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Version 1.05 - 2014 |
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Standard "Pulsdefizit" |
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vermeintliche Bradykardie entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als
Pulsdefizit. Mit einem kurzen Pflegestandard zeigen wir Ihnen, wie Ihr
Team dieses Problem sicher erkennt. |
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Wichtige Hinweise:
- Zweck unseres Musters ist es nicht,
unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser
Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und
an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
- Unverzichtbar ist immer auch eine
inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte,
da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten
Krankheitsbildern kontraindiziert.
- Dieser Standard eignet sich für die
ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen
jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen
"Patient".
Dieses Dokument ist auch
als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar.
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Standard "Pulsdefizit" |
Definition:
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- Es gibt verschiedene Methoden, um den Puls zu ermitteln. Er kann etwa
am Handgelenk ertastet werden. Alternativ lässt sich der Puls durch ein
EKG oder durch eine Auskultation per Stethoskop ermitteln.
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Verschiedene Krankheitsbilder können dazu führen,
dass trotz gleichzeitiger Messung die ermittelten Werte voneinander
abweichen. Die am Handgelenk ertastete Pulszahl ist dann geringer als
die tatsächliche Zahl der Herzkontraktionen.
-
Dieses ist insbesondere bei Herzrhythmusstörungen
der Fall. Bei Extraschlägen (sog. "Extrasystolen") oder bei einem
Vorhofflimmern ist die ausgestoßene Blutmenge ggf. gering. Der Impuls
breitet sich nicht weit genug aus. Er ist dann in der Peripherie nicht
als Pulswelle tastbar.
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Als weiterer Auslöser für ein Pulsdefizit kommt
auch eine Herzinsuffizienz in Betracht. Hier ist der Herzmuskel nicht
mehr in der Lage, ein ausreichendes Blutvolumen auszuwerfen, das als
Pulswelle spürbar wäre.
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Bei einem Verschluss arterieller Blutgefäße ist der
Puls in den betroffenen Arterien jeweils hinter der Verschlussstelle
nicht mehr tastbar.
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Grundsätze:
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- Bei jeder mutmaßlichen Bradykardie muss daran gedacht werden, dass es
sich tatsächlich um ein Pulsdefizit handeln könnte.
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Ziele:
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- Ein Pulsdefizit wird korrekt erkannt.
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Der Umfang des Pulsdefizits wird bestimmt.
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Vorbereitung: |
- Wir stellen alle notwendigen Informationen zusammen:
- Leidet der Bewohner unter bekannten
Verschlüssen arterieller Blutgefäße? Liegt insbesondere eine AVK vor,
also eine Arterielle Verschlusskrankheit?
- Kam es in der Vergangenheit zu Herzrhythmusstörungen? Nimmt der Bewohner Medikamente ein, die die Herzfunktion beeinträchtigen?
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Durchführung:
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- Wir ermitteln ein Pulsdefizit, indem wir die
Pulswelle an einer peripheren Arterie (z.B. A. radialis) ertasten.
Gleichzeitig hört eine zweite Pflegekraft die Herztöne mittels
Stethoskop ab. Beide Werte werden verglichen.
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Nachbereitung: |
- Bei gravierenden Abweichungen wird umgehend ein Arzt gerufen.
- Die Ergebnisse der Pulsmessung und alle weiteren relevanten Beobachtungen werden dokumentiert.
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Dokumente: |
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Verantwortlichkeit / Qualifikation: |
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Weitere Informationen
zu diesem Thema |
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Schlüsselwörter für diese Seite |
Herzschlag; Puls; Pulsqualität |
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Genereller
Hinweis zur Nutzung des Magazins: Zweck unserer Muster und
Textvorlagen ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch
kopiert zu werden. Alle Muster müssen in einem Qualitätszirkel
diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
Unverzichtbar ist häufig auch eine inhaltliche Beteiligung der
jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt
angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen
bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert. |