|
|
Version 1.05 |
|
Standard
"Dekubitusprophylaxe: Druckentlastung im Sitzen" |
|
Im Sitzen lasten dreiviertel des Gewichts
auf nicht einmal einem Zehntel der Hautoberfläche. Schon eine
halbe Stunde in einer ungünstigen Körperhaltung reicht daher, um
eine ansonsten lückenlose Dekubitusprophylaxe zu unterlaufen.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Mitarbeiter für diese Risiken
sensibilisieren. |
|
So übernehmen Sie eine Textvorlage in Ihre
Textverarbeitung
- Bewegen Sie den Mauszeiger an die
Oberseite der Textvorlage, die Sie übernehmen wollen. Er
sollte in der freien, weißen Fläche leicht oberhalb der
Tabelle platziert werden.
- Drücken Sie die linke
Maustaste und halten Sie diese gedrückt!
- Fahren Sie mit dem Mauszeiger nach
unten. Der Text färbt sich nun blau ein.
- Fahren Sie mit dem Mauszeiger in den
weißen, freien Bereich etwas unterhalb des Tabellenendes.
- Lassen Sie die linke Maustaste los.
- Fahren Sie mit dem Mauszeiger
irgendwo auf den blau markierten Textbereich.
- Drücken Sie die rechte
Maustaste.
- Es öffnet sich ein Menü. Wählen Sie
mit der linken Maustaste den Punkt "Kopieren". Das Fenster
schließt sich nun.
- Starten Sie Ihre Textverarbeitung.
- Die Textverarbeitung öffnet sich mit
einem leeren, weißen Dokument. Klicken Sie mit der rechten
Maustaste irgendwo in das leere Dokument. Es öffnet sich ein
Menü. Wählen Sie mit der linken Maustaste den Punkt
"Einfügen".
- Die Textvorlage befindet sich nun in
Ihrer Textverarbeitung und kann hier weiter bearbeitet
werden.
Für
alle Computereinsteiger haben wir eine umfangreich bebilderte
Seite erstellt, auf der jeder Schritt noch ausführlicher erklärt
wird. Es ist ganz einfach!
Klicken Sie hier.
Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und
an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
|
|
Standard "Dekubitusprophylaxe:
Druckentlastung im Sitzen" |
Definition: |
- Die
Druckbelastung im Sitzen ist deutlich höher als in einer liegenden
Position. 75 Prozent der Körpermasse lagern auf dem Gesäß, das nur 8
Prozent der Körperoberfläche ausmacht. Es treten dabei vor allem an
den Sitzbeinhöckern sehr hohe Druckkräfte von mehr als 200mmHg auf.
- Ein
gesunder Mensch kann diese Belastungen kompensieren, indem er sich
unbewusst umlagert. Er verlagert also das Gewicht z.B. von der
rechten Gesäßhälfte auf die linke, rutscht nach vorne oder lehnt
sich zurück. Bei vielen Pflegebedürftigen fehlt diese
Schutzfunktion. Sie verharren in einer Sitzposition, bis der Druck
das Gewebe nachhaltig schädigt.
|
Grundsätze: |
- Die
individuellen Wünsche des Bewohners sind uns wichtig und werden
beachtet.
- Das
Lagern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel berufliche
Erfahrung erfordert. Daher werden Praktikanten, Zivildienstleistende
oder Pflegeschüler ggf. nur assistierend eingesetzt.
- Uns ist
bewusst, dass im Sitzen das Dekubitusrisiko messbar steigt. Dieses
ist jedoch kein hinreichender Grund, um auf die vielen Vorteile
dieser Lagerung zu verzichten. Allenfalls wird die Sitzposition
zeitlich weiter eingeschränkt.
|
Ziele: |
- Der
Bewohner empfindet das Sitzen als angenehm.
- Die
Entwicklung eines Dekubitus wird durch eine schonende Sitzhaltung
und durch rechtzeitige Umlagerungen vermieden.
- Der
Bewohner nutzt den erweiterten Bewegungsspielraum, um mehr
Tätigkeiten eigenständig durchzuführen und die Abhängigkeit von den
Pflegekräften zu reduzieren.
|
Vorbereitung: |
Indikation / Kontraindikation |
- Das
Dekubitusrisiko des Bewohners wird regelmäßig erfasst und mittels
Braden-Skala abgeschätzt. Beim Sitzen haben die Mikrobewegungen eine
besondere Bedeutung. Wenn der Bewohner keine autonomen
Mikrobewegungen ausführt, besteht hier eine hohe Gefährdung, die
durch entsprechende Lagerungsmaßnahmen kompensiert werden muss.
- Bewohner
mit einem bestehenden Druckgeschwür im Bereich des Kreuzbeins oder
der Sitzbeinhöcker werden niemals ins Sitzen mobilisiert.
|
Selbsttest |
- Pflegekräfte können in einem Selbsttest für die Problematik
sensibilisiert werden. Die Pflegekraft soll sich auf einen Stuhl
setzen und dabei die flachen Hände unter das Gesäß legen. Nun wird
die Pflegekraft aufgefordert, bewegungslos sitzen zu bleiben.
Bereits nach wenigen Minuten jedoch wird sie beginnen, das Gesäß
durch unwillkürliche Bewegungen vom Gewicht zu entlasten. Dabei gilt
es zu bedenken, dass bei gesunden Pflegekräften die
Hautwiderstandskraft deutlich besser ist und es überdies keine
weiteren Risikofaktoren gibt.
|
Material |
- Der
Bewohner sollte einen Stuhl mit Armlehnen nutzen. Die Rückenlehne
sollte etwas nach hinten geneigt sein.
- Die
Sitzfläche kann mit einem Gesäßkissen gepolstert werden.
|
Durchführung: |
- Beim
Sitzen sollten die Füße Bodenkontakt haben, also mit der gesamten
Fußsohle aufliegen. In einem Sessel erhält der Bewohner dafür ggf.
einen Schemel. (Hinweis: erhöhte Sturzgefahr!) Im Rollstuhl werden
die Fußrasten hochgeklappt.
- Zwischen
der Kniekehle und der Vorderkante der Sitzfläche sollte ein
mindestens zwei Finger breiter Abstand bleiben, um die Beweglichkeit
der Beine zu fördern.
-
Druckschäden lassen sich auch durch sog. "Mikrolagerungen"
vermeiden. Im Wechsel wird je ein Oberschenkel mit einem gefalteten
Handtuch, einem Keilkissen oder einem herkömmlichen Kissen
unterlagert. Nach einer halben Stunde wird das Lagerungsmaterial entfernt
und unter den anderen Schenkel geschoben.
|
Nachbereitung: |
- Die
Maßnahme wird im Lagerungs- und Bewegungsplan dokumentiert.
- Alle
relevanten Veränderungen der Gesundheit oder des Verhaltens des
Bewohners werden dokumentiert.
- Der
Rücken und das Gesäß werden regelmäßig auf Hautveränderungen
überprüft. Wir nutzen insbesondere den Fingertest, um eine
Hautirritation von einem Dekubitus ersten Grades zu unterscheiden.
|
Dokumente: |
-
Berichtsblatt
-
Lagerungs- und Bewegungsplan
-
Pflegeplanung
|
Verantwortlichkeit /
Qualifikation: |
|
|
|
|
|
|
|
Weitere Informationen
zu diesem Thema |
|
|
Schlüsselwörter für diese Seite |
Mikrolagerung;
Mikrobewegung; Dekubitusprophylaxe; Rollstuhl |
|
Genereller
Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und
Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch
kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel
diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
|