das Altenpflegemagazin im Internet
www.altenpflegemagazin.de
Start Log-in Service Registrierung AGB+Datenschutz Suche / Stichwortindex Quiz Mobil Impressum

 

Version 2.18

Standard "Verbandswechsel PEG / PEJ"

 
Die Entwicklung der PEG / PEJ-Sonde in den 80er-Jahren machte es möglich, selbst Bewohner mit schweren Hirnschäden optimal zu ernähren. Zur ethischen Diskussion dieser Maßnahmen gesellten sich indes auch pflegerische Probleme. Denn nur wenn Sonde und Stoma sorgfältig versorgt werden, kann die PEG / PEJ über Jahre zuverlässig arbeiten.
 

So übernehmen Sie den Inhalt in Ihre Textverarbeitung:

  • Markieren Sie mit gedrückt gehaltener Maustaste den Bereich, den Sie übernehmen wollen
  • Klicken Sie auf das Menü "Bearbeiten", dann auf "Kopieren"
  • Öffnen Sie Ihre Textverarbeitung. Legen Sie dort ein leeres Dokument an.
  • Klicken Sie in der Textverarbeitung auf das Menü "Bearbeiten", dann auf "Einfügen"
  • Wählen Sie als Papierformat ggf. Querformat
  • Löschen Sie die nicht benötigten Seitenbausteine vorsichtig aus dem Dokument heraus.
  • Passen Sie den Text an Ihre Bedürfnisse vor Ort an.
  • fertig

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
 

 Standard "Verbandswechsel PEG / PEJ"

Definition Eine PEG / PEJ-Sonde besteht aus durchsichtigem flexiblem Kunststoff. Sie ermöglicht eine schnelle und komplikationsarme Ernährung von Bewohnern, denen eine orale Nahrungszufuhr auf absehbare Zeit nicht ausreichend oder gar nicht mehr möglich ist. Dies betrifft etwa Bewohner mit Apoplex, MS, Demenz oder dem apallischen Syndrom.
Grundsätze
  • Wir arbeiten eng mit dem behandelnden Arzt zusammen. Alle Maßnahmen werden sorgfältig mit dem Arzt besprochen.
  • In den ersten Tagen nach Neuanlage einer PEG / PEJ sind Schmerzen nichts Ungewöhnliches.
  • Der Bewohner muss dem Verbandswechsel zustimmen.
  • Der Verbandswechsel wird nur von dafür ausgebildeten Pflegekräften durchgeführt.
  • Soweit nicht anders verordnet erfolgt der Verbandswechsel nach Neuanlage zunächst eine Woche täglich.
  • Nach weitgehender Abheilung der Wunde reicht es, den Verband alle zwei bis drei Tage zu wechseln.
  • Wenn die Wunde vollständig abgeheilt und reizlos ist, kann nach Rücksprache mit dem Arzt vollständig auf einen Verband verzichtet werden.
  • Der Verbandswechsel erfolgt im Rahmen der morgendlichen Grundpflege, etwa dann, wenn der Bewohner geduscht oder gebadet werden soll.
  • Es ist darauf zu achten, dass ggf. Bewohner auf Jod und einige Verbandsmaterialien allergisch reagieren könnten.
Ziele
  • Bei einer neu angelegten PEG / PEJ soll die Wunde komplikationsfrei verheilen.
  • Es soll sich ein ausgranulierter Wundkanal bilden.
  • Entzündungen sollen vermieden werden.
  • Die Halteplatte soll mobilisiert werden, darf also nicht etwa in die Magenschleimhaut einwachsen.
  • Durch eine sorgfältige Pflege soll die PEG / PEJ möglichst lange funktionsfähig bleiben.
Vorbereitung Qualifikation
  • Der Verbandswechsel wird regelmäßig per Pflegevisite kontrolliert.
  • Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig zu diesem Thema fortgebildet.
Material
  • 2 sterile Schlitzkompressen (5 mal 5 cm)
  • 1 Paar sterile Handschuhe
  • 1 Paar Schutzhandschuhe
  • eine Einmalplastikschürze
  • 4 sterile Kompressen (5 mal 5 cm)
  • 1 sterile Einmalpinzette
  • 4 sterile Tupfer
  • Stretchpflaster
  • Schere
  • Reinigungslösung (Ringerlösung) für die Beseitigung von starken Verkrustungen
  • Abwurfbehälter
  • Haut- und Wunddesinfektionsspray
  • Händedesinfektionsmittel
  • ggf. Waschbenzin zur Reinigung des Schlauches
Hygiene
  • Wenn die Pflegekraft erkältet ist, nutzt diese zusätzlich einen Mundschutz.
Zusätzlich werden folgende Maßnahmen getroffen
  • Das Zimmer wird ggf. gelüftet und danach auf eine angenehme Raumtemperatur beheizt.
  • Ein von beiden Seiten freier Zugang zum Bett wird ermöglicht.
  • Ggf. vorhandene Lagerungshilfsmittel werden entfernt.
  • Wir informieren den Bewohner über den Zweck des Verbandswechsels.
  • Es werden Maßnahmen zur Wahrung der Intimsphäre getroffen (die Zimmertür wird geschlossen, etwaige Mitbewohner werden kurz vor die Tür gebeten usw.)
  • Der Bewohner wird in eine flache Rückenlage gebracht.
Durchführung
  • Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch und zieht Schutzhandschuhe (bei den folgenden Grafiken zwecks besserer Visualisierung nicht dargestellt) an.

  • Der alte Verband wird vorsichtig abgelöst und danach entsorgt. Die Pflegekraft stellt sicher, dass sie keinen zu großen Zug auf die Sonde ausübt.
  • Die Halteplatte wird gelöst und senkrecht aufgestellt.
  • Die Wunde wird untersucht. Zu achten ist auf:
    • Blutungen (nur direkt nach der Neuanlage normal)
    • Rötungen
    • Schwellungen
    • Verhärtungen
    • Sekretion
  • Ggf. werden die Handschuhe  entsorgt. Die Pflegekraft führt eine zweite hygienische Händedesinfektion durch und zieht sterile Handschuhe an.

  • Die Halteplatte, die Einstichstelle und die Sonde werden mit Desinfektionsspray behandelt. Es ist unverzichtbar, dass die Haut und PEG / PEJ -Bestandteile abtrocknen können. Es könnte sonst eine feuchte Kammer entstehen, die eine Wundinfektion begünstigen würden. Außerdem sollte vermieden werden, dass Desinfektionsmittel in die Wunde sickert.

  • Die Haut rund um die Einstichstelle wird mit einer Mullkompresse gereinigt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Reinigung von innen nach außen erfolgt.
  • Die Haut wird ggf. mittels Ringerlösung von verbleibenden Krusten befreit. Die Krusten werden von der Pflegekraft vorsichtig gelöst und entfernt.
  • Die äußere Halteplatte und die Sonde werden per Mullkompresse gesäubert.

  • Um die Sonde zu mobilisieren, wird diese um 180° gedreht (bei gastraler PEG-Sonde, nicht bei Verlängerung oder bei PEJ!) und ein bis zwei Zentimeter in das Magenlumen eingeschoben. Damit wird ein Einwachsen der Halteplatte verhindert. Zudem entsteht ein ausgranulierter Stomakanal.
  • Die Bestandteile der Sonde werden auf Beschädigungen untersucht.

  • Zwischen Halteplatte und Bauchdecke werden zwei Schlitzkompressen um die Sonde gelegt (ggf. mittels der sterilen Pinzette).
  • Die Sonde wird vorsichtig zurückgezogen, bis die Pflegekraft den Widerstand der inneren Halteplatte spürt.
  • Die äußere Halteplatte wird mit einem Spielraum von nicht mehr als 10mm fixiert. Wichtig: Wenn der Druck zu groß ist, drohen Druckstellen und sogar Nekrosen. Bei zu geringem Druck kann der Stomakanal nicht ausgranulieren und es drohen Wundinfektionen.

  • Mit einer weiteren sterilen Kompresse werden die Sonde sowie die Halteplatte geschützt.
  • Die Sonde wird mittels Stretchpflaster fixiert. Dabei ist ein Abknicken zu vermeiden.
Nachbereitung
  • Entstandener Abfall wird entsorgt.
  • Verwendete Hilfsmittel werden gereinigt und desinfiziert oder entsorgt.
  • Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch.
  • Bei ungewöhnlichen Befunden ist umgehend der Arzt zu benachrichtigen.
  • Der Verbandswechsel wird im Leistungsnachweis vermerkt.
  • Etwaige Reaktionen des Bewohners auf den Verbandswechsel werden im Berichtsblatt dokumentiert.
  • Der Zustand der Wunde wird in der Wunddokumentation vermerkt.
  • Der Bewohner wird korrekt gelagert.
Qualifikation
  • Pflegefachkraft
Dokumente
  • Wunddokumentation
  • Berichtsblatt
  • Leistungsnachweis
 
   
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Verband; Nahrungszufuhr; Magensonde; Sondenernährung; PEG; PEJ
Genereller Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden. Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.