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Version 2.05g - 2013

Pflegestandard "Anwendung von Kollagen-Wundverbänden"

 
Wenn bei der Wundheilung "nichts mehr geht", schlägt die Stunde der Kollagen-Wundverbände. Insbesondere bei Ulcus cruris, diabetischen Ulzera und Dekubitus können diese Auflagen die Prognose deutlich verbessern.
 
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Für alle Computereinsteiger haben wir eine umfangreich bebilderte Seite erstellt, auf der jeder Schritt noch ausführlicher erklärt wird. Es ist ganz einfach! Klicken Sie hier.

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".
 

Pflegestandard "Anwendung von Kollagen-Wundverbänden"
Definition:
  • In chronischen Wunden ist zumeist ein erhöhter Spiegel entzündlicher Zytokine, freier Radikale und Proteasen zu finden. Viele Hautdefekte sind zusätzlich bakteriell infiziert. In einem so belasteten Wundmilieu verlaufen die Regenerationsprozesse deutlich langsamer. Falls gleichzeitig weitere Gewebeschäden auftreten, wird sich die Wunde nicht selbstständig verschließen. Betroffen davon sind vor allem Bewohner mit Ulcus cruris, mit Dekubitus sowie mit einem diabetischen Fußsyndrom.
  • Mit kollagenhaltigen Wundverbänden kann dieser Stillstand überwunden werden. Grundlage für diese Therapeutika ist tierisches Material, insbesondere Sehnen und Haut von Rindern oder von Schweinen. Diese Stoffe werden zu Kollagenschwämmen aufbereitet, deren poröse Strukturen Schadstoffe aufnehmen und ein gleichmäßig feuchtes Wundmilieu schaffen. Das in die Wundumgebung eingebrachte Kollagennetz fördert die Wanderung (Migration) und Vermehrung (Proliferation) von Fibroblasten.
  • Bei der Anwendung verliert das Kollagen die poröse Struktur und wandelt sich in ein visköses Gel um. Der Wirkstoff wird rückstandsfrei resorbiert, da Kollagen ein körpereigener Baustoff ist. Die meisten Produkte gelten als gut verträglich. Relevante Gegenanzeigen, Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen sind i.d.R. nicht bekannt.
Grundsätze:
  • Wir arbeiten eng mit dem behandelnden Arzt zusammen.
  • Wir sind uns bewusst, dass Kollagen-Wundverbände die Chancen auf eine Ausheilung deutlich steigern. Dennoch können diese Wundtherapeutika nur eine Komponente einer komplexen Behandlungsstrategie sein.
Ziele:
  • Die Wundheilung wird beschleunigt.
  • Die Schmerzbelastung des Bewohners wird auf ein Minimum reduziert.
  • Eine Infektion der Wunde wird durch konsequent hygienisches Arbeiten vermieden.
Vorbereitung: Indikation
  • Wir nutzen kollagenhaltige Wundverbände bei sekundär heilenden Wunden, die über einen Zeitraum von acht Wochen wenig oder keine Heilungsfortschritte zeigen. Sie müssen frei von nekrotischem Gewebe und von sichtbaren Infektionsanzeichen sein. Also insbesondere:
    • Ulcus cruris
    • Diabetisches Fußsyndrom
    • Dekubitus
    • traumatische und chirurgische Wunden
  • Einschränkungen:
    • Produkte mit zusätzlichem Silberanteil sind geeignet für infizierte Wunden.
    • Kollagenhaltige Wundverbände sind nicht geeignet bei trockenen Nekrosen, Brandverletzungen dritten Grades sowie bei aktiver Vaskulitis.
Sicherheit
Kollagen-Wundverbände dürfen mit verschiedenen Substanzen nicht in Kontakt kommen, da diese die Proteine verändern könnten. Dazu zählen etwa
  • Desinfektionsmittel
  • Eiweißfällende Substanzen, wie etwa Gerbsäuren oder Silbernitrate
  • Jod
Weiteres
  • Die Wunde sollte vor dem Aufbringen des Verbandes vom nekrotischen Gewebe befreit sein. Dieses kann chirurgisch, enzymatisch oder autolytisch erfolgen.
  • Bei stark nässenden Wunden sollte zuvor die Ursache für die überschießende Exsudatmenge beseitigt werden, also insbesondere eine Infektion. Ansonsten würde das Kollagen binnen weniger Stunden in den Sekundärverband gespült. Die Wundauflage kann gemeinsam mit systemischen Antibiotika zur Behandlung der Infektion angewendet werden.
Durchführung: Verbandswechsel


  • Der Bewohner wird auf dem Rücken gelagert. Das Bett wird mit einer Auflage vor Durchfeuchtung geschützt.
  • Die Pflegekraft reinigt die Wunde mit einer sterilen Lösung, etwa Ringerlösung oder physiologischer Kochsalzlösung. Sie tupft die Wunde danach mit sterilen Wundkompressen trocken.
  • Die Auflage wird auf die Wundgröße zugeschnitten. Wir nutzen dafür eine sterile Schere. Alternativ kann die Wundauflage gefaltet werden. Die in der Verpackung unten liegende Seite ist die feinporige Seite und wird auf die Wunde aufgelegt. Der Kontakt zum Wundgrund kann durch leichtes Andrücken gefördert werden. Die Pflegekraft achtet darauf, dass die komplette Wunde und der Wundrand mit der Auflage abdeckt sind. Die meisten Produkte passen sich gut an die Wundgegebenheiten an und lassen sich problemlos tamponieren. Bei tiefen Wunden kann es notwendig sein, mehrere Schichten übereinanderzulegen, bis der Hautdefekt gefüllt ist.
  • Wenn die Wunde keine oder nur eine leichte Exsudation aufweist, sollte der Wundverband mit physiologischer Kochsalzlösung oder Ringerlösung angefeuchtet werden. Es ist auch möglich, Ringerlösung in die Verpackungsschale (sog. "Tray") zu geben und die Wundauflage darin zu baden. Bei extrem trockenen Wunden kann eine Kombination mit einem Hydrogel sinnvoll sein.
  • Bei der Auswahl des Sekundärverbandes sind die Wundtiefe und die Exsudatmenge ausschlaggebend. Es ist entscheidend, dass das feuchte Wundmilieu gewährleistet wird und das Kollagenprodukt nicht austrocknet. Wir nutzen Kalziumalginate, Schaumstoffverbände, semipermeable Wundfolien oder andere nicht verklebende Wundauflagen. Ist die Wunde infektionsgefährdet oder kolonisiert, kann eine silberhaltige Sekundärabdeckung sinnvoll sein.
  • Die Pflegekraft überprüft abschließend den Sitz des Verbandes. Sie befragt den Bewohner zu seinem Befinden. Wenn die Schmerzbelastung zunimmt, soll er sich unverzüglich melden.
Nachbereitung: Verweildauer
  • Kollagenprodukte bleiben bis zur vollständigen Resorption auf der Wunde, sie werden also nicht gewechselt. Die Resorption ist abhängig von der Exsudatmenge und kann mehrere Tage dauern. Kollagen, das noch nicht resorbiert wurde, wird beim Wechsel des Sekundärverbandes auf der Wunde belassen.
Prognose
  • Nach den ersten Verbandswechseln sollte sich bereits eine Verbesserung der Wundsituation zeigen, insbesondere eine Reduktion der Zelltrümmer im Bereich des Hautdefekts sowie ein Nachlassen der Schmerzbelastung. Nach zwei Wochen sollte auch die Exsudatmenge zurückgegangen sein.
  • Sobald die Epithelialisierung einsetzt und kein Exsudat mehr sichtbar ist, kann ggf. auf eine konventionelle Wundbehandlung umgestellt werden. Alternativ können kollagenhaltige Wundverbände auch bis zur Abheilung genutzt werden.
weitere Maßnahmen
  • Der Zustand der Wunde wird regelmäßig dokumentiert.
  • Bei einer Verschlechterung oder Verbesserung des Wundzustandes wird die Pflegeplanung aktualisiert.
Dokumente:
  • Wunddokumentation
  • Berichtsblatt
  • ärztliches Verordnungsblatt
  • Kommunikationsblatt mit dem Arzt
  • Pflegeplanung
Verantwortlichkeit / Qualifikation:
  • Pflegefachkräfte
 
 
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema
Schlüsselwörter für diese Seite Dekubitus; Wunde; Wundauflage; Kollagen
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