Standardpflegeplan Pflege und Betreuung von Senioren mit Schlafstörungen |
- Im Alter zählen Schlafstörungen zu den
häufigsten Problemen. Rund jeder dritte Senior über 65 Jahre ist
betroffen.
- Gelegentliche Schlafstörungen treten bei vielen
Menschen auf und bedürfen keiner Behandlung, da sie nach kurzer Zeit
wieder verschwinden. Eine Schlafstörung liegt vor, wenn
- die nächtliche Wachzeit 30 Minuten übersteigt,
- wenn diese Wachzeit an mindestens drei Tagen
pro Woche auftritt und
- die Beschwerden mindestens vier Wochen
anhalten.
- Die individuellen Schlafgewohnheiten alter
Menschen können erheblich variieren. Der nächtliche Schlafbedarf kann
auf sechs Stunden sinken. Mit "Nickerchen" kann die gesamte Schlafdauer
aber auch leicht zehn bis zwölf Stunden betragen.
- Wenn akute Schlafstörungen nicht behandelt
werden, können sich diese zu chronischen Schlafstörungen entwickeln.
Daher ist es wichtig, Schlafstörungen zu einem frühen Zeitpunkt zu
therapieren.
- Da Senioren häufig weder körperlich noch
geistig gefordert werden, ist deren Schlaftiefe zumeist vergleichsweise
gering.
- Der Umzug in ein Pflegeheim ist ein drastischer
Einschnitt in das Leben. Dadurch werden häufig Schlafstörungen
ausgelöst.
Anmerkung:
- Standardpflegepläne geben für spezielle
Pflegeprobleme die typischen pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie
in diesem Beispiel für Schlafstörungen. Standardpflegepläne umfassen
generelle
und potenzielle Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
- Aus diesem Grund erleichtert ein
Standardpflegeplan zwar die Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf
keinen Fall eine individuelle auf den Bewohner / Patienten bezogene
Pflegeplanung.
- Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese
generellen Pflegeprobleme, Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz
zu überprüfen und an die individuellen Einschränkungen und Ressourcen
des jeweiligen Bewohners / Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim
Einsatz von Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu
überprüfen und ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen
Stand sein sollten.
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Pflegeproblem |
Pflegemaßnahmen |
Pflegeziel |
Sich
bewegen |
- Der Bewohner war zeitlebens körperlich aktiv.
Durch die physischen Beeinträchtigungen ist er jetzt zunehmend immobil.
Er ist nicht mehr in der Lage, durch Bewegung seine Kräfte zu
verbrauchen und müde zu werden.
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- Wir prüfen, welche Möglichkeiten für den
Bewohner bleiben, um sich körperlich zu bewegen. Der Bewohner kann sich
z. B. mit dem Rollstuhl außerhalb der Einrichtung bewegen.
- Wir ermuntern den Bewohner, an unseren
Freizeitaktivitäten teilzunehmen, etwa an der Sitztanzgruppe.
- Wir bieten dem Bewohner Bettgymnastik an.
- Wir prüfen, ob wir anstrengende
Therapiemaßnahmen vom Vormittag auf den Nachmittag verlegen, also etwa
die Bewegungsübungen im Rahmen der Kontrakturenprophylaxe.
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- Der Bewohner ist körperlich aktiv. Im Verlauf
des Tages verbraucht er seine physischen Kräfte so weit, dass er am
Abend müde ist.
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- Der Bewohner leidet an dem sog.
"Restless-Legs-Syndrom". Dieses äußert sich in der Nacht durch
Schmerzen, durch ein Kribbeln und durch ein Brennen der Beine. Es
bessert sich erst durch das Bewegen der Beine.
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- Wir raten dem Bewohner dazu, auf Nikotin und
auf Alkohol zu verzichten.
- Wir überprüfen seine Medikation auf diese
Nebenwirkung hin, etwa Antidepressiva.
- Wir regen beim Hausarzt an, dass der Bewohner
ein Eisenpräparat einnimmt.
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- Die Schmerzen in den Beinen lassen nach oder
verschwinden.
- Der Bewohner kann die Nacht ohne Beschwerden
durchschlafen.
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Vitale Funktionen
des Lebens aufrechterhalten |
- Der Bewohner leidet unter Schlaflosigkeit. Er
ist davon überzeugt, dass ihm nur "richtige" Schlafmittel helfen
werden. Nichtmedikamentöse Therapieansätze lehnt er ab.
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- Nach Rücksprache mit dem Arzt bieten wir dem
Bewohner schwach wirkende Pflanzenpräparate an. Wir beginnen mit einer
geringen Dosierung, i. d. R. eine halbe Standarddosis.
- Wir prüfen, ob der Bewohner
alternativmedizinische Behandlungsmethoden akzeptiert. Er erhält dann
ggf. Homöopathika.
- Wir informieren den Bewohner über die Risiken
und Nebenwirkungen, die beim Einsatz hochwirksamer Schlafmittel
auftreten, insbesondere bei der Einnahme von Benzodiazepinen.
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- Der Bewohner erhält ein möglichst schonendes
Schlafmittel. Eine Übermedikamentierung wird vermieden.
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- Trotz aller Risiken hat der Arzt Benzodiazepine
gegen die Schlafstörungen verordnet.
- Die renale Ausscheidung (über die Niere) sowie
die hepatische Ausscheidung (über die Leber) sind beeinträchtigt. Es
kann zu einer Akkumulation des Medikaments kommen, also zu einem
stetigen Ansteigen des Wirkstoffspiegels über das gewünschte Niveau
hinaus.
- Der Bewohner trinkt Alkohol und nimmt
gleichzeitig Benzodiazepine ein.
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- Wir beachten, dass die stark muskelentspannende
Wirkung die Gefahr von Stürzen erheblich steigert. Wir bitten den
Bewohner, nach einer Pflegekraft zu klingeln, damit diese ihn bei
Transfers unterstützt.
- Der Zustand des Bewohners wird genau
beobachtet. Wir achten auf Aufmerksamkeitsstörungen, auf Bewegungs- und
auf Koordinationsschwierigkeiten. Wir informieren den Arzt, wenn wir
eine Akkumulation des Wirkstoffs befürchten.
- Nach zwei - spätestens nach acht Wochen -
sollten Benzodiazepine abgesetzt werden. Ggf. werden wir bei dem
verschreibenden Arzt vorstellig und bitten um eine Überprüfung.
- Wir informieren den Arzt über einen etwaigen
Alkoholkonsum.
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- Sowohl die Anwendungsdauer als auch die
Dosierung der Benzodiazepine werden auf ein Mindestmaß reduziert.
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- Der Bewohner klagt über eine starke chronische
Schmerzbelastung, die ihn keinen Schlaf finden lässt.
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- Wir versuchen, die Symptomatik durch eine
angemessene Pflege und Versorgung zu lindern. Dazu zählen insbesondere
schonende Maßnahmen wie etwa eine Wärmflasche oder eine gezielte,
schmerzlindernde Lagerung.
- Die vom Arzt vorgegebene medikamentöse Therapie
wird präzise umgesetzt.
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- Durch eine möglichst umfassende
Schmerzreduktion ermöglichen wir dem Bewohner einen erholsamen Schlaf.
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- Der Bewohner leidet unter verschiedenen
Grunderkrankungen. Er nimmt deswegen Medikamente ein, deren
Nebenwirkungen offenbar für die Schlafstörungen verantwortlich sind.
- Der Bewohner hat für eine lange Zeit ein
Medikament gegen eine andere Erkrankung eingenommen. Dieser Wirkstoff
wurde nun abgesetzt. Die Veränderung verursacht Schlafstörungen.
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- Gemeinsam mit dem Hausarzt prüfen wir die
Verabreichung alternativer Substanzen.
- Wir prüfen, ob modifizierte Einnahmezeitpunkte
die Symptomatik lindern; insbesondere also die Einnahme am Morgen statt
am Abend.
- Wir raten dem Bewohner dringend davon ab, ein
Medikament eigenmächtig abzusetzen.
- Verschiedene Medikamente sollten nicht abrupt
abgesetzt werden. Stattdessen sollte die Dosis im Verlauf mehrerer
Wochen schrittweise reduziert werden.
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- Der Einfluss der Medikamente auf die
Schlafqualität wird richtig erfasst.
- Die Medikamentierung wird so weit angepasst,
dass die Grunderkrankung therapiert wird, ohne dass es zu
Schlafstörungen kommt.
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- Der Bewohner ist stark übergewichtig und
schnarcht sehr laut.
- Er ist tagsüber sehr müde und erschöpft. Häufig
schläft er auch ein.
- Der Bewohner leidet unter Schlafapnoe.
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- Die Nachtwache kontrolliert bei dem auffälligen
Bewohner in der Nacht die Atmung und die Vitalwerte.
- Wir regen eine fachärztliche Untersuchung an,
um ggf. ein Schlafapnoesyndrom oder auch eine Herzinsuffizienz
feststellen zu lassen.
- Wir raten dem Bewohner dazu, auf Alkohol und
auf Nikotin zu verzichten.
- Wir erläutern dem Bewohner, dass er keine
Schlafmittel nehmen sollte, da diese die Atemfunktionen zusätzlich
schwächen können.
- Wir prüfen, ob der Bewohner Nasentropfen
einnehmen soll, um eine verstopfte Nase zu lindern.
- Wir versorgen den Bewohner vor dem
Schlafengehen mit einer Atemmaske, sofern diese ärztlich verordnet
wurde.
- Falls der Bewohner eine sog.
"Schnarcherschiene" tragen muss, helfen wir ihm beim Einsetzen vor dem
Zubettgehen.
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- Der Bewohner atmet auch während des Schlafens
gleichmäßig. Sein Körper wird kontinuierlich mit Sauerstoff versorgt.
- Eine Schlafapnoe wird erkannt und behandelt.
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Sich
pflegen |
- Der Bewohner knirscht nachts mit den Zähnen. Es
kommt zu Zahnschäden.
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- Wenn das Zähneknirschen durch Stress ausgelöst
wird, vermitteln wir dem Bewohner Entspannungstechniken wie etwa
autogenes Training, Gedankenreisen oder Meditation.
- In schweren Fällen informieren wir den Zahnarzt
und prüfen die Nutzung einer Aufbissschiene (sog. "Knirscherschiene").
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- Die Zahnsubstanz des Bewohners wird vor
vermeidbaren Schädigungen geschützt.
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Essen
und trinken |
- Der Bewohner konsumiert in großen Mengen
Alkohol und Zigaretten. Diese Suchtstoffe beeinträchtigen den Schlaf
des Bewohners.
- Ein "Absacker" als Abendritual ist dem Bewohner
sehr wichtig. Aufgrund körperlicher Einschränkungen kann sich der
Bewohner weder ein Glas einschenken noch dieses trinken.
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- Wir raten dem Bewohner, Genussmittel wie
Kaffee, Alkohol oder Cola am Abend zu vermeiden. Nur in kleinen Mengen
können diese Stoffe Schlaf fördernd wirken.
- Soweit es sich lediglich um einen kleinen
Schlummertrunk handelt und keine Wechselwirkungen auftreten, ist die
Pflegekraft dem Bewohner beim Einschenken und beim Trinken behilflich.
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- Durch ein angepasstes Konsumverhalten wird die
Schlafqualität verbessert.
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- Der Bewohner leidet schon seit Jahren unter
Schlafstörungen. Diese hat er vor dem Umzug in unsere Einrichtung durch
Hausmittel behandelt. Er ist von deren Wirksamkeit überzeugt, kann
diese aber ohne Hilfe nicht anwenden.
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- Wir helfen dem Bewohner dabei, die Hausmittel
weiterhin zu nutzen.
- Der Bewohner erhält Schlaf fördernde
Lebensmittel in angemessenen Mengen wie etwa Milch mit Honig oder ein
Stück Schokolade.
- Der Bewohner sollte Tees wählen, deren Schlaf
fördernde Wirkung bekannt ist, etwa Baldrianwurzel, Hopfenzapfen,
Melissenblätter, Orangenblüten und Weißdornblüten. Wir helfen bei der
Zubereitung (Hinweis: Tee aus dem Supermarkt ist häufig von geringerer
Qualität als Produkte aus der Apotheke oder aus dem Fachgeschäft.)
- Wir stellen sicher, dass sich der Bewohner Zeit
für das Teetrinken nimmt und dabei zur Ruhe kommt.
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- Durch die Anwendung von vertrauten Hausmitteln
wird der Schlaf des Bewohners gefördert.
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- Der Bewohner bekommt nachts Hunger und kann
deswegen nicht schlafen.
- Der Bewohner klagt über nächtliche
Mundtrockenheit und über Durst.
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- Wir prüfen, ob der Bewohner das Abendessen zu
einem späteren Zeitpunkt einnehmen sollte.
- Am Nachttisch halten wir einen kleinen Imbiss
bereit, also etwa einen Joghurt, Zwieback oder geschnittenes Obst.
- Wenn der Bewohner nicht in der Lage ist,
eigenständig nachzuschenken, werden die Getränke bereits im Trinkglas
oder in der Schnabeltasse an das Bett gestellt.
- Die Nachtwache bietet ggf. eine nächtliche
Zwischenmahlzeit an. Die Pflegekraft achtet darauf, dass der Bewohner
nur kleine Mengen Nahrung zu sich nimmt.
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- Der nächtliche Hunger wird gestillt. Der
Bewohner kann ungestört schlafen.
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- Der Schlaf des Bewohners wird durch dessen
Ernährungsgewohnheiten gestört.
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- Nahrungsmittel, die den Schlaf stören, sollte
der Bewohner meiden. Etwa: Zitrusfrüchte, fetthaltige Gerichte sowie
zuckerreiche Speisen.
- Der Bewohner sollte abends keine scharfen
Speisen zu sich nehmen, da diese den Säuregehalt des Magensaftes
erhöhen.
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- Durch eine angepasste Ernährung wird der Schlaf
des Bewohners unterstützt.
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- Der Bewohner ist Diabetiker. Er wird nachts
ggf. hypoglykämisch. Es kommt zu Unruhe und zur Desorientiertheit.
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- Der Bewohner erhält abends eine
Zwischenmahlzeit, da die lange Zeitspanne vom Abendessen bis zum
Frühstück eine Stabilisierung des BZ-Werts erschwert.
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- Der Bewohner kann trotz Diabetes ungestört
schlafen.
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- Der Bewohner konsumiert koffeinhaltige
Getränke. Durch diesen Wirkstoff kann er am Abend nicht einschlafen.
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- Wir raten dem Bewohner, den Koffeinkonsum
deutlich zu reduzieren.
- Insbesondere drei bis vier Stunden vor dem
Schlafengehen sollte er koffeinhaltige Getränke meiden.
- Wir berücksichtigen, dass Koffein auch in Tee,
Cola, Mate, Guaraná sowie in Energydrinks vorhanden ist. Auch in vielen
Schmerzmitteln mit Acetylsalicylsäure oder Paracetamol ist Koffein
enthalten.
- Wir beachten, dass der Effekt von Koffein
individuell sehr schwanken kann und es ggf. sogar zu einer paradoxen
Wirkung kommt. Bei einigen Senioren wirkt ein starker Kaffee also
Schlaf fördernd. Dieses betrifft etwa Senioren mit
Durchblutungsstörungen im Hirn.
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- Der Bewohner passt sein Konsumverhalten an.
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Ausscheiden |
- Der Bewohner klagt über nächtlichen Harndrang.
Er muss die Nachtruhe unterbrechen, um zur Toilette zu gehen.
- Der Bewohner hat morgens Harndrang, ist aber
nicht in der Lage, eigenständig eine Toilette aufzusuchen. Er bleibt
aus Angst vor Inkontinenz wach, möchte aber die Pflegekraft nicht rufen.
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- Prostataerkrankungen werden behandelt.
- Sofern keine Austrocknung droht, sollte abends
die Trinkmenge reduziert werden.
- Wir bieten allen Bewohnern vor dem Zubettgehen
noch einen Toilettengang an.
- Diuretika werden spätestens vier Stunden vor
dem Zubettgehen verabreicht.
- Wir stellen sicher, dass der Bewohner die
Rufanlage bedienen kann. Wir animieren ihn, bei Harndrang eine
Pflegekraft zu rufen.
- Wir stellen ggf. eine Urinflasche und einen
Nachtstuhl bereit.
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- Der nächtliche Harndrang wird so weit
reduziert, dass ein erholsamer Schlaf möglich ist.
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Sich
kleiden |
- Der Bewohner schwitzt stark. Dieses stört ihn
in seiner Nachtruhe.
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- Wir bitten den Bewohner, nach einer Pflegekraft
zu klingeln, damit der durchfeuchtete Schlafanzug gewechselt werden
kann.
- Wir stellen sicher, dass die Nachtkleidung
passend zur Jahreszeit gewählt wird. Der Bewohner sollte also im Sommer
einen kurzärmligen Schlafanzug tragen.
- Der Bewohner sollte einen Baumwollpyjama
tragen. Dieses Material kann große Mengen an Schweiß aufnehmen.
- Sofern es im finanziellen Spielraum des
Bewohners liegt, kann er Bettwäsche aus Seide nutzen.
- Wir stellen sicher, dass die Bettdecke der
Jahreszeit angepasst ist. Insbesondere im Sommer sollte der Bewohner
eine leichte Decke wählen.
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- Das Schwitzen wird reduziert. Der Bewohner
fühlt sich im Bett wohl und schläft angenehm.
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Ruhen
und schlafen |
- Der Bewohner ist demenziell erkrankt.
Insbesondere am späten Nachmittag und am Abend zeigt er Unruhezustände,
die ein geregeltes Einschlafen verhindern. Physikalische Anwendungen
zeigen bei ihm jedoch einen Schlaf fördernden Effekt.
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- Wir führen mit dem Bewohner eine beruhigende
Teil- oder Ganzkörperwaschung durch.
- Der Bewohner erhält ein Fußbad oder eine
Fußmassage.
- Wir führen eine atemstimulierende Einreibung
durch.
- Wir nutzen feucht-heiße Bauchkompressen, kalte
Armbäder oder waschen die Beine kalt ab.
- Ggf. wird das ohnehin geplante Vollbad in die
Nachmittagsstunden verschoben, spätestens zwei Stunden vor dem
Zubettgehen.
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- Durch den Einsatz von physikalischen
Anwendungen wird der Bewohner beruhigt. Der Einsatz von Schlafmitteln
wird vermieden.
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- Die Demenz ist beim Bewohner weit
fortgeschritten. Er kann am besten durch einfache Sinneseindrücke
erreicht und beruhigt werden.
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- Wir verwenden Duftlampen und wählen ein
geeignetes Öl aus. Wir nutzen römische Kamille, Lavendel, Neroli, Rose,
Sandelholz, Majoran, Ylang-Ylang, Benzoe, Jasmin, Narzisse und
Palmarosa.
- Wir nutzen eine elektrische Duftlampe, wenn die
Gefahr besteht, dass der Bewohner mit der Kerzenflamme hantieren könnte.
- Wir prüfen, ob der Bewohner durch Musik
beruhigt werden kann. Bei der Auswahl der Titel greifen wir auf
Informationen zurück, die wir im Rahmen der Biografiearbeit erhoben
haben.
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- Unruhezustände werden so weit verringert, dass
der Bewohner einen erholsamen Schlaf findet.
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- Der Bewohner klagt über eine unangenehme
Schlafposition.
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- Wir helfen dem Bewohner bei der Einnahme einer
angenehmen Schlafposition. Wir prüfen die Rückenlage, die Bauchlage,
die Seitenlage, die 135°-Lagerung usw.
- Der Bewohner erhält auf Wunsch weitere
Lagerungshilfsmittel, etwa ein zweites Kissen oder ein sog.
"Seitenschläferkissen".
- Wir prüfen, ob der Bewohner das Kopfkissen als
zu hart oder zu weich empfindet.
- Wir prüfen, ob der Bewohner eine andere Härte
der Matratze bevorzugt. Belange der Dekubitusprophylaxe werden dabei
berücksichtigt.
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- Der Bewohner liegt bequem und kann entspannt
schlafen.
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- Der Bewohner hält nach dem Mittagessen
Mittagsschlaf. Er ist daher am Abend nicht müde genug, um einzuschlafen.
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- Wir legen dem Bewohner nahe, auf den
Mittagsschlaf zu verzichten oder diesen zumindest deutlich
einzuschränken.
- Der Bewohner wird nach dem Mittagessen sinnvoll
beschäftigt, damit er nicht aus Langeweile Mittagsschlaf hält.
- Am Vormittag und am Nachmittag sollte sich der
Bewohner körperlich betätigen, damit er abends ausreichend ermüdet ist.
- Der Bewohner sollte sich nur zum Schlafen ins
Bett legen, also nicht zum Lesen, zum Fernsehen oder zum Radiohören.
- Am Abend sollte sich der Bewohner mit
angenehmen Tätigkeiten beschäftigen. Belastende und unangenehme
Aufgaben sollte er am Vormittag erledigen.
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- Die Müdigkeitsphasen werden vom Nachmittag in
Richtung Abend/Nacht verschoben.
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- Der Bewohner hat falsche Vorstellungen und
Erwartungen an den eigenen Schlaf. Ihm ist das sinkende Schlafbedürfnis
im Alter nicht bewusst.
- Er legt sich abends früher als nötig ins Bett
und wacht morgens entsprechend frühzeitig auf.
- Nächtliche Wachphasen werden als
unverhältnismäßig lang erlebt. Er glaubt oft, gar nicht geschlafen zu
haben.
- Der Bewohner nimmt Kurzschlafphasen am Tag
nicht wahr.
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- Wir besprechen mit dem Bewohner dessen
Erwartungen an den eigenen Schlaf. Im Dialog versuchen wir, ihm ein
realistisches Bild über das veränderte Schlafbedürfnis im Alter zu
vermitteln.
- Wir bitten den Bewohner, ein Schlaftagebuch zu
führen.
- Der Bewohner sollte erst dann ins Bett gehen,
wenn er die Müdigkeit spürt. Ein Zeitpunkt vor 22 Uhr ist zumeist
unvorteilhaft.
- Ggf. sollte der Bewohner am Morgen früher
aufstehen.
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- Die Erwartungen des Bewohners an die Qualität
des eigenen Schlafs werden an die Realität angepasst.
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- Der Bewohner wacht in der Nacht auf und kann
nicht wieder einschlafen.
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- Wir raten dem Bewohner dazu, nicht krampfhaft
wieder einschlafen zu wollen. Wir sorgen dafür, dass er die
Nachttischlampe leicht erreichen kann; dieses etwa, um ein Buch zu
lesen.
- Der Bewohner kann auch fernsehen oder Musik
hören. Damit er Mitbewohner dabei nicht stört, sollte er Kopfhörer
tragen.
- Vielen Senioren helfen Geduldsspiele bei der
Ablenkung.
- Wir animieren den Bewohner, unser Nachtcafé zu
nutzen. In diesem können sich schlaflose Bewohner mit Mitbewohnern
treffen und sich gemeinsam die Zeit vertreiben, etwa beim Kartenspielen.
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- Der Bewohner kann sich in nächtlichen
Schlafpausen angemessen beschäftigen. Er kann danach zeitnah wieder
einschlafen.
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Sich
beschäftigen |
- Der Bewohner ist immobil und verbringt seinen
Tag liegend im Bett.
- Sein Tagesablauf ist unstrukturiert und
gleichförmig.
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- Wir sorgen für eine gleichmäßige Tagesstruktur
des Bewohners. Wir nehmen insbesondere Rücksicht auf tageszeitlich
bedingte Schwankungen der mentalen und körperlichen Belastbarkeit.
- Bei jedem Besuch im Zimmer teilt die
Pflegekraft dem Bewohner die (grobe) Tageszeit mit.
- Soweit möglich, sollte der Bewohner trotz der
Bettlägerigkeit vertraute tagesstrukturierende Rituale weiterhin
pflegen.
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- Durch einen strukturierten Tagesablauf kann
sich der Bewohner wieder zeitlich orientieren.
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- Der Bewohner hat abendliche Rituale, die er
aber in der Einrichtung (etwa aus Rücksicht auf die Mitbewohner oder
auf die Pflegekräfte) nicht mehr auslebt.
- Der Bewohner pflegte vor seinem Umzug in das
Pflegeheim Einschlafrituale, die ihm jetzt jedoch peinlich sind.
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- Im Rahmen des Erstgesprächs und in der
Eingewöhnungszeit werden die vertrauten Rituale erfragt. So weit
möglich werden diese Rituale in den Tagesablauf integriert. Etwa:
abendlicher Spaziergang, ablegen der Kleidung auf einen Stuhl, lesen
mit eigener Beleuchtung im Bett, Kopfkissen aufschütteln, Wecker
stellen usw.
- Wir fragen den Bewohner, ob er ein "Morgentyp"
oder ein "Abendtyp" ist. Im Rahmen der Möglichkeiten passen wir die
Arbeitsorganisation so weit an, dass der Bewohner sein Frühstück zu
einem früheren Zeitpunkt einnehmen kann.
- Wir verdeutlichen dem Bewohner, dass er in der
Einrichtung auch solche Rituale fortführen kann, die ihm etwas peinlich
sind. Dazu zählen etwa ein Kuscheltier im Bett, das Singen von
Schlafliedern und das Hören von Kinderhörspielen.
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- Der Bewohner führt vertraute Rituale fort.
Diese erleichtern es ihm, Schlaf zu finden.
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- Der Bewohner sieht abends gerne fern. Er
bevorzugt sehr spannende Filme, die ihn danach aber noch lange
beschäftigen. Er kann dadurch nicht einschlafen.
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- Wir raten (einem technisch versierten)
Bewohner, spannende Filme lieber zeitversetzt am Nachmittag zu sehen;
also etwa per Videorekorder, per DVD-Rekorder oder per Mediathek.
- Am Abend sollte er entspannende Filmgenres
wählen, etwa Komödien oder Dokumentationen.
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- Durch eine Anpassung des Fernsehkonsums wird
Aufregung am Abend verhindert. Der Bewohner kann leichter einschlafen.
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Für
eine sichere
Umgebung sorgen |
- Der Bewohner ist demenziell erkrankt. Er ist
sehr ängstlich.
- Insbesondere hat er Furcht vor der Dunkelheit.
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- Wir stellen das Bett so, dass der Bewohner auch
vom Bett aus die Tür zum Flur sehen kann.
- Ein Dämmerlicht wird installiert.
- Die Vorhänge bleiben nachts geöffnet.
- Die Nachtwache stellt sich jeden Abend beim
Bewohner vor. Sie bittet ihn, die Rufanlage zu nutzen, wenn er Angst
hat.
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- Ängste werden so weit reduziert, dass der
Bewohner Schlaf findet.
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- Der Bewohner klagt darüber, dass das
Schlafzimmer zu hell oder zu dunkel ist.
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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