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Version 2.06b - 2015

Standard "Schlaganfall (apoplektischer Insult)"

 
Wenn ein Senior erste Symptome eines Schlaganfalles zeigt, stehen Pflegekräfte vor der Wahl: Sofort einen Notarzt rufen und riskieren, (immer mal wieder) einen Fehlalarm auszulösen? Oder abwarten, wie sich der Zustand entwickelt? Ein guter Standard verbessert die Chancen, dass trotz Hektik und Aufregung die richtige Entscheidung getroffen wird.
 
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Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
 

Standard "Schlaganfall (apoplektischer Insult)"
Definition:
  • In Folge einer interzerebralen Blutung oder eines thrombotischen Verschlusses kann es im Gehirn zu einer akuten Minderdurchblutung kommen. Je nach Lokalisation der Schädigung sind unterschiedliche Symptome die Folge. Etwa: Schwindelgefühle, Erbrechen, Gesichtslähmungen, Sehstörungen, Sprachstörungen, Missempfindungen oder die Lähmung einer Körperhälfte.
  • Bedeutungsgleich sind die Begriffe "Hirninfarkt", "Apoplexie", "apoplektischer Insult", "zerebrovaskulärer Insult", "zerebrale Ischämie" und (engl.) "Stroke".
  • Ein Frühwarnzeichen für einen nahenden Schlaganfall ist eine "TIA" (transitorische ischämische Attacke, ein "Minischlaganfall"). Die Symptome entsprechen denen eines 'großen' Schlaganfalls. Häufig treten eine Hemiparese (inkomplette Lähmung einer Körperhälfte) sowie eine Monoparese (Lähmung einer einzelnen Extremität) auf. In vielen Fällen erleiden Betroffene flüchtige Sehstörungen sowie Aphasie (zentrale Sprachstörung) und Apraxie (Störung von Handlungen oder von Bewegungsabläufen). Die Symptome halten wenige Minuten bis 24 Stunden an.
  • Ohne eine entsprechende Reduktion der Risikofaktoren und eine medizinische Behandlung steigt das Risiko, dass TIA wiederholt auftritt und letztlich in einen Schlaganfall übergeht.
  • Daher ist beim Auftreten einer TIA die sofortige Krankenhauseinweisung notwendig, auch wenn die Beschwerden nach wenigen Minuten oder Stunden verschwunden sind. Die TIA ist ein ernst zu nehmender Vorbote eines großen Schlaganfalls.
  • In Deutschland erleiden rund 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. Mehr als 80 Prozent der Betroffenen sind über 60 Jahre alt.
  • So lässt sich ein Schlaganfall schnell erkennen ("FAST"):
    • 'F'ace (Gesicht, hängender Mundwinkel)
    • 'A'rm (Ein Arm oder Bein kann nicht bewegt werden.)
    • 'S'peech (verwaschene, lallende Sprache)
    • 'T'ime (Notarzt rufen)
Grundsätze:
  • Wenn hinreichende Anzeichen für eine TIA oder für einen Schlaganfall sprechen, wird immer ein Notarzt gerufen. Die Folgen eines oder ggf. auch mehrerer Fehlalarme wiegen weniger schwer als eine verzögerte Behandlung bei einem echten Notfall.
  • Der Notruf erfolgt auch dann, wenn der Bewohner diesen nicht wünscht, etwa weil er die Gefährdung nicht korrekt einschätzt.
  • Bei einem Schlaganfall geht es zwar um Minuten, dennoch dürfen Maßnahmen nicht überhastet werden.
  • Die schriftliche Patientenverfügung wird beachtet, insbesondere bei Reanimationen.
Ziele:
  • Ein Schlaganfall oder eine TIA wird schnell und korrekt erkannt.
  • Bis zum Eintreffen des Notarztes wird der Bewohner korrekt versorgt.
  • Der Notarzt und die Klinikärzte erhalten alle für die Behandlung notwendigen Informationen.
  • Die Folgen des Schlaganfalls werden auf ein Minimum reduziert.
Vorbereitung: Risikoabschätzung
  • Wir stellen zusammen, welchen Risiken der Bewohner bislang ausgesetzt war. Je mehr Belastungsfaktoren zutreffen, umso wahrscheinlicher ist es, dass bei entsprechenden Symptomen tatsächlich ein Schlaganfall die Ursache ist.
    • hohes Lebensalter
    • Arteriosklerose
    • Hypertonie
    • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus
    • Adipositas
    • Bewegungsmangel oder Bettlägerigkeit
    • Hyperlipidämie (Erhöhung der Blutfettwerte)
    • Rauchen
    • die "Pille" bei Frauen
    • Blutgerinnungsstörungen
    • Herzerkrankungen (insbesondere Vorhofflimmern und Herzrhythmusstörungen)
    • kurz zurückliegende Infusionen oder Transfusionen
    • Flüssigkeitsmangel
    • mentaler Stress
Wir achten auf Symptome für einen Schlaganfall. Je mehr der hier gelisteten Krankheitszeichen auftreten, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Schlaganfalls.


physische Symptome:
  • Die willkürlichen Bewegungen sind gelähmt.
  • Hemiparese (inkomplette Lähmung einer Körperhälfte)
  • Hemiplegie (vollständige Lähmung einer Körperhälfte)
  • typische "Schlaganfall-Haltung" (sichtbare Veränderungen sind zumeist auf eine Körperseite beschränkt):
    • Eine Schulter und das Becken sind nach hinten gezogen.
    • Der Rumpf ist einseitig verkürzt.
    • Der Arm ist "nach innen" gedreht.
    • Der Ellenbogen ist in Beugestellung.
    • Die Finger sind gebeugt.
    • Der Daumen wird nahe am Körper geführt.
    • Das Bein ist gestreckt.
    • Der Fuß hängt schlaff durch.
    • Der Innenrand des Fußes ist hochgezogen.
  • Die Stütz- und Gleichgewichtsreaktionen sind gestört. Der Bewohner kann weder aufrecht stehen noch sitzen.
  • Bewegungen verlaufen zur gelähmten Seite hin.
  • Das Gesicht wirkt asymmetrisch in Folge einer Gesichtsnervenlähmung.
  • Ein Mundwinkel hängt einseitig schlaff herab.
  • Die Falte zwischen Nase und Oberlippe ist einseitig verstrichen.
  • Ein Augenlid "hängt".
  • Beim Ausatmen wölbt sich eine Wange einseitig (sog. "Tabakblasen").
  • Der Bewohner leidet unter Schluckstörungen bis hin zur Schlucklähmung.
  • Die Zungenmuskulatur ist gelähmt.
  • Der Bewohner ist stuhl- und urininkontinent.
  • Augen und Kopf weichen zur gelähmten Körperhälfte ab.
  • Der Bewohner klagt über schlagartig, extreme, fast betäubende Kopfschmerzen.
  • Cheyne-Stokes-Atmung (rhythmisch variierende, zu- und abnehmende Atemfrequenz. Das Atemzugvolumen sowie Atempausen sind unregelmäßig.)
  • Biot-Atmung (Kräftige Atemzüge von gleicher Tiefe werden durch unvermittelt auftretende Atempausen unterbrochen.)
  • akutes Kreislaufversagen (Schock)
psychische Symptome
  • Verwirrtheitszustände, Bewusstseinseintrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Depressionen
  • aggressives Verhalten
  • Labilität
  • Gedächtnisstörungen
  • Angst bis hin zur Panik
  • Anosognosie (Unfähigkeit, eine eigene Erkrankung bzw. die vorhandenen Funktionsausfälle zu erkennen)
neurologische Symptome
  • Das vegetative Nervensystem ist beeinträchtigt. Folgen:
    • Schwitzen
    • vermehrtes Gähnen
    • Blutdruck erhöht
    • Herzrhythmusstörungen
    • Blutzuckerspiegel erhöht
    • Speichelfluss aus dem Mundwinkel an der gelähmten Seite
    • Schwindel
  • Schwäche und Missempfindungen, insbesondere im Gesicht und in den Armen
  • Aphasie (zentrale Sprachstörung)
  • Dysarthrie (Sprechstörung)
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • räumliche Orientierungsstörungen (Entfernungen und Größenverhältnisse werden falsch eingeschätzt. Der Bewohner ist nicht mehr in der Lage, nach Dingen zu greifen.)
  • Hemianopsie (Halbseitenblindheit mit Ausfall einer Hälfte des Gesichtsfelds)


  • +++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
 
 
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Notfall; Schlaganfall; Hirninfarkt; Apoplexie; Insult, apoplektischer; Insult, zerebrovaskulärer; Ischämie, zerebrale
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