Standardmaßnahmenplan "Rückenschmerzen"
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- Mit zunehmendem Alter häufen sich die
Veränderungen an der Wirbelsäule. Die jahrzehntelange mechanische
Beanspruchung trägt dazu ebenso bei wie hormonelle Prozesse. Störungen
in den Stoffwechselprozessen sowie eine reduzierte Durchblutung können
die Degenerationsprozesse beschleunigen.
- Schmerzen können im lumbalen, im lumbosakralen
oder im zervikalen Bereich der Wirbelsäule auftreten. Auslöser können
Muskelverletzungen oder andere muskuläre Störungen sein. Besonders
häufig ist die Bandscheibendegeneration, in deren Folge Druck auf
Bänder, auf Nervenwurzeln und ggf. sogar auf das Rückenmark ausgeübt
wird. In der Folge erleiden Betroffene teils heftige Schmerzen. Diese
treten nicht nur am Ort der Schädigung auf, sondern können entlang der
Nervenbahnen, Sehnen, Bänder und Muskeln bis in die Extremitäten
abstrahlen.
- Rückenschmerzen werden auf vielfältige Weise
gelindert. Neben Wärmeanwendungen werden insbesondere auch
physiotherapeutische Maßnahmen zur Stärkung der Muskulatur genutzt. Bei
schweren Beschwerden ist häufig eine Schmerzmittelbehandlung angezeigt.
Als letzte Option bleibt ein chirurgischer Eingriff.
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Maßnahmen
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Begründung und Anmerkungen
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Fallbeispiel:
- Frau Meier war zeitlebens stark übergewichtig. Aktuell liegt ihr BMI bei 38,5. Dieses belastet die Wirbelsäule.
- Das Übergewicht nimmt ihr den Spaß an der
körperlichen Bewegung. Der Bewegungsmangel fördert die Entwicklung von
Rückenschmerzen.
- Frau Meier vernachlässigt die Physiotherapie.
Sie führt die verordneten Übungen in ihrer Freizeit nicht durch. Sie
soll täglich 15 Minuten zu Fuß zurücklegen. Sie ist dazu jedoch nur
schwer zu motivieren.
- Sie erhält viel Besuch von ihren Kindern und Enkeln. Diese bringen ihr große Mengen an Süßwaren mit.
- Frau Meier hat große Angst vor einem operativen Eingriff.
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- Wir verdeutlichen Frau Meier, dass das
Übergewicht nicht nur die Wirbelsäule belastet, sondern gleichzeitig
auch wichtige Bewegungsübungen erschwert.
- Gemeinsam mit der Hauswirtschaft und mit dem
Bewohner passen wir die Ernährung an. Insbesondere sollte Frau Meier in
Zukunft Vollwertkost erhalten.
- Wir animieren Frau Meier zur Teilnahme an unserer Bewegungsgruppe am Dienstag und am Donnerstag.
- Wir bitten die Therapeutin, Frau Meier anzurufen und sie zur Durchführung zu motivieren (sog. “Follow-Up-Anrufe”).
- Wir bitten die Angehörigen, auf das Verschenken
von kalorienreichen Süßwaren bei Besuchen zu verzichten. Sie sollten
stattdessen mit ihr spazieren gehen.
- Frau Meier trägt einen Schrittzähler. Am Abend
lesen wir den Wert gemeinsam ab und tragen die Schrittzahl in das
Schmerz- und Bewegungstagebuch ein. Wir loben Frau Meier, wenn sie ihr
tägliches Bewegungspensum erreicht hat.
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- Die Bewohnerin erhält eine Ernährungsberatung.
- Ggf. wird die Bewohnerin vorübergehend auf Reduktionskost gesetzt.
- Wir machen die Bewohnerin nachdrücklich auf die
Bedeutung der Physiotherapie für ihre Gesundheit aufmerksam. Es ist
sehr wichtig, dass das Aufbau- und Entspannungstraining für die Rücken-
und Bauchmuskulatur systematisch und regelmäßig durchgeführt wird.
- Wir raten der Bewohnerin dazu, schon bei der
Tagesplanung ausreichend Zeit für die Übungen einzuplanen. Sie soll
diese als “Hausaufgaben” ansehen, die außerhalb der Behandlungsstunden
durchgeführt werden sollen. Die Bewohnerin wird täglich zu einer
bestimmten Tageszeit dazu motiviert, die geplanten Übungen
durchzuführen.
- Wir stellen der Bewohnerin schriftliches
Informationsmaterial bereit. In diesem werden die durchzuführenden
Übungen auch durch Illustrationen beschrieben.
- Senioren mit einer Affinität für Technik können einen sog. “Fitness-Tracker” nutzen.
- Wir verdeutlichen der Bewohnerin, dass sich ein
Eingriff in vier von fünf Fällen vermeiden lässt. Dafür ist allerdings
die langfristige Kooperation der Bewohnerin erforderlich.
- Wir erklären der Bewohnerin, dass eine
Operation in neun von zehn Fällen die Schmerzen deutlich reduziert oder
sogar vollständig abklingen lässt. Zudem erlauben mikrochirurgische
Operationstechniken heute deutlich komplikationsärmere Eingriffe.
- Wir stellen dem Bewohner ein geeignetes Schmerz- und Bewegungstagebuch zur Verfügung und beraten ihn zur Anwendung.
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Fallbeispiel:
- Herr Müller ist anfällig für kleinere
Bandscheibenvorfälle. Es ist zu keiner Lähmung gekommen. Die Schmerzen
sind für ihn zumeist erträglich. Daher hat der Arzt entschieden, Herrn
Müller konservativ, also ohne Operation, zu behandeln.
- Aus Angst vor Schmerzen bewegt sich Herr Müller
weniger. Der Bewegungsmangel intensiviert die Beschwerden. Herr Müller
befindet sich folglich in einem Teufelskreis.
- Herr Müller leidet schon jahrzehntelang an
chronischen Rückenschmerzen. Ihm wurde von seinem früheren Hausarzt
vermittelt, dass er sich bei Rückenschmerzen schonen und Bettruhe
halten sollte. Er akzeptiert nicht, dass diese Empfehlung überholt ist.
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- Die Schmerzen von Herrn Müller lassen nach, wenn er Fangopackungen erhält. Auch eine Stufenlagerung ist für ihn sehr angenehm.
- Bei erheblichen Beschwerden sollte Herr Müller
zunächst Bettruhe halten. Wir achten auf eine fundierte
Dekubitusprophylaxe. Diese Inaktivitätsphase sollte aber nicht länger
als zwei bis vier Tage dauern. Sobald die akute Schmerzbelastung
nachlässt, soll Herr Müller das Bett verlassen. Er geht gerne am See im
Bürgerpark spazieren. Wir motivieren ihn dazu.
- Wir erklären Herrn Müller, dass die Inaktivität
die Rückenschmerzen verstärkt. Wir verdeutlichen ihm, dass die Symptome
nur dann nachlassen, wenn er körperlich wieder aktiver wird.
- Wir ermuntern Herrn Müller, trotz einsetzender Schmerzen weiterzutrainieren, sofern die Beschwerden nur moderat sind.
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- Ggf. erhält der Bewohner Massagen.
- Der Bewohner erfährt, dass psychische Probleme
indirekt mitverantwortlich für Rückenschmerzen sein können; dass also
Angst vor Rückenschmerzen genau diese auslösen kann. Wir empfehlen ggf.
eine Verhaltenstherapie.
- Wir animieren den Bewohner, ergonomische Sitzmöbel zu nutzen, also beim Arbeiten am Schreibtisch z. B. einen Bürostuhl.
- Der Bewohner sollte keinen weichen Sessel
nutzen. Ideal ist ein harter Stuhl. Oftmals bringt auch ein unter dem
Gesäß platziertes dickes Buch eine relevante Schmerzreduktion.
- Ggf. erhält der Bewohner ein keilförmiges Sitzkissen.
- Der Bewohner soll das Sitzen regelmäßig unterbrechen und einige Schritte gehen.
- Wir achten darauf, dass der Bewohner gerade sitzt.
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Fallbeispiel:
- Frau Meier hat einen Bandscheibenvorfall
erlitten und kann sich nicht bücken. Sie klagt über Schmerzen beim
Waschen der Füße und der Unterschenkel. Folglich ist es ihr auch nicht
möglich, diese Hautbereiche abzutrocknen oder auf Hautschäden zu prüfen.
- Aufgrund von Sensibilitätsstörungen besteht die Gefahr, dass sich Frau Meier an zu heißem Waschwasser verbrüht.
- Langes Sitzen ist für Frau Meier unangenehm.
Daher ist es für sie unmöglich, längere Zeit auf der Toilette zu sitzen
und auf eine erfolgreiche Stuhlausscheidung zu warten. Frau Meier
unterdrückt den Stuhlgang und leidet daher unter Obstipation. Durch das
lange Sitzen auf der Toilette wird schädlicher Druck auf die
Wirbelsäule ausgeübt.
- Frau Meier ist aufgrund der Rückenschmerzen
nicht in der Lage, sich selbstständig anzuziehen. Es ist ihr
insbesondere nicht möglich, die Socken oder die Schuhe zu erreichen.
- Frau Meier ist verheiratet und sexuell aktiv. Allerdings wird der Geschlechtsverkehr durch die Rückenschmerzen beeinträchtigt.
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- Frau Meier wird beim Waschen unterstützt. Die
Körperpflege sollte im Stehen stattfinden. Die Waschung der Beine wird
von der Pflegekraft übernommen. Die Pflegekraft stellt sicher, dass das
Waschwasser angenehm temperiert ist.
- Wir achten (stellvertretend für Frau Meier) auf
krankhafte Veränderungen an den Füßen. Dieses etwa bei einer
Anfälligkeit für Mykosen oder bei Gefahr eines diabetischen
Fußsyndroms. Die Fersen werden auf Rötungen und auf Druckgeschwüre
überprüft.
- Frau Meier erhält einmal täglich Laxanzien, damit sie ohne längere Wartezeit auf der Toilette ausscheiden kann.
- Die Pflegekraft unterstützt Frau Meier beim Anziehen. Sie assistiert Frau Meier beim Einführen der Beine in die Hosenbeine.
- Frau Meier nutzt eine Anziehhilfe für die Strümpfe und die Hose. Zum Schuheanziehen nimmt sie einen langen Schuhlöffel.
- Wir beraten Frau Meier, wenn sie mit ihrem Mann
intim werden möchte. Frauen mit Rückenschmerzen sollten die
Missionarsstellung wählen. Alternativ kann Frau Meier den sog.
“Doggy-Style” nutzen. Sie sollte sich dabei - soweit möglich - auf die
Hände und nicht auf die Ellenbogen stützen, da der Rücken dann
gerade bleibt.
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- Der Umfang der Hilfeleistung wird an die aktuellen Bewegungseinschränkungen angepasst und erfolgt ggf. nur teilweise.
- Männer mit Rückenschmerzen sollten bevorzugt
die Reiterstellung nutzen. Soweit es die Konstitution eines Bewohners
zulässt, kann er Geschlechtsverkehr im Stehen haben. Die Bewegung kommt
dann aus dem Hüftbereich, während die Wirbelsäule kaum belastet wird.
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Fallbeispiel:
- Herr Müller leidet unter chronischen, aber
mäßig intensiven Rückenschmerzen. Die Ursache konnte vom Arzt nicht
bestimmt werden. Eine akute Gesundheitsgefährdung liegt aber nicht vor.
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- Wir entlasten die Wirbelsäule. Herr Müller wird
flach in seinem Bett gelagert. Die angewinkelten Beine werden mit einem
Kissen zwischen den Knien unterstützt.
- Herr Müller wird warmgehalten. Insbesondere
wird die Rückenmuskulatur vor einer Auskühlung geschützt. Herr Müller
trägt gerne eine warme Strickjacke. Wir stellen insbesondere sicher,
dass Herr Müller ein warmes Unterhemd trägt.
- Herr Müller empfindet eine Wärmflasche,
Körnersäckchen, Fangopackungen und andere Wärmeanwendungen als angenehm
und schmerzlindernd.
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- Wir testen, ob die Anwendung von transkutaner elektrischer Nervenstimulation (TENS) die Rückenschmerzen lindert.
- In vielen Fällen lässt sich die Schmerzbelastung durch Lendenwirbelsäulentapes (sog. “Kinesiologie Tapes”) senken.
- Wir bitten den behandelnden Arzt um eine Bedarfsmedikation, insbesondere also um ein leichtes Schmerzmittel.
- Der Bewohner sollte nur für kurze Zeit Bettruhe halten. Er wird möglichst zeitnah wieder mobilisiert.
- Wir bringen den Bewohner in die Stufenlagerung,
sofern diese für ihn schmerzlindernd ist. Je nach Lokalisierung des
Bandscheibenvorfalls wird auch eine Seitenlage oder sogar eine
Bauchlage als angenehm empfunden.
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Fallbeispiel:
- Frau Meier hat mehrere Bandscheibenvorfälle
erlitten. Auf Anraten ihres Arztes hat sie sich unlängst einem
operativen Eingriff unterzogen. Dieser ist gut verlaufen, allerdings
ist sie noch nicht völlig schmerzfrei.
- Frau Meier wird immer am Wochenende von ihrer
Tochter mit dem Auto abgeholt. Die Fahrt dauert jeweils rund 60
Minuten. So lange Autofahrten führen bei Frau Meier zu einer erhöhten
Schmerzbelastung.
- Frau Meier will sich an der Hausarbeit beteiligen. Sie belastet dabei aber häufig ihre Wirbelsäule zu stark.
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- Der Autositz wird vor längeren Fahrten auf eine
angenehme Sitzposition gestellt. Die Tochter von Frau Meier besitzt
einen großen Van. Dort kann der Sitz gegen die Fahrtrichtung gedreht
werden. In diesem Fall ist eine halb liegende Position möglich, ohne
die Wirkung der Gurte zu verringern.
- Vor Fahrtantritt erwärmen wir eine Wärmflasche
und geben diese Frau Meier mit. Sie kann diese später während der Fahrt
auf den schmerzenden Rückenbereichen auflegen.
- Frau Meier wird aufgefordert, bei längeren
Haushaltsarbeiten nicht durchgängig zu sitzen, sondern abschnittsweise
auch zu stehen. Dieses ist etwa beim Bügeln möglich.
- Im ersten Vierteljahr nach dem Eingriff sollte Frau Meier keine hochhackigen Schuhe tragen.
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- Wir empfehlen der Bewohnerin, in den ersten vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff auf längere Autofahrten zu verzichten.
- Die Bewohnerin sollte längere Fahrten
regelmäßig unterbrechen, um einige Schritte zu gehen und um
Lockerungsübungen durchzuführen.
- Die Nutzung einer Sitzheizung verringert häufig die Schmerzbelastung.
- Bei vielen Betroffenen lindert ein Keilkissen die Schmerzen.
- Arbeitstische werden (falls möglich) in der
Höhe verstellt. Der Bewohner sollte an ihnen mit geradem Rücken sitzen
können. Alternativ nutzen wir ein Stehpult.
- Wir stellen sicher, dass die Haushaltsgeräte
ohne unnötige Rückenbelastung genutzt werden können. Beispiel: Bei
einem Staubsauger wird das Saugrohr in der Länge verstellt, sodass der
Bewohner beim Staubsaugen gerade stehen kann.
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Fallbeispiel:
- Herr Müller hat einen schweren
Bandscheibenvorfall erlitten, der operativ versorgt wurde. Er darf für
mehrere Wochen nicht sitzen.
- Trotz der ärztlichen Versorgung bleiben Parästhesien, Sensibilitätsstörungen und Lähmungen zurück.
- Das Risiko eines Rezidivvorfalls ist hoch.
- Die Wunde des Eingriffs ist noch nicht vollständig verheilt.
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- Wir achten darauf, dass sich Herr Müller auch
zum Essen oder zum Schreiben nicht an einen Tisch setzt. Wir bieten
Herrn Müller alternativ ein Stehpult an.
- Wir bieten Herrn Müller einen Barhocker als
Stuhlersatz an. Die Sitzfläche sollte auf gleicher Höhe wie das Gesäß
sein, damit sich der Bewohner dort lediglich anlehnen kann.
- Wir stellen unsere Pflege auf die neuen
sensorischen Beeinträchtigungen ein. Wir achten z. B. strikt darauf,
dass Wärmeanwendungen wie etwa eine Wärmflasche zu keinen Verbrühungen
führen.
- Die sensorischen Beeinträchtigungen werden
regelmäßig überprüft. Wir befragen Herrn Müller zu Taubheits- und
Kribbelgefühlen. Relevant sind insbesondere Sensibilitätsstörungen im
Anal- und Genitalbereich.
- Wir rufen den Notarzt, wenn es relevante
Anzeichen für eine akute Gesundheitsgefährdung gibt. Diese sind:
Muskelschwäche, Lähmungen in den Beinen, Sensibilitätsstörungen in
diesem Bereich oder Ausfallerscheinungen wie etwa Stuhl- oder
Harninkontinenz. Als Alarmzeichen gilt auch, wenn starke Schmerzen
unvermittelt komplett verschwinden.
- Wenn Herr Müller geduscht werden soll, kann die
Operationswunde mit einem Duschpflaster geschützt werden. Baden ist
erst nach der Entfernung der Fäden und dem vollständigen Wundverschluss
möglich.
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- Ist ein Stehpult nicht verfügbar, wird ggf. alternativ ein Bügelbrett als Tisch genutzt.
- Wir stellen sicher, dass der Bewohner die von
der Physiotherapie vorgeschlagenen Übungen konsequent durchführt. Falls
notwendig wird er dabei von der Pflegekraft unterstützt.
- In den ersten sechs Wochen nach der Operation
sollte der Bewohner konsequent darauf verzichten, Lasten über fünf
Kilogramm zu heben.
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Fallbeispiel:
- Frau Meier beugt sich beim Heben von Lasten vor. Dieses führt zu einer Überbelastung der Wirbelsäule und zu Schmerzen.
- Frau Meier ist körperlich aktiv. Sie nutzt ein
Fahrrad. Ihre Fahrweise belastet den Rücken und intensiviert die
Schmerzbelastung.
- Frau Meier möchte sich sportlich betätigen. Durch falsche Bewegungsmuster kann die Wirbelsäule geschädigt werden.
- Frau Meier nutzt ihren Rollator falsch. Das verursacht Rückenschmerzen.
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- Wir bitten Frau Meier, beim Tragen schwerer
Lasten nach Möglichkeit unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie soll
beim Bücken in die Knie gehen. Die Hauptarbeit beim Anheben soll nicht
der Rücken leisten, sondern die Oberschenkel.
- Es ist wichtig, dass Frau Meier Lasten stets körpernah hebt und trägt.
- Frau Meier sollte beim Heben von Gegenständen die Wirbelsäule nicht verdrehen. Es ist schonender, die Füße umzusetzen.
- Wir raten Frau Meier, ein Fahrrad nur auf festem Untergrund zu nutzen. Sie soll Strecken mit Bodenwellen vermeiden.
- Frau Meier soll beim Fahren auf eine gerade Sitzhaltung achten.
- Wir empfehlen Frau Meier, jeden Tag einen
kurzen Spaziergang zu unternehmen. Es ist wichtig, dass sie dabei
festes Schuhwerk trägt. Nach Möglichkeit soll Frau Meier für die
Strecke einen weichen Untergrund wählen, etwa einen Waldboden oder
einen Feldweg. Lange Spaziergänge auf hartem Asphalt sind zu vermeiden.
- Wir lassen den Rollator auf die richtige Höhe einstellen. Wir führen eine
Beratung zur rückengerechten Nutzung durch.
- Wenn Frau Meier von ihren Enkeln Besuch erhält, bitten wir diese, mit ihr einen Rundgang zu unternehmen.
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- Wir raten Frau Meier, die Sitzhöhe des
Fahrrads, die Sattelposition und -neigung sowie die Lenkerhöhe und
-neigung in einer Fachwerkstatt optimal einstellen zu lassen.
- Sofern ein Neukauf ansteht, raten wir Frau
Meier, in ein leichtes Fahrrad zu investieren, das sich im Bedarfsfall
ohne Rückenschmerzen z. B. über eine Bordsteinkante heben lässt.
Wichtig ist auch eine gute Federung, um die Stoßbelastung für die
Wirbelsäule bei Bodenunebenheiten zu minimieren.
- Falls möglich kann die Bewohnerin von
Mitbewohnern begleitet werden. Dieses macht insbesondere dann Sinn,
wenn diese Mitbewohner ebenfalls täglich eine vergleichbare Gehstrecke
zurücklegen sollten.
- Sofern es der körperliche Zustand de
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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