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© pqsg 2008 |
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Standard
"Mitarbeiterbeurteilung" |
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Mitarbeiterbeurteilungen haben unter
Pflegekräften bekanntermaßen einen wirklich schlechten Ruf. Und
das nicht ohne Grund:
Häufig wird dieses Qualitätswerkzeug vor allem dazu genutzt, Druck
auf die Mitarbeiter
auszuüben. Unser Standard zeigt, wie es besser - und fairer -
geht. |
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Standard "Mitarbeiterbeurteilung" |
Definition: |
Leistungsbeurteilungen finden in
unserer Einrichtung nicht nur zum Ende der Probezeit
oder vor dem Ende des Arbeitsverhältnisses statt. Wir
nutzen dieses Führungsinstrument auch, um während eines
bestehenden Arbeitsverhältnisses die Leistungen und
Entwicklungsmöglichkeiten unserer Pflegekräfte zu
bewerten. |
Grundsätze: |
- Die Mitarbeiterbeurteilung
dient ausschließlich dazu, die Leistungsfähigkeit
und das Verhalten des Mitarbeiters zu bewerten und
Verbesserungen einzuleiten. Es ist uns bewusst, dass
dieses Führungsinstrument leicht als Druckmittel
oder für Mobbing missbraucht werden kann.
- Jeder Mitarbeiter hat das
Recht auf eine objektive Bewertung. Dazu zählt
insbesondere, dass auch Leistungssteigerungen
wahrgenommen und gelobt werden.
- Eine Leistungsbewertung ist
für den Mitarbeiter ein zentrales Ereignis. Er hat
ein Recht darauf, dass diese sorgfältig und nicht
unter Zeitdruck erfolgt.
- Bei der Bewertung werden -
soweit möglich - alle nicht relevanten Faktoren
ausgeblendet. Dazu zählt insbesondere die aktuelle
Stimmungslage des bewertenden Vorgesetzten.
- Es ist besser, unbequeme
Wahrheiten auf den Punkt zu bringen, als sich
fortgesetzt zu ärgern.
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Ziele: |
- Der Mitarbeiter erhält eine
Rückmeldung darüber, wie seine Leistungen und sein
Verhalten wahrgenommen werden.
- Bei besonderen Anlässen gibt
es eine fundierte Informationsbasis für
Entscheidungen. Am Ende der Probezeit wird deutlich,
ob der Mitarbeiter für eine dauerhafte Anstellung
geeignet ist. Am Ende des Arbeitsverhältnisses
verfügt der Vorgesetzte über alle Informationen, um
ein angemessenes Zeugnis zu erstellen.
- Es wird deutlich, ob der
Mitarbeiter befördert werden kann bzw. ob er eine
höhere Vergütung erhalten sollte.
- Missverständnisse auf beiden
Seiten werden ausgeräumt. Das gegenseitige Vertrauen
wird gestärkt.
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Vorbereitung: |
Vorbereitung der Pflegedienstleitung |
- Die Pflegedienstleitung
stellt alle Daten und Fakten zusammen, die für das
Gespräch relevant sind. Sie liest sich insbesondere
in alle vorliegenden Dokumente ein, wie etwa die
Personalakte, Stellenbeschreibung, Beschwerden von
Bewohnern gegen den Mitarbeiter usw.
- Schon mehrere Wochen vor dem
Termin macht sich die Pflegedienstleitung Notizen
zum Mitarbeiter. Sie stellt damit sicher, dass ein
mehrmonatiger Zeitraum als Basis für die Bewertung
genutzt wird.
- Die Pflegedienstleitung sucht
wiederholt den Kontakt mit dem Praxismentor und dem
unmittelbaren Vorgesetzten der Pflegekraft und fragt
nach dem Arbeitsverhalten.
- Die Pflegedienstleitung legt
für sich selbst die Ziele fest, die sie mit dem
Beurteilungsgespräch verfolgen will.
- Die Pflegedienstleitung
reflektiert, welche persönlichen Einstellungen zum
Mitarbeiter einer objektiven Beurteilung
entgegenstehen, etwa eine langjährige Freundschaft
oder eine unbewusste Abneigung.
- Die Pflegedienstleitung
informiert den Mitarbeiter mindestens eine Woche im
Voraus über das anstehende Gespräch. Das Gespräch
sollte zwischen 45 und 60 Minuten dauern.
- Falls notwendig wird der
Praxismentor zum Gespräch hinzugezogen.
- Die Pflegedienstleitung
erwägt folgende Punkte, die für den Gesprächsverlauf
wichtig sind:
- Wie selbstkritisch ist
die Pflegekraft?
- Verfügt die Pflegekraft
über ein ausreichendes Selbstvertrauen?
- Kann die Pflegekraft mit
Kritik umgehen?
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Kriterien für die
Leistungsbeurteilung |
Um zu einer objektiven
Leistungsbeurteilung zu kommen, sind belastbare
Kriterien notwendig. Um diese zu definieren, sind
folgende Schritte notwendig:
- Wir unterteilen die
Gesamtleistung in verschiedene relevante Merkmale,
die dann beurteilt werden sollen:
- fachliche Qualifikation
- Qualität der bisher
erbrachten Arbeit
- Quantität der bisher
erbrachten Arbeit
- Einsatz- und
Leistungsbereitschaft
- eigenverantwortliches
Arbeiten
- Entscheidungsfähigkeit
und Entscheidungsfreudigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Verhalten gegenüber
Vorgesetzten
- Verhalten gegenüber
Bewohnern und Angehörigen
- Verhalten gegenüber
externen Partnern
- Verhalten gegenüber
Kollegen
- Für jedes Kriterium
definieren wir, welche Niveaus wir als
unterdurchschnittlich, durchschnittlich und gut
bewerten wollen. Wir stellen auch klar, ab welcher
Grenze wir die Leistungen nicht mehr akzeptieren und
auf Verbesserungen drängen. Zudem definieren wir ein
Leistungsniveau, ab dem der Mitarbeiter explizit
gelobt wird. Die Abstufung erfolgt in fünf Stufen.
- Wir definieren, mit welcher
Gewichtung die Kriterien in die Gesamtwertung
einfließen. Also: Welche Kriterien sind wichtig und
welche Kriterien sind nachrangig?
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räumliche und organisatorische
Vorbereitungen |
- Das Gespräch sollte nicht im
Büro der Pflegedienstleitung stattfinden, sondern im
Besprechungsraum.
- Die Pflegedienstleitung plant
ausreichend Zeitreserven für das Gespräch ein, also
etwa 30 Minuten zusätzlich zur geplanten Dauer.
- Mobiltelefone, Pieper usw.
werden ausgeschaltet bzw. umgeleitet.
- Beide Seiten sollten
pünktlich zum Gespräch erscheinen.
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Durchführung: |
- Der Mitarbeiter wird von der
Pflegedienstleitung begrüßt.
- Die PDL umschreibt noch
einmal den Zweck des Treffens. Insbesondere wird
klargestellt, dass die Bewertung noch nicht
feststeht, sondern gemeinsam im folgenden Dialog
gefunden werden soll.
- Die Pflegedienstleitung
beschreibt ihre Sichtweise zu den einzelnen
Kriterien. Sie macht dabei klar, dass es sich dabei
um ein teilweise subjektives Fazit handelt und dass
die Interpretation des Mitarbeiters in die Bewertung
einfließen kann.
- Der Mitarbeiter beschreibt
nun der PDL seine Schlussfolgerungen. Er kann zudem
Fragen stellen und mit der Pflegedienstleitung
einzelne Punkte diskutieren.
- Beide Seiten diskutieren,
welche Faktoren die ggf. negative Leistungsbilanz
verursacht haben; z.B.:
- Gibt es persönliche
Belastungen, die den Mitarbeiter in seiner
Leistungsfähigkeit einschränken?
- Bekam der Mitarbeiter die
notwendige Unterstützung etwa durch Kollegen?
- Beide Seiten besprechen,
welche Maßnahmen notwendig sind, um vorhandene
Stärken zu unterstützen und Schwachpunkte zu
beseitigen. Das können etwa sein:
- externe Fortbildungen
oder Teilnahme an internen Seminaren
- veränderte Kompetenzen
und Aufgaben
- andere Arbeitszeiten
- Das Gespräch wird zum
Abschluss gebracht.
- Dem Mitarbeiter wird
verdeutlicht, wie wichtig sein Engagement für
das gesamte Team ist.
- Die PDL fasst noch einmal
zusammen, in welchen Themen Konsens herrscht
bzw. keine gemeinsame Sichtweise gefunden werden
konnte. Wenn in verschiedenen Punkten die
Meinungen auseinander gehen, hat der Mitarbeiter
die Möglichkeit, eine eigene Darstellung zu
verfassen und diese der Leistungsbewertung
beizufügen.
- Die Pflegedienstleitung
bespricht mit dem Mitarbeiter das weitere
Vorgehen im Anschluss an diese Besprechung.
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Dokument: |
- Die PDL erstellt den
endgültigen Beurteilungsbogen und lässt diesen vom
Mitarbeiter gegenzeichnen.
- Die vereinbarten Maßnahmen
werden umgesetzt, also etwa die interne Schulung
geplant.
- Der Mitarbeiter und die
Heimleitung erhalten jeweils eine Kopie des
Beurteilungsbogens.
- Eine Kopie des
Beurteilungsbogens wird in der Personalakte
abgelegt.
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Dokumente: |
- Checkliste
"Mitarbeiterbeurteilung"
- ggf. eigene Darstellung des
Mitarbeiters
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Qualifikation: |
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Personalführung;
Mitarbeiterbeurteilung; Zeugnis |
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diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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