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Version 2.05 - 2017 |
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Standard "Thrombose" |
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Immobilität
und das reduzierte Schmerzempfinden sorgen dafür, dass bei vielen
Senioren eine Thrombose erst vergleichsweise spät bemerkt wird. Wir
zeigen, wie Pflegekräfte durch aufmerksames Beobachten und mit
einfachen Tests eine Gefäßblockade schnell und zuverlässig feststellen
können. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und
an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
Dieses Dokument ist auch
als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar.
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Notfallstandard "Thrombose" |
Definition:
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- Eine Thrombose wird durch ein Blutgerinnsel
(sog. "Thrombus") ausgelöst, das sich in einem Gefäß bildet. In der
Folge wird das Gefäß ganz oder teilweise verschlossen.
- Abhängig von der Lokalisation des Thrombus wird
zwischen einer arteriellen und einer venösen Thrombose unterschieden.
Thrombosen im venösen Gefäßsystem treten deutlich häufiger auf.
- Eine Thrombophlebitis liegt vor, wenn
oberflächliche Venen entzündet sind. Dieses ist zumeist die Folge eines
Verschlusses in den oberflächlichen Beinvenen oder einer kleineren
Verletzung bei bereits bestehenden Krampfadern. Eine Thrombophlebitis
ist vergleichsweise harmlos, da sich ein Thrombus aufgrund der geringen
Strömungsgeschwindigkeit zumeist nicht löst, sondern letztlich mit der
Gefäßwand verwächst. Die Verstopfung im Gefäß wird durch
Umgehungskreisläufe kompensiert. Die Störung heilt in der Mehrzahl der
Fälle komplikationsfrei ab.
- Ein hohes gesundheitliches Risiko hingegen geht
von einer tiefen Beinvenenthrombose aus (sog. "Phlebothrombose"). Dabei
bildet sich ein Thrombus im Knie, im Oberschenkel oder im Becken. Die
Strömungsgeschwindigkeit ist hier höher. Wenn sich das Gerinnsel
löst, kann es durch den Blutstrom in die Lunge gelangen und dort
eine Lungenembolie auslösen. Es besteht dann Lebensgefahr.
- Unter der sog. "Virchow-Trias" werden die drei Hauptfaktoren bei der Entstehung einer Thrombose zusammengefasst:
- verlangsamte Blutströmung
- Veränderungen an den Gefäßwänden
- gesteigerte Blutgerinnungsneigung
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Grundsätze:
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- Wenn hinreichende Anzeichen für eine
Phlebothrombose sprechen, wird immer ein Notarzt gerufen. Die Folgen
eines oder ggf. auch mehrerer Fehlalarme wiegen weniger schwer als eine
verzögerte Behandlung bei einem echten Notfall.
- Der Notruf erfolgt auch dann, wenn der Bewohner diesen nicht wünscht, etwa weil er die Gefährdung nicht korrekt einschätzt.
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Ziele:
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- Eine Thrombose wird schnell und korrekt erkannt.
- Der Bewohner wird so schnell wie möglich medizinisch versorgt.
- Die gesundheitlichen Schäden einer Thrombose werden minimiert.
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Vorbereitung: |
Risikobewertung
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Wir überprüfen, welche Risikofaktoren bei dem Bewohner zutreffen.
- verlangsamte Blutströmung
- Bewegungsmangel
- Immobilität, etwa als Folge eines Schlaganfalls
- Gipsverband oder Schienenlagerung
- Schonhaltung als Folge starker und insbesondere chronischer Schmerzen
- Exsikkose, etwa als Folge von Durchfall oder von Erbrechen
- Herzinsuffizienz
- Schock
- chronische Veneninsuffizienz
- Krampfadern
- Veränderungen an den Gefäßwänden
- Traumata jeder Art, also Verletzungen oder Quetschungen
- operative Eingriffe, insbesondere
Hüftgelenks-, Prostata-, Milz- oder Darmoperationen sowie Operationen
in den unteren Extremitäten
- degenerative Prozesse, also altersbedingter Umbau der Beinvenen, Varikosis usw.
- entzündliche Prozesse, also etwa Venenentzündung (sog. "Phlebitis")
- gesteigerte Gerinnungsneigung
- überhöhte Gerinnungsfaktoren im Blut, etwa als Folge von umfangreichen Operationen, gravierenden Verletzungen oder Verbrennungen
- Einnahme von gerinnungsfördernden Arzneimitteln, etwa Kortison
- Hormonersatztherapie nach der Menopause
- angeborene Gerinnungsstörungen
- weitere Risikofaktoren
- Bewohner ist älter als 65 Jahre
- fettreiche Ernährung, Adipositas
- Nikotinkonsum
- Bewohner erlitt in der Vergangenheit Thrombosen
- schwere Infektionskrankheiten, insbesondere Sepsis
- bösartige Tumorerkrankungen
- Herzinsuffizienz
- Lähmungen in den Extremitäten
- vermehrte Urinausscheidung durch Einnahme entsprechender Medikamente (Diuretika)
- Frauen, die hormonell verhüten, also die Pille einnehmen (soweit zutreffend)
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Symptome
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Wir achten auf Symptome, die für eine Thrombophlebitis sprechen:
- Die Venen sind verdickt, gerötet und schmerzen. Sie können unter der Haut deutlich ertastet werden.
- Der Bewohner klagt über eine Überwärmung mit späterer Rötung und Schwellungen im Bereich der betroffenen Extremität.
- Bläuliche Verfärbungen mit umschriebener Schwellung werden sichtbar.
Wir achten auf Symptome, die für eine tiefe Beinvenenthrombose sprechen:
- Der Bewohner klagt über Schmerzen in der Wade, wenn der Fuß in Richtung Fußrücken gezogen wird.
- Die Waden reagieren empfindlich auf Druck (sog. "Lowenberg-Zeichen").
- Es kommt zu Schmerzen in der Wade bei einer Fußstreckung (sog. "Hohmann-Zeichen).
- Die Fußsohlen reagieren schmerzhaft auf Druck (sog. "Payr-Zeichen").
- Es liegt ein Schwere- und Spannungsgefühl im betroffenen Bein vor.
- Der Bewohner berichtet über einen ziehenden Schmerz entlang der Vene.
- Das betroffene Bein ist wärmer und sieht
glänzend aus im Vergleich zum nicht betroffenen Bein (spürbar durch
Handauflegen im direkten Vergleich beider Beine nebeneinander, messbar
durch ein Hautthermometer).
- Ein Bein ist im späteren Verlauf der Störung
geschwollen und dicker als das nicht betroffene Bein (sichtbar im
direkten Vergleich beider Beine nebeneinander).
- Es kommt zu einer Zyanose, also zu einer
blauroten Verfärbung des Beins (sichtbar im direkten Vergleich beider
Beine nebeneinander).
- Es liegt eine Tachykardie vor, also eine deutlich erhöhte Pulsfrequenz.
- Wir messen Fieber, also einen Anstieg der Körpertemperatur auf über 38° C.
- Der Bewohner klagt über Schmerzen im Bein, wenn er presst, hustet oder niest.
- Es kommt zu Schmerzen im Bein auch im Ruhezustand.
- Die Schmerzen lassen bei Hochlagerung nach.
Hinweise:
- Eine Thrombophlebitis kann allerdings auch “stumm” verlaufen. Das heißt: Sie verursacht keine Beschwerden.
- Der Bewohner wird ggf. explizit nach seiner
Schmerzbelastung befragt. Bei demenziell erkrankten Senioren ac
+++ Gekürzte Version. Das komplette Dokument finden Sie hier. +++
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Notfall; Thrombose; Thrombophlebitis; Phlebothrombose |
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Genereller
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Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
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angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |
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