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Standard
"Vakuumtherapie"
Bei Wundinfekten, Wundnekrosen und Durchblutungsmangel
stoßen herkömmliche Verbandstechniken schnell an ihre Grenzen. Mit der
Vakuumtherapie indes kann manch "hoffnungslose" Wunde doch noch
abheilen.
Standard "Vakuumtherapie"
Definition:
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Die Vakuumtherapie ist eine technisch
aufwendige, aber sehr effektive Behandlung von akuten und chronischen
Problemwunden. Ein offenporiger Schaumstoff wird entsprechend der
Wundgröße zurechtgeschnitten und in der Wunde platziert. Danach wird
das Wundareal mit einer luftdichten Folie abgedeckt. Mittels eines
eingelegten Schlauchs wird nun in der Wunde ein Unterdruck erzeugt.
Überschüssiges Wundsekret, Toxine, Zelltrümmer und Bakterien werden so
aus der Wunde befördert.
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Unter diesen Bedingungen entsteht ein ideal
feuchtes Wundmilieu, das zu einer deutlich schnelleren Wundheilung
führt. Insbesondere bei stagnierenden Problemwunden kann durch diese
Technik ein Verschluss herbeigeführt werden.
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Die wichtigsten Vorteile gegenüber anderen
Methoden sind:
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Die Vakuumtherapie ist auch bei großflächigen
Wunden einsetzbar.
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Es können auch unterminierte Wunden,
Wundhöhlen und Wundtaschen behandelt werden.
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Wundödeme bilden sich zumeist schnell zurück.
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Es ist eine flächenhafte Drainage des
überflüssigen Wundsekrets möglich.
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Die Wundreinigung ist sehr effektiv.
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Der Wundgeruch wird minimiert.
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Insbesondere infizierte Wunden lassen sich
per Vakuumtherapie gut behandeln.
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Eine Kontamination der Umgebung mit
Wundkeimen wird vermieden. Gleichzeitig wird die Wunde selbst vor dem
Eindringen weiterer Keime geschützt.
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Bei inkontinenten Bewohnern droht keine Kot-
oder Urinverschmutzung der Wunde.
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Die Zellmigration ist deutlich gesteigert. Es
bildet sich relativ schnell ein gut durchbluteter Granulationsrasen.
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Das Wundbett wird durch die Kontraktion
heilungsfördernd geformt.
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Eine ambulante Versorgung ist möglich.
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Der Bewohner kann schneller mobilisiert
werden, sofern er eine mobile Pumpe nutzt.
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Der im Vergleich zu anderen Therapien
seltenere Verbandswechsel und die schnellere Wundheilung reduzieren die
Kosten. Dieses gilt insbesondere für stark exsudierende Wunden.
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Durch die seltenen Verbandswechsel wird
gleichzeitig die Schmerzbelastung reduziert.
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Die wichtigsten Nachteile der Methode sind:
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Es ist relativ viel Technik notwendig. Die
Apparate und das Zubehör sind entsprechend teuer. Die Kostenübernahme
der Therapie durch die Kostenträger ist ggf. problematisch.
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Die Methode ist technisch anspruchsvoll und
kann nur von erfahrenen Pflegekräften genutzt werden.
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Es entsteht ein höherer Personalaufwand, da
eine Kontrolle des Vakuums notwendig ist.
Hinweis:
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Auf dem Markt sind zahlreiche verschiedene
Modelle für die Vakuumtherapie verfügbar. Deren Handhabung kann sich im
Detail unterscheiden. Daher ist es notwendig, diesen Standard an die in
Ihrem Hause verwendeten Geräte anzupassen. Unverzichtbar ist dabei die
genaue Lektüre der mitgelieferten Gebrauchsanleitungen.
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Die Frage, ob die Vakuumtherapie tatsächlich
kostenintensiver als konventionelle Wundbehandlungen ist, bleibt
umstritten. Tatsächlich lassen sich mit dieser Therapie chronische
Wunden zur Abheilung bringen, die sonst über Jahre hinweg eine
Behandlung oder eine Amputation erfordert hätten.
Grundsätze:
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Eine falsch angewandte Vakuumtherapie kann die
Gesundheit des Bewohners schädigen, etwa zu Nekrosen führen oder
weitere Druckgeschwüre verursachen.
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Wir arbeiten eng mit dem Hausarzt zusammen.
Alle Anordnungen insbesondere zur Wundreinigung werden präzise
umgesetzt.
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Pflegekräfte dürfen eine Vakuumtherapie nur
dann durchführen, wenn sie diesbezüglich qualifiziert sind und eine
Einweisung durch den Hausarzt erhalten haben.
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Fragen zur Delegation ärztlicher Maßnahmen
(etwa bei der Wundreinigung) werden mit dem Hausarzt diskutiert. Wir
bestehen darauf, dass unsere Pflegekräfte rechtlich abgesichert sind.
Wenn nicht klar ist, ob eine geplante Maßnahme delegierbar ist,
verweigern wir die Durchführung und lassen die Wundbehandlung vom Arzt
ausführen.
Ziele:
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Die Gewebsneubildung wird stimuliert.
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Es kommt zu einer Granulation im Wundbereich.
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Die Durchblutung im Wundbereich verbessert sich.
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Bakterien, Zelltrümmer und Toxine werden aus
der Wunde entfernt.
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Die Keimbesiedlung reduziert sich.
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Es kommt zu keinen Wundinfektionen.
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Wundödeme bilden sich zurück.
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Die häufigsten Komplikationen treten nicht ein,
insbesondere:
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Druckstellen durch den Drainageschlauch
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Bildung von feuchten Kammern bei unbemerktem
Unterdruckverlust
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unbemerktes Absaugen großer Blutmengen
Vorbereitung:
Indikation /
Kontraindikation
Wir prüfen den
Einsatz der Vakuumtherapie, wenn der Bewohner an einer der folgenden
Wundarten leidet:
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traumatische Wunden, etwa offene Frakturen
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Kompartmentsyndrom
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septische Problemwunden
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chronische Wunden, etwa Dekubitus (Grad 3 und
4), Ulcus cruris, diabetischer Fuß usw.
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Wunden mit Wundheilungsstörungen
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Nahtdehiszenz (aufklaffende oder sich spaltende
Wunden)
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stark sezernierende (absondernde) Wunden
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Hauttransplantate, insbesondere "Mesh Graft"
(Maschen- oder Netztransplantat)
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Verbrennungswunden
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Wunden an Körperstellen, die sonst schwierig zu
erreichen sind
Bei folgenden Krankheitsbildern ist eine Vakuumtherapie nicht möglich:
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unbehandelte Osteomyelitis
(Knochenmarkentzündung)
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maligne Tumore im Wundareal
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nicht untersuchte Fistelgänge
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freiliegende Gefäße, Organe, Knochen, Sehnen
oder Nerven
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trockene Gewebsnekrosen
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trockene, verschorfte Beläge
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dünne und leicht verletzliche Haut
Bei folgenden Faktoren ist eine Vakuumtherapie nur im Einzelfall
möglich:
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aktive Blutungen
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Gerinnungsstörungen
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Antikoagulanzientherapie
Hinweis:
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Die Liste der Kontraindikationen könnte sich in
naher Zukunft verkleinern. Die Vakuumtherapie wird beispielsweise immer
häufiger auch bei freiliegenden Gefäßen verwendet.
Material
Wir stellen das
notwendige Material bereit:
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sterile chirurgische Pinzette
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sterile chirurgische Schere
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sterile Kompressen
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sterile Handschuhe
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unsterile Handschuhe
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10er-Spritze
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ggf. Knopfkanüle oder Einmalkatheter
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Spüllösung, etwa Ringerlösung
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falls notwendig Antiseptikum
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geeigneter Schwamm gemäß Arztanordnung
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Wunddistanzgitter
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Hydrokolloidverband gemäß Arztverordnung
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Verbandsfolie
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Drainageausleitung mit Schlauchleitung, Klemme
und Kupplung
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Einwegbehälter zur Aufnahme des Wundsekrets
(max. 250 ml Fassungsvermögen)
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Unterdruck erzeugende Pumpe
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transparenter Filmverband
(Hinweis: Der genaue Bedarf ist abhängig von den individuellen Vorgaben zum Verbandwechsel.)
Organisation
-
Wir bilden unsere Fachkräfte regelmäßig zum
Thema Wundversorgung fort.
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Wir benennen einen Wundbeauftragten, der eine
entsprechende Weiterbildung erhält.
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Jede Pflegekraft, die eine Vakuumtherapie
durchführt, muss zuvor in die Bedienung des Geräts eingewiesen werden.
Die Gebrauchsanleitung muss zum Lesen bereitliegen.
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Wir stellen sicher, dass für die Vakuumtherapie
eine detaillierte ärztliche Anordnung vorliegt. Diese muss die Art, den
Umfang und die Dauer der Vakuumtherapie vorgeben. Gleichzeitig muss
feststehen, welche Art von Polyurethanschwämmen zu nutzen ist.
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Die Pflegekraft nimmt Einsicht in die
Pflegedokumentation. Sie muss insbesondere wissen, wie viele Schwämme
beim letzten Verbandswechsel in den Hautdefekt eingebracht wurden.
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Die Pflegekraft prüft die Vakuumtherapieeinheit
auf sichtbare Beschädigungen. Wenn Fehlfunktionen drohen, darf das
Gerät nicht verwendet werden.
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Wir bitten den Hausarzt ggf. um eine
Bedarfsmedikation zur Schmerzbehandlung. Der Bewohner erhält das Mittel
30 Minuten vor dem Verbandswechsel.
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In einem Doppelzimmer wird entweder ein
Sichtschutz aufgebaut oder der Mitbewohner für die Zeit nach draußen
gebeten.
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Der Bewohner wird über die anstehenden
Maßnahmen informiert und um Zustimmung gebeten. Wir beachten, dass eine
Vakuumtherapie mit konventionellen Wundverbänden nicht vergleichbar
ist. Es ist daher damit zu rechnen, dass der Bewohner Befürchtungen
hegt. Durch eine umfassende Beratung versuchen wir, unbegründete Ängste
abzubauen.
Weiteres
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Der Bewohner wird bequem gelagert. Die
betroffene Hautregion muss leicht zugänglich sein. Seine Intimsphäre
wird soweit möglich gewahrt.
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Wenn die Hautregion stark behaart ist, muss
zuvor eine Rasur erfolgen.
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Die Pflegekraft legt eine Einmalplastikschürze
an.
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Das Bett wird mit einer flüssigkeitsdichten
Unterlage vor Durchfeuchtung geschützt.
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Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
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Die Pflegekraft zieht unsterile
Schutzhandschuhe an.
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Das Arbeitsfeld wird desinfiziert.
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Die Pflegekraft entfernt den alten Verband und
die Wundauflage. Sie kontrolliert die alte Wundauflage auf Exsudat und
Geruch. Danach wird sie im Abwurfbehälter entsorgt.
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Das Abnehmen der alten Folie ist einfacher,
wenn diese vorsichtig gedehnt und dann abgehoben wird. Die Folie wird
nicht unter Krafteinsatz abgerissen.
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Der alte Schwamm wird mit einer sterilen
Pinzette entfernt. Haftet er zu stark am Wundgrund, wird er mit NaCl
0,9 % oder mit Ringerlösung befeuchtet.
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Die Pflegekraft zieht die Handschuhe aus und
entsorgt diese. Danach wird eine Händedesinfektion durchgeführt.
Durchführung:
Vakuumtherapie
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Die Pflegekraft zieht sterile Handschuhe an.
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Das Wundumfeld wird mit sterilen Abdecktüchern
geschützt.
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Die Pflegekraft führt gemäß Standard eine
Wundreinigung durch, ggf. eine Wundspülung. Ablagerungen werden aus dem
Wundbereich entfernt.
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Der PVA-Schwamm wird auf die Wundgröße
zugeschnitten. Die Pflegekraft reibt vorsichtig an den Rändern des
zugeschnittenen Schwamms, um kleine Partikel zu lösen. Dabei ist darauf
zu achten, dass keine Schwammreste in die Wunde fallen. Der Schwamm
sollte etwas kleiner als die Wunde selbst sein. Die Wundränder müssen
sichtbar bleiben.
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Manche Wunden sind so geformt, dass mehrere
Schwämme genutzt werden müssen, um den Hautdefekt zu füllen. In diesem
Fall muss die Anzahl der Schwämme genau dokumentiert werden. Alle
Schwämme müssen miteinander Kontakt haben.
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Durch die zusätzliche Nutzung eines
Silikondistanzgitters kann ein Einwachsen des Schwamms oder der Gaze
vermieden werden.
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Der Schwamm wird in die Wunde gelegt.
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Die Folie wird auf die Wunde aufgelegt:
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Die Pflegekraft achtet darauf, dass die Folie
auch bei späteren Bewegungen des Bewohners sicher anliegt. Falten, die
sich ggf. später auf der Folie bilden, beeinträchtigen die
Wirkungsweise i. d. R. nicht.
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Die Versiegelungsfolie wird niemals unter Zug
oder unter Spannung angelegt.
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Die Folie wird 4 bis 5 cm vom Wundrand
entfernt auf die Haut aufgesetzt und locker über den nicht
komprimierten Schwamm gelegt. Auf dem gegenüberliegenden Wundrand wird
die Folie nun ebenfalls so aufgesetzt, dass rund 3 bis 5 cm Überlappung
bleiben.
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Bei großen Wunden kann es zweckmäßig sein,
die Folie in Streifen zu schneiden und diese dachziegelartig
übereinander zu kleben. Für die meisten Pflegekräfte ist es leichter,
mehrere kleinere Folienstücke zu verarbeiten als ein großflächiges
Folienstück.
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Der Drainageschlauch darf keine Wundkanten
berühren, da es sonst zu weiteren Druckstellen kommen kann.
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Die Drainageausleitung wird angeschlossen.
Dafür wird ein rund zwei Zentimeter großes Loch in die Folie
geschnitten. Die Drainageausleitung wird direkt über dem Loch
aufgesetzt. Die Pflegekraft drückt die Drainageausleitung vorsichtig an.
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Die Vakuumtherapieeinheit wird angeschlossen.
Die Pflegekraft rastet den Kanister ein und verbindet die
Schlauchleitung mit dem Kanister. Die Schlauchklemmen müssen geöffnet
sein.
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Die Therapie wird gestartet. Die Pflegekraft
stellt den vom Arzt vorgegebenen Unterdruck am Gerät ein. Der Sog
sollte langsam aufgebaut werden, um die Schmerzen zu reduzieren.
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Sobald das Vakuum besteht, muss dieses
regelmäßig überwacht werden. Ein unbemerkter Unterdruckverlust kann zu
einem beschleunigten Keimwachstum, zu Wundtaschen und zu einem
Sekretstau führen. Überdies wird der Wundrand irritiert. (Hinweis: Ein
Folienverband ohne Unterdruck ist ein schlichter Okklusivverband, der
das genaue Gegenteil des ursprünglichen Therapieziels verursacht.)
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Der Verband wird alle 48 Stunden (max. alle 72
Stunden) gewechselt. Bei infizierten Wunden ist zumeist ein täglicher
Verbandswechsel notwendig.
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Der Auffangbecher wird spätestens einmal in der
Woche gewechselt, unabhängig davon, ob er bereits vollständig gefüllt
ist.
Praxistipps
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Die Wundumgebung wird durch die Vakuumtherapie
häufig gereizt. Daher tragen wir einen flüssigen Hautschutzfilm auf.
Zuvor wird die Haut gereinigt und getrocknet. Durch den Hautschutzfilm
werden gleichzeitig die Haftkraft und die Dichtigkeit des
Vakuumverbands optimiert.
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Häufig ist die Wundumgebung auch schon sehr
brüchig und geschädigt. Wir decken die Haut dann ggf. mit einem dünnen
selbsthaftenden Verband ab, also etwa mit einem Hydrokolloidverband.
Nachbereitung:
Abschluss
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Abfälle werden entsorgt. Spitze Gegenstände wie
Kanülen müssen in fest umschlossenen Behältern entsorgt werden, um
Stichverletzungen zu vermeiden.
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Der Bewohner wird nach seinem Befinden und zu
etwaigen Schmerzen befragt. Wir machen den Bewohner darauf aufmerksam,
dass er sich bei uns melden soll, wenn im Verlauf der Vakuumtherapie
eine erhebliche Schmerzbelastung auftritt. In diesem Fall muss die
Analgetikaversorgung gesteigert werden.
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Der Bewohner wird bequem gelagert.
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Wir erläutern dem Bewohner das Alarmsystem, das
auf ein Leck und auf einen Unterdruckverlust aufmerksam macht. Der
Bewohner soll in diesem Fall sofort die Pflegekraft informieren.
Dokumentation
Wir dokumentieren
alle relevanten Informationen. Etwa:
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Vitaldaten wie Körpertemperatur, Puls, Blutdruck
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Schmerzäußerungen
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Entzündungszeichen wie Funktionsstörungen,
Überwärmung, Schwellungen usw.
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Zustand der Wundränder, also Spannung,
Nekrosenbildung usw.
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Lokalisation der Wunde
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Größe und Tiefe der Wunde
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Sekretion
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Impfzustand des Bewohners, insbesondere
Tetanusschutz
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Art der bislang durchgeführten Therapie
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Bereitschaft des Bewohners, sich an der
Behandlung zu beteiligen
Weiteres
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Ggf. wird die Pflegeplanung / Maßnahmenplanung
angepasst.
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Der Bestand an Verbrauchsmaterial wird
überprüft und ggf. eine Nachbestellung eingeleitet bzw. der Arzt um ein
Rezept gebeten.
Dokumente:
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Wunddokumentation
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Berichtsblatt
-
ärztliches Verordnungsblatt
-
Kommunikationsblatt mit dem Arzt
-
Pflegeplanung / Maßnahmenplanung
Verantwortlichkeit
/ Qualifikation:
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