Standard "eigenständiger Transfer aus
dem Bett an die Bettkante und in den Stand" |
Definition: |
- Beim
Aussteigen aus dem Bett kommt es immer wieder zu schweren Stürzen.
Insbesondere verunglücken dabei auch Senioren, bei denen aufgrund
eines Risikoassessments nur eine moderate Sturzgefährdung zu
vermuten war.
- Die Stürze
sind dann i.d.R. auf eine Überschätzung der eigenen körperlichen
Ressourcen zurückzuführen. Der Bewohner hat z.B. in der Nacht
Harndrang und will ohne Hilfe durch eine Pflegekraft die Toilette
aufsuchen.
- Verschärft
wird die Situation dann dadurch, dass der Bewohner nach einem Sturz
ggf. die Rufanlage nicht mehr erreichen kann und mehrere Stunden
hilflos am Boden liegt.
- Wir vermitteln
daher dem Bewohner Techniken, die es ihm erlauben, mit einem
minimalen Risiko das Bett zu verlassen.
- Vor
allem zwei Transfers sind dazu geeignet:
- Das
Aufsetzen aus der Seitenlage ist ein sog. "en-Block-Transfer".
Der Bewohner bewegt sich also in einer zusammenhängenden
Schwungbewegung aus dem Liegen an die Bettkante. Aufgrund der
hohen körperlichen Anforderungen und der Rückenbelastungen sind
solche Transfers aber nur für einen eingeschränkten
Personenkreis geeignet (siehe Indikation).
- Der
Transfer aus der Bauchlage ist häufig bei Kindern zu sehen und
ist folglich bei vielen Senioren auch im hohen Alter noch
biografisch verankert. Insbesondere bei dementiellen
Erkrankungen greifen viele Betroffene gerne auf vertraute
Bewegungsabläufe zurück.
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Grundsätze: |
- Der
eigenständige Transfer aus dem Bett ist wichtig für das
Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl des Bewohners. Es ist daher
immer damit zu rechnen, dass ein Bewohner das Bett allen Risiken zum
Trotz eigenständig verlässt. Dieses auch dann, wenn eigentlich
verabredet war, dass er zuvor nach einer Pflegekraft klingelt.
- Aus diesem
Grund ist es wichtig, dem Betroffenen solange wie möglich ein
umfassendes Maß an Selbständigkeit zu erhalten.
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Ziele: |
- Der Bewohner
wird in die Lage versetzt, sich ohne fremde Hilfe aus dem Bett in
den Stand zu mobilisieren.
- Ein Sturz wird
vermieden.
- Durch die
eigenständige Durchführung gewinnt der Bewohner an Selbstvertrauen.
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Vorbereitung: |
Indikation |
- Dieser
Transfer ist geeignet für Bewohner, die körperlich soweit belastbar
sind, dass ein Sturz aufgrund von Muskelschwäche,
Koordinationsproblemen oder Kreislaufschwäche hinreichend
unwahrscheinlich ist.
- Die hier
beschriebenen Transfers sollten langfristig vom Bewohner
eigenständig durchgeführt werden.
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Vorbereitung |
- Der Transfer
"Aufsetzen aus der Seitenlage" wird insbesondere nach chirurgischen
Eingriffen etwa an der Bandscheibe eingesetzt. Es ist günstig, wenn
der Bewegungsablauf bereits vor der Operation mit dem Bewohner geübt
wird.
- Der Bewohner
sollte vor dem Transfer bereits im Bett am Tag festes Schuhwerk,
bzw. in der Nacht mindestens Anti-Rutsch-Socken tragen. Es
wird damit verhindert, dass er später im Stand auf glatten Socken
ausrutscht.
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Durchführung: |
Aufsetzen aus der Seitenlage |
- Der
Bewohner befindet sich in Rückenlage. Er soll nun die Beine
anwinkeln und sich mit dem gesamten Körper in die Seitenlage an die
Bettkante drehen. Es sollte aber noch ausreichend Platz zum
Abstützen der Arme bleiben.
- Der Bewohner
bewegt nun beide Beine aus dem Bett. Der Bewohner soll sich auf der
Matratze abstützen. Er nutzt dafür den Oberarm des unten liegenden
Armes und die Handfläche des anderen Armes.
- Falls nötig
kann die Pflegekraft den Transfer vom Kopfende des Bettes
unterstützen. Sie steht in Schrittstellung und legt eine Hand auf
den Rücken des Bewohners. Die andere Hand fixiert den unten
liegenden Arm des Bewohners auf der Matratze.
- Durch einen
Druck auf den Arm signalisiert die Pflegekraft dem Bewohner nun,
dass er sich von der Matratze abheben soll. Die Beine des Bewohners
unterstützen mit ihrer Gewichtskraft den Transfer ins Sitzen.
- Die
Pflegekraft hebt bei dieser Bewegung den Bewohner nicht an, sondern
unterstützt lediglich den Transfer. Kontaktpunkte bleiben dabei die
Schulter und der Arm des Bewohners. Wichtig ist ggf. auch, den
Bewohner nach dem Erreichen der Sitzposition einige Momente zu
stabilisieren, damit sich der Kreislauf an die neue Körperlage
anpassen kann.
- Aus der
Sitzposition kann der Bewohner nun in den Stand mobilisiert werden.
- Wenn der
Bewohner nach einer Operation eine Bauchwunde hat, kann er mit dem
freien Arm mäßigen Druck auf die Hautregion ausüben und den Rücken
"rund" machen. Oftmals wird damit die Schmerzbelastung reduziert.
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Aufstehen aus der Bauchlage |
- Der Bewohner
dreht sich in die Bauchlage. Er sollte möglichst nahe an der
Bettkante liegen.
- Er soll nun
ein Bein aus dem Bett bewegen und es seitlich neben dem Bett
aufstellen.
- Mit beiden
Armen drückt sich der Bewohner nun von der Matratze ab. Gleichzeitig
bewegt er das zweite Bein aus dem Bett.
- Der Oberkörper
richtet sich nun auf, bis der Bewohner sicher steht.
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Nachbereitung: |
- Beide
Transfers können in umgekehrter Durchführung auch für den Einstieg
in das Bett genutzt werden.
- Die
Fortschritte des Bewohners bei der Durchführung der Transfers werden
erfasst und in der Pflegeplanung festgehalten.
- Die Maßnahme
wird im Lagerungs- und Bewegungsplan dokumentiert.
- Alle
relevanten Veränderungen der Gesundheit oder des Verhaltens des
Bewohners werden dokumentiert.
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Dokumente: |
- Berichtsblatt
- Lagerungs- und
Bewegungsplan
-
Kommunikationsblatt mit dem Arzt
- Pflegeplanung
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Verantwortlichkeit /
Qualifikation: |
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