Standard "Kolonmassage" |
Definition:
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- Mittels einer Kolonmassage kann die
Darmbewegung gefördert werden. Der Darm wird also dazu angeregt, den
Darminhalt in die richtige Richtung zu bewegen.
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Grundsätze:
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- Die Kolonmassage ist zwar ein bewährtes
Hausmittel, deshalb aber nicht automatisch harmlos. Wie bei allen
Anwendungen mit einem therapeutischen Effekt gibt es auch hier
Nebenwirkungen und Risiken.
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Ziele:
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- Die Darmaktivität wird gefördert. Die
Beschwerden wie etwa Verstopfungen oder Blähungen werden gelindert.
- Der Bewohner empfindet die Massage als angenehm.
- Der Bewohner wird beruhigt und entspannt.
- Die Körperwahrnehmung wird verbessert.
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Vorbereitung: |
Indikation /
Kontraindikation
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- Die Kolonmassage wird im Rahmen der
Obstipationsprophylaxe durchgeführt. Sie ist auch sinnvoll, um eine
bereits bestehende Obstipation zu therapieren.
- Mit einer Kolonmassage können meteorische
Beschwerden (Blähungen) gelindert werden.
- Wir führen keine Kolonmassage durch bei
Entzündungen oder bei Tumoren im Bauchraum. Auch bei Durchfall
(Diarrhö) oder bei einem Darmverschluss (Ileus) ist die Massage
kontraindiziert.
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Organisation
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- Die Massage wird frühestens eine Stunde nach
der letzten Mahlzeit und spätestens eine Stunde vor der nächsten
Mahlzeit durchgeführt.
- Wir bieten dem Bewohner vor der Massage einen
Toilettengang an.
- Es werden Maßnahmen zur Wahrung der Intimsphäre
getroffen (etwaige Besucher werden kurz vor die Tür gebeten, die
Zimmertür wird geschlossen usw.).
- Der Bewohner befindet sich in Rückenlage. Das
Kopfelement des Betts ist flach gestellt.
- Ggf. werden die Knie unterlagert.
- Ggf. wird die Bauchdecke mit einer Lotion
eingerieben. Dieser Lotion kann Kümmel-, Fenchel- oder Kamillenöl
zugegeben werden, also 8 bis 15 Tropfen pro 50 ml Trägeröl.
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Durchführung:
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- Die Pflegekraft massiert mit kreisenden
Bewegungen einen Verlauf, der durch folgende Punkte definiert ist:
- Wurmfortsatz (Punkt 1), dann weiter in
Richtung Colon ascendens
- rechte Kolonflexur (Punkt 2), dann weiter in
Richtung Querkolon
- linke Kolonflexur (Punkt 3)
- Colon descendens (Punkt 4)
- Sigma (Punkt 5), dann weiter über das Rektum
zurück zu Punkt 1
- Die Pflegekraft steht anfangs an der rechten
Seite des Betts. Um die weiteren Massagepunkte besser zu erreichen,
kann sie ab Punkt 3 auf die linke Seite des Betts wechseln.
- Die Pflegekraft setzt während der ganzen
Massage die Hand nicht von der Bauchoberfläche ab. Sie führt die Hand
gleitend über die Haut des Bewohners kontinuierlich von Punkt zu Punkt
weiter.
- Der Rhythmus richtet sich nach der Atmung des
Bewohners.
- Bei jeder Einatmung (die Bauchdecke hebt sich)
massiert die Pflegekraft einen Halbkreis mit reduziertem Druck.
- Bei jeder Ausatmung (die Bauchdecke senkt sich)
massiert sie einen Halbkreis mit mehr Druck.
- Wenn der Bewohner schnell und flach atmet,
massiert die Pflegekraft nur bei jedem zweiten Atemzug.
- Der Druck wird dabei nur von einer Hand
ausgeübt. Die zweite Hand der Pflegekraft liegt über der ersten Hand.
- Beim Massieren wird niemals gegen die
physiologische Peristaltik Druck ausgeübt. Wir massieren immer mit
Druck in Peristaltikrichtung. Die Pflegekraft drückt die Hand also
nicht senkrecht nach unten, sondern schräg in Peristaltikrichtung. Bei
einem senkrechten Druck würde die Krafteinwirkung in beide Richtungen
abgegeben werden, also auch gegen die Peristaltikrichtung.
- Der Druck wird an das Befinden des Bewohners
angepasst. Wenn die Massage für diesen unangenehm wird, reduziert die
Pflegekraft den Druck.
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Nachbereitung: |
- Nach fünf Minuten wird die Massage beendet.
- Die Pflegekraft fragt nach dem Befinden des
Bewohners.
- Der Bewohner wird bequem gelagert.
- Die Klingel wird in Reichweite des Bewohners
abgelegt.
- Der Bewohner wird befragt, ob er weitere
Wünsche hat. Insbesondere wird ihm ein Getränk angeboten.
- Das Zimmer wird gelüftet.
- Das verbrauchte Material wird entsorgt.
- Die Pflegekraft führt eine hygienische
Händedesinfektion durch.
- Die Maßnahme wird dokumentiert.
- Falls möglich wird der Bewohner dazu
angeleitet, die Massage eigenständig durchzuführen.
- Nach einigen Stunden prüfen wir, ob die
Darmtätigkeit durch die Maßnahme tatsächlich aktiviert wurde. Wir
bieten dem Bewohner einen Toilettengang an. Die Ergebnisse werden
dokumentiert.
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Dokumente: |
- Leistungsnachweis
- Berichtsblatt
- Dokumentenblatt "Meldungen an den Arzt"
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Verantwortlichkeit
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