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Standard "Transfer in die Badewanne mit Unterstützung"
Nicht
immer steht für den Einstieg in die Badewanne ein Lifter zur Verfügung.
Bleibt also nur der konventionelle Transfer. Mit der richtigen
Durchführung kann dabei die Unfallgefahr erheblich reduziert werden.
Standard "Transfer in die Badewanne mit Unterstützung"
Definition:
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Viele Senioren sind
körperlich nicht in der Lage, eigenständig in die Wanne einzusteigen
und diese nach dem Bad ohne Hilfe wieder zu verlassen. In diesem Fall
unterstützt die Pflegekraft den Transfer.
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Das sicherste Vorgehen ist
die Nutzung eines Lifters. Dieses Hilfsmittel schont die Kräfte der
Pflegekraft, ist jedoch nicht immer verfügbar. In diesem Fall kommt die
hier beschriebene Transfertechnik zum Einsatz.
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Dieser Standard ist eine
Erweiterung des Standards "Voll- und Teilbad". Die dort vermerkten
Sicherheitsrichtlinien gelten auch hier.
Grundsätze:
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Wenn die Pflegekraft feststellt, dass eine sichere Durchführung nicht möglich ist, unterbleibt der Transfer.
Ziele:
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Der Bewohner wird sicher in die Wanne hinein und aus der Wanne hinaus mobilisiert.
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Die Vorgaben zum rückenschonenden Arbeiten werden eingehalten.
Vorbereitung:
Wir
prüfen, ob ein unfallfreier Transfer möglich ist. Bei zu hohen Risiken
wird die Maßnahme abgebrochen und der Bewohner zurück in sein Bett
mobilisiert.
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Vor der Badewanne und in der Badewanne liegen rutschfeste Unterlagen.
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Der Kreislaufzustand des Bewohners ist so stabil, dass eine plötzliche Ohnmacht unwahrscheinlich ist.
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Die Haut des Bewohners ist so trocken, dass die Pflegekraft mit ihren Händen nicht abrutscht.
Durchführung:
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Der Bewohner sitzt auf einem
Stuhl (oder in einem Rollstuhl) seitlich am Kopfende der Badewanne. Die
Beine zeigen in Richtung Fußende der Badewanne.
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Die Hände sind gefaltet und
liegen auf den Oberschenkeln auf. (Dieses ist insbesondere bei
Hemiplegiepatienten sinnvoll. Alternativ kann sich der Bewohner mit
seinen Händen am Rücken der Pflegekraft festhalten.)
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Der Bewohner wird durch den sog. "Schinkengang" an die vordere Sitzkante des Stuhls bewegt.
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Die Pflegekraft steht vor
dem Pflegebedürftigen. Die Füße der Pflegekraft stehen versetzt neben
denen des Bewohners. (Bei Hemiplegiepatienten kann die Pflegekraft das
mehr betroffene Knie mit ihren eigenen Knien fixieren.)
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Die Arme der Pflegekraft
greifen unter die Achselhöhlen des Bewohners. Ihre Hände liegen knapp
unterhalb der Schulterblätter des Bewohners.
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Der Rücken der Pflegekraft ist gebeugt. Der Kopf des Pflegebedürftigen liegt seitlich an der Schulter der Pflegekraft auf.
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Zeitgleich richten sich
beide auf. Der Bewohner streckt die Knie durch, hebt sein Gesäß von der
Sitzfläche ab und verlagert seinen Gewichtsschwerpunkt in Richtung
Pflegekraft, also zum Fußende der Badewanne.
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Die Pflegekraft stützt den
Bewohner ab, richtet ebenfalls den Rücken auf und verlagert ihren
Gewichtsschwerpunkt gleicherweise in Richtung Fußende der Badewanne.
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Der Bewohner und die
Pflegekraft befinden sich nun in einer nahezu stehenden Position. Beide
führen nun eine Vierteldrehung durch, an deren Ende das Gesäß des
Bewohners in Richtung Badewannenrand zeigt. Der Bewohner setzt sich auf
den Badewannenrand.
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Die Pflegekraft schiebt den Stuhl zur Seite, damit er den weiteren Transfer nicht stört.
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Der Bewohner hebt das Bein,
das sich näher am Badewannenrand befindet, vom Boden ab und stellt es
in die Wanne. Danach wird das zweite Bein ebenfalls in die Wanne
geführt. Die Pflegekraft stabilisiert dabei mit einer Hand den Rücken
des Pflegebedürftigen. Mit der anderen Hand unterstützt sie die
Bewegung der Beine in die Wanne.
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Sobald beide Beine des
Bewohners in der Wanne stehen, hebt der Bewohner sein Gesäß vom
Badewannenrand ab. Er transferiert sein Gesäß in Richtung Grund der
Badewanne. Die Pflegekraft unterstützt diese Bewegung. Ihre Hände
liegen jeweils rechts und links an den Flanken des Bewohners auf.
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Der Bewohner kann sich nun zurücklehnen.
Nachbereitung:
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Der Transfer aus der Wanne zurück auf den Stuhl erfolgt genau gegensätzlich zum o. g. Vorgehen.
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Die Pflegekraft beachtet,
dass die Haut des Bewohners feucht und mit Seifenresten belegt sein
kann. Die Pflegekraft muss daher fest zugreifen, um ein Herausrutschen
des Bewohners aus ihren Armen zu verhindern.
Dokumente:
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Siehe Standard "Voll- und Teilbad".
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
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