Standard
"Königsstuhllagerung" |
Definition:
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- Die Königsstuhllagerung ist eine Variante der
Nestlagerung, die bei immobilen Senioren genutzt wird. Sie dient dazu,
verschiedene negative Begleiterscheinungen der Bettlägerigkeit zu
lindern.
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Grundsätze:
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- Die individuellen Wünsche des Bewohners sind
uns wichtig und werden beachtet.
- Das Lagern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die
viel berufliche Erfahrung erfordert. Daher werden Praktikanten,
Zivildienstleistende oder Pflegeschüler nur assistierend eingesetzt.
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Ziele:
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- Der Bewohner erfährt ein Gefühl der Sicherheit.
- Die Körperwahrnehmung wird gestärkt.
- Die Ausbildung eines Dekubitus wird vermieden.
- Kontrakturen und Spastiken treten nicht auf.
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Vorbereitung: |
Material
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Wir stellen das
notwendige Material bereit:
- zwei Bettdecken, alternativ zwei
Lagerungsschlangen mit einer Länge von zwei Metern oder zwei große
Stillkissen
- Kopfpolster
- 2 kleine Handtücher
- 2 zusätzliche kleine Polster
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Indikation
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Wir führen diese
Lagerung durch, wenn folgende Probleme vorliegen:
- Die Körperwahrnehmung ist verloren gegangen
oder ist beeinträchtigt.
- Die Stabilität des Oberkörpers und der Beine
ist beeinträchtigt. Ein normales Sitzen im Bett ist nicht möglich.
- Es besteht ein erhöhtes Dekubitusrisiko,
insbesondere im Sakralbereich.
- Die Körperspannung ist erhöht. Aufgrund der
Spastiken kann sich der Bewohner kaum entspannen.
- Nach einem operativen Eingriff (etwa TEP oder
Herzoperation) ist die Rückenlage bis auf Weiteres zwingend notwendig.
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allgemeine Maßnahmen
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- Der Heimbewohner wird über die anstehende
Maßnahme informiert (unabhängig von der Kommunikationsfähigkeit). Seine
Fragen werden umfassend beantwortet. Der Bewohner wird um Zustimmung
gebeten.
- Die Pflegekraft schafft Platz, um ungehindert
arbeiten zu können. Es werden etwa der Bettbügel aufgehängt und der
Nachttisch weg geschoben.
- Die Bettliegefläche wird auf Arbeitshöhe
gefahren, um ein rückenschonendes Arbeiten zu ermöglichen.
- Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
- Das Kopfende wird um 10° bis 15° angestellt.
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Durchführung:
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- Die Pflegekraft rollt eine Decke der Länge nach
zusammen und platziert diese auf Höhe des Sitzbeinhöckers vor dem Gesäß.
- Sie zieht nun die beiden hervorstehenden Enden
der Decke an beiden Seiten des Oberkörpers hoch. Sie modelliert damit
den Rumpf mit der Decke nach.
- Sie führt nun die beiden Enden der Decke unter
den Schultern hoch bis unter das Kopfkissen.
- Alternative Durchführung: Die Pflegekraft
beginnt an einer Brustkorbseite. Sie führt die Rolle dann unter dem
Sitzbeinhöcker hindurch zur anderen Schulter.
- Je fester die beiden Enden angezogen werden,
umso förderlicher ist der Effekt für die Körperwahrnehmung und für die
Entspannung. Zudem wird dadurch auch der Sakralbereich vom Druck
entlastet.
- Der Kopf und ggf. auch die Arme werden mit
einem zusätzlichen Polster unterlagert.
- Die Beine werden nun in die sog.
"Froschstellung" gebracht. Die veränderte Hüftposition ist für viele
immobile Senioren sehr angenehm. Zudem werden Kontrakturen dadurch
vermieden.
- Der Effekt lässt sich über die Dicke der Rolle
steuern. Je voluminöser die Decke ist, umso größer ist auch die
Hüftbeugung. Eine dünne Decke führt dazu, dass die Beine dann eher in
einer Streckstellung abgelegt werden. Die Knie können dann ggf. mit
einer kleinen Knierolle unterlagert werden.
- Ggf. wird ergänzend noch eine zweite Decke
genutzt. Diese rollt die Pflegekraft ebenfalls zu einer Rolle zusammen.
Sie platziert diese an den Fußzehen. Die Decke wird nun an den
Außenseiten der Unterschenkel bis zu den Knien eng angelegt. Ggf.
werden nun die Fersen mit einem kleinen Handtuch unterlagert.
- Die Königsstuhllagerung kann sowohl in
liegender als auch in sitzender Position genutzt werden.
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Nachbereitung: |
- Die Klingel wird in Reichweite des Bewohners
abgelegt.
- Das Bett wird wieder in die ursprüngliche Höhe
gestellt.
- Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
- Der Bewohner wird nach seinem Befinden befragt.
- Die Maßnahme wird im Lagerungs- und
Bewegungsplan dokumentiert.
- Alle relevanten Veränderungen der Gesundheit
oder des Verhaltens des Bewohners werden dokumentiert.
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Dokumente: |
- Berichtsblatt
- ärztliches Verordnungsblatt
- Lagerungs- und Bewegungsplan
- Kommunikationsblatt mit dem Arzt
- Pflegeplanung
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Verantwortlichkeit
/ Qualifikation: |
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