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Version 1.05

Pflegestandard "Versorgung von Senioren mit einer Schlafapnoe"

 
Wenn ein Senior den ganzen Tag nicht "in die Gänge kommt", werden allzu schnell Psychopharmaka, Antriebslosigkeit oder Demenz als Ursachen ausgemacht. Viel häufiger jedoch ist die Schlafapnoe für Tagesschläfrigkeit verantwortlich. Wir zeigen Ihnen, wie betroffene Senioren optimal versorgt werden.
 

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Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
 

Pflegestandard "Versorgung von Senioren mit einer Schlafapnoe"

Definition:
  • Eine Schlafapnoe liegt vor, wenn der Schlaf eines Bewohners durch Atempausen von mindestens 10 Sekunden Dauer unterbrochen wird. Diese Pausen treten mindestens zehnmal pro Stunde auf.
  • Der Puls kann bei diesen Atempausen deutlich erhöht oder auch deutlich erniedrigt sein.
  • Die Schlafapnoe ist der wichtigste Auslöser für Tagesschläfrigkeit.
  • Diese Erkrankung tritt mit zunehmendem Lebensalter gehäuft auf. Adipöse Männer stellen einen Großteil der Betroffenen.
  • Die weitaus häufigste Form der Schlafapnoe ist die obstruktive Schlafapnoe. Hierbei wird der Luftstrom im Bereich des Nasen-Rachen-Raums unterbrochen, etwa durch ein Zurückfallen der Zunge. Der weiche Gaumen verlegt dann den Kehlkopfeingang.
Grundsätze:
  • Die Behandlung einer Schlafapnoe erfordert vom betroffenen Bewohner oftmals eine grundlegende Umstellung seiner Lebensgewohnheiten. Wir sind uns bewusst, dass viele Senioren dazu nicht bereit sind. Derartige Entscheidungen sind zu akzeptieren.
Ziele:
  • Eine Schlafapnoe wird frühzeitig erkannt und korrekt behandelt.
  • Der Bewohner gewinnt seine mentale und körperliche Leistungsfähigkeit zurück.
  • Die Lebensfreude des Bewohners kehrt zurück.
  • Der Bewohner wird vor den zahlreichen negativen Langzeitfolgen einer Schlafapnoe geschützt.
Vorbereitung:
  • Wir prüfen, ob Symptome auf eine Schlafapnoe hindeuten.
    • Der Bewohner berichtet darüber, dass er in der Nacht hochschreckt, nach Luft schnappt und dann wieder einschläft. (Hinweis: Häufig sind dem Bewohner diese Vorfälle gar nicht bewusst.)
    • Wir befragen den Lebenspartner bzw. Zimmergenossen (im Mehrbettzimmer), ob dieser entsprechende Beobachtungen machte.
    • Der Bewohner ist am Morgen kraftlos und wirkt übernächtigt.
    • Der Bewohner leidet unter einer erhöhten Tagesschläfrigkeit. Er nickt bei vielerlei Gelegenheiten kurzzeitig ein, etwa sitzend im Rollstuhl.
    • Die intellektuelle Leistungsfähigkeit ist reduziert.
    • Es kommt zu Persönlichkeitsveränderungen. Der Bewohner ist insbesondere leicht reizbar.
    • Der Bewohner klagt über Kopfschmerzen.
    • Der Bewohner leidet unter Herzrhythmusstörungen, Hypertonie und Rechtsherzbelastung.
  • Wenn es hinreichende Anzeichen für eine Schlafapnoe gibt, wird der Bewohner dem Hausarzt vorgestellt. Dieser entscheidet dann über die weitere Behandlung.
Durchführung:
  • Wir prüfen, welche eingenommenen Medikamente die Schlafapnoe ausgelöst haben könnten. Vor allem sedierende Arzneimittel sind dabei kritisch zu hinterfragen.
  • Der Bewohner sollte einen übermäßigen Alkoholkonsum einschränken.
  • Der Bewohner sollte das Rauchen einstellen oder zumindest deutlich reduzieren.
  • Ggf. vorhandenes Übergewicht sollte abgebaut werden.
  • Der Bewohner sollte in Seitenlage schlafen. Die Rückenlage ist zu vermeiden. Ggf. wird die Nachtwache instruiert, den Bewohner am Abend daran zu erinnern.
  • Der Bewohner sollte an einen gleichmäßigen Tagesablauf gewöhnt werden; insbesondere an konstante Zeiten für das Zubettgehen und das Aufstehen.
  • Wenn die Ausschaltung der Risikofaktoren keine Besserung bringt, kann die Symptomatik durch eine nächtliche Überdruckbeatmung mittels CPAP-Maske gelindert werden. Diese Nasenmaske führt dem Bewohner in der Nacht Sauerstoff zu. Die Atemarbeit wird verringert und der Sauerstoffaustausch wird erleichtert.
  • Wir beachten, dass aufgrund der reduzierten mentalen wie körperlichen Leistungsfähigkeit die Sturzgefahr erhöht ist. Die Maßnahmen im Rahmen der Sturzprophylaxe werden nach einer entsprechenden Risikoanalyse ggf. intensiviert.
Nachbereitung: Prognose:
  • Leichtere Formen können insbesondere durch eine Gewichtsreduktion in ihrer Symptomatik deutlich gebessert werden.
  • Verengungen im Nasen-Rachenraum lassen sich oft durch einen kleinen Eingriff beheben.
  • Wenn eine Behandlung der Erkrankung unterbleibt, kommt es ggf. zu verschiedenen Komplikationen:
    • Es kann zu einer Hypertonie oder auch zu Herzrhythmusstörungen kommen. Auslöser sind die vermehrt ausgeschwemmten Hormone, etwa Adrenalin.
    • Der vorübergehende Sauerstoffmangel und der erhöhte Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut können eine Verengung der Lungenarterie auslösen. Diese Veränderung wiederum kann zu einer pulmonalen Hypertonie mit Rechtsherzinsuffizienz führen.
    • Viele Betroffene erkranken an Arteriosklerose. Das Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, ist somit erhöht.
weitere Maßnahmen:
  • Alle relevanten Beobachtungen werden dokumentiert.
  • Die Pflegeplanung wird ggf. aktualisiert.
Dokumente:
  • Berichtsblatt
  • Medikamentenblatt
  • Bewegungsplan
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
  • alle Pflegekräfte
 
   
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Schlaf; Schlafstörung; Müdigkeit; Apnoe; Tagesschläfrigkeit
Genereller Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden. Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.