das Altenpflegemagazin im Internet
www.altenpflegemagazin.de
Start Log-in Service Registrierung AGB+Datenschutz Suche / Stichwortindex Quiz Mobil Impressum

 

Version 1.05a - 2016

Standardmaßnahmenplan "Rückenschmerzen" (neues Strukturmodell)

 
Senioren mit Rückenschmerzen lernen viele Wartezimmer kennen. Die Reise beginnt beim Hausarzt. Die nächsten Stationen sind der Orthopäde, der Rheumatologe oder der Neurologe. Zwischenstopps werden beim Physiotherapeuten, Chiropraktiker oder Osteopathen eingelegt. Nach jahrelanger Tortur geben selbst die hartnäckigsten Patienten auf und arrangieren sich mit dem Schmerz.
 

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".


Dieses Dokument ist auch als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar. Klicken Sie hier!

 

Standardmaßnahmenplan "Rückenschmerzen"
  • Mit zunehmendem Alter häufen sich die Veränderungen an der Wirbelsäule. Die jahrzehntelange mechanische Beanspruchung trägt dazu ebenso bei wie hormonelle Prozesse. Störungen in den Stoffwechselprozessen sowie eine reduzierte Durchblutung können die Degenerationsprozesse beschleunigen.
  • Schmerzen können im lumbalen, im lumbosakralen oder im zervikalen Bereich der Wirbelsäule auftreten. Auslöser können Muskelverletzungen oder andere muskuläre Störungen sein. Besonders häufig ist die Bandscheibendegeneration, in deren Folge Druck auf Bänder, auf Nervenwurzeln und ggf. sogar auf das Rückenmark ausgeübt wird. In der Folge erleiden Betroffene teils heftige Schmerzen. Diese treten nicht nur am Ort der Schädigung auf, sondern können entlang der Nervenbahnen, Sehnen, Bänder und Muskeln bis in die Extremitäten abstrahlen.
  • Rückenschmerzen werden auf vielfältige Weise gelindert. Neben Wärmeanwendungen werden insbesondere auch physiotherapeutische Maßnahmen zur Stärkung der Muskulatur genutzt. Bei schweren Beschwerden ist häufig eine Schmerzmittelbehandlung angezeigt. Als letzte Option bleibt ein chirurgischer Eingriff.
Maßnahmen
Begründung und Anmerkungen
Fallbeispiel:
  • Frau Meier war zeitlebens stark übergewichtig. Aktuell liegt ihr BMI bei 38,5. Dieses belastet die Wirbelsäule.
  • Das Übergewicht nimmt ihr den Spaß an der körperlichen Bewegung. Der Bewegungsmangel fördert die Entwicklung von Rückenschmerzen.
  • Frau Meier vernachlässigt die Physiotherapie. Sie führt die verordneten Übungen in ihrer Freizeit nicht durch. Sie soll täglich 15 Minuten zu Fuß zurücklegen. Sie ist dazu jedoch nur schwer zu motivieren.
  • Sie erhält viel Besuch von ihren Kindern und Enkeln. Diese bringen ihr große Mengen an Süßwaren mit.
  • Frau Meier hat große Angst vor einem operativen Eingriff.
  • Wir verdeutlichen Frau Meier, dass das Übergewicht nicht nur die Wirbelsäule belastet, sondern gleichzeitig auch wichtige Bewegungsübungen erschwert.
  • Gemeinsam mit der Hauswirtschaft und mit dem Bewohner passen wir die Ernährung an. Insbesondere sollte Frau Meier in Zukunft Vollwertkost erhalten.
  • Wir animieren Frau Meier zur Teilnahme an unserer Bewegungsgruppe am Dienstag und am Donnerstag.
  • Wir bitten die Therapeutin, Frau Meier anzurufen und sie zur Durchführung zu motivieren (sog. “Follow-Up-Anrufe”).
  • Wir bitten die Angehörigen, auf das Verschenken von kalorienreichen Süßwaren bei Besuchen zu verzichten. Sie sollten stattdessen mit ihr spazieren gehen.
  • Frau Meier trägt einen Schrittzähler. Am Abend lesen wir den Wert gemeinsam ab und tragen die Schrittzahl in das Schmerz- und Bewegungstagebuch ein. Wir loben Frau Meier, wenn sie ihr tägliches Bewegungspensum erreicht hat.
  • Die Bewohnerin erhält eine Ernährungsberatung.
  • Ggf. wird die Bewohnerin vorübergehend auf Reduktionskost gesetzt.
  • Wir machen die Bewohnerin nachdrücklich auf die Bedeutung der Physiotherapie für ihre Gesundheit aufmerksam. Es ist sehr wichtig, dass das Aufbau- und Entspannungstraining für die Rücken- und Bauchmuskulatur systematisch und regelmäßig durchgeführt wird.
  • Wir raten der Bewohnerin dazu, schon bei der Tagesplanung ausreichend Zeit für die Übungen einzuplanen. Sie soll diese als “Hausaufgaben” ansehen, die außerhalb der Behandlungsstunden durchgeführt werden sollen. Die Bewohnerin wird täglich zu einer bestimmten Tageszeit dazu motiviert, die geplanten Übungen durchzuführen.
  • Wir stellen der Bewohnerin schriftliches Informationsmaterial bereit. In diesem werden die durchzuführenden Übungen auch durch Illustrationen beschrieben.
  • Senioren mit einer Affinität für Technik können einen sog. “Fitness-Tracker” nutzen.
  • Wir verdeutlichen der Bewohnerin, dass sich ein Eingriff in vier von fünf Fällen vermeiden lässt. Dafür ist allerdings die langfristige Kooperation der Bewohnerin erforderlich.
  • Wir erklären der Bewohnerin, dass eine Operation in neun von zehn Fällen die Schmerzen deutlich reduziert oder sogar vollständig abklingen lässt. Zudem erlauben mikrochirurgische Operationstechniken heute deutlich komplikationsärmere Eingriffe.
  • Wir stellen dem Bewohner ein geeignetes Schmerz- und Bewegungstagebuch zur Verfügung und beraten ihn zur Anwendung.
Fallbeispiel:
  • Herr Müller ist anfällig für kleinere Bandscheibenvorfälle. Es ist zu keiner Lähmung gekommen. Die Schmerzen sind für ihn zumeist erträglich. Daher hat der Arzt entschieden, Herrn Müller konservativ, also ohne Operation, zu behandeln.
  • Aus Angst vor Schmerzen bewegt sich Herr Müller weniger. Der Bewegungsmangel intensiviert die Beschwerden. Herr Müller befindet sich folglich in einem Teufelskreis.
  • Herr Müller leidet schon jahrzehntelang an chronischen Rückenschmerzen. Ihm wurde von seinem früheren Hausarzt vermittelt, dass er sich bei Rückenschmerzen schonen und Bettruhe halten sollte. Er akzeptiert nicht, dass diese Empfehlung überholt ist.
  • Die Schmerzen von Herrn Müller lassen nach, wenn er Fangopackungen erhält. Auch eine Stufenlagerung ist für ihn sehr angenehm.
  • Bei erheblichen Beschwerden sollte Herr Müller zunächst Bettruhe halten. Wir achten auf eine fundierte Dekubitusprophylaxe. Diese Inaktivitätsphase sollte aber nicht länger als zwei bis vier Tage dauern. Sobald die akute Schmerzbelastung nachlässt, soll Herr Müller das Bett verlassen. Er geht gerne am See im Bürgerpark spazieren. Wir motivieren ihn dazu.
  • Wir erklären Herrn Müller, dass die Inaktivität die Rückenschmerzen verstärkt. Wir verdeutlichen ihm, dass die Symptome nur dann nachlassen, wenn er körperlich wieder aktiver wird.
  • Wir ermuntern Herrn Müller, trotz einsetzender Schmerzen weiterzutrainieren, sofern die Beschwerden nur moderat sind.
  • Ggf. erhält der Bewohner Massagen.
  • Der Bewohner erfährt, dass psychische Probleme indirekt mitverantwortlich für Rückenschmerzen sein können; dass also Angst vor Rückenschmerzen genau diese auslösen kann. Wir empfehlen ggf. eine Verhaltenstherapie.
  • Wir animieren den Bewohner, ergonomische Sitzmöbel zu nutzen, also beim Arbeiten am Schreibtisch z. B. einen Bürostuhl.
  • Der Bewohner sollte keinen weichen Sessel nutzen. Ideal ist ein harter Stuhl. Oftmals bringt auch ein unter dem Gesäß platziertes dickes Buch eine relevante Schmerzreduktion.
  • Ggf. erhält der Bewohner ein keilförmiges Sitzkissen.
  • Der Bewohner soll das Sitzen regelmäßig unterbrechen und einige Schritte gehen.
  • Wir achten darauf, dass der Bewohner gerade sitzt.
Fallbeispiel:
  • Frau Meier hat einen Bandscheibenvorfall erlitten und kann sich nicht bücken. Sie klagt über Schmerzen beim Waschen der Füße und der Unterschenkel. Folglich ist es ihr auch nicht möglich, diese Hautbereiche abzutrocknen oder auf Hautschäden zu prüfen.
  • Aufgrund von Sensibilitätsstörungen besteht die Gefahr, dass sich Frau Meier an zu heißem Waschwasser verbrüht.
  • Langes Sitzen ist für Frau Meier unangenehm. Daher ist es für sie unmöglich, längere Zeit auf der Toilette zu sitzen und auf eine erfolgreiche Stuhlausscheidung zu warten. Frau Meier unterdrückt den Stuhlgang und leidet daher unter Obstipation. Durch das lange Sitzen auf der Toilette wird schädlicher Druck auf die Wirbelsäule ausgeübt.
  • Frau Meier ist aufgrund der Rückenschmerzen nicht in der Lage, sich selbstständig anzuziehen. Es ist ihr insbesondere nicht möglich, die Socken oder die Schuhe zu erreichen.
  • Frau Meier ist verheiratet und sexuell aktiv. Allerdings wird der Geschlechtsverkehr durch die Rückenschmerzen beeinträchtigt.
  • Frau Meier wird beim Waschen unterstützt. Die Körperpflege sollte im Stehen stattfinden. Die Waschung der Beine wird von der Pflegekraft übernommen. Die Pflegekraft stellt sicher, dass das Waschwasser angenehm temperiert ist.
  • Wir achten (stellvertretend für Frau Meier) auf krankhafte Veränderungen an den Füßen. Dieses etwa bei einer Anfälligkeit für Mykosen oder bei Gefahr eines diabetischen Fußsyndroms. Die Fersen werden auf Rötungen und auf Druckgeschwüre überprüft.
  • Frau Meier erhält einmal täglich Laxanzien, damit sie ohne längere Wartezeit auf der Toilette ausscheiden kann.
  • Die Pflegekraft unterstützt Frau Meier beim Anziehen. Sie assistiert Frau Meier beim Einführen der Beine in die Hosenbeine.
  • Frau Meier nutzt eine Anziehhilfe für die Strümpfe und die Hose. Zum Schuheanziehen nimmt sie einen langen Schuhlöffel.
  • Wir beraten Frau Meier, wenn sie mit ihrem Mann intim werden möchte. Frauen mit Rückenschmerzen sollten die Missionarsstellung wählen. Alternativ kann Frau Meier den sog. “Doggy-Style” nutzen. Sie sollte sich dabei - soweit möglich - auf die Hände und nicht auf die Ellenbogen stützen, da der Rücken dann gerade bleibt.
  • Der Umfang der Hilfeleistung wird an die aktuellen Bewegungseinschränkungen angepasst und erfolgt ggf. nur teilweise.
  • Männer mit Rückenschmerzen sollten bevorzugt die Reiterstellung nutzen. Soweit es die Konstitution eines Bewohners zulässt, kann er Geschlechtsverkehr im Stehen haben. Die Bewegung kommt dann aus dem Hüftbereich, während die Wirbelsäule kaum belastet wird.
Fallbeispiel:
  • Herr Müller leidet unter chronischen, aber mäßig intensiven Rückenschmerzen. Die Ursache konnte vom Arzt nicht bestimmt werden. Eine akute Gesundheitsgefährdung liegt aber nicht vor.
  • Wir entlasten die Wirbelsäule. Herr Müller wird flach in seinem Bett gelagert. Die angewinkelten Beine werden mit einem Kissen zwischen den Knien unterstützt.
  • Herr Müller wird warmgehalten. Insbesondere wird die Rückenmuskulatur vor einer Auskühlung geschützt. Herr Müller trägt gerne eine warme Strickjacke. Wir stellen insbesondere sicher, dass Herr Müller ein warmes Unterhemd trägt.
  • Herr Müller empfindet eine Wärmflasche, Körnersäckchen, Fangopackungen und andere Wärmeanwendungen als angenehm und schmerzlindernd.
  • Wir testen, ob die Anwendung von transkutaner elektrischer Nervenstimulation (TENS) die Rückenschmerzen lindert.
  • In vielen Fällen lässt sich die Schmerzbelastung durch Lendenwirbelsäulentapes (sog. “Kinesiologie Tapes”) senken.
  • Wir bitten den behandelnden Arzt um eine Bedarfsmedikation, insbesondere also um ein leichtes Schmerzmittel.
  • Der Bewohner sollte nur für kurze Zeit Bettruhe halten. Er wird möglichst zeitnah wieder mobilisiert.
  • Wir bringen den Bewohner in die Stufenlagerung, sofern diese für ihn schmerzlindernd ist. Je nach Lokalisierung des Bandscheibenvorfalls wird auch eine Seitenlage oder sogar eine Bauchlage als angenehm empfunden.
Fallbeispiel:
  • Frau Meier hat mehrere Bandscheibenvorfälle erlitten. Auf Anraten ihres Arztes hat sie sich unlängst einem operativen Eingriff unterzogen. Dieser ist gut verlaufen, allerdings ist sie noch nicht völlig schmerzfrei.
  • Frau Meier wird immer am Wochenende von ihrer Tochter mit dem Auto abgeholt. Die Fahrt dauert jeweils rund 60 Minuten. So lange Autofahrten führen bei Frau Meier zu einer erhöhten Schmerzbelastung.
  • Frau Meier will sich an der Hausarbeit beteiligen. Sie belastet dabei aber häufig ihre Wirbelsäule zu stark.
  • Der Autositz wird vor längeren Fahrten auf eine angenehme Sitzposition gestellt. Die Tochter von Frau Meier besitzt einen großen Van. Dort kann der Sitz gegen die Fahrtrichtung gedreht werden. In diesem Fall ist eine halb liegende Position möglich, ohne die Wirkung der Gurte zu verringern.
  • Vor Fahrtantritt erwärmen wir eine Wärmflasche und geben diese Frau Meier mit. Sie kann diese später während der Fahrt auf den schmerzenden Rückenbereichen auflegen.
  • Frau Meier wird aufgefordert, bei längeren Haushaltsarbeiten nicht durchgängig zu sitzen, sondern abschnittsweise auch zu stehen. Dieses ist etwa beim Bügeln möglich.
  • Im ersten Vierteljahr nach dem Eingriff sollte Frau Meier keine hochhackigen Schuhe tragen.
  • Wir empfehlen der Bewohnerin, in den ersten vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff auf längere Autofahrten zu verzichten.
  • Die Bewohnerin sollte längere Fahrten regelmäßig unterbrechen, um einige Schritte zu gehen und um Lockerungsübungen durchzuführen.
  • Die Nutzung einer Sitzheizung verringert häufig die Schmerzbelastung.
  • Bei vielen Betroffenen lindert ein Keilkissen die Schmerzen.
  • Arbeitstische werden (falls möglich) in der Höhe verstellt. Der Bewohner sollte an ihnen mit geradem Rücken sitzen können. Alternativ nutzen wir ein Stehpult.
  • Wir stellen sicher, dass die Haushaltsgeräte ohne unnötige Rückenbelastung genutzt werden können. Beispiel: Bei einem Staubsauger wird das Saugrohr in der Länge verstellt, sodass der Bewohner beim Staubsaugen gerade stehen kann.
Fallbeispiel:
  • Herr Müller hat einen schweren Bandscheibenvorfall erlitten, der operativ versorgt wurde. Er darf für mehrere Wochen nicht sitzen.
  • Trotz der ärztlichen Versorgung bleiben Parästhesien, Sensibilitätsstörungen und Lähmungen zurück.
  • Das Risiko eines Rezidivvorfalls ist hoch.
  • Die Wunde des Eingriffs ist noch nicht vollständig verheilt.
  • Wir achten darauf, dass sich Herr Müller auch zum Essen oder zum Schreiben nicht an einen Tisch setzt. Wir bieten Herrn Müller alternativ ein Stehpult an.
  • Wir bieten Herrn Müller einen Barhocker als Stuhlersatz an. Die Sitzfläche sollte auf gleicher Höhe wie das Gesäß sein, damit sich der Bewohner dort lediglich anlehnen kann.
  • Wir stellen unsere Pflege auf die neuen sensorischen Beeinträchtigungen ein. Wir achten z. B. strikt darauf, dass Wärmeanwendungen wie etwa eine Wärmflasche zu keinen Verbrühungen führen.
  • Die sensorischen Beeinträchtigungen werden regelmäßig überprüft. Wir befragen Herrn Müller zu Taubheits- und Kribbelgefühlen. Relevant sind insbesondere Sensibilitätsstörungen im Anal- und Genitalbereich.
  • Wir rufen den Notarzt, wenn es relevante Anzeichen für eine akute Gesundheitsgefährdung gibt. Diese sind: Muskelschwäche, Lähmungen in den Beinen, Sensibilitätsstörungen in diesem Bereich oder Ausfallerscheinungen wie etwa Stuhl- oder Harninkontinenz. Als Alarmzeichen gilt auch, wenn starke Schmerzen unvermittelt komplett verschwinden.
  • Wenn Herr Müller geduscht werden soll, kann die Operationswunde mit einem Duschpflaster geschützt werden. Baden ist erst nach der Entfernung der Fäden und dem vollständigen Wundverschluss möglich.
  • Ist ein Stehpult nicht verfügbar, wird ggf. alternativ ein Bügelbrett als Tisch genutzt.
  • Wir stellen sicher, dass der Bewohner die von der Physiotherapie vorgeschlagenen Übungen konsequent durchführt. Falls notwendig wird er dabei von der Pflegekraft unterstützt.
  • In den ersten sechs Wochen nach der Operation sollte der Bewohner konsequent darauf verzichten, Lasten über fünf Kilogramm zu heben.
Fallbeispiel:
  • Frau Meier beugt sich beim Heben von Lasten vor. Dieses führt zu einer Überbelastung der Wirbelsäule und zu Schmerzen.
  • Frau Meier ist körperlich aktiv. Sie nutzt ein Fahrrad. Ihre Fahrweise belastet den Rücken und intensiviert die Schmerzbelastung.
  • Frau Meier möchte sich sportlich betätigen. Durch falsche Bewegungsmuster kann die Wirbelsäule geschädigt werden.
  • Frau Meier nutzt ihren Rollator falsch. Das verursacht Rückenschmerzen.
  • Wir bitten Frau Meier, beim Tragen schwerer Lasten nach Möglichkeit unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie soll beim Bücken in die Knie gehen. Die Hauptarbeit beim Anheben soll nicht der Rücken leisten, sondern die Oberschenkel.
  • Es ist wichtig, dass Frau Meier Lasten stets körpernah hebt und trägt.
  • Frau Meier sollte beim Heben von Gegenständen die Wirbelsäule nicht verdrehen. Es ist schonender, die Füße umzusetzen.
  • Wir raten Frau Meier, ein Fahrrad nur auf festem Untergrund zu nutzen. Sie soll Strecken mit Bodenwellen vermeiden.
  • Frau Meier soll beim Fahren auf eine gerade Sitzhaltung achten.
  • Wir empfehlen Frau Meier, jeden Tag einen kurzen Spaziergang zu unternehmen. Es ist wichtig, dass sie dabei festes Schuhwerk trägt. Nach Möglichkeit soll Frau Meier für die Strecke einen weichen Untergrund wählen, etwa einen Waldboden oder einen Feldweg. Lange Spaziergänge auf hartem Asphalt sind zu vermeiden.
  • Wir lassen den Rollator auf die richtige Höhe einstellen. Wir führen eine Beratung zur rückengerechten Nutzung durch.
  • Wenn Frau Meier von ihren Enkeln Besuch erhält, bitten wir diese, mit ihr einen Rundgang zu unternehmen.
  • Wir raten Frau Meier, die Sitzhöhe des Fahrrads, die Sattelposition und -neigung sowie die Lenkerhöhe und -neigung in einer Fachwerkstatt optimal einstellen zu lassen.
  • Sofern ein Neukauf ansteht, raten wir Frau Meier, in ein leichtes Fahrrad zu investieren, das sich im Bedarfsfall ohne Rückenschmerzen z. B. über eine Bordsteinkante heben lässt. Wichtig ist auch eine gute Federung, um die Stoßbelastung für die Wirbelsäule bei Bodenunebenheiten zu minimieren.
  • Falls möglich kann die Bewohnerin von Mitbewohnern begleitet werden. Dieses macht insbesondere dann Sinn, wenn diese Mitbewohner ebenfalls täglich eine vergleichbare Gehstrecke zurücklegen sollten.
  • Sofern es der körperliche Zustand de

    +++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++




 
 
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Hexenschuss; Lumbalgie; SIS; Rückenschmerzen; Schmerz; Dorsalgie; Pflegeplanung; Wirbelsäule; Brustwirbelsäule
Genereller Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden. Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.