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Standard "Musikbegleitung mit
Rhythmusinstrumenten in der Tagespflege"
Die
erstaunliche Heilkraft von Musik zeigt sich vor allem bei der Betreuung
von demenziell veränderten Tagesgästen. Selbst Senioren, die sich tief
in die Innenwelt zurückgezogen haben, können mit einer vertrauten
Melodie erreicht werden.
Standard "Musikbegleitung
mit Rhythmusinstrumenten in der Tagespflege"
Definition:
-
In der Musiktherapie setzen wir Musik als
Medium ein, um eine nonverbale Kommunikation zu erreichen. Die
Musiktherapie ist überall dort sinnvoll, wo eine verbale Kommunikation
nur schwer oder gar nicht mehr möglich ist.
-
Tagesgäste haben hier die Möglichkeit, sich
nonverbal auszudrücken. Der Zugang zu Gefühlen wie Freude, Liebe,
Frustration, Wut, Trauer oder Angst wird über das Instrument
erleichtert. Gleichzeitig können seelische Verletzungen und Traumata
verarbeitet werden. Musik ist daher ein unverzichtbarer Weg, um
insbesondere Alzheimerpatienten anzusprechen. Parallel zum Hören von
Musik ist es stets unser Bestreben, die Tagesgäste auch aktiv am
Musizieren zu beteiligen.
-
Leider ist nur eine Minderheit unserer
Tagesgäste in der Lage, ein Musikinstrument zu spielen. Dieses etwa,
weil in jüngeren Jahren die Zeit und das Geld für Unterricht fehlten.
Oftmals ist die Fähigkeit zum Spielen komplizierter Instrumente (wie
etwa einem Klavier) als Folge des mentalen Abbaus sukzessive verloren
gegangen. Rhythmusinstrumente bieten den Vorteil, dass sie auch ohne
musikalisches Vorwissen genutzt werden können; insbesondere sind keine
Notenkenntnisse erforderlich. Es ist also nicht Ziel der
Musikbegleitung, das Spielen eines Instruments zu erlernen, sondern die
musikalische Aktivität zu unterstützen.
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Im Verlauf einer demenziellen Erkrankung
bleiben musikalische Fähigkeiten noch lange erhalten. Ganz besonders
robust ist i. d. R. das Taktgefühl. Demenzpatienten können daher
oftmals auch dann noch eine Rassel sinnvoll nutzen, wenn sie bereits
weder sprechen noch singen können. Selbst bei schweren Formen von
Demenz bleibt das Gefühlsleben der Tagesgäste noch wach, auch wenn sie
ihre Emotionen nicht mehr in Worte fassen können.
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Bei vielen Senioren ist es im Gegenteil so,
dass als Folge der demenziellen Erkrankung die Hemmschwellen sinken.
Während mental gesunde Tagesgäste vor der Nutzung einer "kindischen"
Rassel zurückschrecken, lassen sich viele Demenzpatienten viel leichter
dafür motivieren. Ausgelöst durch Schlüsselreize (wie eine vertraute
Melodie) sind alte Erinnerungen (und oft auch Fähigkeiten) plötzlich
wieder verfügbar.
Grundsätze:
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Musikangebote sollten immer auf die Fähigkeiten
der Teilnehmergruppe abgestimmt werden. Das Denkvermögen von demenziell
veränderten Senioren ist reduziert. Die Reaktionsfähigkeiten sind
verlangsamt, das Kurz- und Langzeitgedächtnis sowie die
Koordinationsfähigkeiten sind sehr eingeschränkt. Was jedoch oft
unvermindert erhalten bleibt, ist die Liebe zur Musik.
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Der spielerische Faktor hat Vorrang vor
therapeutischen oder musikalischen Zielen. Die Musikbegleitung soll
unseren Tagesgästen Spaß machen und nicht zur Pflicht werden. Es kommt
darauf an, sich über das Instrument auszudrücken und damit Gefühle zu
äußern. Es ist also durchaus erwünscht, wenn Senioren mit
(unterdrückten) Wutgefühlen etwas härter auf die Trommel schlagen
(sofern diese nicht beschädigt wird).
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Tagesgäste sollen für ihr Engagement gelobt
werden.
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Wir legen Wert auf einen freundschaftlichen
Umgang unter den Senioren. Der Übungsleiter wird daher Tagesgäste mit
geringen Fähigkeiten vor Spott der anderen Tagesgäste in Schutz nehmen.
Ziele:
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Der körperliche und der geistige Abbau werden
insgesamt verlangsamt. Tagesgäste werden durch das Musizieren aktiviert.
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Wir vermitteln Entspannung und Spaß.
Aggressionen werden abgebaut.
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Das Musizieren weckt die Lebensfreude des
Tagesgasts.
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Alte Erinnerungen werden wieder geweckt und für
den Tagesgast verfügbar gemacht.
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Tagesgäste, die sich ansonsten zurückziehen,
werden wieder im gesellschaftlichen Leben der Einrichtung integriert.
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Die Kontakte zwischen demenziell veränderten
und geistig gesunden Tagesgästen werden intensiviert.
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Die Bindung zwischen den Tagesgästen
untereinander und dem Pflegepersonal wird gestärkt.
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Das Gedächtnis wird trainiert. Das
Konzentrationsvermögen wird gestärkt.
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Der Tagesgast wird von Schmerzen abgelenkt.
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Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert.
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Das Selbstwertgefühl wird gestärkt.
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Wir geben sprachgestörten Tagesgästen eine
Möglichkeit, sich auszudrücken.
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Wir schaffen Raum für Gefühle wie Freude,
Ängste, Trauer usw.
Vorbereitung:
Organisation
-
Als Übungsleiter setzen wir erfahrene
Pflegekräfte, Ergotherapeuten oder Sozialpädagogen ein. Wir achten auf
folgende Qualifikationen:
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Basiskompetenzen der Musiktherapie
-
Grundlagen der Psychologie, Medizin sowie
Musik
-
Erfahrungen in Gruppenarbeit
-
Kommunikationsfähigkeit
-
Kenntnisse über Lehrmethoden in der
Erwachsenenbildung
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Kenntnisse über gerontopsychiatrische
Krankheitsbilder
-
Angehörige können sich an der Musikbegleitung
beteiligen; dieses insbesondere, wenn sie ein Instrument spielen. Die
Anwesenheit von (kleinen) Kindern beim Musizieren wirkt sich zumeist
sehr förderlich auf die Motivation und auf die Stimmung der Teilnehmer
aus.
-
Da das Musizieren hohe Konzentration und
Aufmerksamkeit erfordert, ist der Vormittag als Termin die beste Wahl.
Die Musikbegleitung findet einmal in der Woche statt. Die Planung wird
mit dem Pflegeteam und den Angehörigen abgestimmt.
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Die genauen Termine für die Musikbegleitung
werden regelmäßig am Schwarzen Brett, auf der Homepage und in der
Heimzeitung bekannt gegeben. Terminverschiebungen werden allen
teilnehmenden Tagesgästen rechtzeitig mitgeteilt. Die Teilnehmer werden
aufgefordert, ihr Hörgerät mit geladenen Batterien und ihre Brille
mitzubringen.
-
Gemeinsam mit der Bezugspflegekraft nimmt der
Übungsleiter Kontakt zu neuen Tagesgästen auf und lädt diese zur
Musikbegleitung ein. Bezugspflegekräfte bzw. Angehörige werden gebeten,
relevante Diagnosen rechtzeitig dem Übungsleiter mitzuteilen. Dazu
zählen etwa Schwerhörigkeit und Erkrankungen aus dem rheumatischen
Formenkreis.
-
Wir fragen gezielt beim Erstgespräch, ob der
neue Tagesgast ein Instrument spielt. Diese Fähigkeit kann er auf
Wunsch in der Musikbegleitung einbringen.
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Ideal ist eine Teilnehmerzahl von 6 bis 12
Tagesgästen. Wenn diese Größe deutlich überschritten wird, teilen wir
die Tagesgäste in zwei Gruppen auf, um eine individuelle Betreuung
sicherzustellen. Eine Gruppenteilung ist ebenfalls notwendig, wenn das
mentale Leistungsniveau innerhalb der Gruppe stark variiert.
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Zumeist ist es möglich, Senioren mit Demenz bis
in die Spätphase der Erkrankung an der Musikgruppe teilnehmen zu
lassen. Allerdings ist dann eine Gruppengröße von nur drei bis fünf
Teilnehmern sinnvoll.
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Der Gruppenraum wird reserviert.
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Das Treffen der Musikbegleitung sollte 45 bis
60 Minuten dauern.
-
Ggf. kann ein Praktikant, ein freiwilliger
Mitarbeiter oder ein Pflegeschüler bei der Durchführung der
Musikbegleitung mithelfen.
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Tagesgäste, die nicht selbstständig den
Gruppenraum aufsuchen können, werden von Pflegekräften stets dorthin
begleitet.
-
Ggf. können die Rhythmusinstrumente selbst von
den Tagesgästen hergestellt werden. Wir befestigen Glöckchen an
Handschuhen, bauen Rasseln aus Joghurtbechern und Lebensmitteldosen
oder fertigen Schlaghölzer aus Besenstielen. Wir achten darauf, dass
demenziell schwer erkrankte Senioren keine Gegenstände in den Mund
nehmen und verschlucken.
-
Der Übungsleiter wählt die passenden
Musikstücke aus. Ideal sind bekannte Melodien, insbesondere Tänze und
Volksmusik. Wir beachten, dass Marschmusik bei Menschen mit
Kriegstraumata negative Reaktionen hervorrufen kann. Außerdem
berücksichtigen wir, dass nicht alle alten Menschen automatisch
Volksmusik mögen. Viele z. B. bevorzugen Jazz oder Klassik.
-
Die Auswahl der Lieder muss aber nicht
zwangsläufig auf bekannte Melodien beschränkt sein. Gerade weil die für
Musik zuständigen Hirnbereiche auch bei Demenz lange aktiv bleiben,
können auch neue Lieder eingeübt werden. Zumindest musikalisch können
sich Alzheimerpatienten also auch auf Neues einstellen.
Vorbereitung des
Raumes:
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Der Übungsleiter lüftet den Raum durch und
stellt ggf. die Heizung an.
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Ausreichend Stühle werden im Halbkreis
aufgestellt. Ggf. werden in der Mitte Tische positioniert.
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Das Telefon im Gruppenraum wird umgeleitet.
-
Der Raum wird mittels Tischdekoration
freundlich gestaltet.
Material:
-
Geeignete Rhythmusinstrumente, etwa
-
Cabasa
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Tamburine
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Schellenbäume
-
Schlagstäbe
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Holzblocktrommel
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Röhrentrommel
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Kastagnetten
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Guiro / Doppel-Guiro
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Rasseln
-
Vibraslap
-
Falls nötig werden Griffvergrößerungen an den
Instrumenten angebracht. Dieses ist vor allem bei Tagesgästen mit
rheumatischen Erkrankungen u. Ä. erforderlich.
-
geeignete Getränke, auch für Diabetiker
Durchführung:
Versammeln der
Tagesgäste:
-
Jeder Tagesgast wird vom Übungsleiter begrüßt.
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Der Übungsleiter legt eine Teilnehmerliste an.
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Den Teilnehmern wird ein Toilettengang
angeboten.
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Es wird sichergestellt, dass alle Tagesgäste
ihr Hörgerät angeschaltet haben.
-
Tagesgäste, die regelmäßig an der
Musikbegleitung teilnehmen, nehmen ihre Stammplätze ein.
-
Neue Tagesgäste mit eingeschränkten
Hörfähigkeiten werden beim Gruppenleiter positioniert. Sehbehinderte
Senioren sollten dem Gruppenleiter möglichst gegenübersitzen. Der
Übungsleiter sollte so sitzen, dass er von allen Teilnehmern gut
gesehen werden kann.
-
Tagesgäste mit gleichen oder mit ähnlichen
Instrumenten sollten in Gruppen zusammengesetzt werden. Die Tagesgäste
können sich dann aneinander orientieren. Zudem fällt es dem
Übungsleiter leichter, die Senioren zu instruieren.
Kriterien für die
Zuteilung der Instrumente
Die Instrumente
werden so verteilt, dass der jeweilige Tagesgast mit der Bedienung
weder über- noch unterfordert wird.
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Bei Hemiplegiepatienten sollten Instrumente
eingesetzt werden, die von der mehr betroffenen Hand gehalten werden
müssen, während die weniger betroffene Hand darauf spielt. Ideal sind
deshalb Tamburine oder kleine Trommeln. Rasseln oder Schellenbäume, die
sich einhändig nutzen lassen, sollten nicht für diese Patientengruppe
genutzt werden, da die mehr betroffene Seite dann völlig passiv sein
würde.
-
Sehr laute Instrumente, die andere Instrumente
übertönen können, müssen sehr präzise gespielt werden. Sie sind daher
vor allem für mental wenig beeinträchtigte Senioren geeignet.
-
Insgesamt sollte der Anteil der
Metallinstrumente gering gehalten werden. Becken und Glockenringe sind
sehr laut. Ein falscher Einsatz bringt das Timing der ganzen Gruppe
durcheinander. Demenziell deutlich erkrankte Senioren sollten daher vor
allem Holz- und Geräuschinstrumente erhalten, etwa Rasseln. Sie stören
die Melodie nicht, haben eine moderate Lautstärke und erfordern kein
präzises Taktgefühl.
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Viele Demenzpatienten haben mit der Handhabung
einer Handtrommel Probleme, da die Koordination der Hände eingeschränkt
ist. Wir prüfen, ob die Nutzung eines Schlegels hilfreich ist. Ggf.
soll der Tagesgast nicht mehr mit dem Schlegel auf die Trommel klopfen,
sondern rhythmisch über die Trommel wischen.
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Senioren mit Hörbehinderungen sollten
Instrumente mit tiefer Tonlage erhalten, insbesondere also
Holzinstrumente oder Handtrommeln. Sie können diese zumeist besser
hören.
Musik hören und
begleiten
-
Zunächst geben wir den Tagesgästen die
Möglichkeit, sich mit dem Instrument vertraut zu machen. Wir achten
insbesondere darauf, dass auch zurückhaltende Tagesgäste ihr Instrument
einmal testweise spielen.
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Bei einem neuen Musikstück gibt der
Übungsleiter Informationen etwa über den Interpreten, das
Erscheinungsjahr und die Entstehungsumstände.
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Ein neues Musikstück kann zunächst einmal
komplett angehört werden. Erst im nächsten Durchgang werden die
Tagesgäste dann aufgefordert, ihre Instrumente zu spielen.
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Das Erlernen neuer Lieder wird in die Mitte der
Stunde gelegt, wenn die Teilnehmer bereits ‚aufgewärmt' sind. Wenn der
Gruppe das neue Lied nicht gelingt, wird danach ein bekanntes Stück
gespielt, um den Teilnehmern wieder ein Erfolgserlebnis zu vermitteln.
-
Bei der Form der Begleitung gibt es zwei
Optionen:
-
Die Tagesgäste können improvisieren und die
rhythmische Begleitung eigenständig gestalten.
-
Der Übungsleiter gibt den Einsatz vor und
steuert wie ein Dirigent die Teilnehmer.
-
Wenn einzelne Tagesgäste mit ihren (lauten)
Instrumenten andere Senioren übertönen, bittet der Übungsleiter um
etwas Zurückhaltung.
-
Falls notwendig passen wir die Geschwindigkeit
des Musikstücks an, reduzieren also beispielsweise die
Abspielgeschwindigkeit auf 50 Prozent. Dieses ist etwa per App möglich,
wenn die Musik als MP3 vom Smartphone abgespielt wird.
Spiele mit
Instrumenten
Zusätzlich zur
rhythmischen Begleitung spielen wir auch verschiedene Spiele. Etwa:
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Instrumentenraten: Der Übungsleiter versteckt
ein Instrument unter einem dünnen Stofftuch und spielt es. Die
Tagesgäste müssen nun erraten, um welches Instrument es sich handelt.
Der Tagesgast, dessen Antwort richtig ist, erhält das Instrument und
darf es in der Übungsstunde spielen.
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Instrumentenpantomime. Der Übungsleiter stellt
pantomimisch das Spielen auf verschiedenen Instrumenten dar. Die
Tagesgäste müssen nun erraten, um welches Instrument es sich handelt.
Wenn ein Senior richtig antwortet, erhält er das Instrument.
Weitere Maßnahmen
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Den Tagesgästen wird regelmäßig etwas zu
Trinken angeboten.
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Der Übungsleiter baut immer wieder
Bewegungsübungen in den Ablauf ein.
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Der Übungsleiter hält Blickkontakt zu den
Tagesgästen.
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Der Übungsleiter macht immer wieder darauf
aufmerksam, dass nicht die perfekte Umsetzung entscheidend ist, sondern
das Maß, mit dem sich jeder einbringt.
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Zwischen den Stücken wird immer wieder eine
Pause eingelegt. Wir regen die Tagesgäste dazu an, über ihre Gedanken
hinsichtlich des Stücks zu sprechen. Beispielsweise sollen sie darüber
berichten, wann sie das Lied das erste Mal gehört haben und welche
Erinnerungen sie damit verknüpfen. Alternativ kann ein Gedicht
vorgetragen oder Witze erzählt werden.
Nachbereitung:
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Der Übungsleiter vermerkt, welche Musikstücke
auf positive oder auf negative Resonanz stießen. Dieses wird bei der
Auswahl für die nächste Stunde berücksichtigt.
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Wenn sich ein Tagesgast nicht gleich öffnen
kann, prüfen wir, ob ein geschützter Rahmen in Form einer
Einzeltherapie sinnvoll ist. Dieses hilft vor allem, falls zur
Demenzerkrankung eine Depression oder eine posttraumatische
Belastungsstörung hinzukommt.
-
Der Raum wird gelüftet und aufgeräumt.
-
Direkt nach der Musikbegleitung wählen wir
Aktivitäten, die mit weniger Lautstärke verbunden sind, also etwa eine
Bastel- oder Malstunde. Die Tagesgäste sollen zur Ruhe kommen.
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Relevante Beobachtungen werden an die
Angehörigen weitergegeben.
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Die Übungsstunde wird protokolliert.
-
Die Gruppe kann anlässlich von
Festveranstaltungen innerhalb unserer stationären Einrichtung ein
kleines Konzert geben.
Dokumente:
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Dokumentationsbogen für Beschäftigungsangebote
in der Tagespflege
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neues Strukturmodell / SIS: Berichtsblatt
Verantwortlichkeit
/ Qualifikation:
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