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Version 1.08b

Standard "Blasenkarzinom: Prophylaxe und Pflege von erkrankten Senioren"

 
Das Blasenkarzinom ist ein klassischer "Alterskrebs". Wird der Tumor rechtzeitig behandelt, sind die Überlebensaussichten ganz akzeptabel. Oft jedoch bleibt die Geschwulst mangels Beschwerden über Jahre unentdeckt.
 
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Für alle Computereinsteiger haben wir eine umfangreich bebilderte Seite erstellt, auf der jeder Schritt noch ausführlicher erklärt wird. Es ist ganz einfach! Klicken Sie hier.

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
 

Standard "Blasenkarzinom: Prophylaxe und Pflege von erkrankten Senioren"
Definition:
  • Ein Blasenkarzinom ("Blasenkrebs") ist ein bösartiger Tumor, der von der Blasenschleimhaut ausgeht.
  • Zumeist tritt der Tumor zwischen dem 50. und dem 70. Lebensjahr auf. Das größte Erkrankungsrisiko wird mit 65 Jahren erreicht. Männer sind dreimal häufiger betroffen als Frauen.
  • Beim Blasenkarzinom handelt es sich (nach dem Prostatakarzinom) um die zweithäufigste urologische Karzinomerkrankung. Pro Jahr sind in Deutschland mehr als 15.000 Personen betroffen, rund 6.000 Menschen sterben an den Folgen.
Grundsätze:
  • Je früher ein Tumor entdeckt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Und selbst wenn keine Heilung mehr möglich ist, verlängert eine frühzeitige Entdeckung die restliche Lebensspanne und verbessert die Lebensqualität.
  • Wir beachten den Wunsch eines Bewohners, die Erkrankung gegenüber Angehörigen und Mitbewohnern vertraulich zu behandeln.
  • Wir nehmen alle Schmerzäußerungen des Bewohners ernst.
  • Nur wenn der Bewohner umfassend über seine Erkrankung informiert ist, kann er als Partner des Arztes aktiv an seiner Behandlung mitwirken.
Ziele:
  • Durch eine gesunde Lebensweise wird die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Blasenkarzinoms gesenkt.
  • Alle Mitarbeiter und auch der Bewohner sind sensibilisiert für die Symptome eines sich entwickelnden Blasenkarzinoms. Die Erkrankung wird so früh wie möglich therapiert.
  • Nach einer anstrengenden Behandlung wird die Konstitution des Bewohners so schnell wie möglich wieder hergestellt. Eine Immobilität samt der sich daraus ergebenden Komplikationen wird vermieden.
  • Pflegeprobleme, die sich aus dem Blasenkrebs oder aus den ggf. aggressiven Therapien ergeben, werden soweit wie möglich kompensiert.
  • Durch eine strikte Nachsorge wird die Gefahr eines Rezidivs reduziert.
  • Das Selbstwertgefühl des Bewohners bleibt gewahrt.
Vorbereitung: Informationsbeschaffung
Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken. Je mehr davon beim Bewohner zutreffen, umso mehr muss mit dem Auftreten der Erkrankung gerechnet werden. Diese Informationen erhalten wir von Angehörigen und dem Bewohner etwa im Rahmen der Biografiearbeit.

  • Der Bewohner kam während seiner Berufstätigkeit regelmäßig mit gesundheitsgefährdenden Stoffen in Kontakt. Vor allem aromatische Amine gelten als Auslöser. Diese werden als Ausgangs- und Zwischenprodukte bei der Herstellung von Farbstoffen und Pflanzenschutzmitteln genutzt.
  • Der Bewohner war starker Zigarettenraucher.
  • Der Bewohner trank viel Kaffee. (Süßstoff sowie Koffein werden als Auslöser diskutiert.)
  • Enge Verwandte des Bewohners sind an Blasenkrebs erkrankt.
  • Es lag oder liegt eine Medikamentenabhängigkeit vor; insbesondere von (heute verbotenen) phenacetinhaltigen Schmerzmitteln.
  • Der Bewohner leidet unter chronischer Harnblasenentzündung.
Symptome
  • Ein Blasenkarzinom ist über weite Phasen symptomlos. Erst in späten Erkrankungsstadien stellen sich erste Beschwerden ein.
  • Es kommt zu einer schmerzlosen Makrohämaturie, also zu Blutbeimengungen im Urin. Als rötlich-braune Verfärbung des Urins ist diese ggf. auch mit dem bloßen Auge erkennbar. In vier von fünf Fällen handelt es sich dabei um das erste Symptom, das auftritt und den Bewohner dazu bringt, einen Arzt aufzusuchen.
  • Der Bewohner klagt über Beschwerden, die typisch für eine Zystitis sind.
  • Die Blasenentleerung ist erschwert. Das Wasserlassen ist schmerzhaft. Der Harnstrahl ist dünn.
  • In späten Krankheitsphasen kann der Tumor die Harnleitermündung verschließen. Es kommt somit zu einer Nierenstauung. Diese führt zu starkem Flankenschmerz.
  • Durch die Kompression der Beckengefäße kann es zum Lymphstau kommen.
  • Der Bewohner verliert an Körpergewicht.
allgemeine Maßnahmen
  • Der Bewohner soll den Kontakt zu potenziell auslösenden Stoffen vermeiden.
  • Wenn es zu einer Zystitis kommt, wird diese konsequent austherapiert.
Durchführung: Pflege von erkrankten Senioren
  • Wenn der Tumor bereits in die Blasenmuskulatur eingewachsen ist, werden zumeist die Harnblase und die umgebenden Lymphknoten entfernt. Aus einem 60 bis 70 Zentimeter langen Dünndarmabschnitt wird dann eine Ersatzblase geformt. Da sowohl die Harnleiter als auch die Harnröhre dort wieder eingepflanzt werden, kann der Betroffene normal Urin lassen. Mit einer Inkontinenz ist dann nicht zu rechnen.
  • Alternativ wird ein Stoma gebildet. Dieses Stoma muss pflegerisch versorgt werden.
  • Nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus leiden viele Betroffene noch unter den Folgen einer etwaigen Chemo- und Strahlentherapie. Oft führt der verschlechterte Allgemeinzustand zu einer Immobilität. Wir treffen dann Maßnahmen zur Mobilisierung des Bewohners. Zudem werden die Prophylaxemaßnahmen intensiviert, um Kontrakturen, eine Pneumonie sowie die Ausbildung eines Dekubitus zu vermeiden.
Nachbereitung: weitere Maßnahmen
  • Die Pflegeplanung wird regelmäßig aktualisiert. So werden beispielsweise Pflegeprobleme berücksichtigt, die sich aus der künstlichen Harnausleitung ergeben.
  • Aufgrund der hohen Rezidivrate ist es notwendig, den Bewohner für die regelmäßigen Nachuntersuchungen zu motivieren. I.d.R. erfolgt im Abstand von je drei Monaten eine Zystoskopie.
  • Alle Leistungen werden dokumentiert.
  • Relevante Beobachtungen werden dem Hausarzt und der Pflegedienstleitung weitergemeldet.
  • Die Ergebnisse und Erfahrungen werden regelmäßig in Fallbesprechungen und in der Dienstübergabe diskutiert.
Prognose
  • Die Prognose ist abhängig von der Art des Tumors sowie vom Zeitpunkt des Therapiebeginns.
  • Bei oberflächlichen und nicht aggressiven Blasentumoren liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei über 90 Prozent. Die Rezidivhäufigkeit liegt zwischen 40 bis 60 Prozent.
  • Ist der Blasentumor aggressiv, sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate auf rund 60 bis 75 Prozent. Die Rezidivrate steigt auf über 70 Prozent.
  • Noch schlechter sind die Perspektiven, wenn der Tumor lange unbehandelt bleibt oder sogar Metastasen bilden konnte. Dann sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate auf unter 20 Prozent.
Dokumente:
  • Pflegebericht
  • ärztliches Verordnungsblatt
  • Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
  • alle Pflegekräfte
 
 
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Blasenkrebs; Blasenkarzinom; Krebs; Urostoma
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