des Magens gelangt die Nahrung zu
schnell in den Dünndarm und wird dadurch nicht hinreichend verdaut.
Insbesondere bei kohlenhydratreicher Nahrung kommt es zum
"Dumping-Syndrom". Der Speisebrei "stürzt" in den Dünndarm (engl.
"dump" = stürzen). Zwei Formen werden dabei unterschieden: Das
"Frühdumping" tritt 15 bis 20 Minuten nach der Mahlzeit auf. Das
"Spätdumping" macht sich eine bis drei Stunden nach der
Nahrungsaufnahme bemerkbar.
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Ein gesunder Mensch kann
Vitamin B12 aus der Nahrung aufnehmen, weil die Magenschleimhaut einen
dafür notwendigen "Intrinsic-Faktor" produziert. Bei einem Ersatzmagen
ist dieses nicht der Fall. Ein Vitamin-B12-Mangel und eine gestörte
Blutbildung sind die Folge. Um dieses Defizit zu kompensieren, erhält
der Bewohner in einem dreimonatigen Abstand eine intramuskuläre
Vitamin-B12-Injektion.
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Nach einer Magenentfernung
kommt es häufig zu einer Störung der Fettverdauung. Bei vielen
Betroffenen treten fettige Stühle auf, da der Magen-Darm-Trakt die
Nahrungsfette nicht mehr vollständig aufspalten kann. Als Folge der
unzureichenden Nährstoffverwertung verliert der Bewohner an
Körpergewicht. Zumeist können diese Beschwerden durch eine Umstellung
der Ernährungsgewohnheiten sowie durch eine ärztlich verordnete
Applikation von künstlichen Verdauungsenzymen gelindert werden.
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Durch die Magensäure eines
gesunden Magens werden normalerweise zahlreiche Keime abgetötet. Bei
einem Ersatzmagen fehlt diese Schutzfunktion. Daher ist es wichtig, auf
die Lebensmittelhygiene zu achten. Fleisch und Fisch sollten gut
durchgegart werden. Es ist unverzichtbar, auf das Haltbarkeitsdatum von
Speisen zu achten. Obst und Früchte sollten gut gewaschen oder wenn
möglich geschält werden.
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Nach einer kompletten oder
teilweisen Magenentfernung ist bei vier von fünf Betroffenen das
Hunger- und Sättigungsgefühl gestört. Die Betroffenen nehmen zu wenig
Nahrung zu sich und verlieren an Gewicht.
Hinweise
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Die Pflege von Bewohnern
während einer Chemotherapie oder während einer Strahlentherapie ist in
separaten Standards definiert.
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Im fortgeschrittenen
Krankheitsverlauf beachten wir die Vorgaben des Standards "Pflege von
sterbenden Senioren".
Grundsätze:
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Nur ein frühzeitig
diagnostiziertes Magenkarzinom kann operativ mit einer guten Prognose
therapiert werden. Daher sollte bei anhaltenden unspezifischen
Oberbauchbeschwerden stets frühzeitig eine Gastroskopie erfolgen.
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In vielen Fällen ist ein
beschwerdefreies Leben nur dann möglich, wenn der Bewohner seine
Ernährungsgewohnheiten grundsätzlich ändert.
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Wir arbeiten eng mit dem
behandelnden Hausarzt zusammen. Alle Anweisungen werden genau
dokumentiert. Wir drängen stets auf schriftliche Instruktionen.
Ziele:
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Ein sich entwickelndes
Magenkarzinom wird so frühzeitig bemerkt, dass eine Heilung noch
möglich ist.
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Nach einem operativen
Eingriff wird der Bewohner zeitnah wieder mobilisiert.
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Komplikationen nach einer
Operation werden rechtzeitig erkannt. Insbesondere wird ein ungewollter
Gewichtsverlust vermieden.
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Der Bewohner wird dazu
motiviert, seine Ernährungs- und Konsumgewohnheiten umzustellen.
Vorbereitung:
Risikofaktoren
Wir
prüfen, ob beim Bewohner Risikofaktoren vorliegen, die das Auftreten
eines Magenkarzinoms befördern. Je mehr dieser Risikofaktoren
vorliegen, umso wahrscheinlicher ist es, dass entsprechende Symptome
die Folge einer tatsächlichen Krebserkrankung sind.
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Der Bewohner leidet an einer
Magenvorerkrankung, also etwa an einer chronischen Gastritis.
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Beim Bewohner wurde bereits
in der Vergangenheit eine Magenoperation durchgeführt.
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Es gibt eine familiäre
Disposition. Insbesondere litt etwa bereits ein Elternteil an einem
Magenkarzinom.
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Der Bewohner konsumiert in
großen Mengen Nikotin und Alkohol.
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Der Bewohner konsumiert zu
viel geräuchertes Fleisch und Wurstwaren.
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Beim Bewohner wurde eine
Besiedlung mit Helicobacter pylori festgestellt.
Symptome
eines Magenkarzinoms
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Ein Magenkarzinom verursacht
im Frühstadium keine oder nur unspezifische Beschwerden. Die
Symptomatik entspricht weitgehend dem von gutartigen Magenleiden. Der
Bewohner klagt beispielsweise über einen "empfindlichen Magen", also
etwa über Völlegefühl und Übelkeit. Relevant sind derartige Symptome
für die Krebsvorsorge aber erst, wenn sie länger als zwei Wochen
anhalten.
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Im weiteren Verlauf der
Erkrankung kommt es zu einer Gewichtsreduktion, zu Erbrechen und
oftmals zu einer Abneigung gegen bestimmte Speisen, insbesondere gegen
Fleisch und gegen Wurst. Die körperliche Belastungsfähigkeit sinkt. Der
Bewohner klagt über starke Schmerzen.
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Der Betroffene erleidet
chronische Blutverluste. Diese werden oftmals durch Teerstühle
sichtbar. Zudem tritt die für eine Anämie ("Blutarmut") typische
Symptomatik auf.
Hinweise:
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Wenn es hinreichende
Anzeichen für eine Erkrankung gibt, raten wir dem Bewohner, zeitnah den
Hausarzt aufzusuchen. Dieses gilt insbesondere, wenn beim Betroffenen
zahlreiche Risikofaktoren (s. o.) bestehen.
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Wenn sich der Bewohner einer
Gastroskopie unterziehen muss, sollte er von einer Pflegekraft oder von
einem Angehörigen begleitet werden. In den Stunden nach der
Untersuchung ist mit Herzkreislaufproblemen, mit Atembeschwerden sowie
mit einer erhöhten Sturzgefahr zu rechnen. Die Vitaldaten werden
überwacht.
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Präoperativ sind
Atemtraining mittels Triflow und das Einüben der En-Block-Mobilisation
sinnvoll, damit diese Techniken dem Bewohner vertraut werden. Er kann
diese dann zeitnah nach dem Eingriff für seine Remobilisierung nutzen.
Durchführung:
Pflegemaßnahmen
nach einem operativen Eingriff
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Wichtiges Ziel nach einer
Operation ist die schnelle Überwindung der Bettlägerigkeit. Wir leiten
den Bewohner nach Rücksprache mit dem Arzt zu Bewegungsübungen und zu
kurzen Fußgängen an. Dadurch wird insbesondere der Entwicklung von
Druckgeschwüren und Pneumonien entgegengewirkt. Körperliche Aktivität
steigert überdies die Darmtätigkeit.
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Wir nehmen dabei Rücksicht
auf die ggf. erhöhte Kollapsneigung. Daher sollte der Bewohner bei
Spaziergängen außerhalb der Einrichtung zunächst begleitet werden. Die
Maßnahmen im Rahmen der Sturzprophylaxe werden ebenfalls intensiviert.
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Wir machen dem Bewohner
klar, dass er seine alte Leistungsfähigkeit ggf. nicht mehr erreichen
wird.
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Nach dem Eingriff leiden
viele Betroffene trotz regelmäßiger körperlicher Bewegung unter einer
Darmträgheit. Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt kann diese
durch abführende Maßnahmen gelindert werden.
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Das Körpergewicht des
Bewohners wird täglich, mindestens jedoch einmal wöchentlich erfasst.
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Wir stellen sicher, dass der
Bewohner die regelmäßigen Nachsorgetermine einhält und alle weiteren
Krebsvorsorgeuntersuchungen wahrnimmt.
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Der Bewohner erhält
lebenslang Vitamin B12, dieses zumeist alle vier Wochen bis alle vier
Monate. Wir stellen sicher, dass er dafür regelmäßig die Arztpraxis
aufsucht.
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Hilfreich ist eine
konsequente Stressvermeidung. Der Bewohner sollte ausreichend Pausen in
seinen Tagesablauf einbauen und mentale Überbelastungen vermeiden.
Überdies sollte er seinen Lebensrhythmus normalisieren. Wichtig sind
insbesondere konstante Schlafzeiten.
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Wenn der Bewohner über
Schmerzen klagt, erhält er die vom Arzt vorgegebene Bedarfsmedikation.
Wir achten auf etwaige Nebenwirkungen der Analgetika.
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Es ist damit zu rechnen,
dass der Eingriff früher oder später auch Auswirkungen auf die
psychische Verfassung haben wird. Viele Betroffene leiden unter
Depressionen und unter Angstzuständen. Daher stehen wir dem Bewohner
jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Zudem vermitteln
wir den Kontakt zu anderen Betroffenen, etwa im Rahmen einer
Selbsthilfegruppe.
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Schon vergleichsweise
geringe Veränderungen des Allgemeinbefindens rechtfertigen es, dass der
Bewohner einen Arzt aufsucht. Wenn der Betroffene unter unklaren
starken Beschwerden im Bauchbereich klagt, wird in jedem Fall der
Notarzt gerufen.
Ernährung
nach einer Magenresektion
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Bei der Zusammenstellung der
Nahrung muss konsequent auf eine angemessene Versorgung mit Eiweiß, mit
Mineralien und mit Vitaminen geachtet werden. Ggf. arbeiten wir mit
einem Ernährungsberater zusammen.
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Zwei bis drei Wochen nach
einer Operation können die meisten Patienten wieder normale Kost zu
sich nehmen, allerdings auf sechs bis zehn kleinere Mahlzeiten pro Tag
verteilt. Zwischen diesen reduzierten Mahlzeiten sollte ein Abstand von
zwei Stunden eingehalten werden, um den verkleinerten Rest- oder
Ersatzmagen nicht zu überlasten.
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Es ist wichtig, dass die
Mahlzeiten jeden Tag zur gleichen Zeit eingenommen werden. Wir stellen
damit sicher, dass der Darm gleichmäßig belastet wird. Wenn der
Bewohner außerhalb des Hauses unterwegs ist, erhält er ggf. eine
verpackte, geeignete Zwischenmahlzeit.
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Häufig ist zu beobachten,
dass Betroffene kein Hungergefühl mehr entwickeln und deshalb weniger
essen. In der Folge kommt es zu einem Gewichtsverlust. Wir vermitteln
diesen Bewohnern, dass ein "Essen nach der Uhr" sinnvoll ist.
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Bei der Planung der
Essenszeiten stellen wir sicher, dass der Bewohner an wichtigen
Freizeitaktivitäten im Haus teilnehmen kann.
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Auf den Konsum von
großvolumigen Mahlzeiten sowie von fettreichen Speisen sollte der
Bewohner verzichten. Sehr kalte oder sehr warme Speisen sowie Kaffee
und Schwarztee sind ungeeignet, das diese den Darm reizen.
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Falls notwendig erhält der
Bewohner hochkalorische Ernährung, um die schlechte Ausnutzung der
Nahrung nach einer Magenresektion zu kompensieren.
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Auf den Konsum größerer
Trinkmengen während der Mahlzeiten sollte der Bewohner verzichten. Es
ist sinnvoller, eine halbe Stunde vor und nach den Mahlzeiten zu
trinken. Und auch hier sollte eine Obergrenze von 200 ml nicht
überschritten werden.
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Der Bewohner sollte im
Sitzen und nicht im Liegen essen. Es ist wichtig, die Speisen gut
durchzukauen. Wir achten dabei insbesondere auf einen angemessenen
Zahnzustand bzw. auf eine gute Versorgung mit Zahnersatz.
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Der Bewohner nimmt seine
Mahlzeiten falls möglich im Sitzen ein und vermeidet damit einen
Reflux. Direkt nach dem Essen sollte der Bewohner noch einige Zeit "auf
den Beinen" bleiben. Falls er sich hinlegen möchte, so lagert er den
Oberkörper erhöht. Er stellt dafür den Kopfbereich des Pflegebetts auf.
Eine flache Lagerung kann dazu führen, dass die Rückflussgefahr steigt.
Zur Entlastung der Bauchdecke legen wir ggf. eine Knierolle unter.
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Gemeinsam mit dem Bewohner
führen wir ein Ernährungstagebuch. Wir notieren dort, welche
Lebensmittel er verträgt, welche Speisen zu Problemen führen und welche
Abstände sich zwischen den Mahlzeiten bewährt haben.
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Zucker sollte der Bewohner
nur in kleinen Mengen zu sich nehmen.
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Wir prüfen, ob der Bewohner
Vollkornprodukte oder auch zusätzliche Quellstoffe (etwa Pektin)
verträgt. Diese Nahrungsmittel haben den Vorteil, dass sie
vergleichsweise langsam resorbiert werden. Anders als etwa bei Weißbrot
kommt es somit nicht zu einer schnellen Speisebreipassage.
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Die Verträglichkeit von
Milch und von Milchprodukten schwankt je nach Betroffenem. Zumeist
werden Sauermilcherzeugnisse (etwa Quark oder Joghurt) besser vertragen
als Süßmilchprodukte.
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Vermeiden sollte der
Bewohner den übermäßigen Konsum von blähenden, stark gewürzten und sehr
gesalzenen Speisen. Solche Nahrungsmittel werden zumeist nur in kleinen
Mengen vertragen.
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Der Bewohner sollte auf den
Konsum von Tabakwaren und Alkohol verzichten.
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Zur Bekämpfung einer etwaig
auftretenden Unterzuckerung sollte der Bewohner stets Würfel- oder
Traubenzucker bei sich tragen.
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Wir prüfen, ob eine
Sondenernährung sinnvoll ist. Auch bei fehlender oraler
Nahrungsaufnahme ist eine sorgfältige Mundpflege notwendig.
achten
auf Komplikationen
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Eine häufige Folge der
Magenresektion ist das sog. "Dumping-Syndrom". Es handelt sich dabei um
ein komplexes Symptombild, zu dem etwa Schwitzen, Übelkeit, Schwindel
und Schwächegefühl gehören. Auftreten können zudem Blutdruckabfall,
Tachykardie und Kollapsneigung. Die Beschwerden treten rund eine
Viertelstunde nach der Nahrungsaufnahme auf, sobald der Mageninhalt zu
schnell in den Dünndarm weitergeleitet wird (sog. "Frühdumping").
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Circa zwei bis drei Stunden
später können die gleichen Beschwerden erneut auftreten (sog.
"Spätdumping"). Diesmal erweitert sich das Symptombild um Heißhunger
und Hypoglykämie (Konzentrationsverminderung von Glukose im Blut).
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Wenn der Bewohner seine
Ernährung konsequent umstellt, bessern sich die Beschwerden zumeist
deutlich. Sofern jedoch selbst strenge Diätmaßnahmen das
Dumping-Syndrom nicht verhindern können, ist oftmals eine weitere
Operation sinnvoll.
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Eine Ansammlung von Galle
und Pankreassekret und mitunter auch Mageninhalt in der zuführenden
Darmschlinge führt zum sog. "Afferent-loop-Syndrom" (oder "Syndrom der
zuführenden Schlinge"). Betroffene klagen über ein Druckgefühl im
Bereich des rechten Oberbauchs. Diese Beschwerden verschwinden
vollständig, sobald sich der Bewohner übergibt. Falls der gestaute
Schlingeninhalt bakteriell besiedelt wird, leidet der Bewohner
zusätzlich unter Durchfällen und oftmals auch unter einer Cholangitis
(Entzündung der Gallenwege).
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Wenn bei der Magenresektion
die beiden Vagusnerven durchtrennt wurden, erleidet der Bewohner ein
Postvagotomiesyndrom. Dieses führt zu Völlegefühl, zum Aufstoßen und
zur Diarrhöe.
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Bei einer Abflussbehinderung
in der abführenden Schlinge liegt ein sog. "Efferent-loop-Syndrom"
(oder "Syndrom der abführenden Schlinge") vor. Betroffene klagen über
Übelkeit und Erbrechen. Zumeist bessert sich das Symptombild nach einer
Korrekturoperation.
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In vielen Fällen erweist
sich der künstlich gebildete Restmagen als zu klein. Betroffene leiden
nach dem Essen unter Völle- und Druckgefühl. Sie essen dadurch noch
weniger und verlieren an Gewicht. Dieses Problem lässt sich durch eine
Aufteilung der Hauptmahlzeiten in kleinere Zwischenmahlzeiten nur
teilweise kompensieren. Ggf. ist auch hier ein erneuter Eingriff
erforderlich.
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Es kommt bei vielen
Betroffenen zu verschiedensten Mangelerscheinungen. Bei einer
Osteomalazie etwa sind die Knochen aufgrund des mangelhaften Einbaus
von Mineralstoffen weicher und biegsamer als sonst. Der Eisenmangel und
der Vitamin-B12-Mangel können eine Anämie auslösen. Das Symptombild
verbessert sich rasch, sobald die fehlenden Stoffe dem Bewohner wieder
ausreichend zugeführt werden. Ggf. müssen auch die
Bauchspeicheldrüsenenzyme ersetzt werden.
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Der Zustand des Bewohners
wird sorgfältig überwacht. Sobald ungewöhnliche Beschwerden auftreten,
informieren wir sofort den behandelnden Arzt oder den Notarzt. Dieses
gilt insbesondere für heftige Schmerzen oder für Blutbeimengungen im
Stuhl.
Nachbereitung:
Prognose
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Ein Frühkarzinom ist auf die
Mucosa und auf die Submucosa beschränkt. Es kann in den meisten Fällen
therapiert werden. Die Fünfjahresüberlebensrate liegt bei über 90
Prozent.
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Die Überlebenschancen
reduzieren sich deutlich, sobald das Karzinom über die Submucosa
hinausgeht. Selbst nach einer Radikaloperation sinkt die
Fünfjahresüberlebensrate auf rund 25 Prozent.
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Der Körper wird ungefähr ein
Jahr brauchen, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Bis dahin ist
mit Gewichtsverlusten zu rechnen. Erst danach stabilisiert sich der BMI.
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Ein bis zwei Jahre nach dem
Eingriff klingt zumeist auch ein etwaiges Dumping-Syndrom wieder ab.
Weiteres
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Alle Maßnahmen werden
sorgfältig dokumentiert:
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Wie äußert sich der
Bewohner zu seinen Beschwerden?
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Welche Wirkung zeigen die
Medikamente, welche Nebenwirkungen werden verzeichnet?
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Welche Einschränkungen
treten auf?
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Alle relevanten
Veränderungen werden umgehend dem Hausarzt mitgeteilt.
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Die Pflegeplanung /
Maßnahmenplanung wird regelmäßig aktualisiert und auf Umsetzbarkeit
kontrolliert.
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Ggf. aufgetretene Probleme
werden im Qualitätszirkel thematisiert.
Dokumente:
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ärztliches Verordnungsblatt
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Pflegebericht
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Pflegeplanung
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Leistungsnachweis
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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