Standard "Bewegungsübungen
im Rahmen der Thromboseprophylaxe" |
Definition:
|
- Eine Thrombose liegt vor, wenn sich innerhalb
eines Blutgefäßes ein Blutgerinnsel bildet. Die Verklumpung kann die
Blutbahn teilweise oder vollständig verschließen. Zudem bildet sich
ggf. an der Gefäßwand eine Entzündung. Am häufigsten sind die tiefen
Bein- und Beckenvenen von Thrombosen betroffen.
- Lebensgefährliche Komplikationen können
auftreten, wenn sich ein Thrombus löst, durch die Blutbahn in die
Lunge, in das Hirn oder in das Herz wandert und sich dort erneut
festsetzt. Ein Thrombus verhindert häufig eine ausreichende
Durchblutung des Gewebes, das hinter der Verschlussstelle liegt. Ein
Thrombus, der in der Lunge ein Gefäß verschließt, kann eine
Lungenembolie auslösen. Ein Verschluss im Gehirn kann einen
Schlaganfall bewirken, während ein Blutgerinnsel in den
Herzkranzgefäßen zu einem Herzinfarkt führen kann.
- Bewegungsübungen sind ein effektives Mittel, um
eine Thrombose zu verhindern. Insbesondere bettlägerige Senioren können
das Risiko mit einem konsequenten täglichen Training reduzieren.
|
Grundsätze:
|
- Eine Mobilisierung aus dem Bett in den Stand
ist stets die beste Option, um das Thromboserisiko zu senken.
Bewegungsübungen im Bett sollten nur als "Notlösung" betrachtet werden.
- Bewegungsübungen machen nur dann Sinn, wenn sie
diszipliniert durchgeführt werden; also regelmäßig und im vom
Physiotherapeuten vorgegebenen Umfang.
|
Ziele:
|
- Die Muskelvenenpumpe wird aktiviert.
- Das Herz-Kreislaufsystem wird gestärkt.
|
Vorbereitung: |
Indikation /
Kontraindikation
|
Indikation:
- Der Bewohner ist länger als 24 Stunden immobil.
- Der Bewohner verfügt über die notwendigen
physischen Ressourcen, um die Bewegungsübungen durchzuführen.
Kontraindikation:
- Der Bewohner ist in der Lage, sich außerhalb
des Bettes zu bewegen. In diesem Fall ist das Gehen ein deutlich
effektiverer Schutz und sollte bevorzugt durchgeführt werden.
- Wir haben den Verdacht, dass bereits eine
Thrombose vorliegt. Dieses wäre ein Notfall. Zusätzliche
Bewegungsübungen könnten den Thrombus lösen und eine Embolie auslösen.
|
Organisation
|
- Die Übungen werden vom Arzt und vom
Physiotherapeuten vorgegeben. Wir bitten diesen darum, die
Bezugspflegekraft entsprechend anzuleiten.
- Der Bewohner liegt in Rückenlage. Das Kopfteil
wird flach gestellt.
- Die Bettdecke wird entfernt. Verzichtbare
Lagerungshilfsmittel und andere störende Gegenstände werden aus dem
Bett genommen.
- Infusionen, Drainagen und Blasenverweilkatheter
werden fixiert.
- Die Pflegekraft klärt den Bewohner über die
geplante Maßnahme auf. Insbesondere bittet sie ihn, sich bei Schmerzen
sofort zu melden.
- Ggf. wird das Bettgitter ein- oder beidseitig
hochgefahren, um einen Sturz aus dem Bett zu vermeiden.
|
Durchführung:
|
- Der Bewohner soll die Füße heben, senken ...
- Der Bewohner soll die Zehen einkrallen ...
- Der Bewohner soll die Knie anziehen.
- Nun werden die Beine durchgestreckt und
angehoben. Die Pflegekraft kann ihn dabei unterstützen.
- Der Bewohner soll die Beine wieder anwinkeln
und aufstellen.
- Er kann die Beine nun wieder auf der Matratze
ablegen.
- Der Bewohner soll "Fahrrad fahren".
|
Nachbereitung: |
- Der Schwierigkeitsgrad der Übungen wird ggf.
angepasst.
- Die Maßnahme wird sorgfältig dokumentiert.
- Wenn die Pflegekraft relevante Beobachtungen
macht, werden der Physiotherapeut bzw. der Hausarzt informiert.
|
Dokumente: |
- Berichtsblatt
- Leistungsnachweis
- Kommunikationsblatt mit dem Arzt
- Pflegeplanung
|
Verantwortlichkeit
/ Qualifikation: |
|