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Version 1.05

Die praktische Umsetzung des PDCA-Zyklus

 
Qualitätsmanagement ohne "plan-do-check-act"? Nach Ansicht des MDK ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Tatsächlich verbirgt sich hinter diesem System aber keine hochkomplexe Wissenschaft, sondern lediglich eine Aneinanderreihung von Banalitäten und Selbstverständlichkeiten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr QM-System mit geringem Aufwand PDCA-kompatibel machen.
 
 

Die neuen Richtlinien zur Prüfung der Qualität in der ambulanten und in der stationären Pflege verlangen ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement. Dieses muss nach dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (PDCA-Zyklus) dokumentiert werden. In der Pflege ist der PDCA-Zyklus nicht unbekannt, da die Pflegeplanung nach denselben Regeln abläuft:

  • Plan: Durchführung einer Ist-Analyse, Zielformulierung, Maßnahmenplanung
  • Do: Umsetzung
  • Check: Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahme
  • Act: Überprüfung und Anpassung der Maßnahme

Für das interne Qualitätsmanagement bedeutet die Forderung des MDK oft nur eine Verschriftlichung der Maßnahmen, die ohnehin in vielen Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten ablaufen; wenn auch bislang eher informell.

Ein Praxisbeispiel:

Plan:

  • Die PDL hat in Zusammenarbeit mit dem Qualitätsbeauftragten eine Ist-Analyse mit Hilfe einer Auditcheckliste im Bereich Pflegedokumentation durchgeführt. Die Ist-Analyse führte zu dem Ergebnis, dass Schwächen im Ernährungsmanagement bestehen.
  • Im nächsten Schritt wurde eine Maßnahmenplanung aufgestellt, die exakt aufführt, welche Maßnahmen mit welcher Priorität bis zu welchem Zeitpunkt bearbeitet und umgesetzt werden sollen.
  • Die PDL hat als erste und wichtigste Maßnahme festgelegt, dass das Screening- und Assessment-Instrument „PEMU“ eingeführt wird.
  • Die Zielsetzung lautet: Innerhalb eines halben Jahres sollen alle Bewohner / Klienten nur noch mit Hilfe des „PEMU“-Instruments eingeschätzt werden.

Do:

  • Die erste Maßnahme wird wie folgt umgesetzt:
  • Schulung der Mitarbeiter. Schriftlicher Nachweis: Fortbildungsnachweis für den Mitarbeiter
  • Beschaffung des Screening- und Assessment-Instruments „PEMU“ für die Pflegedokumentation des Bewohners / Klienten
  • Einzelschulung der Bezugspflegekräfte im Umgang und in der Bearbeitung des PEMU jeweils mit einer Stunde Umfang

Check:

  • Nach einem halben Jahr kontrolliert die PDL, ob bei allen Bewohnern / Klienten das „PEMU“-Instrument erfolgreich implementiert, also umgesetzt wurde.

Act:

  • Bei dieser Kontrolle nach einem halben Jahr stellt sich dann heraus, ob die Umsetzung erfolgreich war. Dazu wird ein Evaluationsprotokoll geführt.
  • Hapert es bei der Umsetzung, wird beschrieben, welche Probleme bei der Umsetzung auftreten und mit welchen Maßnahmen gegengesteuert werden soll. Beispielsweise ist dann eine weitere Schulung der Mitarbeiter notwendig. Auf dem Evaluationsprotokoll wird weiterhin festgehalten, wann eine erneute Prüfung stattfinden soll.
  • Stellt sich nach der Kontrolle heraus, dass die Umsetzung gut verlief, wird auch dieses schriftlich festgehalten und ebenfalls ein neuer Termin für die nächste Überprüfung festgelegt.

Dieser PDCA-Zyklus gilt selbstverständlich nicht nur für den Pflegebereich, sondern auch für alle anderen Funktionsbereiche, also etwa die Verwaltung, Hauswirtschaft, sozialer Dienst usw. Auch hier sollten die Verantwortlichen Ist-Analysen mit Hilfe von Audit-Checklisten durchführen, dann Ziele und Maßnahmen festlegen und den Prozess der Umsetzung und Evaluation dokumentieren.

Nützliche Checklisten und Protokolle:

  • Für die Ist-Analyse eignen sich sehr gut unsere Audit-Checklisten sowohl für ambulante Pflegedienste als auch für stationäre Pflegeeinrichtungen.
  • Maßnahmenplan
  • Evaluationsprotokoll
  • Kompetenzmatrix internes Qualitätsmanagement


Maßnahmenplan

Funktionsbereich:
Pflege

Wohnbereich:
Sonne

Projekt:
Verbesserung des Ernährungsmanagements

Datum:

Art der Maßnahme geordnet nach Prioritäten: Daten: Verantwortlicher: soll erledigt sein am:
1. Schulung der Mitarbeiter (Umfang: Jeweils 2 Stunden) durch einen externen Anbieter Gruppe 1:
Di 31.05.11

Gruppe 2:
Do 09.06.11
usw.

PDL 09.05.11
2. Beschaffung des Screening- und Assessment-Instruments "PEMU" für Pflegedoku / PDL 31.05.11
3. Übungsstunde in Einzelsitzung mit den Bezugspflegekräften (Bearbeitung und Umgang mit PEMU) Fr. Engel
23.05.

Fr. Marx
24.05.

Hr. Meyer
25.05.
usw.
QMB 03.06.11
usw.      
       
Unterschrift Verantwortlicher:


 

 

(Evaluations-)Auswertungsprotokoll
Funktionsbereich:
Pflege

Wohnbereich:
Sonne

Projekt:
Einführung des "PEMU" Screening- und Assessment-Instruments
Maßnahme: Anwendung/ Umsetzung: Probleme/ Vorschläge/ Ergänzungen/ Änderungen: veränderte Maßnahmen (bei Fehlschlag der ersten Maßnahme): erneute Auswertung am:
Schulung der Mitarbeiter externer Dozent von Firma "xyz", alle Fortbildungsnachweise der Teilnehmer liegen vor zwei Stunden Schulungsumfang zu kurz, nächste Schulung länger nächste Schulung eine Stunde länger (höherer Praxisanteil) Mai 2012
Beschaffung des Screening- und Assessment-Instruments "PEMU" für Pflegedoku erledigt, alle Wohnbereiche versorgt /   November
2011
Übungsstunde in Einzelsitzung mit den Bezugspflegekräften effektiv, Unsicherheiten geklärt, Stoff verfestigt Wiederholung in einem halben Jahr / November
2011
         
         

Datum: 18.05.11

Unterschrift Verantwortlicher: M. Meyer (PDL), A. Lüttig (QMB)

Anmerkung:

  • Der PDCA-Zyklus schließt sich in dem Moment, da die erneute Auswertung stattfindet. Mit der erneuten Auswertung wird wieder ein neuer Maßnahmenplan erstellt, der dann wie in unserem Beispiel etwa eine umfangreichere Schulung (statt 2 Stunden dann 3 Stunden) der Pflegekräfte vorsi

    +++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++




 
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Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Pflegestandard; Standard; Qualitätszirkel; PDCA; Demingkreis
Genereller Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden. Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.