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Vers. 2.12g |
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Standard
"Insulingabe per Injektions-Pen" |
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Gerade mal 20 Jahre nach der
Markteinführung ist der "Pen" ein fester Bestandteil im Leben
von Millionen Diabetikern geworden. Die unscheinbare
Injektionshilfe macht die Insulin-Applikation einfacher,
schmerzärmer und sicherer. Und vor allem läuft kein
Zuckerkranker mehr Gefahr, während des Spritzens als
vermeintlicher Heroin-Junkie von der Parkbank verscheucht zu
werden. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und
an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
Dieses Dokument ist auch
als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar.
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Standard "Insulingabe per
Injektions-Pen" |
Definition: |
- Ein Pen
("pen" = engl. "Füllfederhalter) ist eine Injektionshilfe, die die
präzise Dosierung und Applikation von Insulin ermöglicht. Die
integrierte Injektionsnadel wird durch eine Kunststoffkappe
geschützt. Das Insulin wird per Patrone in den Pen eingesetzt. Eine
Patrone deckt den Bedarf von ein bis zwei Wochen.
- Ein Pen
ist mit einem Sichtkontrollfenster und einer Dosierungsanzeige
ausgestattet. Die Injektion ist vergleichsweise schmerz- und
komplikationsarm. Pens sind im Vergleich zu Einwegspritzen deutlich
einfacher zu bedienen.
- Hinweis:
Die korrekte Handhabung des Pens kann sich je nach Modell deutlich
unterscheiden.
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Grundsätze: |
- Der
Bewohner sollte die Injektion nach Möglichkeit selbst durchführen.
Ggf. wird der Bewohner schrittweise dazu angeleitet, den Pen
eigenständig zu nutzen.
- Wir
übernehmen die Maßnahme nur dann, wenn der Bewohner aufgrund seines
Gesundheitszustandes mit der Applikation überfordert ist.
- Wir
arbeiten eng mit dem behandelnden Hausarzt zusammen.
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Ziele: |
- Der
Bewohner führt ein möglichst unbeschwertes Leben.
- Fehler
bei der Applikation werden vermieden.
- Die
Injektion ist möglichst schmerzarm.
- Der
Bewohner wird in die Lage versetzt, die Injektion selbständig
durchzuführen.
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Vorbereitung: |
Indikation |
Wir prüfen,
ob ein Pen das geeignete Werkzeug für den jeweiligen Bewohner ist. Für
die Nutzung eines Pen sprechen:
- Beim
Einstellen der Einheiten rastet das System hörbar ein. Daher können
auch sehbehinderte Menschen einen Pen nutzen.
- Die Wahl
der Dosis erfolgt sehr variabel und wahlweise in Schritten von ein,
zwei oder vier Einheiten (E).
- Eine
Über- oder Unterdosierung ist unwahrscheinlich.
- Der
Bewohner wird unabhängiger und kann an Freizeitangeboten teilnehmen,
ohne dass eine Pflegekraft vor Ort sein müsste.
- Das
Selbstwertgefühl wird gestärkt, da der Bewohner sich selbst mit
Insulin versorgen kann.
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weitere Maßnahmen |
- Die
Injektionsorte werden per Injektionsschema festgelegt. Geeignet ist
das Subkutangewebe am Bauch, am Oberschenkel und am Gesäß. Dabei
wird das unterschiedliche Absorbtionsmuster beachtet. So werden
Injektionen im Oberschenkel oder im Gesäß langsamer absorbiert als
Injektionen in den Bauch.
- Injektionen
in den Oberarm sollten vermieden werden, da gerade bei alten
Menschen dort das Unterhautfettgewebe sehr dünn ist und daher die
Nadel schnell in der Muskulatur steckt.
- Die
Länge der Kanüle wird gemeinsam mit dem Arzt gewählt und ist
abhängig vom Körperbau des Bewohners. Bei einer falschen Länge kann
es zu einer intramuskulären Injektion kommen.
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Material |
Wir stellen
alle notwendigen Materialien bereit:
-
Injektions-Pen
-
Spezialkanüle
- ggf.
Aufbewahrungsbox für gebrauchte Kanülen
- ggf.
neue Insulinpatrone
- ggf.
Pflaster
-
Einmalhandschuhe
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Vorbereitung |
- Der
Bewohner und die Pflegekraft führen eine hygienische
Händedesinfektion durch. Die Pflegekraft zieht Einmalhandschuhe an.
- Die
Pflegekraft überprüft den Pen auf Beschädigungen und
Verschmutzungen.
- Wenn die
Bauart des Pens der Pflegekraft unbekannt ist, liest die Pflegekraft
die Anleitung sorgfältig durch.
- Die
Pflegekraft kontrolliert die Namensbeschriftung auf dem Pen.
- Die
Pflegekraft überprüft, ob sich die richtige Insulinvariante im Pen
befindet. Dazu haben die meisten Pens ein Sichtfenster. Die Patrone
sollte deshalb so eingelegt werden, dass jeder unkompliziert den
Namen des Insulins ablesen kann. Das erspart der nachfolgenden
Pflegekraft das Aufschrauben des Pens, um sich vor jeder Gabe zu
vergewissern, dass das das richtige Insulin ist.
- Die
Restmenge des Insulins in der Patrone wird abgelesen. Falls
notwendig wird die Patrone gewechselt (siehe unten).
- Der
Bewohner wird über die anstehende Maßnahme informiert. Dieses auch,
wenn der Bewohner ohne Bewusstsein ist.
- Wir
sorgen für das notwendige Maß an Privatsphäre. Etwaige Besucher
werden kurz vor die Tür gebeten.
- Das
Pflegebett wird auf eine angenehme Arbeitshöhe gefahren.
- Auf
den Pen wird jedes Mal eine neue Kanüle geschraubt (siehe unten).
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Durchführung: |
Applikation |
- Die
Pflegekraft kippt den Pen rund zwanzig Mal von vorne nach hinten, um
die Insulinkristalle gleichmäßig zu verteilen. Ein bloßes Rollen
garantiert keine optimale Verteilung. Pens werden niemals
geschüttelt, da ansonsten Schaum gebildet wird.
- Die
Pflegekraft überprüft die Nullstellung des Pens und drückt den
Startknopf.
- Der
Dosierknopf entriegelt sich.
- Jetzt
kann eine Funktionsprüfung durchgeführt werden. Dafür werden ein bis
zwei Einheiten "in die Luft gespritzt" und verworfen.
- Am
Dosierknopf dreht die Pflegekraft nun, bis die erforderliche
Insulinmenge im Sichtfeld angezeigt wird. Diese Anzeige wird mit der
ärztlichen Verordnung abgeglichen.
- Anhand
des Injektionsschemas wird die passende Injektionsstelle ausgewählt.
- Die
Schutzkappen des Pens werden entfernt.
- Die Einstichstelle wird mit einem Tupfer desinfiziert, der zuvor mit einem Desinfektionsmittel getränkt wurde.
- Die
Pflegekraft formt beim Bewohner mit dem Daumen und dem Zeigefinger
eine Hautfalte und hebt diese an. Die Kanüle wird in einem
90°-Winkel in die Haut eingestochen (also senkrecht zur
Hautoberfläche). Alternativ kann bei sehr schlanken Menschen ein 45°C-Winkel gewählt werden.
- Der
Dosierknopf wird langsam und vorsichtig bis zum Anschlag
durchgedrückt. Der Dosierknopf rastet ein.
- Die
Pflegekraft kontrolliert, ob der Knopf komplett durchgedrückt wurde.
Im Sichtfenster sollte dann eine "0" stehen. Falls die gewünschte
Dosis nicht erreicht wurde, kann im Sichtfenster die fehlende Menge
abgelesen werden. Diese wird nach dem Wechsel der Patrone
nachgespritzt.
- Die
Hautfalte wird während der gesamten Injektion nicht losgelassen.
- Nach
zehn Sekunden Wartezeit kann die Kanüle wieder aus der Haut gezogen
werden. Bei mehr als 30 Einheiten beträgt die Wartezeit 20 Sekunden.
Wenn die Kanüle zu früh heraus gezogen wird, kann es zu einem
Rückfluss des Medikaments kommen.
- Die
Pflegekraft drückt leicht mit einem Tupfer auf die Einstichstelle.
- Die
äußere Schutzkappe wird wieder fest auf den Pen aufgesteckt. Die
Kanüle wird abgedreht und entsorgt.
- Falls
die Einstichstelle blutet, wird diese mit einem Pflaster versorgt.
- Die
Pflegekraft weist den Bewohner darauf hin, dass der
Ess-Spritzabstand eingehalten werden muss.
- Nach
Möglichkeit sollte der Bewohner die Injektion eigenständig
durchführen. Er wird dabei von der Pflegekraft angeleitet. Auch bei
der eigenständigen Applikation wird das Insulin in eine Bauchfalte
injiziert, die der Bewohner zuvor mit dem Daumen und dem Zeigefinger
gebildet hat.
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Wechsel der Insulinpatrone |
- Die
Kanüle wird entfernt und in einem stichsicheren Behälter entsorgt.
Damit wird die Verletzungsgefahr reduziert. Viele Firmen bieten
dafür praktische Entsorgungssysteme an.
- Das
Oberteil und
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Pen; Insulin; Injektion; Diabetes
mellitus |
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Genereller
Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und
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diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
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angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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