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Standardmaßnahmenplan "koronare Herzkrankheit"
(neues Strukturmodell)
Bei
der Versorgung von Senioren mit einer koronaren Herzkrankheit ist der
Kooperationswillen des Betroffenen entscheidend. Selbst ein starker
Angina-Pectoris-Anfall bringt nur wenige zur Einsicht, das eigene
Konsumverhalten zu ändern. Das macht die Pflege so schwierig.
Standardmaßnahmenplan "koronare Herzkrankheit"
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Die koronare Herzkrankheit (kurz "KHK") ist
eine Schädigung des Herzens, die durch Engstellen oder durch
Verschlüsse in den Herzkranzgefäßen (Koronararterien) ausgelöst wird.
Die Herzkranzgefäße sind die Blutgefäße, die das Herz mit
sauerstoffreichem Blut und mit Nährstoffen versorgen.
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In den meisten Fällen werden ein oder mehrere
Herzkranzgefäße durch arteriosklerotische Ablagerungen
("Gefäßverkalkung") verengt oder verschlossen. Eine Störung der
Durchblutung kann auch durch einen Gefäßkrampf (Spasmus) oder durch
eine pathologische Funktionsstörung der kleinen Blutgefäße
("mikrovaskuläre Funktionsstörung") ausgelöst werden.
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In der Folge erleiden Patienten häufig die
typischen Symptome einer Angina Pectoris, also etwa Schmerzen in der
Herzgegend, Engegefühl im Brustkorb und Atembeklemmungen. Im weiteren
Krankheitsverlauf kommt es bei vielen Betroffenen zum Herzinfarkt. In
der westlichen Welt ist die KHK einschließlich ihrer Folgeerkrankungen
die häufigste Todesursache.
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Für die Behandlung ist es wichtig, die
typischen Risikofaktoren zu vermeiden, insbesondere Adipositas,
Hypertonie, Tabakkonsum, Alkoholgenuss, Vitaminmangel und Stress.
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Betroffen sind vor allem Männer ab einem
Lebensalter von mehr als 45 Jahren und Frauen nach der Menopause, also
ab dem 55. Lebensjahr.
Maßnahmen
Begründung und Anmerkungen
Fallbeispiel:
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Herr Müller ist 81 Jahre alt. Vor drei Jahren
hat er einen Schenkelhalsbruch erlitten, von dem er sich nur langsam
erholen konnte. Er ist heute körperlich inaktiv und verbringt viel Zeit
im Bett. Sein BMI ist innerhalb der letzten 18 Monate von 24 auf 28
gestiegen.
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Er gibt an, in seiner Jugend sportlich aktiv
gewesen zu sein. Er glaubt, dass dieses ausreichend wäre, um ihn auch
im Alter vor Arteriosklerose zu schützen.
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Wir verdeutlichen Herrn Müller, dass er sich auch im fortgeschrittenen Lebensalter körperlich bewegen muss.
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Herr Müller besitzt einen Fahrradheimtrainer,
der ihm von seinem Sohn geschenkt wurde. Er kann mit etwas Überredung
dazu motiviert werden, diesen zu nutzen. Herr Müller hört beim
Fahrradfahren gerne Musik. Wir geben ihm dafür den MP3-Spieler und die
Kopfhörer, die auf seinem Nachttisch liegen. Alternativ dazu trainiert
er am Abend, während er die Tagesschau sieht.
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Das ideale Maß an körperlicher Aktivität bestimmen wir gemeinsam mit dem behandelnden Arzt.
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Die Intensität sollte so gewählt werden, dass
der Bewohner nicht bis an die Leistungsgrenze geht. Ideal sind fünf
Trainingseinheiten wöchentlich zu je 30 Minuten mit 60 bis 70 Prozent
der maximalen Leistungsfähigkeit, die zuvor im Ergometertest ermittelt
wurde. Dieses ist ein Wert nahe der sog. "anaeroben Schwelle".
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Es ist wichtig, dass eine Bewegungsform
gefunden wird, die dem Bewohner Spaß macht. Wenn der Bewohner den Sport
als Zwang empfindet und unter Leistungsdruck gesetzt wird, hebt sich
der positive Effekt der Bewegung durch den mentalen Stress zumindest
teilweise auf.
Fallbeispiel:
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Frau Meier ist 82 Jahre alt. Sie war zeitlebens
sehr sportlich, hat die körperliche Aktivität zuletzt aber immer weiter
reduziert. Vor fünf Monaten erlitt sie erstmals einen schweren
Angina-Pectoris-Anfall, der sie sehr erschreckte. Es gelang ihr
seitdem, den BMI von 31,5 auf 26,5 zu senken.
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Sie nimmt gerne an unserer Sitztanzgruppe und
an der Gymnastikgruppe teil. Frau Meier ist dabei häufig übermotiviert
und überschätzt ihre körperlichen Ressourcen.
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Frau Meier sollte am Ende einer
Trainingseinheit auf den "Endspurt" verzichten. Bei solchen
kurzzeitigen Maximalbelastungen steigt die Gefahr, das Herz zu
überlasten. Es ist stattdessen sinnvoll, zum Abschluss einer
Übungseinheit die Leistung zu reduzieren, um damit die Regeneration der
Muskulatur zu unterstützen.
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Bei Sportarten wie Sitzfußball muss Frau Meier gebremst werden, da sie hier unbedingt gewinnen will.
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Frau Meier soll Sport an besonders heißen Tagen vermeiden oder diesen zumindest auf die kühlen Morgenstunden verlegen.
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An kalten Wintertagen sowie an Tagen mit hoher Ozonbelastung sollte Frau Meier körperliche Aktivität im Freien vermeiden.
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Frau Meier soll beim Sport ihr Pulsmessgerät am
Handgelenk tragen. Dieses gibt einen Alarm, sobald ihr Puls den
empfohlenen Belastungsbereich überschreitet.
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Frau Meier macht gerne mit Frau Schulze
gemeinsam Sport. Dieses ist sehr vorteilhaft. Solange sich Frau Meier
beim Sport mit Frau Schulze unterhalten kann, ist eine Überbelastung
unwahrscheinlich. Falls Frau Meier so außer Atem sein sollte, dass sie
mit ihrer Partnerin nicht mehr reden kann, sollte Frau Meier die
Belastung reduzieren.
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Soweit möglich sollte bei Frau Meier ein
Belastungs-EKG in jährlichen Abständen durchgeführt werden. Wir
kontaktieren dafür immer im November ihren Hausarzt Dr. Schmitz.
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Problematisch sind Sportarten mit einem starken
Wettbewerbsfaktor, also mit Gewinnern und Verlierern. Hier kann es aus
Ehrgeiz dazu kommen, dass Bewohner ihre Kraftreserven überschätzen. Die
Bewohnerin soll Sportarten bevorzugen, die mit einer gleichmäßigen
Kraftanstrengung verbunden sind, etwa Sitzgymnastik im Rahmen unserer
Bewegungsgruppe.
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Wir vermitteln der Bewohnerin den Kontakt zu
lokalen Herzgruppen. Dort kann die Bewohnerin ihre Belastbarkeit unter
der Aufsicht von Ärzten und Sporttherapeuten ermitteln.
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Die Bewohnerin soll auf körperliche Aktivitäten
verzichten, wenn diese mit kurzfristigen Kraftanstrengungen verbunden
sind. Dazu zählt insbesondere das Anheben von schweren Gegenständen.
Fallbeispiel:
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Herr Müller hat vor einem Jahr einen
Herzinfarkt erlitten. Er musste wiederbelebt werden und befand sich
über Tage in einem kritischen Zustand. Glücklicherweise hat er sich
seitdem körperlich weitgehend erholt. Der letzte Angina-Pectoris-Anfall
liegt Monate zurück.
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Herr Müller befürchtet trotzdem, dass er durch
die körperliche Bewegung sein Herz überfordert. Tatsächlich jedoch
steigert der Bewegungsmangel das Risiko eines Rezidivs. Herr Müller
berichtet von Altersgenossen, die beim Sport einen plötzlichen Herztod
erlitten haben. Er will sich daher lieber schonen.
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Herr Müller ist verheiratet mit einer fünf
Jahre jüngeren Frau. Vor dem Herzinfarkt war das Paar sexuell aktiv.
Herr Müller vermeidet jetzt aber sexuelle Aktivitäten, da er glaubt,
damit sein Herzkreislaufsystem zu überlasten.
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Wir verdeutlichen Herrn Müller, dass die
körperliche Belastung beim Sex vergleichsweise gering ist. Jeder
Mensch, der beschwerdefrei zwei Etagen Treppe steigen kann, hat
genügend körperliche Kräfte für ein erfüllendes Liebesleben.
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Herr Müller und seine Frau sollen erst zwei bis
drei Stunden nach einer vollen Mahlzeit sexuell aktiv werden. Dann hat
der Körper die Verdauungsarbeit weitgehend beendet und verfügt über
mehr Reserven für die Sexualität. Die Belastung für das Herz sinkt.
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Wir raten Herrn Müller, den Arzt oder die
Pflegekräfte zu informieren, wenn er bei sexuellen Aktivitäten unter
Brustenge, unter Schmerzen oder unter Atemnot leidet.
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Ggf. sollen beide Partner bei der Wahl der
Sexualpraktiken auf die begrenzten körperlichen Ressourcen des
Erkrankten Rücksicht nehmen.
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In vielen Fällen ist es auch die
Lebenspartnerin, die den Geschlechtsverkehr vermeidet. Sie hat Angst,
die Kräfte des Partners zu überfordern. Soweit der Bewohner diesem
zustimmt, wird auch der Lebenspartner in die Beratung einbezogen. Ggf.
soll dieser an der EKG-Untersuchung teilnehmen, um sich von der
Ungefährlichkeit von sexuellen Kontakten zu überzeugen.
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Wir rechnen nicht damit, dass der Bewohner das
Thema offen ansprechen wird. Es ist daher wichtig, auf entsprechende
Andeutungen zu achten.
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Viele Potenzprobleme als Nebenwirkung von
Medikamenten können durch einen Wechsel des Präparats, der
Einnahmemenge und des Einnahmezeitpunkts abgemildert werden.
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Wir empfehlen dem Bewohner, das Problem offen
beim Arzt anzusprechen. Durch ein Belastungs-EKG kann er z. B. prüfen,
ob es zu einem gesteigerten Angina-Pectoris-Risiko beim
Geschlechtsverkehr kommt. Ggf. kann der Bewohner die Gefahr durch die
Einnahme von Nitroglyzerin oder von Betablockern minimieren.
Fallbeispiel:
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Frau Meier ist 76 Jahre alt. Es liegt bei ihr
eine koronare Herzkrankheit vor. In jüngeren Jahren war sie als
selbstständige Bäckerin beruflich stark engagiert. Sie hat es offenbar
verlernt, eigenen Hobbys nachzugehen und sich dadurch zu entspannen.
Auch nach dem Umzug in ein Pflegeheim findet sie keine Ruhe. Sie ist
ständig aktiv und bietet Pflegekräften, Haushaltsmitarbeitern und
Mitbewohnern ihre Hilfe an. Als Folge der emotionalen Unruhe leidet sie
wiederholt unter Angina-Pectoris-Anfällen.
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Im Umgang mit Mitbewohnern und mit Angehörigen
ist sie häufig wenig kompromissbereit. Es kommt so zu Spannungen, die
dann bei Frau Meier zu mentalem Stress und zu Schlafstörungen führen.
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Frau Meier deutet die Symptome der koronaren
Herzkrankheit als normale Folge der Alterung. Sie ist nicht bereit
(oder nicht in der Lage), sich mehr Ruhe zu gönnen, um den
Krankheitsverlauf damit zu verzögern.
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Frau Meier hört gerne Musik. Sie hat eine große
Plattensammlung. Sie muss dazu aber aufgefordert werden und benötigt
Hilfe bei der Handhabung des Plattenspielers und des Kopfhörers.
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In der Backgruppe braucht Frau Meier Freiraum und arbeitet nicht gerne mit Mitbewohnern zusammen.
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Bei Stress im familiären Umfeld wirken wir
entsprechend auf die Angehörigen ein und bitten um mehr Rücksichtnahme.
Vor allem im Dialog mit ihrer Schwiegertochter droht sonst schnell eine
verbale Eskalation.
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Frau Meier nutzt Entspannungstechniken wie die
progressive Muskelentspannung. Wir sorgen dafür, dass sie dabei nicht
gestört wird.
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Wir stellen sicher, dass Frau Meier ausreichend schläft. Wir raten ihr dazu, nach den Tagesthemen den Fernseher auszuschalten.
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Falls die Bewohnerin wiederholt Streit mit anderen Mitbewohnern hat, sorgen wir für eine ausreichende räumliche Trennung.
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Wir raten der Bewohnerin, regelmäßig und
konsequent ihren Hobbys nachzugehen. Sie sollte dafür mindestens eine
Stunde pro Tag einplanen.
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Wenn die Bewohnerin unter tiefgreifenden seelischen Belastungen leidet, sollte sie eine psychologische Beratung erhalten.
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Wir prüfen gemeinsam mit dem Hausarzt, ob eine Behandlung mit Sedativa sinnvoll wäre.
Fallbeispiel:
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Herr Müller hat zeitlebens ungesund gelebt. Mit 70 Jahren zeigt der körperliche Raubbau zunehmend Spätfolgen.
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Er konsumiert Alkohol. Dadurch werden die arterielle Hypertonie sowie die Herzinsuffizienz verstärkt.
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Herr Müller raucht bis zu einer Packung
Zigaretten pro Tag. Als Folge des Nikotinkonsums kommt es zu einer
Engstellung der Herzkranzgefäße. Dieses steigert den Gefäßwiderstand.
Der Tabakkonsum fördert die vorzeitige Ablagerung in den Gefäßen und
somit die Entwicklung von arteriellen Thrombosen. Den Angehörigen ist
das Risiko durch das Rauchen nicht bewusst. Sein Sohn und seine Tochter
bringen Herrn Müller bei Besuchen Zigaretten mit.
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Er nimmt während der Hauptmahlzeiten große
Mengen an Nahrungsmitteln zu sich. Der gefüllte Magen drückt auf das
Herz. Er leidet zudem häufig unter Blähungen. Der Zwerchfellhochstand
kann die Herzbeschwerden intensivieren.
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Herr Müller konsumiert zu viel Cholesterin.
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Herr Müller soll den Alkoholgenuss deutlich reduzieren. Er ist bereit, den Konsum auf 0,3 Liter Rotwein am Abend zu beschränken.
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Herr Müller soll blähende Speisen vermeiden. Die tägliche Nahrungsmenge wird auf mehrere kleinere Mahlzeiten verteilt.
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Wir verdeutlichen Herrn Müller, dass er durch
eine Senkung des Cholesterinspiegels im Blut das Herzinfarktrisiko
deutlich verringern kann. Er kann zudem durch das Absenken des
Cholesterinspiegels die arteriosklerotischen Prozesse verlangsamen oder
sogar aufhalten.
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Wir raten Herrn Müller, das Rauchen
einzustellen oder wenigstens erheblich einzuschränken. Wir machen dem
Bewohner klar, dass ein Zigarettenkonsum von 20 Zigaretten pro Tag das
Herzinfarktrisiko verdreifacht.
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Herr Müller soll auch das Passivrauchen vermeiden. Wir sprechen ihn an, wenn er die Raucherterrasse aufsuchen will.
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Wir suchen den Kontakt zu den Angehörigen. Wir
verdeutlichen ihnen, dass durch den Tabakkonsum das Herzinfarktrisiko
deutlich erhöht wird.
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Eine völlige Abstinenz ist nur bei Gefahr von
Alkoholabhängigkeit erforderlich. Regelmäßiger, dafür aber geringer
Alkoholkonsum führt nicht zu einem erhöhten, sondern oftmals zu einem
etwas geringeren kardiovaskulären Risiko.
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Der Bewohner soll die Fettzufuhr reduzieren und
vor allem auf gesättigte Fettsäuren verzichten. Diese sind insbesondere
in Wurst und in Käse enthalten. Er soll Speisen mit ungesättigten
Fettsäuren bevorzugen wie etwa in Pflanzenölen. Zudem sollte der
Bewohner zumindest zweimal pro Woche Fischmahlzeiten zu sich nehmen.
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Sofern die Diät zu keiner ausreichenden Reduktion des Cholesterins führt, sollte die Einnahme von Lipidsenkern geprüft werden.
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Zur Tabakentwöhnung können verschiedene
Darreichungsformen von Nikotin genutzt werden, etwa Kaugummi, Pflaster,
Nasalspray, Inhalator oder Sublingualtabletten.
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Wir empfehlen dem Bewohner, an einem Raucherentwöhnungskurs der Krankenkassen oder der Gesundheitszentren teilzunehmen.
Fallbeispiel:
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Frau Meier war nach der Scheidung und dem
Jobverlust über Jahre obdachlos. In dieser Phase konsumierte sie
Alkohol und Drogen. Sie leidet unter Hepatitis C und ist anfällig für
opportunistische Infektionen und für Fieber. Dieses belastet das
Kreislaufsystem.
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Mit 65 Jahren muss sie nun stationär versorgt
werden, da ihr Herz geschädigt ist. Sie leidet unter arterieller
Hypertonie. Der erhöhte Blutdruck steigert das Risiko eines
Herzinfarkts.
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Den Konsum von Alkohol und Drogen hat sie
überwunden. Als Ersatz nimmt sie große Mengen an Süßwaren zu sich. Der
BMI liegt bei 32.
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Die Mahlzeiten salzt sie erheblich nach.
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Wir nutzen Antipyretika, um das Fieber zu senken; also etwa Paracetamol.
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Wir ergänzen die medikamentöse Therapie um physikalische Maßnahmen wie etwa Wadenwickel.
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Während der Fieberphase soll Frau Meier jede sportliche Aktivität unterlassen.
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Nach der Fieberphase wird die sportliche
Belastung nur schrittweise wieder gesteigert. Wir prüfen ggf., ob der
Puls nach einem Infekt in Ruhe oder bei Belastungen höher ist als vor
dem Infekt.
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Wir verdeutlichen Frau Meier, dass sie durch eine Änderung ihrer Konsumgewohnheiten den Blutdruck senken kann.
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Die tägliche Kochsalzzufuhr wird auf fünf bis
sechs Gramm eingeschränkt. Wir empfehlen Frau Meier, auf das Nachsalzen
von Speisen zu verzichten.
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Gleichzeitig soll sie viel Obst und Gemüse zwecks Kaliumzufuhr konsumieren. Frau Meier mag Bananen, Tomaten und Spinat.
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Voraussetzung für einen Vergleich der
Pulsfrequenz ist, dass der Puls bei sportlicher Aktivität zuvor über
einige Monate hinweg erfasst wurde. Dieses kann die Bewohnerin nach
einer Einweisung auch selbst dokumentieren.
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Falls die Bewegung und die Diät nicht wie
erhofft den Blutdruck senken, ist es erforderlich, dass die Bewohnerin
Antihypertonika einnimmt.
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Wir achten darauf, dass es bei einer
salzarmen Kost und gleichzeitiger Einnahme eines Diuretikums zu einer
Exsikkose kommen kann.
Fallbeispiel:
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Herr Müller ist mit einem BMI von 30
übergewichtig. Er leidet unter Diabetes mellitus. Die Zuckerkrankheit
steigert das Risiko eines Herzinfarkts. Er leidet unter Depressionen
sowie unter Angstzuständen als Folge des ständigen Risikos einer
schweren Attacke.
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Er leidet unter Obstipation. Er muss beim Stuhlgang pressen. Dieses belastet das Herz.
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Herr Müller hat in der Vergangenheit durch
seinen ungesunden Lebensstil die Entwicklung der koronaren
Herzkrankheit beschleunigt. Er macht sich nun deswegen Vorwürfe.
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Aufgrund seines Rollenbilds ist es Herrn Müller
unangenehm, über körperliche Probleme mit Außenstehenden zu sprechen.
Insbesondere bei schwächeren Angina-Pectoris-Anfällen wartet er ab, bis
die Beschwerden nachlassen, ohne angemessen zu reagieren.
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Wir assistieren Herrn Müller bei der Messung des Blutzuckerwerts und bei der Applikation des Insulins.
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Wir erklären Herrn Müller, dass bei Diabetes
mellitus das typische Symptombild eines Herzinfarkts ausbleiben kann.
Betroffene klagen dann nur über Übelkeit, Schwindel, Atemnot sowie über
diffuse Schmerzen in der Magengegend. Entsprechend sensibel müssen wir
reagieren, wenn Herr Müller von derartigen Beschwerden berichten.
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Herr Müller soll ausreichend ballaststoffreiche Nahrung zu sich nehmen.
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Wir stehen Herrn Müller jederzeit für ein
Gespräch zur Verfügung. Insbesondere am Abend ist er dankbar, wenn man
sich für einige Minuten an sein Bett setzt und die Problematik
anspricht.
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Wenn es Herr Müller wünscht, bitten wir Pastor Schmidt um einen Besuch.
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Wir verdeutlichen Herrn Müller, wie sehr er den weiteren Krankheitsverlauf durch eine angepasste Lebensweise beeinflussen kann.
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Wir verdeutlichen Herrn Müller, wie wichtig es
ist, dass er uns über Herzattacken informiert. Wir empfehlen ihm
dringend, sich sofort bei den Pflegekräften zu melden, wenn er unter
den typischen Beschwerden im Brustkorb leidet. Er soll das vom Arzt
verschriebene Nitroglyzerin-Pumpspray zeitnah einnehmen.
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Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt streben wir
eine konsequente Einstellung der Blutzuckerwerte auf die erforderlichen
Zielparameter an.
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Zudem ist es wichtig, dass der Bewohner über
diese Problematik aufgeklärt wird. Wir ermahnen ihn, sich frühzeitig
bei einer Pflegekraft zu melden, wenn er entsprechende Symptome bemerkt.
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Sofern sich aus einer etwaigen Herzinsuffizienz keine Flüssigkeitsbeschränkung ergibt, sollte der Bewohner viel trinken.
Fallbeispiel:
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Frau Meier ist 85 Jahre alt und leidet unter
Arteriosklerose. Vor drei Jahren hat sich eine koronare Herzkrankheit
manifestiert. Sie hat vor einem Jahr einen leichten Herzinfarkt
erlitten.
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Die Angina-Pectoris-Anfälle kommen für Frau
Meier oft unerwartet. Als Folge der Panik droht sie zu stürzen und sich
dabei zu verletzen.
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Frau Meier erhält Nitrate. Deren Nebenwirkungen lösen Schwindel- und Schwächegefühle aus. Das Sturzrisiko ist erhöht.
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Frau Meier nimmt Betablocker ein, deren Wirkung
allerdings schwankt. Mitunter kommt es zu einem Absacken des
Blutdrucks. Frau Meier wird schwarz vor Augen. Sie fällt und kann sich
dabei verletzen.
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Frau Meier leidet unter Nykturie. Auf dem Weg zur Toilette ist das Sturzrisiko hoch.
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Die Maßnahmen zur Sturzprophylaxe werden intensiviert. Frau Meier soll ihre Hüftprotektoren tragen. Wir helfen ihr beim Anlegen.
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Frau Meier soll nach einer Pflegekraft klingeln, wenn sie in der Nacht das Bett verlassen möchte.
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Frau Meier soll ihren Rollator nutzen. Dieser ist für Notfälle mit einer Sitzfläche ausgestattet.
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Wir empfehlen Frau Meier dringend, das Rufsystem zu nutzen, wenn sie in der Nacht Harndrang verspürt und Hilfe braucht.
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Wir stellen sicher, dass die Bewohnerin auch in
der Nacht die Toilette sicher erreichen kann. Zudem wird die Bewohnerin
geschult, wie sie sicher das Bett verlassen kann, ohne dabei zu stürzen
und den Kreislauf zu überlasten.
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Ggf. stellen wir der Bewohnerin einen
Nachtstuhl bereit. Alternativ: Wir lassen in der Nacht ein Nachtlicht
brennen, damit sie den Weg zur Toilette findet.
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Wir verdeutlichen der Bewohnerin, dass selbst
nach einem erlittenen Herzinfarkt körperliche Bewegung wichtig ist, um
eine positive Schutzwirkung für das Herz-Kreislauf-System zu erzielen.
Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt und der Bewohnerin stellen wir
einen Bewegungsplan zusammen.
Fallbeispiel:
Herr Müller leidet seit Jahren an einer koronaren Herzerkrankung. Er
ist zumeist nicht kooperativ. Nur wenn der Bewohner von den Symptomen
der koronaren Herzkrankheit geplagt wird, ist er bereit, seine
Konsumgewohnheiten umzustellen. Sobald jedoch die Beschwerden
nachlassen, sinkt auch die Krankheitseinsicht.
Die Erkrankung selbst sowie die Nebenwirkungen der eingenommenen
Medikamente beeinträchtigen die Libido und die Potenz. Durch Zufall
fanden wir leere Viagrablister. Nach unserer Kenntnis wurde ihm dieses
Medikament aber von keinem Arzt verschrieben. Wir wissen nicht, woher
er das Arzneimittel hat und ob es sich überhaupt um ein Originalprodukt
handelt. Herr Müller macht dazu keine Angaben.
Herr Müller ist der Ansicht, dass die medikamentöse Therapie ausreicht,
um die koronare Herzerkrankung angemessen zu behandeln. Er ist nicht
bereit, ergänzend zu den Medikamenten seine Lebensführung zu ändern.
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Wir raten Herrn Müller dringend von der
eigenmächtigen Beschaffung von Potenzmitteln ab. Insbesondere die
Bestellung von Viagra und ähnlichen Medikamenten auf dem "grauen Markt"
des Internets ist hochgradig riskant. Die Interaktion von Nitraten mit
Phosphodiesterase-5-Hemmstoffen (z. B. Sildenafil, Vardenafil,
Tadalafil) kann zu lebensgefährlichem Blutdruckabfall führen.
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Wir ermahnen Herrn Müller beständig dazu, seine Konsumgewohnheiten anzupassen. Wir unterlassen es aber, ihn zu bevormunden.
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Insbesondere, wenn Herr Müller unter der
Symptomatik leidet, machen wir ihm die ursächliche Wirkung des
Nikotinkonsums dafür deutlich. Die Aufgabe des Rauchens ist die
wichtigste Einzelmaßnahme bei Patienten mit Gefäßerkrankungen.
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Es ist wichtig, die Hintergründe des
Risikoverhaltens zu ergründen und Verständnis dafür zu zeigen. Es ist
uns dabei stets bewusst, dass es schwierig ist, langjährige
Verhaltensweisen im Alter zu ändern.
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Wir suchen den Kontakt zu den Angehörigen. Wir bitten diese, entsprechend auf den Bewohner einzuwirken.
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Bei Bewohnerinnen wird die Einnahme von
zusätzlichen Ovulationshemmern ("Pille") kritisch hinterfragt, da diese
das Risiko noch einmal deutlich verstärken.
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Sind die konventionellen Methoden zur
Raucherentwöhnung erfolglos, kann alternativ ein Therapieversuch mit
Hypnose oder mit Akupunktur unternommen werden.
Fallbeispiel:
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Frau Meier leidet unter einer koronaren
Herzerkrankung und in deren Folge unter Angina-Pectoris-Anfällen. Sie
erhält Nitrate zur Anfallsbehandlung und zur Anfallsprophylaxe. Sie
leidet unter sog. "Nitratkopfschmerzen" und nimmt daher das Medikament
nicht immer wie verschrieben ein.
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Frau Meier kleidet sich nicht warm genug. Die Kälte kann einen Angina-Pectoris-Anfall auslösen.
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Frau Meier hat bei Anfällen starke Schmerzen. Die Beschwerden erhöhen den Sauerstoffbedarf und steigern damit die Panik.
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Nach einem Anfall ist Frau Meier körperlich sehr geschwächt.
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Wir verdeutlichen Frau Meier, dass die Beschwerden nur vorübergehend sind und nach zwei bis drei Tagen wieder verschwinden.
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Wir kontrollieren, ob Frau Meier das Medikament eingenommen hat. Ist dieses unterblieben, ermahnen wir sie.
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Wir nutzen schwach wirkende Analgetika wie etwa Ibuprofen, ASS oder Paracetamol.
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Wir achten stets auf eine angemessene Kleidung.
Dieses insbesondere, wenn Frau Meier die Einrichtung etwa für einen
Spaziergang mit ihrer Tochter verlässt. Wir sensibilisieren Frau Meier
für das Problem. Wir verdeutlichen ihr, wie wichtig eine angemessene
Bekleidung ist. Auch die Tochter wird von uns angesprochen. Wir bitten
diese, bei Besuchen auf die Kleidung ihrer Mutter zu achten.
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Frau Meier sollte im Winter eine warme
Bettdecke nutzen. Ggf. wird über eine normale Bettdecke noch eine
zusätzliche Wolldecke gelegt. Wir stellen sicher, dass das Zimmer von
Frau Meier ausreichend geheizt ist.
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Bei einem Anfall soll sich Frau Meier ins Bett
legen. Ihr Oberkörper wird leicht erhöht gelagert. Einengende Kleidung
wird entfernt. Eine Pflegekraft ruft den Notarzt, ein Mitarbeiter
bleibt bei Frau Meier und wirkt beruhigend auf sie ein. Die
Vitalzeichen werden engmaschig erfasst. Wenn der diastolische
Blutdruckwert auf über 100 mmHG steigt, applizieren wir ein bis zwei
Hübe Nitrospray.
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Nach einem Anfall soll Frau Meier zunächst
Bettruhe einhalten. Alle weiteren Mobilisierungsmaßnahmen erfolgen nach
Arztanordnung.
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Wir beachten, dass Kopfschmerzen nach der
Applikation von Nitraten die Folge des folgenden negativen
Placeboeffekts sein können: Die Bewohnerin wird informiert, dass mit
Kopfschmerzen als mögliche Nebenwirkung zu rechnen ist. Sie erwartet
daher nach der Einnahme den Schmerz, der sich dann auch einstellt und
als besonders intensiv empfunden wird.
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Zur Vermeidung von Kopfschmerzen kann es sinnvoll sein, Nitrate einschleichend nach Arztanordnung zu dosieren.
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Sofern eine entsprechende ärztliche Anordnung vorliegt, erhält die Bewohnerin bei einem Anfall Sauerstoff.
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Bis ein Herzinfarkt zweifelsfrei ausgeschlossen ist, sind die Vorgaben des Standards "Myokardinfarkt (Herzinfarkt)" umzusetzen.
Fallbeispiel:
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Herr Müller erhält Nitrate als Dauerbehandlung,
da er unter einer koronaren Herzerkrankung leidet. Es tritt eine
Gewöhnung ein. Die gewünschte Wirkung auf das Herz reduziert sich immer
mehr.
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Herr Müller schläft unregelmäßig. Dadurch wird die Symptomatik intensiviert.
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Wir
regen beim Arzt eine nächtliche "Nitratpause" an. Herr Müller erhält
also nur morgens und mittags eine Dosis nach Arztanordnung.
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Wir raten Herrn Müller dazu, auf einen geregelten Tag-Nacht-Rhythmus zu achten. Dadurch wird der Kreislauf stabilisiert.
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Nach der Mittagsmahlzeit empfehlen wir Herrn
Müller einen Verdauungsschlaf. Der Schlaf sollte aber nicht zu lange
dauern, da sonst der Nachtschlaf beeinträchtigt wird. Auch sollte Herr
Müller die angebotenen Freizeitaktivitäten am Nachmittag nicht
verschlafen. Ggf. wird Herr Müller von der Pflegekraft geweckt.
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Falls nötig überbrücken wir die Pause mit einem
Alternativpräparat, etwa Molsidomin. Dieser Wirkstoff erweitert die
Gefäße über andere Mechanismen. Ebenso wie bei Nitraten kann es bei
Molsidomin besonders zu Beginn der Therapie zu Kopfschmerzen kommen.
Bei höherer Dosierung drohen ein Abfall des Blutdrucks,
Schwindelanfälle, Übelkeit sowie ein Kollaps.
Fallbeispiel:
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Frau Meier ist übergewichtig und leidet unter
einer koronaren Herzerkrankung. Sie ist gewillt, Diät zu halten und
Gewicht abzubauen. Sie trinkt aber zu wenig. Die bei der Diät
anfallenden Abbauprodukte des Stoffwechsels können dadurch nicht
ausgeschieden werden.
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Frau Meier nimmt Kalziumantagonisten ein, die zu verschiedenen Nebenwirkungen führen.
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Der Kalorienkonsum von Frau Meier wird
reduziert. Gleichzeitig sollte sie körperlich aktiver werden. Frau
Meier kann mit etwas Zureden zur Teilnahme an der Gymnastikgruppe
motiviert werden.
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Frau Meier soll ausreichend Flüssigkeit zu sich
nehmen. Wir achten darauf, dass sie vor allem kalorienfreie oder
kalorienarme Getränke zu sich nimmt.
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Der Blutdruck und die Pulsfrequenz werden
engmaschig überwacht, um die Entwicklung von Brady- und
Reflextachykardien zu überwachen.
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Falls Frau Meier nach der Einnahme unter Kopfschmerzen und unter Schwindel leidet, sollte sie sich in ihr Bett legen.
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Wir intensivieren die Maßnahmen im Rahmen der Obstipations- und Sturzprophylaxe.
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Bei gleichzeitiger Einnahme von Betablockern und Kalziumantagonisten kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Fallbeispiel:
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Herr Müller leidet unter Angina Pectoris, die
aktuell noch stabil ist. Langfristig soll ein Herzschrittmacher
implantiert werden.
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Er erhält Nitratpflaster zur Dauerbehandlung.
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Zusätzlich erhält er Betablocker. Die Anwendung führt zu verschiedenen Nebenwirkungen.
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Das Nitratpflaster sollte nach spätestens zwölf
Stunden wieder entfernt werden, um einer Toleranzentwicklung
entgegenzuwirken. Wir ziehen das Pflaster daher am Abend ab.
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Wir stellen sicher, dass Nitratpflaster nur auf
solchen Hautstellen aufgebracht werden, die gesund, faltenarm und wenig
behaart sind. Ggf. wird das Hautareal gereinigt und sorgfältig
getrocknet.
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Der Hautbereich, auf dem das Pflaster aufgebracht wird, wird täglich gewechselt.
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Der Blutdruck und der Puls werden engmaschig
überwacht. Wir achten auf die Anzeichen einer sich intensivierenden
Herzinsuffizienz.
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Gemeinsam mit dem Arzt prüfen wir eine einschleichende Dosierung der Betablocker.
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Wenn der Bewohner unter Asthmasymptomen leidet, werden die Atemfrequenz und die Atemtiefe kontrolliert.
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Wenn der Bewohner unter Diabetes mellitus
leidet, wird der Blutzuckerspiegel intensiv überwacht. Wir
berücksichtigen, dass die Anzeichen für eine Hypoglykämie verschleiert
werden können.
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Wir erläutern dem Bewohner, dass er die Medikamente nicht abrupt absetzen sollte, da es sonst zu Tachykardien kommen könnte.
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Betablocker können zu einer ungewollt starken
Blutdrucksenkung führen. Diese löst bei betroffenen Bewohnern ggf.
Verwirrtheitszustände aus.
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Wir beachten, dass Betablocker bei depressiven
Menschen die Symptomatik intensivieren können. In der Nacht kann es zu
vermehrten Albträumen kommen. Wir suchen dann das Gespräch mit dem
Bewohner.
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