Standard "Pneumonieprophylaxe: V-A-T-I-Lagerungen" |
Definition:
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- Wenn Bewohner längere Zeit bettlägerig sind,
mindert dieses die Belüftung in der Lunge. Gleichzeitig sammelt sich
dort Sekret an, das der Bewohner nur mit Mühe aushusten kann.
- Bei V-A-T-I-Lagerungen werden bestimmte
Lungenbereiche durch gezielte Hohllagerungen gedehnt und dadurch besser
belüftet. Zu den V-A-T-I-Lagerungen zählen:
- V-Lagerung zur Belüftung der unteren Lungenbereiche
- A-Lagerung zur Belüftung der oberen Lungenbereiche
- T-Lagerung zur Belüftung aller Lungenbereiche
- I-Lagerung zur Belüftung aller Lungenbereiche bei schmalen Bewohnern
- Die jeweilige Bezeichnung ist abgeleitet aus
der Position der Kissen auf der Matratze. Bei der T-Lagerung bilden die
beiden Kissen ein "T", bei der V-Lagerung ein "V" usw.
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Grundsätze:
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- Die V-A-T-I-Lagerungen sind nicht als Dauerlagerungen geeignet.
- Die individuellen Wünsche des Bewohners sind uns wichtig und werden beachtet.
- Das Lagern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die
viel berufliche Erfahrung erfordert. Daher werden Praktikanten,
Zivildienstleistende oder Pflegeschüler nur assistierend eingesetzt.
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Ziele:
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- Der Bewohner entspannt sich und fühlt sich wohl.
- Die Atemfläche wird vergrößert.
- Die Atmung des Bewohners wird erleichtert.
- Die Belüftung der Flanken wird intensiviert.
- Das Wahrnehmungsvermögen wird gestärkt.
- Der Gasaustausch wird gefördert.
- Die Beweglichkeit des Brustkorbes wird verbessert.
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Vorbereitung: |
Hinweise
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- Die Lagerungszeiten sind in diesem Standard mit
10 bis 20 Minuten relativ kurz angegeben. In der Fachliteratur werden
oft auch Lagerungszeiten von 30 Minuten empfohlen. Aufgrund der
Druckbelastung sollte eine halbe Stunde die absolute Obergrenze bleiben.
- Die V-A-T-I-Lagerungen können für den Bewohner
nach kurzer Zeit unangenehm werden. Daher ist es wichtig, dass die
Pflegekräfte den Bewohner in kurzen Abständen nach dem Befinden fragen
und ggf. umlagern. In keinem Fall darf ein hilfloser und immobiler
Bewohner über längere Zeit in diesen Lagerungspositionen allein
gelassen werden.
- Wenn die Lagerungen erstmals durchgeführt
werden, ist es sinnvoll, einige Minuten beim Bewohner zu bleiben. Der
Bewusstseinszustand und vor allem die Atmung sollten überwacht werden.
Wenn sich der Bewohner unwohl fühlt, werden die Kissen wieder entfernt.
- Beim Falten der Kissen ist darauf zu achten, dass sich die Knöpfe innen befinden und nicht auf der Haut des Bewohners aufliegen.
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Material
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- Notwendig sind zwei Federkissen. Wir achten darauf, dass die Kissen nicht zu prall gefüllt sind.
- Mit einem kleineren Kissen kann zusätzlich der
Kopf unterstützt werden, falls der Bewohner dieses wünscht. Dieses
Kopfkissen sollte vergleichsweise gut gefüllt sein.
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Planung
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- Wir ermitteln per Braden-Skala die individuelle
Dekubitus-Gefährdung. Ist das Risiko erhöht, sind verschiedene
V-A-T-I-Lagerungstechniken nicht möglich.
- Bei allen V-A-T-I-Lagerungen können die Knie
mit einem unterlegten Kissen unterstützt werden, falls der Bewohner
dieses wünscht. Die Beugung sollte rund 15° erreichen.
- Es ist wichtig, auf die Druckbelastung an den Fersen zu achten und ggf. geeignete Lagerungstechniken anzuwenden.
- Für den Bewohner wird ein Lagerungs- und
Bewegungsplan erstellt. Dieser richtet sich nach den individuellen
Bedürfnissen des Bewohners und dem Tagesablauf.
- Der Bewohner wird über den Sinn der Lagerungen informiert und um Kooperation gebeten.
- Die Klingel wird in Reichweite des Bewohners
abgelegt. Der Bewohner wird gebeten, bei Schmerzen oder Schwindel
umgehend eine Pflegekraft zu rufen.
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Durchführung:
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V-Lagerung
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Indikation:
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- Mittels V-Lagerung lässt sich die Belüftung der
seitlichen Thoraxbereiche intensivieren. Der seitliche Brustkorb wird
dazu gedehnt.
- Auch die unteren Lungenbezirke werden durch Dehnung belüftet.
- Diese Lagerung kann sowohl im Liegen als auch in einer mäßigen Oberkörperhochlage durchgeführt werden.
- Die Lagerung kann mehrmals täglich für jeweils 10 bis 20 Minuten durchgeführt werden.
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Warnungen / Kontraindikationen
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- Durch die V-Lagerung wird der Druck im
Kreuzbeinbereich verstärkt. Sie darf daher nicht bei Senioren mit hohem
Dekubitus-Risiko angewandt werden.
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Durchführung
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- Der Bewohner sitzt auf der Matratze mit dem Gesicht zum Fußende. Hinter ihm werden die Kissen platziert.
- Die Kissen werden zu Schiffchen gefaltet.
- Zwei Kissen bilden ein V, das zum Fußende
zeigt. Die Spitze des V befindet sich direkt unter dem
Kreuzbeinbereich. Die beiden Schenkel des V ziehen sich zur rechten und
zur linken Schulter.
- Der Kopf wird ggf. mit einem zusätzlichen Kopfkissen unterstützt.
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A-Lagerung
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Indikation
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- Mit der A-Lagerung können gezielt die
Lungenspitzen intensiver belüftet werden. Dazu werden die Flanken
unterstützt und die oberen Lungenbereiche gedehnt.
- Die A-Lagerung kann als Hohllagerung auch im
Rahmen der Dekubitusprophylaxe eingesetzt werden. Mit dieser Technik
kann eine weitgehende Druckentlastung im Sakralbereich erzielt werden.
Sie ist daher für alle Bewohner sinnvoll, die in diesem Hautbereich
Hautrötungen, Verletzungen oder bereits Druckgeschwüre haben.
- Sinnvoll ist die A-Lagerung zudem nach Operationen im Thoraxbereich, wenn eine Wunde vor Druck geschützt werden soll.
- Diese Lagerung kann sowohl im Liegen als auch in einer mäßigen Oberkörperhochlage durchgeführt werden.
- Die Lagerung kann mehrmals täglich für jeweils 10 bis 20 Minuten durchgeführt werden.
- Diese Lagerung wird von den meisten Senioren als sehr angenehm empfunden.
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Warnungen / Kontraindikationen
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- Die A-Lagerung kann bei kleinen Bewohnern mit
schmalem Körperbau ungewollt zu einer Hohlkreuzlagerung führen. Ggf.
sollte daher die I-Lagerung bevorzugt werden.
- Bei Hemiplegie-Patienten ist diese Lagerung kontraindiziert, da die nach hinten fallenden Schultern eine Spastik fördern können.
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Durchführung
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- Der Bewohner sitzt auf der Matratze mit dem Gesicht zum Fußende. Hinter ihm werden die Kissen platziert.
- Die Kissen werden zu Schiffchen gefaltet. Die Öffnungen zeigen nach außen. Wir fördern damit Mikrobewegungen.
- Die beiden schmalen Kissen werden so
nebeneinander platziert, dass sich die beiden Spitzen überlappen. Sie
bilden die beiden Schenkel eines "A".
- Der Bewohner wird nun so gelagert, dass seine
Schulterblätter direkt auf der Spitze des "A" liegen. Die Wirbelsäule
liegt ab der Höhe des 4. Halswirbels frei.
- Die Arme werden auf den Kissen abgelegt. (Diese Position ist auch als "Pascha-Sitz" bekannt.)
- Ein zusätzliches Kopfkissen unterstützt den Kopf des Bewohners.
- Diese Lagerung kann alternativ auch mit einer gerollten Decke oder einer sog. "Lagerungsschlange" durchgeführt werden.
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T-Lagerung
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Indikation
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- Mit der T-Lagerung lässt sich der Brustkorb
dehnen. Abhängig von der Platzierung des Querkissens werden vor allem
die unteren, mittleren oder oberen Lungenabschnitte gedehnt und somit
belüftet.
- Die T-Lagerung wird nur dann im Rahmen der
Dekubitusbehandlung eingesetzt, wenn eine Druckfreiheit an den
Schulterblattspitzen und am unteren Rippenrand erforderlich ist.
- Diese Lagerung kann sowohl im Liegen als auch in einer mäßigen Oberkörperhochlage durchgeführt werden.
- Die Lagerung kann mehrmals täglich für jeweils 10 bis 20 Minuten durchgeführt werden.
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Warnungen / Kontraindikationen
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- Durch die T-Lagerung wird der Druck im
Kreuzbeinbereich verstärkt. Sie darf daher nicht bei Senioren mit hohem
Dekubitus-Risiko angewandt werden.
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Durchführung
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- Der Bewohner sitzt auf der Matratze mit dem Gesicht zum Fußende. Hinter ihm werden die Kissen platziert.
- Zwei Kissen werden zu einem T geformt. Der
Querträger des T wird von einem Kissen gebildet, das sich von der
rechten Schulter zu linken zieht. Der Längsbalken des T verläuft
entlang der Wirbelsäule. Die Rippen liegen frei.
- Das Querkissen kann bei der Bedarf höher (in Richtung Kopfende) oder tiefer (in Richtung Fußende) geschoben werden.
- Ein zusätzliches Kopfkissen unterstützt ggf. den Kopf des Bewohners.
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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