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Version 1.05 - 2014 |
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Checkliste: "Wie gut ist Ihre Sterbebegleitung?" |
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Eine
menschenwürdige Sterbebegleitung zählt zu den Grundbedürfnissen jedes
Schwerstkranken. Gleichzeitig ist sie für Angehörige auch ein zentrales
Kriterium bei der Auswahl des passenden Seniorenheimes oder
Pflegedienstes. Mit unserer Checkliste können Sie prüfen, ob Ihre
Sterbebegleitung heutigen Maßstäben genügt. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und
an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
Dieses Dokument ist auch
als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar.
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Checkliste: "Wie gut ist Ihre Sterbebegleitung?" |
Bedürfnisse der Pflegekräfte
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- Wird schon bei der Einstellung der Mitarbeiter
darauf geachtet, dass diese eine würdevolle Einstellung zur
Sterbebegleitung haben?
- Gibt es regelmäßige Schulungen? Verfügen die
Mitarbeiter über ausreichende Kenntnisse zu palliativen
Krankheitsbildern, zur Angehörigenarbeit, zu rechtlichen Grundlagen,
zur Grund- und Behandlungspflege im Sterbeprozess usw.?
- Nehmen Pflegekräfte an externen Fachtagungen und Workshops zum Thema teil, etwa im Rahmen von Altenpflegemessen?
- Werden auch Praktikanten, Bufdies und Auszubildende zumindest ansatzweise in die Schulungen einbezogen?
- Gibt es ein Konzept, um eine Überlastung von
Mitarbeitern zu vermeiden, z.B. durch Supervision? Werden die
Zuordnungen im Rahmen der Bezugspflege so gestaltet, dass keine
Pflegekraft zu häufig Sterbebegleitung leistet?
- Haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, sich
durch organisatorische Veränderungen ihres Arbeitsablaufes mehr Zeit
für die Sterbebegleitung zu verschaffen?
- Ist das Konzept der Basalen Stimulation in die Sterbebegleitung integriert?
- Wird einige Tage nach dem Versterben eine
Fallbesprechung durchgeführt? Wird diskutiert, welche Verbesserungen
zukünftig möglich sind?
- Haben Mitarbeiter die Möglichkeit, an der Beerdigung teilzunehmen? Wird dieses im Dienstplan berücksichtigt?
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pflegerische und medizinische Betreuung
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- Gibt es ein Konzept oder einen Standard zur Schmerzbehandlung im Sterbeprozess?
- Ist sichergestellt, dass die Wünsche des
Bewohners erfüllt werden, soweit dieses möglich ist? Etwa: Wunschkost,
Getränke, Lieblingsmusik usw.?
- Arbeitet das Pflegeteam ggf. mit Hospizen oder
Palliativstationen der lokalen Krankenhäuser zusammen? Gibt es einen
Informationsaustausch?
- Hat die Einrichtung die Möglichkeit, nach
Absprache mit dem Sterbenden bzw. mit den Angehörigen ehrenamtlich
ausgebildete Sterbebegleiter in die Einrichtung zu holen?
- Hat der Bewohner per Patientenverfügung zentrale Fragen geklärt? Etwa: Verlegung in ein Krankenhaus, Reanimation usw.
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seelsorgerische und spirituelle Begleitung
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- Werden die Wünsche des Bewohners rechtzeitig
ermittelt? Etwa: Gestaltung der Gedenkfeier, Information an Freunde
usw.? Werden die Wünsche auch umgesetzt?
- Gibt es eine seelsorgerische Betreuung (soweit gewünscht)? Wurde dafür frühzeitig der Kontakt zu Kirchen hergestellt?
- Ist sichergestellt, dass Migranten und insbesondere Moslems seelsorgerisch betreut werden?
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Bedürfnisse der Angehörigen
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- Ist sichergestellt, dass die Angehörigen über
den einsetzenden Sterbeprozess rechtzeitig informiert werden? Sind die
Telefonnummern bekannt?
- (nur stationär) Haben Angehörige die
Möglichkeit, Tag und Nacht beim Sterbenden zu bleiben? Steht eine
Übernachtungsmöglichkeit bereit? Können Angehörige in der Einrichtung
essen?
- Werden Angehörige durch ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützt?
- Gibt es ein Konzept zur Krisenintervention, etwa wenn der Angehörige von der Trauer übermannt wird?
- Bietet die Einrichtung den Angehörigen Unterstützung an, etwa bei rechtlichen, finanziellen oder organisatorischen Fragen?
- Nimmt die Einrichtung einige Wochen nach dem
Versterben Kontakt zu den Angehörigen auf, um deren Zufriedenheit mit
der Sterbebegleitung zu erfragen?
- Gibt es regelmäßige Treffen von Angehörigen, deren Verwandte in der Einrichtung verstorben sind?
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Bedürfnisse der Heimgemeinschaft
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- (nur stationär) Verfügt die Einrichtung über
einen optisch ansprechenden Raum zur Aufbahrung von Verstorbenen, um
Angehörigen, Mitbewohnern und Mitarbeitern die Gelegenheit zum Abschied
zu geben?
- (nur stationär) Werden andere Rituale, wie z.B.
eine Zusammenkunft der Bewohner mit einer Pflegekraft oder einem
Mitarbeiter des sozialen Dienstes zum Andenken an den verstorbenen
Bewohner organisiert? Thematisiert werden können z. B. traurige oder
lustige Anekdoten über den Verstorbenen.
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allgemeine Maßnahmen
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- Gibt es ein Konzept oder einen Standard zu folgenden Themen?
- Sterbebegleitung / Integration von Angehörigen
- Umgang mit Verstorbenen
- Umgang mit Angehörigen nach dem Versterben des Bewohners
- Informationskette nach dem Tod des Bewohners
- Gibt es ein Konzept zur Außendarstellung der Sterbebegleitung?
- Wird die Sterbebegleitung auch beim Tag der offenen Tür präsentiert?
- Wird die Sterbebegleitung der Einrichtung im Werbematerial erwähnt?
- Beschäftigt sich ggf. ein Qualitätszirkel mit
der kontinuierlichen Verbesserung der Sterbebegleitung und
Abschiedskultur in der Einrichtung? Wird dabei auch reflektiert und
erarbeitet, welche Besonderheiten der Sterbebegleitung bei Menschen mit
Demenz berücksichtigt werden müssen.
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Sterbebegleitung; Demenz; Tod; Testament |
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Genereller
Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und
Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch
kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel
diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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