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Standardmaßnahmenplan "bösartige Tumorerkrankungen" (neues Strukturmodell / SIS)
Wenn
schon Ärzte im Krebs gegen Krebs machtlos sind - was kann dann schon
eine Pflegekraft ausrichten? Eine ganze Menge! Denn die Versorgung von
Tumorpatienten umfasst wesentlich mehr als Chemotherapie und
Bestrahlung.
Standardmaßnahmenplan "bösartige Tumorerkrankungen"
Bei
Krebs handelt es sich um ein unkontrolliertes Zellwachstum. Das neu
gebildete Gewebe kann in nahe liegende Organe eindringen oder in weit
entfernten Körperbereichen Metastasen bilden.
Die unterschiedlichen Krebsformen werden kategorisiert anhand der
befallenen Körperregion und dem klinischen Verlauf der Erkrankung.
Maßnahmen
Begründung und Anmerkungen
Fallbeispiel:
Herr Müller ist als Folge der Krebserkrankung und der Therapien über
lange Phasen hinweg entkräftet und permanent müde. Selbst nach längerem
Schlaf ändert sich an diesem Zustand nichts. Durch die körperliche
Schonung wird seine Muskulatur abgebaut. Herr Müller schläft auch
tagsüber viele Stunden. In der Nacht liegt er wach.
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Wir führen mit Herrn Müller am Morgen 10
Minuten nach dem Frühstück und nach dem Mittagsschlaf gegen 14.30 Uhr
Bewegungsübungen durch. Wenn er sehr schwach ist, führen wir die
Übungen passiv durch. Bei besserer Konstitution kann er die
Bewegungsabläufe selbst bewältigen. Wir leiten ihn dann lediglich an.
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Sofern es seine Kräfte erlauben, unternimmt er
am Nachmittag gemeinsam mit seiner Tochter einen kurzen Spaziergang
durch den Garten. Er nutzt dafür seinen Rollator.
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Vor dem Mittagessen und vor dem Zubettgehen soll Herr Müller in das Energietagebuch eintragen.
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Wir achten darauf, dass Herr Müller in den Tagstunden nicht zu lange schläft. Wir versuchen, ihn entsprechend zu beschäftigen.
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Herr Müller soll in den Abendstunden auf Genussgifte verzichten, insbesondere auf Alkohol, auf Koffein und auf Nikotin.
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Wir sorgen für eine Schlaf fördernde Umgebung:
Geräusche werden gedämpft, der Raum wird ausreichend abgedunkelt und
die Zimmertemperatur optimiert.
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Wir weisen Herrn Müller in die Anwendung von (autosuggestiven) Entspannungsübungen ein. Er bevorzugt autogenes Training.
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Sobald die aktuelle Erschöpfungsphase (Fatigue)
überwunden ist, sollte sich der Bewohner wieder körperlich bewegen. Das
Ausmaß und die Intensität der Aktivität werden gemeinsam mit dem Arzt
und mit dem Physiotherapeuten festgelegt. Ist es dem Bewohner zunächst
nicht möglich, das Bett zu verlassen, führen wir aktive und passive
Bewegungsübungen durch. Im weiteren Verlauf wird der Bewohner für die
Übungen auf einen Stuhl und später in den Stand mobilisiert. In Phasen
der bestmöglichen Konstitution sollte er Spaziergänge unternehmen.
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Die körperliche Aktivität wird täglich zwischen
dem Bewohner und der Pflegekraft abgestimmt. Eine Überforderung sollte
ebenso wie eine Unterforderung vermieden werden.
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Wir prüfen, ob die körperlichen Fähigkeiten im
Laufe des Tages schwanken. Die Bewegungsübungen sowie anstrengende
Pflegemaßnahmen werden auf solche Tageszeiten verlegt, in denen der
Bewohner über die maximalen physischen Reserven verfügt.
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Der Bewohner wird dazu angeleitet, ein
"Energietagebuch" zu führen. Dort vergleicht er täglich mithilfe einer
Skala seine Tätigkeiten, die dafür eingesetzte Energie und seinen
Erschöpfungszustand. Er soll in einem Formular vermerken, ob er über-
oder unterfordert war.
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Wir prüfen, ob der Bewohner Medikamente erhält,
die seinen Antrieb mindern oder Müdigkeit auslösen. Diese Wirkstoffe
sollten nach Absprache mit dem behandelnden Arzt reduziert oder durch
Alternativpräparate ausgetauscht werden.
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Mehr Informationen im Standard "Bewegungsübungen im Bett bei Immobilität".
Fallbeispiel:
Frau Meier leidet an Krebs. Sie ist dennoch nicht gewillt, ihren
Lebensstil zu ändern. Sie raucht pro Tag zwei Packungen Zigaretten und
konsumiert erhebliche Mengen Alkohol. Ihr Sohn ist auch Raucher und
bringt ihr regelmäßig Zigaretten mit. In Phasen von Nikotinabstinenz
erhält sie eine Nikotinersatztherapie, führt diese aber eher
unmotiviert durch.
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Wir raten Frau Meier immer wieder, das Rauchen
einzustellen oder zumindest den Nikotingenuss deutlich zu verringern.
Wir hindern sie zwar nicht am Rauchen, unterstützen dieses aber auch
nicht. Insbesondere kaufen wir für sie keine Zigaretten.
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Wir sprechen immer wieder ihren Sohn auf die
Problematik an und bitten ihn, die Versorgung seiner Mutter mit
Zigaretten einzustellen.
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Mit Beginn und während der Therapie mit Nikotinpflastern ist das Rauchen völlig einzustellen.
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Das alte Nikotinpflaster wird am Morgen vor der
Grundpflege entfernt. Nach der Ganzkörperwaschung kleben wir das neue
Nikotinpflaster auf den Oberarm, auf dem oberen Rückenbereich oder auf
der Hüfte auf.
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Wir verdeutlichen dem Bewohner die Vorteile
einer zumindest zeitweiligen Nikotinabstinenz: Die Effektivität der
Chemotherapie und der Strahlenbehandlung wird gesteigert. Gleichzeitig
werden die Nebenwirkungen wie etwa die Übelkeit verringert. Falls eine
Operation notwendig ist, senkt der Verzicht auf das Rauchen die Risiken
für Komplikationen.
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Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt prüfen wir,
ob eine Nikotinersatztherapie sinnvoll ist, also etwa Nikotinkaugummis,
Nikotinpflaster und Nikotintabletten zum Schlucken oder zum Lutschen.
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Wenn die Lunge im Zielbereich einer geplanten Strahlentherapie liegt, gilt striktes Rauchverbot.
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Mehr Informationen im Standard "Pflege von nikotinabhängigen Senioren".
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Wir sprechen Frau Meier immer wieder auf die nachteilige Wirkung an, die der Alkohol auf ihre Krebstherapie hat.
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Wir achten strikt darauf, dass Frau Meier am
Morgen vor einer Chemotherapie keinen Alkohol trinkt und nüchtern die
Krebsambulanz erreicht. Wir achten bei Alkoholentzug auf Delirzeichen.
Ggf. wird der Notarzt gerufen.
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Am Mittwochabend wird Frau Meier von einem Freund abgeholt und zum Treffen der Anonymen Alkoholiker begleitet.
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Wir achten auf Unverträglichkeiten zwischen den eingenommenen Medikamenten und Alkohol.
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Wir raten dem Bewohner dringend, den
Alkoholgenuss einzustellen. Wenn dieses nicht möglich ist, sollte der
Konsum auf ein Mindestmaß reduziert werden, also etwa das Bier am Abend
oder der Schnaps nach dem Mittagessen.
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Eine vorhandene Alkoholabhängigkeit wird konsequent bekämpft.
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Mehr Informationen in den Standards "Pflege von alkoholabhängigen Senioren", "Chemotherapie" und "Strahlenbehandlung".
Fallbeispiel:
Herr Müller erhält eine Chemotherapie. Er ist während der Therapie
besonders anfällig für Infektionskrankheiten. Er leidet häufig unter
Atemwegserkrankungen wie etwa der Virusgrippe. Er hat überdies einen
suprapubischen Blasenkatheter, dessen Eintrittsstelle sich leicht
entzündet. Er teilt sich ein gemeinsames Badezimmer mit dem Bewohner
des Nebenzimmers.
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Wir befragen Herrn Müller einmal täglich zu
etwaigen Symptomen einer sich entwickelnden Infektion, etwa Husten,
Halsschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl, Kältegefühl usw.
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Einmal am Tag wird seine Körpertemperatur gemessen. Wir nutzen dafür ein Ohrthermometer.
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Wir erinnern ihn einmal im Jahr, immer Anfang Dezember, an die Grippeschutzimpfung.
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Wir ermuntern Herrn Müller immer wieder zu
einer strikten Händehygiene. Er soll sich die Hände nach jedem
Toilettengang desinfizieren. Wenn der Hundebesuchsdienst kommt, sollte
er den direkten Kontakt zu den Tieren meiden.
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Wir prüfen täglich, ob sich die Eintrittsstelle des Blasenkatheters entzündet hat.
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Wir achten darauf, dass Herr Müller am Montag,
am Donnerstag und am Sonntag duscht und die Kleidung wechselt. An den
übrigen Tagen erfolgt eine Ganzwaschung vor dem Wachbecken.
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Herr Müller sollte bevorzugt Kleidung tragen, die sich mit mindestens 60 °C waschen lässt.
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Herr Müller soll Badeschuhe tragen, wenn er das Badezimmer betritt.
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Herr Müller soll jeden Tag dreimal 10 Minuten mit seinem Triflow-Gerät die Atmung trainieren.
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Der Bewohner sollte den Kontakt mit
Mitbewohnern und mit Angehörigen zeitweise meiden, wenn diese an einer
übertragbaren Infektion leiden.
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Wenn im Umfeld des Bewohners
Infektionserkrankungen der Atemwege kursieren (etwa die Virusgrippe),
sollte der Bewohner einen geeigneten Mundschutz tragen, sobald er sein
Zimmer verlässt.
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Wir ermahnen Angehörige und Freunde dazu, auf
einen Besuch zu verzichten, wenn sie selbst erkältet sind. Kinder
dürfen den Bewohner nicht besuchen, wenn der Verdacht einer
Infektionserkrankung besteht; etwa virusbedingte "Kinderkrankheiten".
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Wir leiten den Bewohner zu regelmäßigen Atemübungen an, um einer Lungenentzündung vorzubeugen.
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Der Kontakt zu Haustieren sollte unterbleiben.
Ist dieses nicht möglich, so sollte zumindest der Kontakt mit den
tierischen Ausscheidungen vermieden werden. Der Bewohner sollte also
weder die Katzentoilette noch einen Vogelkäfig selbst reinigen.
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Zugänge aller Art werden täglich auf
Infektionszeichen überprüft, insbesondere Venenverweilkatheter,
Portsysteme, PEG/PEJ-Sonden sowie Blasenkatheter.
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Im Zimmer des Bewohners sollten keine Schnitt- oder Topfblumen stehen.
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Gemeinsam mit dem Arzt prüfen wir, ob von
ungekochtem Obst, von rohem Gemüse und von anderen Keimträgern wie etwa
Rohmilchprodukten eine Gefahr für den Bewohner ausgeht.
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Bei einem Verdacht auf eine Infektionskrankheit muss frühzeitig eine ärztliche Untersuchung erfolgen.
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Mehr Informationen in den Standards "Temperaturmessung" und "Influenza (Virusgrippe)".
Fallbeispiel:
Herr Müller leidet unter einer erheblichen Schmerzbelastung. Der
wachsende Tumor in der Lunge reizt das umliegende Gewebe und die
Nerven. Weitere Beschwerden gehen von Hautgeschwüren und von
Pilzinfektionen aus. Herr Müller kommt morgens schmerzbedingt nur
mühsam aus dem Bett. Bei Bewegung oder beim Husten spürt er heftige
Schmerzspitzen.
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Herr Müller erhält ein verzögert wirksames
Opioid eine halbe Stunde vor dem Aufstehen. Die Abenddosis applizieren
wir zwölf Stunden später.
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Bei Durchbruchschmerzen erhält Herr Müller
gemäß ärztlicher Bedarfsverordnung ein schnell anflutendes Opioid.
Diese treten bei Herrn Müller vor allem bei Verbandswechseln sowie bei
Umlagerungen auf.
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Herr Müller erhält ein Medikament zur Behandlung von chronischer
Obstipation, um den Nebenwirkungen der Opioide entgegenzuwirken.
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Wir beachten, dass Opioide bei Herrn Müller die Sturzgefahr erhöhen. Er soll seinen Hüftprotektor tragen.
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Herr Müller schreibt Heilsteinen wie Amethyst
oder Bergkristall eine Schmerzlinderung zu. Wir geben ihm das Kästchen
mit den Heilsteinen. Er legt die Steine entlang der Körpermittellinie
auf dem Brustkorb auf.
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Die Behandlung von Tumorschmerzen erfolgt
abgestuft und abhängig von der Schmerzintensität. Beginnend mit
Nicht-Opioidanalgetika bei leichteren Schmerzen steigert sich die
Medikation schrittweise bis zu starken Opioidanalgetika.
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Der Bewohner erhält eine kontinuierliche
Schmerzmittelversorgung. Die Analgetika werden also in regelmäßigen
Abständen appliziert, um permanent einen ausreichenden Wirkstoffpegel
im Blut aufrechtzuerhalten.
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Für Schmerzspitzen, die über das gewohnte
Niveau hinausgehen, werden schnell wirksame Analgetika mit hoher
Wirkung als Bedarfsmedikation bereitgehalten.
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Vor Pflegemaßnahmen, die für den Bewohner
erfahrungsgemäß sehr schmerzhaft sind, sollte vorbeugend ein stärkeres
Schmerzmittel verabreicht werden. Alternativ wird die Dosierung des
üblichen Analgetikums erhöht. Belastend sind z. B. Mobilisationen,
Krankentransporte sowie Verbandswechsel.
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Nicht jeder Schmerz eines Krebspatienten hat
seine Ursache im Tumor. Wir bedenken stets, dass der Bewohner etwa auch
Verspannungsschmerzen im Rücken oder im Nackenbereich haben kann.
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Wir unterstützen den Bewohner, wenn er eine
alternative Schmerzbehandlung wünscht, weil sie etwa in der
Vergangenheit ihm auch schon geholfen hat.
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Mehr Informationen in den Standards
"nichtmedikamentöse Schmerztherapie", "Schmerzbekämpfung mit
nicht-opioiden Analgetika" und "Schmerzbekämpfung mit Opioiden".
Fallbeispiel:
Frau Meier leidet unter Mundtrockenheit. Der Feuchtigkeitsmangel erhöht das Risiko, dass es zu Infektionen im Mundraum kommt.
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Frau Meier soll ausreichend trinken. Sie
bevorzugt lauwarmen Kamillentee. Wir stellen ihr zudem eine Flasche
Mineralwasser neben das Bett. Sie kann den Mund und die Lippen durch
häufiges Trinken kleiner Schlucke Wasser feuchthalten.
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Nach jeder Zahnpflege wird der Mundraum gut
ausgespült. Wir achten darauf, dass keine Reste der Zahncreme oder des
Mundwassers im Mundraum zurückbleiben.
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Zusätzlich wird der Mundraum alle zwei Stunden ausgespült. Wir nutzen dafür Wasser oder Tee.
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Frau Meier sollte täglich über lange Zeiträume
etwas kauen oder lutschen. Ihre Tochter bringt ihr dafür zuckerfreie
Zitronenbonbons und zuckerfreien Kaugummi mit.
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Einmal am Tag werden die Lippen mit einem Lippenpflegemittel behandelt.
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Wir nutzen dreimal täglich künstlichen Speichel, der als Spray auf die Mund- und Rachenschleimhaut gesprüht wird.
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Herr Müller mag Speisen mit hohem Wasseranteil, etwa Obst, Suppen oder flüssige Milchprodukte.
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Der Bewohner soll Lebensmittel meiden, die die
Schleimhaut reizen oder austrocknen, also etwa stark gewürzte oder
gesalzene Speisen sowie alkoholische Getränke. Problematisch sind auch
trockene und krümelige Lebensmittel.
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Mehr Informationen in den Standards "allgemeine Mundpflege" und "Soor- und Parotitisprophylaxe".
Fallbeispiel:
Seit der Krebserkrankung und der darauf folgenden Chemotherapie
reagiert Herr Müller empfindlich auf Gerüche. Er leidet vor allem am
Morgen an anhaltender Übelkeit als Folge der Strahlentherapie. Sein
Appetit ist vermindert. Er nimmt zu wenig Nahrung zu sich und verliert
an Körpergewicht. Herr Müller nimmt keine Nahrung zu sich, da er
glaubt, so die Übelkeit vermeiden zu können.
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Soweit möglich beseitigen wir unangenehme Geruchsquellen, etwa Essensgerüche, Parfümduft, Zigarettenrauch oder Blumenduft.
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Wir reichen Herrn Müller morgens ein kleines Stück Trockengebäck, um die Morgenübelkeit zu lindern.
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Wenn Herr Müller über Übelkeit klagt, hilft es
ihm häufig, wenn er Musik hören oder fernsehen kann. Die Übelkeit
reduziert sich auch, wenn er Katjes Salzige Heringe kauen kann.
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Herr Müller erhält dreimal täglich ein bis zwei
Dragees "Vomex A". Falls er bereits große Übelkeit verspürt und er sich
ggf. bald übergibt, applizieren wir den Wirkstoff als Zäpfchen.
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Die Raumtemperatur im Zimmer von Herrn Müller sollte einen Wert von 19 °C nicht überschreiten.
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Wir erklären ihm, dass es keinen Einfluss auf die Übelkeit hat, wenn er nüchtern bleibt.
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Soweit es seine Kräfte erlauben, wird Herr
Müller zum Essen in den Speisesaal begleitet. Er sitzt dort gerne in
Gesellschaft von Herrn Schmidt und Herrn Schulze.
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Herr Müller erhält bevorzugt Speisen ohne
starken Eigengeschmack, also etwa Zwieback, Knäckebrot, Toast,
Kartoffeln, Teigwaren und Reis.
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Als Getränk mag er morgens gekühltes Mineralwasser und mittags gekühlte Orangenlimonade.
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Pflegekräfte sollten ein neutrales Deo verwenden und auf die eigene Körperhygiene achten.
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Nach Möglichkeit sollte die Pflegekraft nicht rauchen.
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Wir prüfen, ob sich der Bewohner nach Eintritt
der Übelkeit so weit ablenken lässt, dass es nicht zu einem Erbrechen
kommt. Möglich sind Musik, fernsehen, lesen oder Gespräche.
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Eine hohe Raumtemperatur erhöht die
Anfälligkeit für Übelkeit. Wir prüfen, ob eine Senkung der
Raumtemperatur das Wohlbefinden des Bewohners steigert.
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Wir prüfen, ob klassische Hausmittel die
Übelkeit reduzieren, also etwa Ingwertees sowie Zitronen- oder
Pfefferminzbonbons. Wir bieten dem Bewohner Eiswürfel zum Lutschen an.
Ggf. soll er Kaugummis kauen.
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Der oft auftretende metallische / saure
Geschmack im Mund, der bei einer Chemotherapie auftreten kann, lässt
sich häufig durch Eukalyptuspastillen lindern.
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Hilfsmittel wie Zellstoff oder Nierenschalen
werden zwar in Reichweite, aber ggf. außerhalb des direkten
Sichtbereichs des Bewohners gelagert.
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Der Bewohner erhält Antiemetika, also
Medikamente, die die Übelkeit reduzieren. Diese Therapie ist
prophylaktisch. Die Applikation erfolgt nach Plan, also auch dann, wenn
der Bewohner aktuell keine Übelkeit spürt. In diesem Fall ist eine
umfassende Beobachtung notwendig, um die Reaktionen des Körpers auf das
Medikament zu erfassen.
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Wir prüfen, ob es die Übelkeit lindert, wenn der Bewohner beim Essen Gesellschaft hat.
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Speisen, gegen die der Bewohner einen
Widerwillen entwickelt hat, sollten so aufbewahrt werden, dass er sie
weder sieht noch riecht.
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Wir verzichten darauf, dem Bewohner während
einer Phase mit hoher Übelkeit seine Lieblingsspeisen anzubieten. Er
würde seine Lieblingsspeisen zukünftig mit Übelkeit verbinden.
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Der Geschmack von Fleisch wird häufig als bitter wahrgenommen. Wir wählen dann alternative eiweißreiche Nahrungsmittel.
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Getränke werden zumeist besser akzeptiert, wenn sie kühl und mit Kohlensäure versetzt sind; etwa Wasser, Limonade oder Cola.
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Wir ermahnen den Bewohner, langsam zu essen.
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Nach dem Essen erhält der Bewohner Pfefferminztee. Er soll sich eine Weile ausruhen.
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In der Regel werden kleine Portionen besser akzeptiert als große Speisemengen.
Fallbeispiel:
Frau Meier muss sich häufig übergeben. Dieses ist für sie so
anstrengend, dass eine Kollapsgefahr besteht. Sie ekelt sich vor dem
Erbrochenen. Dadurch gerät sie in einen Teufelskreis aus Übelkeit,
Übergeben, Ekel vor dem Erbrochenem und neuer Übelkeit.
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Wenn sich Frau Meier übergeben muss, bleibt die
Pflegekraft bis zur Normalisierung der Situation bei ihr. Sie bietet
ihr eine Nierenschale und Zellstoff an. Nach Möglichkeit sollte die
Zahnprothese entnommen werden, bevor sich Frau Meier übergibt.
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Frau Meier sollte aufrecht sitzen, wenn sie sich übergibt.
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Nach dem Erbrechen führen wir eine Mundpflege
durch. Das Zimmer wird umfassend gelüftet. Verschmutzungen durch
Erbrochenes, etwa auf dem Fußboden, werden restlos beseitigt.
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Wir wechseln die Kleidung und die Bettwäsche, um den Geruch zu neutralisieren. Wir reichen Frau Meier eine kühle Kompresse.
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Wir geben ihr die Möglichkeit, sich nach dem Erbrechen die Hände und das Gesicht zu waschen.
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Die Pflegekraft beachtet, dass Erbrochenes ggf. Zytostatikareste enthalten kann. Entsprechende Schutzkleidung ist erforderlich.
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Die verlorene Flüssigkeit und die Elektrolyte
müssen ersetzt werden. Wenn dieses auf oralem Weg nicht mehr möglich
ist, muss zeitnah eine Infusion erwogen werden.
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Bei übermäßigem Erbrechen wird der Hausarzt
informiert, um eine medikamentöse Behandlung gegen Übelkeit und
Erbrechen einzuleiten oder zu intensivieren.
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Mehr Informationen in den Standards "Pflege von Senioren bei Übelkeit" und "Hilfestellung geben beim Erbrechen".
Fallbeispiel:
Herr Müller leidet an Leukämie. Seine Blutgerinnung ist beeinträchtigt.
Kommt es zu einer Verletzung, so dauert es relativ lange, bis die
Blutung gestillt ist.
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Bei Schnupfen sollte Herr Müller die Nase nur
vorsichtig schnäuzen. Wenn es dennoch zu Nasenbluten kommt, soll er den
Kopf nach vorne beugen und die Nasenflügel zusammendrücken. Wir legen
ein Coldpack in den Nacken. Ggf. legen wir eine Nasentamponade an.
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Wenn es zum Bluterbrechen kommt, wird zeitnah ein Notarzt gerufen.
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Wir verzichten auf Nassrasuren. Stattdessen nutzen wir bei Herrn Müller einen Trockenrasierer.
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Wir achten auf eine sorgfältige Zahn- und
Mundhygiene. Wir nutzen eine weiche Zahnbürste. Wenn Herr Müller über
Schmerzen klagt, verwenden wir einen Watteträger. Wir achten auf
Druckstellen durch seine Zahnprothese.
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Die Lippen werden durch eine sorgfältige Pflege vor Einrissen geschützt. Herr Müller bevorzugt "Labello Lip Butter".
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Die Fingernägel von Herrn Müller werden mit einer Nagelfeile vorsichtig gepflegt.
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Wir führen keine intramuskulären Injektionen
durch. Subkutane Injektionen erfolgen nur auf ärztliche Anweisung. Ggf.
müssen alternative Applikationswege für den Wirkstoff gefunden werden.
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Wir prüfen stets, ob verabreichte Medikamente
zusätzlich die Blutgerinnung schwächen, und suchen ggf. nach
alternativen Wirkstoffen. Problematisch ist insbesondere
Acetylsalicylsäure.
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Der Zustand des Bewohners wird engmaschig
überwacht. Wichtig sind vor allem Blutungen aus der Nase und dem Mund
sowie Blutbeimengungen im Stuhl und im Urin.
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Alternativ zur Trockenrasur empfehlen dem
Bewohner, zeitweise den Bart einfach wachsen zu lassen. Frauen sollten
auf die Rasur der Beine und des Intimbereichs verzichten.
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Elektrische Zahnbürsten sollten nicht verwendet werden.
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Die Nutzung von spitzen und scharfen Hilfsmitteln (Nagelscheren u. Ä.) muss besonders vorsichtig erfolgen.
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Die Fußpflege darf wegen der Blutungsneigung hier nur von einem medizinischen Fußpfleger übernommen werden.
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Mehr Informationen im Standard "allgemeine Mundpflege".
Fallbeispiel:
Herr Müller ist aufgrund der Schwere seiner Krankheit deprimiert. Er
vernachlässigt die eigene Körperpflege, da er diese angesichts seiner
schlechten Prognose für sinnlos hält. Er zieht sich von den
Mitbewohnern, Angehörigen und Freunden zurück. Er hat Angst, diese
durch seine Anwesenheit zu vergiften (bei einer Chemotherapie) oder zu
verstrahlen (bei einer Strahlentherapie).
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Wir nehmen uns viel Zeit im Umgang mit Herrn Müller.
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In depressiven Phasen ermuntern wir ihn, den
Kontakt zu seinen Angehörigen zu suchen. Ein großer Trost sind ihm auch
die Gespräche mit dem Pastor seiner Heimatgemeinde. Wir stellen ggf.
den Kontakt her.
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Herr Müller wird immer wieder zur Körperpflege
motiviert. Wir machen ihm klar, dass sein Verhalten nicht nur optische
Folgen hat. Körperliche Unsauberkeit fördert das Auftreten von
Infektionen, die seine Überlebenschancen ggf. deutlich senken können.
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Wir versichern Herrn Müller, dass er für seine
Umwelt keine Gefahr darstellt. Weder strahlt er, noch gibt er
Giftstoffe an seine Umgebung ab.
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Mehr Informationen in den Standards "Erkennung
von Depressionen" und "Pflege und Betreuung von Senioren mit
depressiven Störungen".
Fallbeispiel:
Aufgrund des Tumorwachstums ist das Thromboserisiko bei Herrn Müller
erhöht. Er ist als Folge der Krebserkrankung immobil. Die
Bettlägerigkeit steigert die Anfälligkeit für eine Thrombose
zusätzlich.
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Herr Müller erhält zweimal täglich Heparin als Injektion.
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Wir führen mit ihm Rückstrom fördernde Gymnastik durch. Er soll die Unterschenkelmuskulatur anspannen und entspannen.
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Wir stellen sicher, dass Herr Müller mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich nimmt.
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Immer morgens wird der Venenkompressionsverband gewechselt.
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Wir nutzen die sog. „Stufenlagerung". Die Beine von Herrn Müller müssen höher liegen als der Rumpf.
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Der Bewohner wird so schnell und so umfassend
wie möglich mobilisiert. Mit immobilen Krebspatienten führen wir aktive
und passive Bewegungsübungen durch.
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Der Bewohner erhält eine geeignete Kompressionstherapie, etwa Kompressionsstrümpfe (ATS).
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Wir stellen sicher, dass die ärztlich
verordneten Medikamente im Rahmen der Thromboseprophylaxe zuverlässig
appliziert werden. Insbesondere in den ersten vier Wochen nach einem
chirurgischen Eingriff muss gewährleistet sein, dass der Bewohner die
verschriebenen Wirkstoffe einnimmt. Im Rahmen der Thromboseprophylaxe
können niedrig dosiertes ASS sowie Heparin genutzt werden.
-
Mehr Informationen in den Standards
"Bewegungsübungen im Rahmen der Thromboseprophylaxe", "Einsatz von
medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfen (MTS)", "Stufenlagerung" und
"Kompressionsverband".
Fallbeispiel:
Frau Meier leidet als Folge der Strahlentherapie unter Juckreiz.
Überdies kommt es zu Hautveränderungen wie Hautrötungen, zu
Schwellungen und zu trockener Hautschuppung. Die Haut ist sehr anfällig
für mechanische Reize durch Kleidung.
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Frau Meier wird ermahnt, sich möglichst nicht
mit den Fingernägeln zu kratzen, da dieses Infektionen auslösen kann.
Wir schneiden ihre Fingernägel kurz.
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Wir inspizieren juckende Haut täglich auf Infektionszeichen.
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Ihre Haut wird ausreichend eingefettet. Frau Meier bevorzugt Linola-Plus-Creme.
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Die Haut von Frau Meier wird täglich auf
krankhafte Veränderungen untersucht. Wir konzentrieren uns dabei
besonders auf zwei Hautareale: Wichtig ist zunächst der Brustbereich,
an der die Strahlung eintritt. Ebenso bedeutsam ist die Austrittsstelle
am Rücken.
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Für die Reinigung nutzen wir nur klares Wasser sowie ph-neutrale, rückfettende Waschlotionen.
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Umfangreichere Verunreinigungen, etwa durch
Stuhlrückstände, werden mit einem weichen Tuch und panthenolhaltigen
Lösungen aufgenommen.
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Frau Meier sollte nur kurz und bei moderater Wassertemperatur duschen.
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Nach dem Waschen werden geschädigte Hautbereiche vorsichtig trocken getupft, aber nicht trocken gerieben.
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Frau Meier soll direkte Sonneneinstrahlung meiden. Ggf. kann sie Sonnenschutzcreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor auftragen.
-
Sie soll die Haut vor Wärme schützen. Dazu
zählen der Aufenthalt in warmen Räumen sowie sehr warme Bäder. Sie soll
körperliche Anstrengung vermeiden.
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Durch das mehrmals tägliche Auftragen von Kamillenpuder kann die Haut trocken gehalten werden.
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Wir beachten, dass bestrahlte Haut sehr empfindlich auf Druckbelastungen reagiert und schnell ein Druckgeschwür ausbilden kann.
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Bestrahlte Haut muss vor mechanischen
Einwirkungen geschützt werden. Dazu zählt die Reibung durch
BH-Verschlüsse, Reißverschlüsse oder enge Bündchen. Frau Meier soll
Unterwäsche und weite Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Seide
tragen.
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Frau Meier sollte keine enge Kleidung aus Synthetikfasern tragen, wenn diese mit dem bestrahlten Bereich in Kontakt kommt.
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Enge Bündchen und ein BH sind ebenfalls problematisch.
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Falls gewünscht sollte Frau Meier Bekleidung wählen, die die Markierungen für die Strahlentherapie überdeckt.
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Der Bewohner kann zudem dünne Baumwollhandschuhe tragen, um das unwillkürliche Kratzen zu lindern.
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Juckreiz wird konsequent behandelt. Etwa durch Kältereize oder durch Juckreiz stillende Badezusätze wie Hafermehl oder Kleie.
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Wir prüfen, ob sich der Bewohner durch Freizeitangebote vom Juckreiz ablenken lässt.
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Die Markierungen auf der Haut für die
Strahlentherapie markieren gleichzeitig auch die Hautbereiche, die
besonders vorsichtig behandelt werden müssen. Die Markierungen dürfen
in keinem Fall entfernt werden. Ggf. wurde das Bestrahlungsfeld vom
Arzt mit einem wasserdichten und luftdurchlässigen Folienverband
geschützt.
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Das Bestrahlungsfeld wird konsequent vor Kälte,
Sonneneinstrahlung, Hitze usw. geschützt. Es dürfen hier also weder
Wärmflaschen noch Heißluftföhns oder Coldpacks genutzt werden.
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Mehr Informationen im Standard "Pflege von Senioren mit Juckreiz (‚Pruritus')".
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Die Verwendung von parfümierten Pflegeprodukten sollte vermieden werden. Dazu zählen insbesondere Deos und Seifen.
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Falls bereits eine Hautläsion vorliegt, darf
kein Puder mehr verwendet werden, da dieses verklumpt und einen
Nährboden für Keime bildet. Wir achten auf Anzeichen für eine
Kamillenallergie.
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Deutliche Hautreizungen können mit
panthenolhaltigen Salben behandelt werden. Die beeinträchtigte
Hautregion wird ggf. mit einer saugfähigen, nicht klebenden Kompresse
versorgt.
Fallbeispiel:
Frau Meier leidet als Folge der Strahlentherapie unter Haarausfall. Perücken trägt sie nur ungern.
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Wir nutzen weiche Haarbürsten und schonendes Haarwaschmittel.
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Nasses Haar sollte trocken getupft, aber nicht trocken geföhnt werden.
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Wir kaschieren durch Make-up die ausgedünnten
Augenbrauen und Wimpern. Lichter werdende Augenbrauen erscheinen durch
einen Kajalstift optisch dichter. Farbiger Lidschatten gleicht die
fehlenden Wimpern zumindest teilweise aus.
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Wir nutzen Panthenol-Shampoo, um die Kopfhaut vor dem Austrocknen zu schützen.
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Bei Spaziergängen trägt Frau Müller ein Baumwolltuch, das zu einem modischen Turban gefaltet wurde.
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Bei Männern sollte erwogen werden, die Haare bereits vor Beginn der Chemotherapie komplett abzurasieren.
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Wenn der Bewohner auch die Augenwimpern verliert, kann er als Schutz eine Sonnenbrille tragen.
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Bewohnerinnen sollten auf Dauerwellen sowie auf Haarfärbungen verzichten.
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Der Bewohner sollte im Freien nach Möglichkeit
eine Kopfbedeckung tragen. Diese schützt im Sommer vor
Sonneneinstrahlung und im Winter/Herbst vor Auskühlung.
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Der Bewohner sollte im Freien nach Möglichkeit
eine Kopfbedeckung tragen. Diese schützt im Sommer vor
Sonneneinstrahlung und im Winter/Herbst vor Auskühlung.
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Ggf. sollte frühzeitig eine Perücke angepasst werden. (Die Kosten trägt zumeist die Krankenkasse.)
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Wir stehen dem Bewohner jederzeit für ein
persönliches Gespräch zur Verfügung, wenn dieser aufgrund des
Haarausfalls deprimiert sein sollte. Wir verdeutlichen insbesondere,
dass die Haare nach Beendigung der Behandlung wieder nachwachsen werden.
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Bei einer Bestrahlung des Kopfes werden die
Haarwurzelzellen ggf. irreparabel geschädigt. Der Bewohner bleibt also
auch nach dem Ende der Behandlung stellenweise unbehaart.
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Wenn Bewohnerinnen gerne häkeln oder stricken, können diese ggf. dazu
animiert werden, sich selbst eine Mütze herzustellen. Sinnvoll sind
eine dicke Mütze für draußen und eine dünne Mütze für drinnen.
Fallbeispiel:
Herr Müller leidet unter Schleimhautveränderungen im Mund als Folge der
Bestrahlung. Er ist anfällig für Infektionen im Mundraum. Aufgrund der
Schleimhautveränderungen ist die Nahrungsaufnahme für Herrn Müller
schmerzhaft. Er konsumiert weniger Nahrung.
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Nach jeder Mahlzeit und vor der Bettruhe führen wir eine Mund- und Zahnpflege durch. Wir nutzen dafür eine weiche Zahnbürste.
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Soweit möglich sollte Herr Müller den Konsum von Nikotin, Alkohol und Kaffee einschränken oder einstellen.
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Die Mundhöhle wird einmal täglich mit einer
Taschenlampe inspiziert. Wir kontrollieren die Lippen, die
Mundschleimhaut, die Zähne, die Zunge, das Zahnfleisch und den
Rachenbereich.
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Beläge im Bereich der Mundhöhle können mit panthenolhaltiger Lösung und mit einem Tupfer vorsichtig entfernt werden.
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Wir prüfen auch, ob sich die Stimme von Herrn Müller und sein Schluckvermögen verändert haben.
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Den Speichelfluss regen wir an, indem Herr
Müller zuckerfreie Kaugummis kaut. Er soll saure Bonbons und Tees sowie
gehackte Kräuter zu sich nehmen.
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Herr Müller sollte zwei Liter Flüssigkeit am
Tag trinken, dabei aber auf säurehaltige Getränke wie Orangen- oder
Zitronensaft verzichten. Herr Müller hat weniger Schmerzen, wenn er zum
Trinken einen Strohhalm nutzen kann.
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Wir bieten Herrn Müller weiche Speisen an. Er mag Milchsuppen und Milchreis.
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Das Gewicht von Herrn Müller wird einmal wöchentlich immer am Montag gemessen.
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Wenn Herr Müller über Schmerzen klagt, lindern
wir diese mit anästhesierenden Lutschtabletten. Auch Salbei- und
Ringelblumentees sowie Lutscher aus gefrorenem Tee reduzieren bei ihm
die Schmerzbelastung.
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Eine Spüllösung mit Lokalanästhetika ist ggf.
sinnvoll, sobald Rötungen oder Beläge auftreten und der Bewohner über
Schmerzen klagt. Die Applikation sollte insbesondere vor den Mahlzeiten
erfolgen. Voraussetzung für die Anwendung ist, dass dabei keine
Aspirationsgefahr besteht.
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Pilzinfektionen werden gemäß der ärztlichen Verordnung mit einem Antimykotikum therapiert.
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Der Bewohner sollte keine scharf gewürzten,
gesalzenen und geräucherten Lebensmittel zu sich nehmen. Stattdessen
geben wir ihm gekühlte Speisen wie etwa gefrorene Ananasstücke oder
Eiswürfel zum Lutschen.
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Bei starken Schmerzen bitten wir den Hausarzt um eine Schmerzbehandlung.
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Wenn eine lebensbedrohliche Unterernährung vorliegt, muss eine Ernährung mittels PEG erwogen werden.
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Der Konsum von sehr festen oder trockenen
Speisen (z. B. Knäckebrot) sollte vermieden werden. Auch bröselige
Nahrungsmittel sind problematisch.
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Der Bewohner sollte keine sehr heißen,
gesalzenen oder gewürzten Speisen konsumieren. Auch geräucherte oder
sehr saure Speisen können zu Schmerzen führen und sollten vermieden
werden.
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Heiße und kohlensäurehaltige Getränke können
die Schleimhaut reizen. Wir bieten dem Bewohner stattdessen
dickflüssige Getränke an, da diese den Schluckvorgang erleichtern.
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Wir prüfen, ob die Nutzung eines Strohhalms für den Bewohner angenehmer ist.
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Der Konsum von alkoholischen Getränken sollte unterbleiben.
Fallbeispiel:
Frau Meier leidet als Folge einer Chemotherapie unter Durchfall.
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Wir passen die Ernährung an. Die Speisen sollten wenig Fett, Milchzucker und Ballaststoffe enthalten.
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Die tägliche Nahrungsaufnahme wird auf mehrere kleinere Mahlzeiten verteilt.
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Frau Meier soll Fencheltee, Kümmeltee, Brombeertee oder schwarzen Tee trinken.
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Frau Meier erhält kaliumreiche Speisen wie Bananen oder Aprikosen.
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Zur Wundprophylaxe im Analbereich setzen wir fetthaltige Salben ein. Frau Meier soll weiches Toilettenpapier nutzen.
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Die Pflege der Analhaut erfolgt mit ph-neutraler Seife.
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Die Pflegekraft achtet besonders strikt darauf,
keinen Hautkontakt zu den Ausscheidungen zu haben, da diese Zytostatika
enthalten können.
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Bei der Anwendung von Suppositorien ist besondere Vorsicht erforderlich. Wir führen keine rektalen Temperaturmessungen durch.
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Der Bewohner sollte den Konsum von eisgekühlten Speisen, Kaffee und kohlensäurehaltigen Getränken einstellen.
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Gemeinsam mit dem Arzt prüfen wir, ob der Durchfall medikamentös therapiert werden kann.
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Mehr Informationen im Standard "Pflege von Senioren mit Diarrhö (Durchfall)".
Fallbeispiel:
Herr Müller leidet häufig unter Völlegefühl und Blähungen.
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Wir bieten Herrn Müller Tees mit Pfefferminze, Kamille, Fenchel oder Kümmel an.
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Er soll keine einschnürende Kleidung tragen.
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In der Nacht wird Herr Müller mit leicht erhöhtem Oberkörper gelagert.
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Wir fordern Herrn Müller dazu auf, langsam zu essen und die Speisen gut zu kauen.
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Herr Müller soll jeden Tag nach dem Essen einen Spaziergang unternehmen.
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Wir prüfen, ob die Nutzung von Küchenkräutern
und Gewürzen die Symptomatik lindert. Dazu zählen Liebstöckel,
Koriander, Thymian, Anis, Zimt und Wacholderbeeren. Geeignet sind auch
Basilikum, Bohnenkraut und Dill.
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Wir bieten dem Bewohner statt der drei
Hauptmahlzeiten mehrere kleine Mahlzeiten an. Wir verzichten dabei auf
blähende Speisen wie Kohl oder Zwiebeln.
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Der Bewohner erhält eine Ernährungsberatung.
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Mehr Informationen im Standard "Pflege von Senioren mit Blähungen".
Fallbeispiel:
Frau Meier leidet als Folge einer Chemotherapie unter Verstopfung.
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Wir bieten Frau Meier vor allem ballaststoffreiche Speisen und insbesondere Vollkornprodukte an.
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Wir stellen sicher, dass Frau Meier ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, also mindestens zwei Liter.
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Wir führen mit Frau Meier im Bett aktive
Bewegungsübungen durch. Wir stellen ihr den einklappbaren Arm- und
Beintrainer ("Bettfahrrad") ins Bett. Sie nutzt diesen nach jeder
Hauptmahlzeit für 10 Minuten.
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Wir prüfen, ob der Bewohner Pflaumensaft, Feigensaft, Traubensaft oder Most erhalten sollte, um seine Verdauung anzuregen.
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Mehr Informationen im Standard "Obstipationsprophylaxe".
Fallbeispiel:
Herr Müller hat als Folge der Krebserkrankung einen erhöhten
Kalorienbedarf. Er isst zwar gerne, aber nicht ausreichend, um sein
Körpergewicht zu halten. Zudem führt er eine besondere Krebsdiät durch,
von der er sich eine heilende Wirkung verspricht. Diese Diät ist aber
sehr einseitig und auf Dauer gefährlich für ihn.
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Wir bieten Herrn Müller zusätzlich zu den
Hauptmahlzeiten weitere Speisen an. Dazu zählen auch kühle
Milchmixgetränke sowie kalorienreiche Süßspeisen wie etwa Sahnequark.
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Die tägliche Trinkmenge sollte hauptsächlich
zwischen den Hauptmahlzeiten konsumiert werden. Zu den Hauptmahlzeiten
erhält Herr Müller nur ein kleines Getränk.
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Wir sorgen für Ablenkung während des Essens. Insbesondere sollte Herr Müller in Gesellschaft im Speisesaal essen.
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Wir erklären dem Bewohner immer wieder, dass sog. "Krebsdiäten" unwirksam und ggf. auch schädlich sind.
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Wir prüfen, ob Getränke wie Sherry, Tees aus
Wermut, Schafgabe oder Salbei den Appetit des Bewohners steigern, wenn
er sie zehn Minuten vor der Mahlzeit trinkt.
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Wir bieten dem Bewohner eine Ernährungsberatung an.
Fallbeispiel:
Die Geschlechtsorgane von Herrn Müller sind vom Krebs befallen und in
ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt. Er lehnt seinen eigenen Körper
ab, weil dieser durch die zurückliegenden Operationen entstellt wurde.
Die Schmerzmittel, die Herr Müller einnehmen muss, dämpfen die Libido.
Seine Ehefrau ist unsicher und befangen im Umgang mit ihrem Ehemann.
Sie hat die unrealistische Angst, sich mit Krebs zu infizieren.
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Wir suchen den Dialog mit Herrn Müller und seiner Frau.
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Wir informieren Herrn Müller über die Folgen
der Krankheit auf sein Geschlechtsleben. Fragen werden offen
beantwortet. Ggf. bitten wir den Hausarzt zu dem Gespräch hinzu.
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Wenn Herr Müller mit seiner Frau Geschlechtsverkehr haben möchte, erhält er eine Stunde zuvor eine Viagra-Tablette.
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Die Beratung ist vor allem Aufgabe der
Bezugspflegekraft. Wenn die Bezugspflegekraft ein anderes Geschlecht
hat als der Bewohner, sollte die Beratung durch einen
gleichgeschlechtlichen Mitarbeiter erfolgen. Wir akzeptieren es, wenn
der Bewohner solche Themen nicht mit einer Pflegekraft besprechen will.
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Mitunter können einzelne körperliche
Fehlfunktionen, wie etwa eine Erektionsschwäche, durch geeignete
Medikamente kompensiert werden.
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Wir vermitteln den Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe.
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