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Version 1.05 |
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Standard "Umgang mit Haustürschlüsseln in der ambulanten
Pflege" |
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Wenn der Haustürschlüssel eines Patienten
verloren geht, kann viel passieren. Im besten Fall steht die
Pflegekraft nur vor einer verschlossenen Haustür. Im schlimmsten
Fall wurde die Wohnung dahinter schon Stunden zuvor von Dieben
ausgeräumt. Mit ein wenig organisatorischem Geschick lässt sich
das Risiko deutlich senken. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und
an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
Dieses Dokument ist auch
als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar.
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Standard "Umgang mit
Haustürschlüsseln in der ambulanten Pflege" |
Definition: |
- Viele unserer
Patienten sind nicht mehr in der Lage, die Tür zu öffnen, wenn die
Pflegekraft eintrifft. Wenn es zudem keine Angehörigen gibt, die
unsere Mitarbeiter in den Wohnraum einlassen, bitten wir den
Patienten um einen Haustürschlüssel.
- Pflegekräfte
müssen die uns anvertrauten Schlüssel mit Umsicht nutzen. Bei dem
Verlust eines Schlüssels kann dieser in die Hände von Einbrechern
geraten. Diese könnten dann problemlos in den Wohnraum des hilflosen
Senioren eindringen und ihm großen materiellen oder gar körperlichen
Schaden zufügen.
- Bei grober
Fahrlässigkeit im Umgang mit dem fremden Schlüssel haften der
Pflegedienst bzw. die Pflegekraft für alle entstandenen Verluste.
Darüber hinaus können derartige Nachlässigkeiten auch
arbeitsrechtliche Konsequenzen haben.
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Grundsätze: |
- Für jede
Schlüsselverwahrung muss es stets einen zwingenden Grund geben. Wenn
wir keinen Schlüssel benötigen, lassen wir uns auch keinen geben.
- Wenn uns ein
Patient seine Haustürschlüssel überlässt, gewährt er uns einen
großen Vertrauensvorschuss. Jede Pflegekraft achtet daher so
sorgfältig auf fremde Schlüssel, als wären es ihre eigenen.
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Ziele: |
- Der Patient
weiß, dass seine Haustürschlüssel in sicheren Händen sind und dass
es zu keinem Missbrauch kommt.
- Der Verbleib
jedes Schlüssels kann jederzeit nachvollzogen werden.
- Jede
Pflegekraft hat alle für die Tour notwendigen Schlüssel verfügbar.
Es kommt zu keinen Verzögerungen.
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Vorbereitung: |
Organisation |
- Wir
prüfen schon beim Erstgespräch, ob es notwendig ist, dass uns ein
Schlüssel ausgehändigt wird. Dieses ist unter folgenden Bedingungen
der Fall:
- Der
Patient ist aufgrund seiner Pflegebedürftigkeit nicht in der
Lage, die Tür zu erreichen. Oder es besteht das erhebliche
Risiko, dass der Patient auf dem Weg zur Tür stürzen könnte.
- Der
Patient ist so hörgeschädigt, dass er das Klingeln an der
Haustür nicht wahrnehmen würde. Es gibt für die Pflegekraft auch
keine andere Möglichkeit, sich bemerkbar zu machen.
- Aufgrund
des Krankheitsbildes des Patienten ist es hinreichend
wahrscheinlich, dass es zu plötzlichen
Gesundheitsverschlechterungen kommen kann. Der Patient wäre dann
allein und hilflos in der Wohnung.
- Wir
berücksichtigen, dass es beim Patienten und seinen Angehörigen
irrationale und unterschwellige Ängste geben kann, die nicht immer
im Dialog geäußert werden. Viele Betroffene befürchten, dass die
Pflegekräfte die Schlüssel für Diebstähle nutzen.
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Schlüsselübergabe |
- Wenn sich der
Patient und seine Angehörigen dazu entschließen, uns die Schlüssel
zu überlassen, wird die Übergabe in einem Schlüsselprotokoll
festgehalten.
- Im Idealfall
ist für jede Tour ein eigener Schlüssel verfügbar.
- Falls
zwei Schlüssel benötigt werden, der Patient aber nur einen entbehren
kann, fertigen wir ggf. auf unsere Kosten nach Einwilligung des
Wohnungsinhabers eine Kopie an. Diese wird nach dem Ende der Pflege
an den Patienten (oder an seine Erben) übergeben bzw. vernichtet.
Jeder dieser Schritte wird ebenfalls schriftlich dokumentiert.
- Ist
nur ein Schlüssel für zwei Touren verfügbar, so wird dieser
besonders gekennzeichnet, etwa durch einen zusätzlichen Anhänger
oder durch eine besondere Kette.
- Das
Protokoll wird am Tag der Schlüsselübergabe in zweifacher
Ausfertigung vollständig ausgefüllt und dann vom Kunden und von
der Pflegekraft unterschrieben. Ein Exemplar verbleibt beim
Patienten, das andere wird in der Akte des Patienten im
Pflegebüro abgelegt.
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Durchführung: |
Organisation |
- Die Schlüssel
werden nummeriert, da Nummern anders als Namen von etwaigen Dieben
keiner Adresse zugeordnet werden können. Die Schlüssel dürfen auch
keine anderen Kennzeichnungen haben, aus denen auf den Namen oder
die Anschrift von Patienten geschlossen werden kann. Die
Nummerierung sollte zufällig sein, also keinem nachvollziehbaren
Schema folgen.
- Den zur
jeweiligen Nummer passenden Namen und die Anschrift werden auf einer
Extra-Liste festgehalten. Diese bewahren wir verschlossen und
getrennt von den Schlüsseln auf.
- Die Schlüssel
werden so aufbewahrt, dass kein Unbefugter Zugriff hat. Wir lagern
sie in einem verschließbaren Schrank im Büro. Dieser ist auch
während der Dienstzeiten immer abgeschlossen. Wir regeln sorgfältig,
welche Pflegekräfte den Schrank öffnen dürfen.
- Die
Schlüsselnummern dürfen nie auf den Tourenplänen vermerkt werden.
- Die Schlüssel
jeweils einer Tour sollten an einer Kette oder an einem großen Ring
zusammengefasst werden. Damit stellen wir sicher, dass alle
Schlüssel mitgenommen werden, wenn eine Pflegekraft das Auto
verlässt. Die Pflegekraft sollte die Schlüssel mit einer Kette an
der Tourentasche oder an der Hose befestigen, damit diese nicht zu
Boden fallen können oder gar im Straßengully verschwinden.
- Die Übergabe
der Schlüssel an die Pflegekräfte wird dokumentiert. Wir führen eine
gesonderte Liste, in die alle Mitarbeiter eintragen, wer wann
welchen Schlüssel an sich genommen und wieder zurückgelegt hat.
- Jede
Pflegekraft erhält nur die Schlüssel, die sie für ihre Tour
benötigt. Die Schlüssel werden ihr i.d.R. nur tageweise und nicht
dauerhaft übergeben. Nach dem Ende der jeweiligen Tour sind die
Schlüssel in den Räumen der Sozialstation zu deponieren.
- Wenn eine
Pflegekraft oder die Pflegedienstleitung Unregelmäßigkeiten beim
Umgang mit Schlüsseln feststellen, werden diese sofort und umfassend
aufgeklärt.
- An jedem
Schlüsselbund befindet sich eine Metallplakette mit der Zeile "50
Euro Finderlohn" und der Nummer unseres Pflegedienstes. Wir stellen
damit sicher, dass uns der Schlüssel zeitnah zurückgebracht wird.
Die an den Finder zu zahlende Summe ist im Vergleich zum ansonsten
drohenden Image- und Finanzschaden sehr gering.
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Nutzung der Schlüssel |
- Bevor wir die
Haustür des Patienten aufschließen, klingeln wir zusätzlich oder
klopfen an. Wir kündigen damit unser Kommen an. Die Pflegekraft
vermeidet es, unvermittelt im privaten Lebensraum des Patienten zu
erscheinen.
- Wenn sich der
Schlüssel nur mit großem Kraftaufwand drehen lässt, gibt die
Pflegekraft einen Tropfen Öl in den Zylinder. Sofern die Gefahr
besteht, dass das Schloss in naher Zukunft komplett klemmt, sollte
dieses zeitnah ausgetauscht werden.
- Wenn die
Pflegekraft die Schlüssel in der Jackentasche transportiert, darf
sie die Jacke nicht unbeaufsichtigt lassen. Die Schlüssel dürfen
nicht im Fahrzeug zurückgelassen werden. Die Pflegekraft darf die
Schlüssel ebenfalls nicht im Schloss stecken lassen.
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Maßnahmen bei Verlust des Schlüssels |
- Bei dem
Verlust eines Wohnungsschlüssels ist umgehend die
Pflegedienstleitung zu informieren.
- Die
Pflegedienstleitung prüft anhand der Dokumentation, welche
Pflegekraft zuletzt im Besitz des Schlüssels war. Diese wird
umgehend kontaktiert und zum Verbleib des Schlüssels befragt.
- Wenn der
Schlüssel nicht zeitnah gefunden wird, muss der Patient über den
Verlust informiert werden.
- Wir sorgen
dafür, dass der Schließzylinder des Schlosses gewechselt wird. Bis
dahin muss sichergestellt sein, dass es zu keinem Einbruch kommen
kann.
- Wenn der
Schlüssel möglicherweise gestohlen oder unterschlagen wurde,
erstatten wir Strafanzeige gegen unbekannt bei der Polizei. Wir
informieren auch das Fundbüro über den Verlust des Schlüssels.
- Wir melden den
Verlust ggf. auch dem zuständigen Hausmeister.
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Nachbereitung: |
- Wenn sich
Probleme im Umgang mit Schlüsseln häufen, werden die Abläufe im
Qualitätszirkel thematisiert und ggf. optimiert.
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Dokumente: |
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Schlüsselübergabeprotokoll
- Zuordnung
"Schlüsselnummern und Adressen"
- Protokoll zur
Entnahme, Nutzung und Rückgabe der Schlüssel
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Verantwortlichkeit /
Qualifikation: |
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Haustür; Schlüssel; Türschlüssel |
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Genereller
Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und
Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch
kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel
diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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