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Standardmaßnahmenplan "Pflege von Senioren mit einer künstlichen Hüfte / Totalendoprothese / TEP"
(neues Strukturmodell)
Nicht
weniger als vier Expertenstandards müssen bei der Pflege von Patienten
mit einer Totalendoprothese besonders beachtet werden. Betroffenen Senioren
drohen nicht nur Immobilität und chronische Schmerzen, sondern auch
Druckgeschwüre und Stürze. In dieser Woche zeigen wir Ihnen, wie eine
fundierte Maßnahmenplanung gelingt.
Voraussetzung
für die Nutzung dieses Standardmaßnahmenplans ist, dass in Ihrer
Einrichtung das Strukturmodell zur Entbürokratisierung der
Pflegedokumentation bereits umgesetzt ist. Insbesondere ist es
erforderlich, dass alle Mitarbeiter entsprechend geschult wurden. Wir
setzen auch voraus, dass die notwendigen Dokumentationsbögen entweder
von einem externen Anbieter beschafft oder selbst erstellt wurden.
Für
die
Maßnahmenplanung gibt es keine offiziell vorgegebene Struktur. Jedes
Pflegeteam kann selbst entscheiden, wie es das Dokument gestalten will.
Manche Vordrucke haben vier Spalten, andere sechs oder gar elf. Damit
unsere Standardmaßnahmenpläne zu all diesen Systemen kompatibel sind,
beschränken wir uns auf die Maßnahmen. Ergänzend dazu bieten wir
zusätzliche Erläuterungen an, die nur Ihrer Information dienen, nicht
aber in den Maßnahmenplan übernommen werden.
Sie
können
viel Arbeitszeit sparen, wenn Sie für Ihr Team zunächst einen
Basismaßnahmenplan entwerfen.
Ein
Muster dafür finden Sie hier.
Hier vermerken Sie sämtliche
Pflegemaßnahmen, die bei allen oder zumindest bei den allermeisten
Bewohnern / Klienten durchgeführt werden. Dazu zählen etwa das
morgendliche Wecken, die Körperpflege, die Grundmahlzeiten sowie
Freizeitangebote. Sie verfügen somit über eine Grundstruktur, die Sie
im weiteren Anpassungsprozess lediglich erweitern. Sie müssen also
nicht bei jedem Pflegebedürftigen die unspezifischen "08/15"-Maßnahmen
immer wieder neu beschreiben.
Als
Nächstes
wird die Maßnahmenplanung individualisiert. Dafür müssen Sie zunächst
klären, welche Grunderkrankungen beim jeweiligen Bewohner / Klienten
vorliegen. Beispiel: Der Pflegebedürftige ist adipös. Er leidet
außerdem als Folge eines Schlaganfalls unter einer Hemiplegie. Zudem
erlitt er unlängst einen leichten Herzinfarkt, dessen Folgen (wie etwa
eine Herzinsuffizienz) nicht vollständig überwunden sind. Sie öffnen
nun den Standardmaßnahmenplan "Adipositas". In den Fallbeispielen sind
typische Problemfelder zusammengefasst, die mit dem Krankheitsbild
verbunden sind. Treten diese Probleme auch bei Ihrem Bewohner oder
Klienten auf, so können sie einzelne oder mehrere Maßnahmen übernehmen
und anpassen. Danach suchen Sie in den Standardmaßnahmenplänen "Hemiplegie" sowie "Herzinsuffizienz" ebenfalls nach relevanten
Maßnahmen.
Im
Sinn der
gewünschten Entbürokratisierung ist es wichtig, dass Sie nur die
allerwichtigsten Punkte aus unseren Standardmaßnahmenplänen übernehmen.
Pro Grunderkrankung sollten vier bis sechs Maßnahmen ausreichen.
Abhängig
davon, wie in Ihrer Einrichtung die Maßnahmenplanungen strukturiert
werden, müssen Sie nun weitere Informationen ergänzen. Etwa:
-
Zeitkorridor: Wann muss eine Pflegemaßnahme durchgeführt
werden. Um 8.15 Uhr? Immer am Mittwochabend? Nur bei Bedarf?
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Hilfsmittel:
Hier werden die erforderlichen Utensilien aufgelistet. Welche
Hilfsmittel werden bei der Durchführung verwendet? Ein
Badewannenlifter? Eine Wundauflage? Eine Zahnbürste?
-
Pflegestandard:
Um eine Pflegemaßnahme mit nur ein oder zwei Sätzen zu beschreiben, ist
es notwendig, dass für alle derartigen Tätigkeiten ein entsprechender
Pflegestandard hinterlegt ist. Wenn also eine Ganzwaschung im Bett im
Maßnahmenplan vermerkt ist, muss ein passender Standard im QM-Handbuch
zu finden sein, der die Durchführung Schritt für Schritt beschreibt.
Tragen Sie hier ein, auf welchen Standard Sie sich beziehen.
-
Qualifikation:
Welche Berufsausbildung ist erforderlich, um die geplante Maßnahme
durchzuführen? Dies sollte hier vermerkt werden. Die Begleitung zur
Toilette kann i. d. R. auch von Pflegehilfskräften übernommen werden.
Eine Injektion ist examiniertem Personal vorbehalten.
Letztlich
erhalten Sie einen Maßnahmenplan, der alle individuell notwendigen
Pflegemaßnahmen auflistet.
Es ist sinnvoll, bei der Planung der Maßnahmen externe Partner wie Therapeuten, den Hausarzt und Fachärzte einzubinden.
Standardmaßnahmenplan "Pflege von Senioren mit einer künstlichen Hüfte / Totalendoprothese / TEP" (neues Strukturmodell)
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Bei einer Totalendoprothese
(abgekürzt "TEP") handelt es sich um ein künstliches Kugelgelenk, das
ein geschädigtes Hüftgelenk ersetzt.
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In Deutschland werden pro Jahr mehr als 180.000 künstliche Hüftgelenke eingesetzt.
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Die Hauptindikationen für eine Totalendoprothese sind:
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Verschleißkrankheit des Hüftgelenks (idiopathische Coxarthrose)
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Erkrankungen der hüftnahen Knorpel/Knochen, die eine Zerstörung des Hüftgelenks auslösen (z. B. Hüftkopfnekrose).
-
Schädigung der
Gelenkinnenhaut mit Übergreifen auf den Hüftgelenkknorpel und/oder
Hüftgelenkknochen (etwa als Folge einer rheumatoiden Arthritis).
-
Vorzeitiger Hüftgelenkverschleiß als Folge einer Fehlanlage des Hüftgelenks (etwa bei Hüftdysplasie).
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Erkrankungen des Gelenks, die in der Kindheit zu einer Verformung des Knochens und zu vorzeitigem Verschleiß führen.
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Folgen einer Schenkelhalsfraktur oder anderer Verletzungen
-
Als Folge des technischen
Fortschritts steigt die Nutzungsdauer der Hüftprothesen. Zehn Jahre
nach dem Eingriff sind 95 Prozent der Hüftprothesen noch sicher
verankert. Erst nach rund 15 Jahren steigt der Anteil der sich
lockernden Prothesen als Folge des Materialverschleißes spürbar an. Die
Hüftprothese muss dann ersetzt werden.
-
Es gibt zwei unterschiedliche Möglichkeiten, um eine Totalendoprothese in der Knochenstruktur zu verankern:
-
Bei der zementierten TEP
wird ein schnell härtender Kunststoff ("Knochenzement") für die
Verankerung genutzt. Der zentrale Vorteil dieser Technik besteht in der
schnellen Belastbarkeit des Gelenks. Der Patient ist schon wenige Tage
nach dem Eingriff mobil, wenn auch zunächst mit einem Gehwagen und
anschließend mit Unterarmstützen. Eine zementierte TEP lässt sich nur
mit großem Aufwand wieder entfernen und durch eine andere Prothese
ersetzen. Diese Technik wird zumeist nur bei Patienten über 65 Jahre
verwendet, da bei dieser Altersgruppe ein Austausch der TEP nach 15
oder mehr Jahren zumeist nicht mehr sinnvoll sein wird.
-
Bei einer zementfrei
implantierten TEP lässt sich das Gelenk in den ersten sechs Wochen nach
dem Eingriff nur eingeschränkt belasten. Diese Prothese wird bei
jüngeren Patienten implantiert, die eine mehrmonatige Teilimmobilität
voraussichtlich gut überstehen werden.
Maßnahmen
Begründung und Anmerkungen
Fallbeispiel:
Aufgrund der rheumatoiden Arthritis wurde Frau Meier eine
Totalendoprothese implantiert. Sie kann zwar kürzere Strecken zu Fuß
zurücklegen, ist dabei aber unsicher. Es besteht die Gefahr, dass sie
stürzen könnte. Überdies bringt Frau Meier das betroffene Bein häufig
in eine Innenrotation und überbelastet damit das Gelenk. Sie müsste
eigentlich Gehhilfen benutzen. Diese jedoch lehnt Frau Meier ab, da sie
nicht möchte, dass das Umfeld die Schwere der Erkrankung sieht.Frau
Meier ist mit einem BMI von 39 deutlich adipös. Die Prothese wird durch
die Körpermasse zu stark beansprucht.
-
Wenn Frau Meier in den Stand mobilisiert
wird, achten wir darauf, dass die Beine nicht nach innen oder nach
außen rotiert sind. Wir machen sie auf die Fehlstellung des Beins
aufmerksam, wenn wir diese bemerken.
-
Hinsichtlich der Nutzung der Gehhilfen haben
wir mit Frau Meier einen Kompromiss gefunden. Innerhalb des
Wohnbereichs verzichtet sie auf die Verwendung. Dafür nutzt sie die
Gehhilfen aber außerhalb des Hauses, also etwa bei Spaziergängen oder
bei Arztbesuchen.
-
Wir drängen nachdrücklich darauf, dass Frau
Meier ihre Konsumgewohnheiten umstellt und Übergewicht abbaut. Wir
verdeutlichen ihr, dass sich Übergewicht nachteilig auf die Lebensdauer
der Prothese auswirkt und sie langsamer wieder auf die Beine kommt.
-
Wir bitten die Angehörigen, entsprechend auf
Frau Meier einzuwirken. Vor allem ihre Tochter hat offenbar großen
Einfluss auf sie.
-
Es vergehen erfahrungsgemäß rund zwei Monate,
bis eine zementfrei oder teilzementiert implantierte Hüftprothese an
den Knochen angewachsen ist. Bis dahin sollten Gehhilfen genutzt
werden. Bei schweren Grunderkrankungen ist ein Rollator sinnvoll.
-
Im weiteren Heilungsverlauf können die Unterarmgehstützen auf ärztliche Anordnung gegen zwei Handstöcke ausgetauscht werden.
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Für länger andauernde Tätigkeiten im Stehen kann eine Stehhilfe beschafft werden.
Fallbeispiel:
Herr Müller hat eine Totalendoprothese erhalten. Er muss das Gelenk vor
jeder Überbelastung schützen. Seine Beweglichkeit ist eingeschränkt. So
sind Gegenstände, die auf dem Boden liegen, für ihn unerreichbar. Ein
weiteres Problem ist das geschwächte Herzkreislaufsystem. Insbesondere
nach einer Mobilisierung in den Stand wird Herrn Müller oftmals
“schwarz vor den Augen”. Er kann sich ohne Hilfe nicht auf die Toilette
setzen oder allein davon aufstehen. Herr Müller kann sich ohne fremde
Hilfe nicht waschen, duschen oder baden.
-
Herrn Müller wurden bei der
Anschlussheilbehandlung verschiedene Bewegungsübungen zur Kräftigung
der Muskulatur vermittelt. Diese sollte er auch weiterhin durchführen.
Einige dieser Übungen werden auf einer Sportmatte auf dem Boden
durchgeführt. Herr Müller braucht Hilfe beim Auf- und Abbau der Matte.
Zudem benötigt er Unterstützung beim Transfer vom Stand auf die Matte
und zurück von der Matte in den Stand.
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Herr Müller erhält eine lange Greifzange, damit
er Gegenstände vom Boden aufnehmen kann. Wenn er einen Gegenstand nicht
vom Boden bergen kann, soll er nach einer Pflegekraft klingeln.
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Immer am Montag und am Donnerstag animieren wir
Herrn Müller zur Teilnahme an der Sportgruppe. Die Kursleiterin ist
über die Einschränkungen informiert, die sich aus der Implantation der
TEP ergeben. Dennoch soll auch Herr Müller selbstständig darauf achten,
nur solche Übungen durchzuführen, die das Gelenk nicht überlasten.
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Wir verwenden einen Toilettenaufsatz. Wir
empfehlen Herrn Müller, dass er bei Harn- oder Stuhldrang nach einer
Pflegekraft ruft. Wir stellen sicher, dass er das Klingelsystem auch im
Badezimmer nutzen kann.
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Herr Müller sollte bevorzugt duschen und nicht
baden. Wir sorgen dafür, dass er die Dusche sicher benutzen kann. Wir
stellen ihm den Duschhocker in die Dusche. Überdies zeigen wir ihm, wie
er die Haltegriffe an der Wand nutzt.
-
Herr Müller soll den Schwamm mit dem langen Handgriff verwenden, damit er sich nicht vornüber beugen muss.
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Falls die Nutzung der Badewanne zwingend
erforderlich ist, legen wir eine rutschfeste Unterlage ein. Der
Transfer in die Badewanne erfolgt per Badewannenlifter. Auch hier darf
die Beugung in den ersten Wochen und Monaten nach der Operation 90°
nicht überschreiten. Die Pflegekraft bleibt während des Badens in
Sichtweite von Herrn Müller.
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Während einer Mobilisierung achten wir auf
Zeichen eines nahenden Kollaps. Dazu zählen Blässe, Blutdruckabfall,
erhöhte Atemfrequenz und starke Schweißbildung. Wenn dieses auftritt,
brechen wir die Mobilisierung sofort ab und transferieren Herrn Müller
umgehend zurück in das Bett.
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Nach sechs bis zwölf Monaten kann der Bewohner ggf. verschiedene Sportarten betreiben. Zwei Kategorien kommen infrage:
-
Sportarten mit geführten Bewegungen, bei
denen es nicht zu ruckartigen und schlecht zu kontrollierenden
Bewegungen kommen kann. Also etwa: Fahrrad fahren mit erhöhtem Sattel,
mäßigem Widerstand und erniedrigtem Einstieg, Nutzung eines
Fahrradheimtrainers, Spaziergänge auf ebenen Wegen usw.
-
Wassersportarten, bei denen ein Großteil des
Körpergewichts durch den Auftrieb kompensiert wird. Also etwa:
Schwimmen (Kraulstil besser als Brustschwimmen), Wassergymnastik usw.
-
Es gibt auch Greifzangen mit eingebautem
Magneten. Damit können z. B. Münzen oder Büroklammern vom Boden
aufgehoben werden. Manche Senioren kommen mit einer Würstchenzange
besser zurecht.
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Alternativ zur Greifzange soll der Bewohner das
operierte Bein nach hinten führen. Er hält sich nun an einer sicheren
Stelle fest. Dann stellt er das nicht operierte Bein nach vorne in
Schrittstellung. Er kann nun nach dem Gegenstand greifen.
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In keinem Fall darf der Bewohner zum Aufheben
von Gegenständen mit beiden Beinen in die Hocke gehen und sich dabei
nach vorne überbeugen.
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Bei Luxationsgefahr ist eine Toilettensitzerhöhung in den ersten drei Monaten erforderlich.
Fallbeispiel:
Frau Meier wurde nach einem Sturz eine TEP implantiert. Zur Schonung
des Gelenks soll sie Gehhilfen nutzen. Sie ist sehr motiviert, ihre
vorherige Konstitution und Mobilität so schnell wie möglich zurück zu
erlangen. Allerdings überschätzt sie ihre körperlichen Fähigkeiten. Sie
geht längere Strecken zu Fuß und belastet dabei das Gelenk mit mehr als
den eigentlich für sie erlaubten 15 Kilogramm. Zudem hebt sie immer
wieder schwere Lasten an, wie etwa einen Getränkekasten. Beim Waschen
am Waschbecken versucht sie, den Fuß in das Waschbecken zu legen, etwa
um sich die Zehen zu waschen.
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Wir sprechen Frau Meier an, wenn wir eine
Überbelastung vermuten. Vor allem die längeren Spaziergänge in der
Gartenanlage sind offenbar ursächlich für die Überforderung des Gelenks.
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Damit Frau Meier ein Gefühl für die erlaubte
Belastung bekommt, kann sie ihren Fuß auf eine Personenwaage stellen
und diesen dann bis zum Erreichen dieser Grenze belasten.
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Wir achten auf die typischen Symptome, die für
eine Gelenksüberlastung sprechen, also etwa Schmerzen, Schwellungen
oder Erwärmung des gelenkumgebenden Gewebes.
-
Wir nutzen Kälteanwendungen, um die Symptomatik
zu lindern. Alternativ legen wir Salbenverbände oder Quarkwickel auf.
Frau Meier soll in den folgenden Tagen das Gelenk schonen.
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Frau Meier soll einen “Zehenputzer” verwenden und die Füße in einer Fußbadewanne waschen.
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Die Fußnagelpflege wird von der Pflegekraft übernommen.
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Der Bewohner sollte in keinem Fall schwere
Lasten tragen. Selbst nach vollständiger Abheilung ist die maximale
Last auf 20 Prozent des eigenen Körpergewichts zu begrenzen. Der
Bewohner muss überdies die Lasten gleichmäßig auf die rechte und auf
die linke Seite verteilen. Also statt rechts eine Tüte mit zehn
Kilogramm Kartoffeln zu tragen, sollte er lieber rechts und links eine
Tüte mit jeweils fünf Kilogramm halten. Eine ideale Alternative ist ein
Rucksack.
-
Ein “Zehenputzer” ist eine Kunststoffstange mit
einem Baumwollüberzug. Er ermöglicht Senioren, die sich nicht mehr
bücken können, eine eigenständige Fußhygiene, vor allem eine Reinigung
der Zehenzwischenräume.
Fallbeispiel:
Frau Meier hinkt. Dadurch steigt das Sturzrisiko. Zudem beeinträchtigt dieses die Haltbarkeit der implantierten Prothese. Die
Nutzung einer Treppe ist riskant, da Frau Meier auf Gehhilfen
angewiesen ist. Auf einer Treppe zeigt sie starke Unsicherheit.
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Frau Meier wird immer wieder an das "richtige"
Gehen erinnert, wenn eine Pflegekraft das Hinken bemerkt. Wir machen
sie darauf aufmerksam, dass die Prothese durch das Hinken schneller
abnutzt.
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Wir bitten auch die Angehörigen und Mitbewohner
darum, dass diese Frau Meier auf ein Hinken hinweisen. Vor allem ihre
Tochter soll aufmerksam sein, wenn sie mit Frau Meier einen Spaziergang
unternimmt.
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Wir ermahnen Frau Meier, beim Gehen stets beide Gehhilfen zu nutzen.
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Sie sollte auf die Nutzung von Treppen verzichten und stattdessen den Aufzug verwenden.
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Frau Meier sollte das Gehen auf glatten und auf unebenen Böden vermeiden.
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Der Standard zur Sturzprophylaxe wird sorgfältig umgesetzt. Insbesondere sollte Frau Meier einen Hüftprotektor tragen.
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Frau Meier sollte auch in Innenräumen festes Schuhwerk mit flachen Absätzen tragen.
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Entscheidend für den Therapieerfolg ist die
disziplinierte Durchführung der Physiotherapie. Die vorgegebenen Kraft-
und Balanceübungen soll der Bewohner auch in seiner Freizeit regelmäßig
durchführen.
-
Ideal sind Schuhe mit Klettverschlüssen, da
diese mit einer Greifzange geöffnet und geschlossen werden können. Auch
lange Schuhlöffel sind zumeist hilfreich. Sandalen oder Pantoffeln
werden vermieden.
Fallbeispiel:
Frau Meier wurde erst vor kurzer Zeit an der Hüfte operiert. Sie darf
nur auf dem Rücken liegen. Andere Lagerungspositionen sind derzeit
nicht möglich. Das Dekubitusrisiko ist deshalb deutlich erhöht. Sie ist
weitgehend bettlägerig. Während der Lagerung im Bett fällt das
operierte Bein immer wieder aus der vorgesehenen Position in eine
schädliche Innenrotation.
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Wir stellen sicher, dass jede schädliche
Rotation des betroffenen Beins vermieden wird. Wir lagern das Bein
stets in der Mittelstellung.
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Eine Überstreckung im Liegen vermeiden wir,
indem das Knie unterlagert wird. Die Pflegekraft achtet darauf, dass
die Ferse schonend gelagert wird. Wir nutzen im Wechsel Weich- und
Hohllagerungen.
-
Bei einer Lageveränderung wird das Bein
stabilisiert. Die Pflegekraft stellt sicher, dass sich das Bein nicht
gegen die Körperachse verdreht. Frau Meier kann sich schützen, indem
sie die Muskulatur des Beins anspannt und die Zehen "in Richtung Nase"
anzieht.
-
Der Nachtschrank wird auf der operierten Seite
platziert, da zunächst das kurzzeitige Drehen nur auf die operierte
Seite möglich ist.
-
Der Hautzustand von Frau Meier wird engmaschig überwacht.
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Wir nutzen Mikrolagerungen. Dazu zählt insbesondere die 5- / 6-Kissenlagerung.
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Im Rahmen der vom Arzt vorgegebenen Bewegungsmöglichkeiten führen wir Übungen zur Kontrakturenprophylaxe durch.
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In den ersten Tagen nach der Operation darf das
Kopfende des Betts nur maximal um 45° angestellt werden. Wir prüfen, ob
diese Beschränkung auch nach der Rückkehr in die Pflegeeinrichtung
besteht.
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Bei einer hohen Dekubitusgefährdung prüfen wir die Notwendigkeit einer Weich-/ Superweichlagerung.
-
Bei einem so hohen Maß an Immobilität ist eine
umfassende Thromboseprophylaxe notwendig. Dazu zählen
Kompressionsstrümpfe und Blut verdünnende Mittel, bis das Bein wieder
vollständig belastet werden kann. Der Bewohner sollte die Strümpfe nur
zum Waschen oder zum Duschen ausziehen. Besonders wichtig ist das
Tragen der Kompressionsstrümpfe während der Nachtruhe.
Fallbeispiel:
Herr Müller weist verschiedene Risikofaktoren für die Entwicklung eines
Dekubitus auf. Gleichzeitig sind als Folge der Operation die
Möglichkeiten zur Lagerung eingeschränkt.
Er kann seine gewohnte Schlafstellung nicht einnehmen.
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Im Rahmen der Dekubitusprophylaxe kann Herr Müller in eine 15° und in eine 30°-Lagerung gebracht werden.
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Für kurze Lagerungsintervalle kann die 90°-Seitenlagerung genutzt
werden. Sie ist bei Herrn Müller derzeit nur auf der operierten Seite
möglich. Mit einem Kissen zwischen den Beinen vermeiden wir, dass sich
beide Beine überkreuzen. Die Haut von Herrn Müller wird regelmäßig auf
Veränderungen und insbesondere auf Rötungen überprüft. Im Verdachtsfall
führen wir einen Finger- oder Lupendrucktest durch.
-
Herr Müller darf auf der operierten Seite schlafen. Zwischen beiden
Beinen liegt ein Kissen. Die Nachtwache stellt durch regelmäßige
Inspektionen sicher, dass das Kissen in der Nacht nicht verrutscht oder
dass Herr Müller eine schädliche Schlafstellung einnimmt.
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Wir
beachten, dass sich der Auflagedruck in der Seitenlage vor allem im
Bereich des großen Rollhügels und des Darmbeinkamms fokussiert. Hier
können sehr schnell Druckgeschwüre auftreten.
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Drei bis vier Wochen nach dem Eingriff ist auch eine Bauchlage möglich.
Diese bietet eine umfassende Druckentlastung der Rückenpartie, wird
aber von vielen Bewohnern nicht oder nur kurzzeitig akzeptiert.
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Langfristig ist auch eine Seitenlage auf der nicht-operierten Seite
möglich. Allerdings sollte auch hier ein Kissen zwischen beide Beine
eingelegt werden. Hilfreich ist auch der Einsatz eines besonderen
Spreizkeils, damit die Beine im Schlaf nicht übereinandergeschlagen
werden.
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Diese Einschränkungen gelten i. d. R. nicht für minimal-invasiv
implantierte Hüftendoprothesen. Nach einer solchen Operation dürfen
Senioren sehr früh auf beiden Seiten liegen, falls gewünscht auch auf
der frisch operierten Seite. In den ersten zwei Wochen muss lediglich
ein kleines Kissen zwischen die Knie gelegt werden.
Fallbeispiel:
Frau Meier hat starke Schmerzen als Folge der Operation. Sie klagt
regelmäßig über "wetterbedingte" Beschwerden. Es besteht das Risiko
einer Endoprothesenlockerung, also eine Lockerung der Metallteile, die
im Knochen verankert sind. Auch die Gefahr einer Infektion im Bereich
des künstlichen Hüftgelenks ist erhöht.
Als Folge der Operation sind großflächige Narben an ihrem Körper sichtbar. Frau Meier stört dieser Anblick sehr.
-
Wir
achten auf klassische Entzündungszeichen, also etwa Schwellungen,
Druckempfindlichkeit sowie Überwärmung. Sofern es keine Hinweise auf
eine Infektion im Bereich der Hüfte gibt, erhält Frau Meier bei starken
Beschwerden ein Schmerzmittel als Bedarfsmedikation. Zum Abschwellen
haben sich bei Frau Meier Quarkwickel bewährt.
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Bei geringeren Beschwerden nutzen wir eine Kühlkompresse. Wir legen stets ein Handtuch zwischen die Kühlkompresse und die Haut.
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Wir stellen sicher, dass alle Ärzte über die Implantation der TEP
informiert sind. Diese Information ist wichtig bei der Abwägung, ob
eine Infektion mit Antibiotika therapiert werden muss. Wir informieren
also insbesondere auch Zahnärzte.
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Frau Meier soll ein- bis dreimal täglich Narbensalbe auftragen und
einmassieren. Die Präparate enthalten z. B. Allantoin, Dexpanthenol und
Harnstoff. In den ersten zwölf Monaten nach dem Eingriff sollte die
Narbe vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.
-
Wenn
die Schmerzen erstmals auftreten oder ungewöhnlich intensiv sind, muss
immer geklärt werden, ob diese die Folge einer Komplikation sind;
insbesondere einer Infektion.
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Wir beachten, dass der langjährige Konsum von starken Schmerzmitteln das Auftreten einer Abhängigkeit fördert.
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Bei einer kontinuierlichen Schmerzbelastung sollten Analgetika als Basismedikation verabreicht werden.
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Bei einer TEP erfolgt immer auch eine Schmerzeinschätzung hinsichtlich
der Schmerzintensität (mittels einer Schmerzskala), Lokalisation,
Zeitpunkt und Dauer.
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Wichtig ist auch eine Kontrolle der Durchblutung des operierten Beins.
Die Pflegekraft prüft die Hautfarbe und die Hauttemperatur. Sie tastet
nach den Kniekehlen- und Fußpulsen. Danach kontrolliert sie die
Beweglichkeit und die Sensibilität.
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Bei eitrigen Entzündungen gilt besondere Vorsicht. Eine Infektion kann
sich im Extremfall über den ganzen Körper ausbreiten und auch das neue
Gelenk befallen. Daher muss jeder Arzt, der eine Antibiotikabehandlung
vornehmen kann, über die TEP informiert werden. Das gilt für alle
Formen von Infektionen, also etwa im Mund-Rachenraum, im Zahnbereich,
bei Harnwegsinfektionen, bei Blinddarminfektionen, bei einem Abszess
oder bei eingewachsenen Zehnägeln.
Fallbeispiel:
Herr Müller hat häufig Schmerzen im Bereich der operierten Hüfte. Da
das Klagen über Beschwerden aber seinem Rollenbild widerspricht, teilt
er dieses den Pflegekräften nicht mit. Er verheimlicht die Schmerzen
auch, weil er befürchtet, dann erneut operiert zu werden.
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Wir
verdeutlichen Herrn Müller, dass es sehr wichtig ist, dass der
behandelnde Arzt zeitnah über Beschwerden informiert wird. Je früher
der Arzt von Komplikationen erfährt, umso besser sind die
Heilungschancen.
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Wir beobachten das Verhalten und die Mimik von Herrn Müller. Wenn er
Schmerzen hat, verbringt er viel Zeit liegend im Bett. Er hat dann
zudem kaum noch Appetit und geht auch seinen Hobbys nicht mehr nach.
Falls wir hinreichende Anzeichen für Beschwerden sehen, sprechen wir
den Bewohner darauf an.
-
Bei
plötzlich auftretenden oder sehr heftigen Schmerzen sollte der Arzt
oder der Notarzt informiert werden. Wenn die Schmerzbelastung mäßig,
aber chronisch ist, sollte dieses spätestens bei den regelmäßigen
Nachuntersuchungen angesprochen werden. Die Termine dafür sind im
Endoprothesenpass vermerkt, den der Bewohner in der Klinik erhalten hat.
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Unter allen Umständen sollte die Nachkontrolle ein Jahr nach der
Operation erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt können zumeist schon recht
exakte Aussagen über die weitere Prognose und über die Haltbarkeit des
Hüftgelenks gemacht werden.
Fallbeispiel:
Frau Meier hat bei einem Sturz einen Schenkelhalsbruch erlitten. Die
Fraktur wurde durch eine Totalendoprothese versorgt. Frau Meier ist
deprimiert. Sie ist nicht motiviert, sich an der eigenen Gesundung zu
beteiligen.
Sie verbringt zu viel Zeit sitzend. Die Sitzposition führt zu einer
erheblichen Belastung des Hüftgelenks. Sie hat Mühe, aus der
Sitzposition wieder aufzustehen.
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Wir
versuchen, Frau Meier zu motivieren. Wir vermitteln ihr, dass es sich
lohnt, wieder "auf die Beine" zu kommen. Sie könnte dann auch ihren
vertrauten Hobbys nachgehen, wie etwa der Gartenarbeit.
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Frau Meier sollte nur eine halbe Stunde sitzen und sich danach wieder
etwas körperlich bewegen, also etwa eine kurze Strecke gehen.
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Sie sollte beim Sitzen die Beine parallel nebeneinander auf den Boden
stellen und auf das Übereinanderschlagen der Knie verzichten.
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Frau Meier sollte ausschließlich auf hohen Stühlen sitzen, aus denen
sie leicht wieder aufstehen kann. Wir legen ein keilförmiges Sitzkissen
auf die Sitzfläche.
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Frau Meier sollte sich beim Sitzen nicht zu sehr nach vorne beugen, sondern mit geradem Rücken sitzen.
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Beim
Einsinken in weiche Sofas besteht das Risiko, dass es zu einer
Hüftluxation kommt. Zudem wird für das Aufstehen viel Kraft benötigt.
Grundsätzlich gilt: Eine Sitzposition ist ungünstig, wenn das
Hüftgelenk tiefer liegt als die Kniegelenke.
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Falls Frau Meier tatsächlich wieder im Garten arbeiten möchte, braucht
sie dafür möglichst Gartengeräte mit langem Stiel. Sie darf die Erde
nicht umgraben oder mit gebeugter Hüfte oder kniend Unkraut jäten.
Fallbeispiel:
Frau Meier wurde an der Hüfte operiert. Ihre Beweglichkeit hat sie nur
teilweise wiedergewonnen. Ihre Fähigkeit, die Kleidung eigenständig zu
wechseln, ist reduziert.
Sie leidet als Folge der Operation unter einer Beinlängendifferenz.
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Frau Meier sollte sich im Sitzen anziehen, damit sie nicht auf einem Bein balancieren muss.
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Wenn sich Frau Meier eigenständig anziehen möchte, legen wir alle
Kleidungsstücke in ihrer Griffweite für sie bereit. Wir vermeiden
damit, dass Frau Meier den Rumpf und das Becken verdrehen muss, um die
Kleidung zu erreichen.
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Frau Meier kann einen Strumpfanzieher nutzen, um sich eigenständig
Socken, Kniestrümpfe oder Strumpfhosen anzuziehen. Zum Ausziehen der
Strümpfe sollte ein Schuhanzieher verwendet werden. Damit kann der
Strumpf herunter geschoben werden, um ihn dann über die Ferse
abzustreifen.
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Zum Schuheanziehen kann Frau Meier einen langen Schuhlöffel einsetzen.
Sie sollte nach Möglichkeit Slipper oder Schuhe mit Klettverschlüssen
anziehen.
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Wir stellen sicher, dass Frau Meier die Schuheinlagen trägt, die die unterschiedliche Länge der Beine ausgleicht.
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Wir beobachten die Haltung und das Gangbild von Frau Meier. Etwaige Auffälligkeiten werden dem behandelnden Arzt mitgeteilt.
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Frau Meier wird regelmäßig zu etwaigen Schmerzen befragt.
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Im Fachhandel erhältlich sind auch elastische Schnürsenkel.
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Alternativ zu den Schuheinlagen kann der Bewohner orthopädische Schuhe verwenden.
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Es ist ggf. sinnvoll, die Hosen mit Hosenträgern auszustatten. Mit
diesen kann der Bewohner die Hosen über die Beine ziehen, ohne sich zu
sehr vorbeugen zu müssen.
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Wenn der Bewohner über anhaltende Rückenbeschwerden klagt, kann es
notwendig sein, die aktuellen Maßnahmen zur Kompensation der
Beinlängendifferenz zu überdenken.
Fallbeispiel:
Frau Meier ist verheiratet und sexuell aktiv. Verschiedene Positionen beim Geschlechtsverkehr können das Gelenk schädigen.
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Generell sollte Frau Meier ihren Ehemann die aktive Rolle beim Geschlechtsverkehr spielen lassen.
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Sie soll eine übersteigerte Hüftbeugung von mehr als 90° vermeiden.
Bevorzugt sollte zunächst die “Missionarsstellung” gewählt werden.
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Das Gewicht des Ehemanns sollte nicht auf dem Hüftgelenk von Frau Meier ruhen.
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Alternativ ist für beide Partner eine Seitenlage auf der operierten Seite möglich.
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Für Männer ist die Rückenlage ideal (“Reiterstellung”).
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