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Version 1.09g |
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Standard "Wechsel
der Kleidung im Bett" |
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Bei mobilen Senioren ist der Wechsel der
Kleidung eine Sache von wenigen Minuten. Problematischer wird
die Maßnahme, wenn der Zustand des Betroffenen weder eine
Mobilisierung in einen Stuhl noch an die Bettkante erlaubt.
Unser ausführlich bebilderter Standard zeigt, wie der Austausch
dennoch gelingt. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert
und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
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Standard "Wechsel der Kleidung
im Bett" |
Definition: |
- Zahlreiche Krankheitsbilder machen einen
Kleidungswechsel an der Bettkante oder auf einem Stuhl unmöglich.
Wir führen in solchen Fällen diese Maßnahme im Bett durch.
- Die Maßnahme kann zumeist von einer
Pflegekraft allein durchgeführt werden, sofern keine weiteren
Erschwernisfaktoren vorliegen. Dazu zählen etwa schwere Kontrakturen
oder Adipositas des Bewohners.
Anmerkungen:
- Dieser Standard beschreibt das An- und
Ausziehen am Beispiel eines Schlafanzuges. Je nach verwendeter
Kleidungsart (Trainingsanzug, normale Hose usw.) können die Abläufe
im Detail abweichen.
- Je nach individueller Konstitution wird der
Bewohner an der Maßnahme beteiligt. Nach Möglichkeit sollte er viele
Handgriffe eigenständig durchführen, insbesondere etwa den Wechsel
des Oberteils. Wichtig für die Erhaltung der motorischen Fähigkeiten
ist es auch, dass der Bewohner etwaig vorhandene Knöpfe eigenständig
öffnet und verschließt. Dieses ggf. mittels einer Knöpfhilfe.
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Grundsätze: |
- Die eigene Kleidung ist ein Ausdruck der
Individualität. Wir möchten die Fähigkeiten, die Kleidung
eigenständig zu wählen, an- und auszuziehen daher möglichst lange
erhalten.
- Das Prinzip der aktivierenden Pflege ist für
uns maßgeblich. Wir nehmen dem Bewohner daher keinen Handgriff ab,
den er allein oder mit etwas Unterstützung auch eigenständig
durchführen könnte.
- Die Kleidung wird nur im Bett gewechselt,
wenn eine Mobilisierung aus dem Bett selbst mit Unterstützung durch
Pflegekräfte nicht möglich ist.
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Ziele: |
- Die Kleidung wird gewechselt.
- Der Bewohner wird im Rahmen seiner
Fähigkeiten zur Mithilfe mobilisiert.
- Ein Sturz des Bewohners aus dem Bett wird
vermieden.
- Grundlegende Veränderungen des
Gesundheitszustands des Bewohners werden bemerkt.
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Vorbereitung: |
- Wir prüfen, welche Pflegeprobleme die
Maßnahme erschweren, etwa starke Beugeposition der Gelenke, hoher
Muskeltonus, Gleichgewichtsstörungen oder dementiell bedingte
Abwehrmaßnahmen durch den Bewohner. Wenn eine Pflegekraft die
Maßnahme nicht sicher allein durchführen kann, assistiert ihr eine
weitere Pflegekraft.
- Das Betreten des Bewohnerzimmers durch
Angehörige oder Mitbewohner wird für diese Zeit unterbunden.
- In einem Doppelzimmer wird entweder ein
Sichtschutz aufgebaut oder der Mitbewohner für die Zeit nach draußen
gebeten.
- Die Anzahl der anwesenden Pflegekräfte ist
i.d.R. auf maximal zwei Personen begrenzt. Wenn der Bewohner
Schamgefühle zeigt, werden insbesondere Praktikanten und
Zivildienstleistende vor die Tür gebeten.
- Ein Stuhl oder Hocker wird als Ablagefläche
ans Bettende gestellt.
- Das Bett wird auf eine angenehme Arbeitshöhe
gestellt.
- Der Bewohner wird über die anstehende
Maßnahme informiert. Er wird befragt, welche Kleidung er anziehen
möchte. Die gewünschten Textilien werden in Griffweite der
Pflegekraft abgelegt.
- Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
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Durchführung: |
- Der Bewohner wird im Bett aufgerichtet.
(Hinweis: Eine Aufrichtung in die Vertikale ist bei verschiedenen
Krankheitsbildern kontraindiziert.)
- Wir arbeiten Rücken schonend. Die Pflegekraft
steht etwas hinter dem Bewohner in einer breiten Schrittstellung.
Sie sollte nicht vor dem Bewohner stehen und ihn an der Schulter in
eine vertikale Position ziehen.
- Die Pflegekraft rafft das Oberteil des alten
Schlafanzuges (hier in rot) zusammen und zieht es über den Kopf
hinweg aus.
- Die Pflegekraft bittet den Bewohner, sich
dabei etwas nach vorne zu beugen.
- Die Pflegekraft hilft dem Bewohner beim
Anziehen des neuen Oberteils (hier in grün). Sie stützt dabei den
Oberkörper des Bewohners.
- Die Pflegekraft rafft den einen Ärmel soweit,
dass der Bewohner ohne Probleme in die Öffnung schlüpfen kann. Falls
notwendig kann die Pflegekraft die Hand des Bewohners führen.
- Bei Hemiplegie werden die Vorgaben des
Standards "An- und Auskleiden von Hemiplegiepatienten" beachtet.
- Zuerst zieht der Bewohner einen Ärmel an.
- Danach wird das Oberteil über den Kopf
gezogen.
- Nun schlüpft der Bewohner in den zweiten
Ärmel.
- Die Pflegekraft zieht den Stoff am Rücken
gerade.
- Die Pflegekraft zieht dem Bewohner die alte
Hose aus. Der Bewohner legt sich dafür auf die Seite. Das oben
liegende Hosenbein wird möglichst weit herunter gezogen.
- Der Bewohner wird nun auf die andere Seite
gewendet, damit er aus dem zweiten Hosenbein schlüpfen kann. Diese
Hose kann nun komplett ausgezogen werden.
- Auf die gleiche Weise wird nun die neue Hose
angezogen. Der Bewohner dreht sich auf eine Seite. Die Pflegekraft
kann nun ein Hosenbein vom Oberschenkel über die Hüften ziehen.
- Nach der Drehung auf die andere Seite kann
nun auch das zweite Hosenbein hochgezogen werden.
- Der Bewohner wird nun in die Rückenlage
gebracht. Die Pflegekraft kann prüfen, ob die Hose faltenfrei sitzt.
- Danach wird der Bewohner ggf. umgelagert,
etwa im Rahmen der Dekubitusprophylaxe.
Weiteres
- Wenn die Pflegekraft allein arbeitet, kann es
sinnvoll sein, das Bettgitter auf der gegenüberliegenden Seite
hochzufahren. Damit kann sie verhindern, dass der Bewohner während
des Anziehens aus dem Bett fällt.
- Das jeweils zweimalige Umlagern auf die
Seite, um die Hosenbeine aus- und anzuziehen, kann durch eine
alternative Durchführung vermieden werden. Der Bewohner wird
aufgefordert, in Rückenlage eine Brücke zu machen (also das Becken
anzuheben). Die Hose kann dann problemlos in einer Bewegung unter
seinem Gesäß runter- bzw. hochgezogen werden.
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Nachbereitung: |
- Die verschmutzte Wäsche wird in den passenden
Abwurfbehälter gegeben.
- Das Bett wird auf die ursprüngliche Höhe
gestellt.
- Die Pflegekraft fragt den Bewohner nach
seinem Befinden. Der Bewohner wird befragt, ob er weitere Wünsche
habe. Insbesondere wird ihm ein Getränk angeboten.
- Das Zimmer wird gelüftet.
- Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
- Die Lagerung wird im Lagerungs- und
Mobilitätsplan verzeichnet.
- Die Maßnahme wird im Leistungsnachweis
abgezeichnet.
- Beobachtungen, etwa Hautveränderungen oder
Schmerzäußerungen, werden im Berichtsblatt dokumentiert und ggf. dem
Hausarzt mitgeteilt.
- Ggf. wird die Pflegeplanung angepasst.
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Dokumente: |
- Leistungsnachweis
- Lagerungs- und Mobilitätsplan
- Berichtsblatt
- Dokumentenblatt "Meldungen an den Arzt"
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Verantwortlichkeit /
Qualifikation: |
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Anziehen; Ausziehen;
Kleidung |
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Genereller
Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und
Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch
kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel
diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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