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Version 1.09

Standard "abendliche Versorgung (ambulante Pflege)"

 
Zähne putzen, Pyjama anziehen und die Medikamente verabreichen. Der abendliche Besuch des Pflegedienstes stellt sicher, dass der Patient eine angenehme Nachtruhe hat. Mit einem kurzen Standard können Sie sicherstellen, dass dabei viele kleine Details beachtet werden.
 

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".

 

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Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
 

Standard "abendliche Versorgung (ambulante Pflege)"

Definition:
  • Zur abendlichen Versorgung zählen alle Tätigkeiten, die im Rahmen des Spätdienstes den Patienten auf die Nachtruhe vorbereiten sollen.
Grundsätze:
  • Für viele Senioren sind der Abend und die Nachtruhe mit Angst, Schmerzen und Einsamkeit verbunden. Es fehlt die Ablenkung, die am Tag diese Widrigkeiten erträglich macht. Daher ist eine hohe Sensibilität für die Gefühlslage des Senioren erforderlich.
Ziele:
  • Wir schaffen ideale Bedingungen, damit der Patient einen erholsamen Schlaf findet. Er kann seine körperlichen und mentalen Kräfte erneuern.
  • Die medikamentöse Versorgung wird auch am Abend sichergestellt.
  • Wir sorgen für das größtmögliche Maß an Sicherheit, damit der Patient im Notfall schnell Hilfe rufen kann.
Vorbereitung: Indikation Wir prüfen, ob der Patient eine spezielle Nachtversorgung benötigt. Dieses ist i.d.R. der Fall bei:
  • Inkontinenz
  • Krankheitsbilder, die eine spätabendliche Medikamentengabe erfordern, die vom Patienten allein nicht sichergestellt werden kann.
  • Patienten, die aufgrund einer erhöhten Dekubitusgefahr regelmäßig umgelagert werden müssen.
weitere Maßnahmen
  • Schon im Erstgespräch sowie während der weiteren Versorgung suchen wir den Dialog mit dem Patienten. Wir versuchen insbesondere zu erfahren, ob der Patient spezielle Einschlafriten pflegt, etwa lesen, Radio oder Musik hören, fernsehen, rauchen usw. Soweit möglich sollte der Patient diese Gewohnheiten auch weiterhin ausleben können.
  • Wir suchen den Kontakt zu den Angehörigen oder anderen Bezugspersonen. Wir klären, inwieweit sich diese an der nächtlichen Versorgung beteiligen wollen. Es muss sichergestellt sein, dass Absprachen insbesondere bei wichtigen Maßnahmen eingehalten werden.
  • Bei der Terminplanung der abendlichen Versorgung nehmen wir Rücksicht auf die Gewohnheiten des Patienten.
  • Der Pflegebedarf jedes Patienten wird regelmäßig im Rahmen von Fallbesprechungen diskutiert. Die Pflegeplanung wird ggf. entsprechend aktualisiert.
Durchführung: allgemeine Pflegemaßnahmen
  • Der Patient wird bei der Einnahme der Medikamente unterstützt.
  • Wir helfen dem Patienten bei der Körperpflege, insbesondere der Reinigung der Zähne bzw. des Zahnersatzes.
  • Wir beraten den Patienten hinsichtlich eines schlaffördernden Verhaltens. Wir regen insbesondere an, auf koffeinhaltige Getränke, Alkoholika u.Ä. zu verzichten.
  • Wenn wir einen Missbrauch von schlaffördernden Medikamenten o.Ä. vermuten, sprechen wir dieses Thema taktvoll an und prüfen gemeinsam Alternativen.
mobile Patienten
  • Wir helfen dem Patienten, die Tageskleidung abzulegen und den Schlafanzug o.Ä. anzuziehen. Wenn der Patient nicht direkt ins Bett gehen will, sollte er einen Bademantel tragen, um nicht auszukühlen.
  • Der Patient wird zur Toilette begleitet. Falls notwendig wird der Toilettenstuhl (mit angezogenen Bremsen) in der Nähe des Patienten abgestellt.
  • Der Patient wird ggf. zu Bett gebracht.
immobile Patienten
  • Wir ermöglichen dem Patienten eine Darm- und Blasenentleerung mittels Urinflasche und Steckbecken.
  • Ggf. wird das Inkontinenzmaterial gewechselt.
  • Der Patient wird gelagert. Die Angehörigen werden ggf. instruiert hinsichtlich weiterer notwendiger Umlagerungen in der Nacht.
zwischenmenschliche Beziehung
  • Wir sprechen mit dem Patienten über seine Erlebnisse des heutigen Tages.
  • Auf Wunsch beten oder singen wir mit dem Patienten.
Gestaltung des Umfeldes
  • Ggf. wird das Schlafzimmer gelüftet und auf eine angenehme Temperatur geheizt.
  • Wir passen die Wahl der Zudecke und der Bettbezüge an die jeweilige Jahreszeit an.
  • Vermeidbare Lärmquellen im Haus werden abgestellt. Fenster zu verkehrsreichen Straßen werden geschlossen. Ggf. suchen wir den Dialog mit Nachbarn, wenn deren Verhalten die Nachtruhe unangemessen stört, also etwa laut Musik gehört wird. Wir prüfen, ob der Patient Ohrstöpsel ("Ohropax") tragen sollte oder in ein ruhigeres Zimmer der Wohnung umziehen sollte.
  • Wir stellen dem Patienten ein Getränk an das Bett. Falls nötig, erhält der Patient zusätzlich eine kleine Nachtmahlzeit.
  • Auf Wunsch wird das Nachtlicht oder die Flurbeleuchtung angestellt.
  • Auf Wunsch wird der Fernseher angestellt und der gewünschte Kanal gewählt. Wenn das Gerät mit einer Abschaltautomatik ("Schlummerfunktion") ausgestattet ist, wird diese aktiviert.
  • Wir stellen sicher, dass der Patient den Schalter der Nachttischlampe erreichen kann.
  • Wir prüfen, ob das Hausnotrufsystem sowie das Telefon in Reichweite des Patienten liegen.
Nachbereitung:
  • Die Maßnahme wird dokumentiert.
  • Wenn es der Patient wünscht, wird die Haustür abgeschlossen.
Dokumente:
  • Pflegedokumentation
  • Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
  • alle Pflegekräfte
 
   
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Nacht; Abend
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