Standardpflegeplan "Diabetes mellitus" |
- Diabetes
mellitus (umgangssprachlich “Zuckerkrankheit”) ist eine chronische
Stoffwechselstörung, bei der der Blutzuckerwert zeitweise oder ständig
erhöht ist. Es gibt verschiedene Formen des Diabetes: Am häufigsten
tritt der Typ-2-Diabetes auf, gefolgt vom Typ-1-Diabetes. In
Deutschland leiden insgesamt rund sieben Millionen Menschen an dieser
Krankheit. Rund 90 Prozent davon sind vom Typ 2 betroffen und 5 bis 10
Prozent sind Typ-1-Diabetiker.
- Bei einem Typ-1-Diabetes wird der Körper vom
körpereigenen Immunsystem angegriffen. Es kommt zur Zerstörung der
Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. In der Folge kann
die Bauchspeicheldrüse weniger Insulin bilden. Der Blutzuckerspiegel
erhöht sich. Typ-1-Diabetes wird in erster Linie durch eine erbliche
Veranlagung ausgelöst. Außerdem ist anzunehmen, dass bei vorbelasteten
Menschen Umwelteinflüsse (wie etwa Infektionskrankheiten) die
Krankheitsentstehung begünstigen können. Der Typ-1-Diabetes tritt
primär bei Kindern, bei Jugendlichen oder bei jungen Erwachsenen auf
(“jugendlicher Diabetes”). Die Betroffenen müssen lebenslang Insulin
applizieren.
- Bei einem Diabetes vom Typ 2 lässt die
Wirksamkeit des körpereigenen Insulins nach. Um den Blutzucker
weiterhin zu regulieren, reagiert die Bauchspeicheldrüse mit einer
verstärkten Produktion von Insulin. Letztlich jedoch ist die
Bauchspeicheldrüse mit der Regulation des Blutzuckers überfordert. Vom
Typ-2-Diabetes sind hauptsächlich ältere Menschen über 40 Jahre
betroffen. Daher spricht man vom sog. “Altersdiabetes”. Übergewicht,
Fettsucht (Adipositas) und Bewegungsarmut fördern die Entstehung.
Anmerkung:
- Standardpflegepläne geben für spezielle
Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie
in diesem Beispiel für Diabetes mellitus. Standardpflegepläne umfassen generelle
und potenzielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
- Aus diesem Grund erleichtert ein
Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf
keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene
Pflegeplanung.
- Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese
generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz
zu überprüfen und an die individuellen Einschränkungen und Ressourcen
des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim
Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu
überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen
Stand sein sollten.
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Pflegeproblem |
Pflegemaßnahmen |
Pflegeziel |
Sich bewegen |
- Als Folge des Diabetes mellitus ist die
Durchblutung im Bereich der Füße eingeschränkt. Es kommt zu
Gangunsicherheiten. Die Sturzgefährdung ist zwar nicht erhöht, der
Bewohner fühlt sich aber unsicher und schränkt seinen Bewegungsradius
ein.
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- Das Gangbild des Bewohners wird beobachtet.
Falls notwendig bieten wir dem Bewohner Gehhilfen an, etwa
Unterarmgehstützen oder einen Gehwagen.
- Wir ermutigen den Bewohner, jeden Tag eine
möglichst lange Strecke zu Fuß zurückzulegen. Wir erläutern ihm, dass
sich die Bewegung förderlich auf seinen Gesundheitszustand auswirkt.
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- Die Mobilität des Bewohners bleibt erhalten.
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Vitale Funktionen
des Lebens aufrechterhalten |
- Im Einstichgebiet für die Insulininjektion befinden sich Muttermale.
- Die Haut des Bewohners ist (etwa durch Verbrennungen) großflächig vernarbt.
- Durch übermäßige Nutzung nur weniger Einstichstellen kommt es dort zu Lipohypertrophien oder zu Atrophien.
- Der Bewohner ist gestürzt. Im Bereich des Injektionsfelds hat sich ein Bluterguss gebildet.
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- Geschädigte Hautflächen können für die
Injektionen nicht benutzt werden. Wir weichen daher auf andere Zonen
aus. Alternativ zum Bauchbereich können auch die Außenseiten des
Oberschenkels oder das Gesäß genutzt werden.
- Wir beachten dabei, dass unterschiedliche Injektionsbereiche zu einer schnelleren oder langsameren Resorption führen können.
- Wir erstellen ein Injektionsschema. So ist immer eine andere Einstichstelle gewährleistet.
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- Es werden ausreichend Injektionspunkte gefunden, um diese angemessen häufig wechseln zu können.
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- Der Bewohner leidet unter einer diabetischen Retinopathie oder unter Makulopathie.
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- Wir animieren den Bewohner, einmal im Jahr den
Augenarzt aufzusuchen. Wenn es bereits zu Schädigungen gekommen ist,
sind nach Rücksprache mit dem Augenarzt noch kürzere Abstände zwischen
den Untersuchungen notwendig.
- Der Bewohner muss ggf. zum Termin begleitet
werden, da er aufgrund der geweiteten Pupillen nach der Untersuchung
unter starken Sehstörungen leidet.
- Der Blutdruck wird engmaschig überwacht. Ggf.
stellen wir sicher, dass Blutdruck senkende Medikamente konstant
eingenommen werden.
- Wir raten dem Bewohner, auf den Nikotinkonsum zu verzichten.
- Die Ernährung des Bewohners wird so weit umgestellt, dass sich die Cholesterinwerte normalisieren.
- Wir raten dem Bewohner, sich ggf. auch einem chirurgischen Eingriff zu unterziehen wie etwa einer Lasertherapie.
- Wir sensibilisieren den Bewohner für die
Symptome einer Netzhautablösung. Dazu zählen insbesondere die
Wahrnehmung von Lichtblitzen und das Sehen von schwarzen Punkten im
Gesichtsfeld (“Rußregen”).
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- Weitere Schäden am Auge oder gar eine Erblindung werden vermieden.
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- Der Bewohner leidet unter einer diabetischen Nephropathie.
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- Wir stellen sicher, dass die ärztlich verordneten Antihypertensiva konsequent eingenommen werden.
- Der Bewohner wird dazu angeleitet, seinen Blutdruck eigenständig zu messen und die Ergebnisse zu dokumentieren.
- Wir animieren den Bewohner, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten körperlich zu bewegen.
- Der Bewohner soll den Nikotinkonsum einstellen oder zumindest deutlich reduzieren.
- Durch eine Anpassung der Ernährung wird der
Cholesterinspiegel gesenkt. Der Bewohner erhält eine entsprechende
Ernährungsberatung.
- Der Bewohner soll sich gesünder ernähren und Übergewicht abbauen.
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- Die Nierenfunktion bleibt im größtmöglichen Umfang erhalten.
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- Der Bewohner klagt über kalte Füße. Tatsächlich jedoch sind die Füße ausreichend warm.
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- Wir nutzen keine Heizkissen oder Wärmflaschen, da diese zu Verbrennungen führen können.
- Der Bewohner erhält Fußmassagen, weiche Socken, einen Fußsack oder ein wärmendes Plaid (relativ dünne Wolldecke).
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- Das Gefühl von Wärme wird wieder hergestellt. Die Lebensqualität bleibt gewahrt.
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- Der Bewohner neigt zur Unterzuckerung. Da er
auch außerhalb der Einrichtung unterwegs ist, besteht das Risiko, dass
er in einer solchen Situation hilflos wäre.
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- Der Bewohner soll immer seinen Notfallausweis bei sich tragen.
- Wir stellen sicher, dass der Bewohner immer
eine kleine Packung Traubenzucker bei sich trägt; also zwei bis vier
Plättchen. Falls der Bewohner schlecht kauen kann, sollte er alternativ
flüssigen Traubenzucker nutzen.
- Wir erläutern dem Bewohner, dass er bei
Anzeichen einer Hypoglykämie den Traubenzucker sofort konsumieren
sollte, ohne zuvor den Blutzuckerwert zu bestimmen. Es gilt: “Erst
essen, dann messen.”
- Wir prüfen, ob der Bewohner ein
Glukagon-Spritzenset bei sich tragen soll. Im Notfall können
Familienangehörige eine Spritze bei Bewusstlosigkeit setzen.
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- Eine Unterzuckerung wird vermieden.
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- Der Bewohner hat häufig Fieber. Es besteht das Risiko einer hyperglykämischen Stoffwechselentgleisung.
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- Der Bewohner wird ermahnt, sich bei der
Pflegekraft zu melden, wenn er glaubt, dass er Fieber hat. In keinem
Fall soll er sich ohne Rückmeldung abends zu Bett legen.
- Der Blutzuckerwert des Bewohners wird
engmaschiger erfasst; dieses auch in der Nacht. Wir erfassen ebenfalls
die Körpertemperatur. Die Insulinapplikationen werden entsprechend
angepasst.
- Bei Appetitlosigkeit bieten wir Kohlenhydrate in Form von Obst, Fruchtsäften, Salzbrezeln oder Salzstangen an.
- Wir stellen sicher, dass der Bewohner ausreichend trinkt und Flüssigkeitsverluste als Folge des Fiebers kompensiert.
- Bei Komplikationen wird der behandelnde Hausarzt oder der Notarzt informiert und ggf. eine Krankenhauseinweisung vorbereitet.
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- Eine Stoffwechselentgleisung wird vermieden.
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- Der Bewohner ist körperlich aktiv, allerdings schwankt das Maß der Bewegung je nach Tagesform und Motivation.
- Die Nahrungsaufnahme ist unstetig. Der Bewohner isst manchmal relativ viel, dann wieder nimmt er kaum Nahrung zu sich.
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- Wir verdeutlichen dem Bewohner, dass dieses
Verhalten den Blutzuckerspiegel unkontrolliert schwanken lässt. Wir
legen ihm eine Anpassung seiner Lebensweise nahe.
- Der Blutzuckerspiegel wird engmaschig überwacht.
- Ggf. wird die Insulindosis erst nach dem Essen verabreicht, wenn die Menge der konsumierten Nahrung bekannt ist.
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- Unnötige Schwankungen des Blutzuckerspiegels werden vermieden.
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- Der Bewohner benötigt Anleitung / Unterstützung bei der Messung des Blutzuckerspiegels und bei der Verabreichung der Injektion.
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- Wir assistieren dem Bewohner bei der Messung des Blutzuckerspiegels. Ggf. übernehmen wir diese Maßnahme vollständig.
- Gemäß den ärztlichen Vorgaben werden die
Insulininjektionen durchgeführt. Im Rahmen seiner Möglichkeiten wird
der Bewohner an dieser Maßnahme beteiligt.
- Wir weisen den Bewohner in den Umgang mit dem
Insulin ein. Wir üben die selbstständige Handhabung des
Blutzuckermessgeräts und des Pens (Spritze).
- Wir machen den Bewohner auf den Spritz-Ess-Abstand aufmerksam.
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- Die Verabreichung des Insulins gemäß den
ärztlichen Vorgaben ist jederzeit gewährleistet. Der Bewohner wird im
Rahmen seiner Ressourcen daran beteiligt.
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- Der Bewohner leidet unter einer Verkalkung der Hirngefäße.
- Der Bewohner nimmt blutdrucksenkende Medikamente in hoher Dosierung.
- Er erleidet vereinzelnd eine Synkope, wird also ohnmächtig.
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- Wir beachten, dass jede Ohnmacht auch die Folge einer Unterzuckerung sein könnte. Wir messen daher stets den Blutzuckerspiegel.
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- Eine Stoffwechselentgleisung wird rechtzeitig bemerkt.
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- Beim Bewohner liegt eine kardiale Schädigung
vor. Er könnte einen Herzinfarkt erleiden. Durch die diabetische
Neuropathie besteht das Risiko eines “stummen Herzinfarkts”. Der
Bewohner erleidet also einen Herzinfarkt, ohne dass die typische
Symptomatik auftritt. In der Folge bleibt der Herzinfarkt unbehandelt.
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- Wir achten sehr sensibel auf Symptome, die i.
d. R. auch bei einem stummen Infarkt auftreten, etwa Übelkeit und ein
Druckgefühl im Magen. Dazu kommen oft unspezifische Symptome wie
Luftnot, Schwäche oder vorübergehender Verlust des Bewusstseins.
- Bei einem hinreichenden Verdacht rufen wir den Notarzt und bereiten den Bewohner auf die Krankenhauseinweisung vor.
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- Ein Herzinfarkt wird zeitnah erkannt und angemessen behandelt.
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Sich pflegen |
- Die Haut im Bereich der Füße ist trocken, spröde und rissig.
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- Die Haut wird täglich mit mäßig temperiertem Wasser gewaschen.
- Fußbäder sollten nur wenige Minuten dauern. Die Temperatur des Wassers wird mittels Thermometer kontrolliert.
- Wir nutzen pH-neutrale Seife oder Pflegeschäume. Wir verwenden Körperlotionen mit einem 5- oder 10-prozentigen Zusatz von Urea.
- Nach dem Baden oder nach dem Waschen werden die
Zehenzwischenräume mit einem weichen Handtuch sorgfältig getrocknet, um
die Entstehung von Pilzinfektionen zu vermeiden. Die Zehenzwischenräume werden nicht mit einer Lotion eingecremt.
- Zum Kürzen der Nägel nutzen wir keine Schere,
sondern eine Feile. Mittels eines Naturbimssteins kann mäßige Hornhaut
abgetragen werden.
- Alle Maßnahmen zur Fußpflege, die mit einem Verletzungsrisiko verbunden sind, werden von einem Podologen durchgeführt.
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- Die Haut bleibt in einem gesunden Zustand und ist belastbar.
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- Der Bewohner ist aufgrund seiner
eingeschränkten Sehfähigkeiten nicht mehr in der Lage, seine Füße
visuell auf Verletzungen zu überprüfen.
- Der Bewohner ist adipös und kann seine Füße nicht sehen. Eine Inspektion ist nicht möglich.
- Als Folge von Gelenkschäden o. Ä. kann der Bewohner mit seinen Händen die Füße nicht erreichen und auf Schäden kontrollieren.
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- Wir prüfen, ob der Bewohner einen Spiegel nutzen kann, um sich an der Inspektion zu beteiligen.
- Wir kontrollieren die Füße des Bewohners
täglich auf Fissuren, auf Blasen und auf Wunden; dieses etwa im Rahmen
der täglichen Waschung am Waschbecken.
- Wir prüfen regelmäßig die Fußpulse.
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- Entstandene Schäden an den Füßen werden zeitnah erfasst und angemessen behandelt.
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- Der Bewohner leidet unter einem diabetischen Fußsyndrom.
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- Der betroffene Fuß wird ruhiggestellt. Der Bewohner soll es strikt vermeiden, die geschädigte Hautregion zu belasten.
- Wir hinterfragen kritisch, ob die Blutzuckereinstellung optimal verläuft. Ggf. regen wir die Umstellung der Insulintherapie an.
- Auftretende Wundinfektionen werden strikt
behandelt. Wir regen die Erstellung eines Antibiogramms an, um die
Empfindlichkeit und die Resistenz von Krankheitskeimen zu bestimmen.
Durch strikte Hygiene wird eine Übertragung insbesondere mit MRSA
vermieden.
- Nekrosen lassen wir abtragen.
- Wir prüfen regelmäßig die Fußpulse.
- Wir stehen dem Bewohner jederzeit für ein
Gespräch zur Verfügung. Insbesondere thematisieren wir seine Angst vor
einer Amputation.
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- Aufgetretene Wunden heilen ab.
- Das Auftreten von weiteren Schädigungen wird vermieden.
- Eine Amputation des Fußes oder von Zehen ist nicht erforderlich.
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- Der Bewohner ist anfällig für Karies, für Parodontitis sowie für Pilzerkrankungen im Mundraum.
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- Wir stellen eine sorgfältige Mundhygiene sicher. Wenn der Bewohner mit der Zahnpflege überfordert ist, helfen wir ihm dabei.
- Wir legen dem Bewohner nahe, die jährliche zahnärztliche Untersuchung konsequent durchzuführen.
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- Erkrankungen im Mundraum werden vermieden oder zumindest rechtzeitig bemerkt.
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- Der Bewohner ist adipös. Er weist zahlreiche
Hautfalten in den Leisten und unter den Brüsten auf. Hier bilden sich
vermehrt Hautläsionen und Hautpilzinfektionen.
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- Die gefährdeten Bereiche werden stets gründlich gewaschen und sorgfältig getrocknet.
- Wir legen Leinenläppchen oder Kompressen in die Hautfalten, um die Haut trocken zu halten.
- Wir nutzen Antimykotikasalben, um
Pilzinfektionen zu beseitigen. Der Wirkstoff muss nach dem Verschwinden
der sichtbaren Hautschäden noch mindestens eine weitere Woche
aufgetragen werden.
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- Hautschäden und Pilzinfektionen werden vermieden.
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- Der Bewohner leidet häufig unter Pilzinfektionen im Genitalbereich.
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- Wir verdeutlichen dem Bewohner die Wichtigkeit
einer sorgfältigen Inspektion der Intimregion. Wichtig ist insbesondere
eine zeitnahe Therapie einer Pilzinfektion.
- Wir erläutern dem Bewohner, welchen Einfluss
die Wahl der richtigen Kleidung auf das Hautklima im Intimbereich
nimmt. Feuchtigkeit und Wärmestauungen sollten vermieden werden.
- Bewohnerinnen können Milchsäurebakterien verwenden, um einem Scheidenpilz vorzubeugen.
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- Pilzinfektionen werden vermieden und ggf. konsequent therapiert.
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- Der Bewohner klagt über Juckreiz als Folge der Stoffwechselstörung.
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- Die Haut des Bewohners wird zweimal täglich
eingecremt. Wir nutzen W/O-Emulsionen. Bei sehr trockener Haut
applizieren wir Präparate mit Harnstoffzusatz.
- Der Bewohner erhält rückfettende Ölbäder.
- Zur Hautreinigung verwenden wir milde, pH-neutrale Präparate.
- Bei
starkem Juckreiz ist die vorübergehende Therapie mit Glukokortikoiden
sinnvoll. Ggf. bestellen wir bevorzugt kortisonfreie Antihistamine.
- Wir beachten, dass Juckreiz immer auch auf eine Pilzinfektion hindeuten kann.
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- Der Bewohner wird vom Juckreiz befreit.
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Essen und trinken |
- Der Bewohner leidet unter einer diabetischen Nephropathie. Er nimmt zu viel Eiweiß zu sich.
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- Wir erläutern dem Bewohner, dass zu viel Eiweiß
sich negativ auf die Nierenfunktion auswirkt. Dieses ist vor allem dann
zu beachten, wenn gleichzeitig ein Bluthochdruck vorliegt und der
Blutzuckerlangzeitwert (HbA1c-Wert) auffällig ist.
- Der Bewohner soll die Eiweißzufuhr auf rund 20 Prozent der Gesamtkalorien begrenzen.
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- Eine Überversorgung des Körpers mit Eiweiß wird vermieden.
- Die Nierenfunktion wird unterstützt.
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- Der Bewohner konsumiert große Mengen Alkohol. Dieses steigert das Risiko für schwere Hypoglykämien.
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- Wir empfehlen dem Bewohner, Alkohol nur gelegentlich zu konsumieren.
- Der Bewohner sollte den täglichen Alkoholkonsum
auf 20 Gramm begrenzen. Frauen sollten maximal 10 Gramm Alkohol pro Tag
zu sich nehmen.
- Nach Möglichkeit sollte der Bewohner den Alkohol gemeinsam mit etwas kohlenhydrathaltiger Nahrung konsumieren.
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- Eine Hypoglykämie wird vermieden.
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- Der Bewohner nimmt zu wenig Flüssigkeit zu sich.
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- Wir animieren den Bewohner, pro Tag ein bis
eineinhalb Liter Flüssigkeit zu trinken. Er soll vor allem kalorienarme
Getränke wie Mineralwasser oder Tee zu sich nehmen.
- Schorlen sind ebenfalls geeignet, wenn sie hinreichend verdünnt sind.
- Ungeeignet sind stark zuckerhaltige Getränke
wie Cola, Limonaden, unverdünnte Säfte sowie Alkoholika mit viel Zucker
(z.B. Dessertweine, süßer Sekt, Liköre sowie Alcopops).
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- Eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung ist sichergestellt.
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- Als Folge von Diabetes mellitus leidet der
Bewohner unter Nervenschädigungen. Diese äußern sich im
Magen-Darm-Trakt durch eine Gastroparese (“Magenlähmung”). Der Bewohner
klagt über ein Völle- und Druckgefühl.
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- Der Bewohner soll einen längeren Abstand zwischen der Insulininjektion und der Nahrungsaufnahme einhalten.
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- Der Bewohner kann Nahrung ohne ein Völle- und Druckgefühl aufnehmen.
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- Der Bewohner leidet häufig unter Durchfall und unter Erbrechen. Dadurch ist die Resorption der Kohlenhydrate beeinträchtigt.
- Der Bewohner erhält orale Antidiabetika. Diese
Wirkstoffe werden durch den Durchfall und durch das Erbrechen nicht
vollständig vom Körper aufgenommen.
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- Der Bewohner erhält Kohlenhydrate in einer
leicht resorbierbaren Form. Dazu zählen Nahrungsmittel wie
Haferflockensuppe, Grießbrei, Salzstangen oder Kartoffelbrei. Geeignet
sind auch Getränke wie etwa gesüßter Tee.
- Wir stellen sicher, dass der Bewohner
ausreichend trinkt, um die durch den Durchfall und durch das Erbrechen
verlorene Flüssigkeit zu ersetzen.
- Der Blutzucker wird alle zwei Stunden überprüft.
- Diabetiker mit Tablettenbehandlung werden ggf. vorübergehend mit Insulin behandelt, sofern dieses ärztlich angeordnet ist.
- Bei einem gehäuften Auftreten von Übelkeit ist
ggf. der Einsatz von Antiemetika notwendig, also von Wirkstoffen, die
Übelkeit lindern.
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- Der Blutzuckerspiegel wird auch in Phasen mit häufigem Erbrechen und mit Durchfall stabilisiert.
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Ausscheiden |
- Als Folge der autonomen Neuropathie kommt es zu
Störungen im Urogenitaltrakt. Der Bewohner leidet unter
Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung.
- Es kommt gehäuft zu aufsteigenden Infektionen.
- Beim Bewohner wurde ein Blasenkatheter gelegt. Dieser erhöht das Infektionsrisiko zusätzlich.
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- Wir führen ein konsequentes Blasentraining durch.
- Der Bewohner wird zu einer umfassenden Intimhygiene angeleitet.
- Der Urin wird auf Veränderungen kontrolliert.
Insbesondere bei einem ungewöhnlichen Uringeruch sollte ein Urinstatus
erhoben werden.
- Der Bewohner soll ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Wir bieten daher stets ein Getränk an.
- Der Bewohner wird umfassend über die Symptome
einer Blasen- und Nierenbeckenentzündung informiert. Er soll sich bei
relevanten Beschwerden an die Pflegekraft wenden.
- Ein Blasenkatheter sollte nur dann gelegt werden, wenn alle Alternativen erfolglos blieben.
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- Die Kontinenz bleibt erhalten.
- Eine Infektion wird vermieden.
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- Der Bewohner leidet unter Einblutungen am
Augenhintergrund. Durch das Pressen beim Stuhlgang intensivieren sich
die Schädigungen.
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- Durch eine Laxanzientherapie stellen wir sicher, dass es bei der Defäkation zu keiner Erhöhung des intrazerebralen Drucks kommt.
- Wir legen dem Bewohner nahe, bei der Defäkation auf die Nutzung der Bauchpresse zu verzichten und etwas länger abzuwarten.
- Wir ermuntern den Bewohner, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten körperlich zu bewegen und damit die Obstipation zu lindern.
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- Schäden am Auge als Folge eines gesteigerten intrazerebralen Drucks werden vermieden.
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Sich kleiden |
- Die Bewohnerin ist anfällig für ein
diabetisches Fußsyndrom. Ihre Schuhe passen schlecht und üben auf
gefährdete Hautbereiche zu viel Druck aus.
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- Wir raten der Bewohnerin, flache Schuhe mit einem breiten und niedrigen Absatz zu tragen.
- Die Sohlen sollten dick und flexibel sein. Ideal ist eine Luftpolsterung.
- Es ist wichtig, dass die Zehen über ausreichend Bewegungsspielraum verfügen.
- Die Schuhe sollten am Fuß nicht drücken und
nicht reiben. Vor allem die gefährdeten Hautbereiche dürfen nicht
geschädigt werden. Die Schuhe sollten bequem sitzen, da unbequeme
Schuhe den Spaß an der Bewegung mindern.
- Wenn Bewohnerinnen auf hochhackige Schuhe nicht
verzichten wollen, drängen wir auf eine möglichst kurze Nutzung, etwa
bei Festen oder bei ähnlichen Veranstaltungen. Die Bewohnerin sollte
also bequeme Ersatzschuhe dabei haben und diese dann schnellstmöglich
tragen.
- Die Bewohnerin sollte ihre Schuhe am Nachmittag
oder am Abend kaufen, wenn die Füße den maximalen Umfang erreicht
haben. Schuhe, die am Morgen gekauft werden, könnten am
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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