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Standard "Quincke-Hängelage und
Vierfüßlerstand"
Bei vielen Atemwegserkrankungen hat sich das Sekret so
hartnäckig festgesetzt, dass weder die Halbmond- noch die Dehnlagerung
helfen. Seit mehr als 100 Jahren nutzen Pflegekräfte dann die
Quincke-Hängelage und den Vierfüßlerstand. Wir zeigen Ihnen, wie Sie
diese Lagerungsklassiker effektiv einsetzen.
Standard
"Quincke-Hängelage und Vierfüßlerstand"
Definition:
Verschiedene
Krankheitsbilder führen zu einer Ansammlung von Sekret, etwa
Bronchitis, Mukoviszidose oder COPD. Nicht allen Betroffenen ist es
möglich, den Schleim selbständig abzuhusten. Wir nutzen die
Quincke-Hängelage und den Vierfüßlerstand, um den Bewohner dabei zu
unterstützen.
Diese
Körperpositionen führen dazu, dass das Sekret durch die Schwerkraft in
Richtung Mund abfließt und somit leichter abgehustet werden kann.
Körperlich
aktive Bewohner können diese Lagerungen nach Einweisung durch die
Pflegekraft auch eigenständig durchführen.
Grundsätze:
Sputum
ist immer als potentielle Infektionsquelle anzusehen. Daher achten wir
darauf, dass alle erforderlichen Hygienestandards konsequent
durchgeführt werden.
Die
individuellen Wünsche des Bewohners sind uns wichtig und werden
beachtet.
Das
Lagern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel berufliche Erfahrung
erfordert. Daher werden Praktikanten oder Pflegeschüler nur
assistierend eingesetzt.
Ziele:
Das
Sekret wird möglichst umfassend aus der Lunge und aus den Atemwegen
entfernt.
Die
Atmung des Bewohners wird unterstützt und das Abhusten erleichtert.
Die
Schmerzbelastung wird minimiert.
Die
Durchführung ist so angenehm wie möglich.
Die
Atmung wird dem Bewohner bewusster gemacht.
Vorbereitung:
Material
Wir
stellen das notwendige Material bereit (abhängig von der
Lagerungsvariante; s.u.)
Knierolle
oder kleines Schaumstoffkissen
gepolsterte
Fußbank; alternativ Hocker
Gymnastikball
Bodenmatte
Weiteres
Die
Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
Ggf.
zieht die Pflegekraft Schutzkleidung an.
Durchführung:
Quincke-Hängelage
Durchführung
im Bett:
Der
Bewohner liegt in Bauchlage quer auf dem Bett.
Der
Kopf und die Schultern ragen über die Bettkante hinaus.
Die
Arme werden auf dem Boden, auf einer Fußbank oder auf einem Hocker
abgestützt.
Der
Bauch wird mit einer Knierolle oder mit einem Kissen unterlagert.
Der
Bewohner soll nun den Schleim abhusten.
Wir
achten darauf, dass der Bewohner nicht aus dem Bett fällt.
Durchführung
mit einem Gymnastikball:
Auf
dem Boden wird ggf. eine weiche Bodenmatte abgelegt.
Der
Bewohner wird auf den Boden über einen dort abgelegten Gymnastikball
mobilisiert.
Mit
den Handflächen soll sich der Bewohner auf dem Boden abstützen. Die
Ellenbogen haben keinen Bodenkontakt.
Die
Füße und ggf. auch die Knie berühren den Boden.
Vierfüßler-Stand
Auf
dem Boden wird ggf. eine weiche Bodenmatte abgelegt.
Der
Bewohner wird auf den Boden mobilisiert.
Mit
beiden Ellenbogen und den Knien stützt sich der Bewohner auf dem Boden
ab.
Der
Bewohner kann das Abhusten nun durch das Anheben und Absenken des
Rückens unterstützen. Er macht zunächst einen "Katzenbuckel" und drückt
dann den Rücken nach unten.
Nachbereitung:
Die
Positionen können bis zu 10 Minuten beibehalten werden, da die Wirkung
oftmals erst dann eintritt.
Das
abgehustete Sekret kann mit einer Nierenschale oder mit Zellstoff
aufgenommen werden.
Das
Sputum wird auf Veränderungen überprüft, die Erkrankungen vermuten
lassen. Wir achten insbesondere auf eine ungewöhnliche Konsistenz,
Schaumbildung oder Blutbeimengungen. Relevante Beobachtungen werden
zeitnah dem behandelnden Arzt bzw. Notarzt mitgeteilt.
Die
Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
Nach
einigen Stunden prüfen wir, ob die Atmung durch die Maßnahme
tatsächlich erleichtert wurde.
Dokumente:
Berichtsblatt
ärztliches
Verordnungsblatt
Lagerungs-
und Bewegungsplan
Kommunikationsblatt mit dem Arzt
Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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