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Version 2.51b - 2015

Standard "Ganzwaschung am Waschbecken" (ambulante Pflege)

 
Dass eine Ganzwaschung heute deutlich länger dauert als noch vor zwanzig Jahren liegt nur in zweiter Linie an der gesteigerten Reinlichkeit der Patienten. Viel zeitintensiver sind die Zusatzaufgaben, die inzwischen mit der morgendlichen Körperreinigung verbunden werden. Senioren werden mobilisiert, aktiviert und motiviert. Zudem gilt es persönliche Vorlieben, die MDK-Vorgaben und ein halbes Dutzend Expertenstandards zu beachten.
 

Wichtige Hinweise:

  • Zweck unseres Musters ist es nicht, unverändert in das QM-Handbuch kopiert zu werden. Dieser Pflegestandard muss in einem Qualitätszirkel diskutiert und an die Gegebenheiten vor Ort anpasst werden.
  • Unverzichtbar ist immer auch eine inhaltliche Beteiligung der jeweiligen Haus- und Fachärzte, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. Außerdem sind etwa einige Maßnahmen bei bestimmten Krankheitsbildern kontraindiziert.
  • Dieser Standard eignet sich für die ambulante und stationäre Pflege. Einzelne Begriffe müssen jedoch ggf. ausgewechselt werden, etwa "Bewohner" gegen "Patient".


Dieses Dokument ist auch als Word-Dokument (doc-Format) verfügbar. Klicken Sie hier!

 

Standard "Ganzwaschung am Waschbecken" (ambulante Pflege)

Definition:
  • Die Ganzwaschung am Waschbecken ist eine Maßnahme zur Körperpflege für mobile und für eingeschränkt mobile Klienten. Dieses Vorgehen erfordert vom Klienten wesentlich mehr körperliche Ressourcen als die Ganzwaschung im Bett, vermittelt vielen Betroffenen aber ein höheres Selbstwertgefühl, da sie weniger auf fremde Hilfe angewiesen sind.
  • Jüngere Menschen sind es gewöhnt, jeden Tag zu duschen. Bei Senioren ist es häufig üblich, sich vornehmlich am Waschbecken mittels eines Waschlappens zu reinigen. Dazu kommt dann zumeist ein regelmäßiges Vollbad, etwa immer am Sonntag.
  • Die Ganzwaschung am Waschbecken ist Teil einer aktiven Prophylaxe gegen Kontrakturen, gegen Thrombosen und gegen Pneumonien. Das Aufstehen regt den Kreislauf und die Atmung an. Zudem werden zahlreiche Gelenke bewegt. Die in den entsprechenden Prophylaxestandards definierten Vorgaben werden beachtet und mit diesem Standard verknüpft.
  • Wir unterscheiden drei Varianten der Ganzkörperwäsche:
    • belebende Wäsche: Die Pflegekraft wäscht den Klienten gegen die Haarwuchsrichtung. Diese Spürinformation wird von den Haarfolikeln an das Hirn weitergeleitet und stimuliert den Klienten.
    • beruhigende Wäsche: Die Waschrichtung verläuft mit der Haarwuchsrichtung. Diese Variante führt zumeist zu einer Beruhigung des Klienten.
    • Waschung nach Bobath: Diese Variante wird genutzt, um die Körperwahrnehmung von Schlaganfallpatienten zu fördern. Sie ist im Standard "Körperpflege bei Hemiplegie" definiert.
  • Die Wäsche am Waschbecken ist für Klienten, die zuvor bettlägerig waren, der spürbare Hinweis, dass es nun "bergauf" geht. Gleichzeitig jedoch ist der umgekehrte Weg von der Waschung vor dem Waschbecken hin zur Waschung im Bett ein deutliches Signal an Klienten, dass sich ihre Verfassung verschlechtert. Daher wird die Ganzwaschung vor dem Waschbecken erst dann durch eine Ganzwaschung im Bett ersetzt, wenn der Gesundheitszustand des Klienten keine andere Wahl lässt.
Grundsätze:
  • Wir sind uns stets bewusst, dass wir mit der Ganzwaschung in den körperlichen wie seelischen Intimbereich des Klienten vordringen. Jede unsensible Berührung und jedes unbedachte Wort können sein Selbstvertrauen und seine Würde verletzen.
  • Es ist uns bewusst, dass die Waschung ein zentrales Element in der Pflege des Klienten ist, das über die bloße Körperreinigung hinausgeht. Insbesondere ist die intensive Beschäftigung mit dem Klienten eine gute Gelegenheit zur Krankenbeobachtung.
  • Es ist uns bewusst, dass der Transfer des Klienten zum Waschbecken und das Waschen selbst ein erhöhtes Unfallrisiko beinhalten. Wir sind daher besonders aufmerksam.
  • Der Klient sollte einen möglichst großen Anteil der Waschung eigenständig erbringen. Selbst wenn ein Pflegebedürftiger nur wenige Körperregionen selbst waschen kann, erhält er dafür alle notwendige Unterstützung.
  • Es ist bereits ein Erfolg, wenn nur Teile der Waschung vor dem Waschbecken durchgeführt werden. Die ausgelassenen Körperregionen können dann im Bett gereinigt werden, wie etwa die Intimregion.
  • Der Zeitpunkt und der Ablauf der Ganzwaschung vor dem Waschbecken richten sich nach den Bedürfnissen und den Wünschen des Klienten.
  • Der Klient entscheidet selbst, in welchem Umfang und mit welcher Häufigkeit er gewaschen werden will. Letztlich hat der Klient auch das Recht, die Waschung komplett abzulehnen. Wir stellen allerdings sicher, dass durch die mangelnde Körperhygiene weder die Gesundheit des Klient noch die seiner Familie bedroht wird; dieses etwa durch Parasitenbefall.
  • Wir beachten - soweit möglich - den Wunsch des Klienten nach Waschung durch eine gleichgeschlechtliche Pflegekraft.
Ziele:
  • Wir stärken das Selbstvertrauen des Klienten durch eine (weitgehend) eigenständige Körperpflege. Die Selbstständigkeit des Klienten wird gefördert.
  • Wir ermitteln die Ressourcen des Klienten. Die Ganzwaschung und das Maß der von uns geleisteten Hilfe werden daran angepasst.
  • Der Klient kann vertraute Verhaltensweisen weiterführen.
  • Der Körper des Klienten wird gereinigt. Insbesondere beseitigen wir Schmutz und Hautabsonderungen. Krankheiten werden zeitnah erkannt und angemessen therapiert.
  • Die Haut wird vor vermeidbaren Belastungen geschützt.
  • Das Wohlbefinden wird gesteigert.
  • Die Durchblutung wird gefördert.
  • Durch rückenschonendes Arbeiten wird die Gesundheit der Pflegekraft geschützt.
  • Ein Sturz beim Transfer zum Waschbecken und zurück sowie beim Waschen selbst wird vermieden.
Vorbereitung: Voraussetzungen Wir prüfen, ob der Klient über die notwendigen Ressourcen verfügt:
  • Der Klient muss ohne Hilfe sitzen oder kurzzeitig stehen können.
  • Der Kreislauf des Klienten muss stabil genug sein.
  • Der Klient muss motiviert sein, die teilweise anstrengende Maßnahme durchzuführen.
Materialien Wir stellen das notwendige Material bereit:
  • Einwegschürze
  • Händedesinfektionsmittel
  • 1 bis 2 Paar Einmalhandschuhe
  • 2 Waschlappen
  • 2 Handtücher
  • 1 großes Badetuch
  • ggf. 2 Tupfer
  • ggf. 1 Ölkompresse
  • ggf. Salben
  • Hautpflegemittel
  • bei Männern: Elektro- oder Nassrasierer, Rasierwasser
  • bei Frauen: Lippenstift, Parfüm
  • Kosmetikprodukte
  • Kleidungsstücke
  • Kamm, Bürste und Handspiegel
  • Inkontinenzmaterial
  • ggf. frische Bettwäsche
  • Abwurfbehälter
  • rutschfester Stuhl oder Rollstuhl
Planung
  • Wir ermitteln in den regelmäßigen Fallbesprechungen die Ressourcen des Klienten und prüfen, welche Körperbereiche er selbst reinigen könnte.
  • Der Klient wird befragt, wann er gewaschen werden möchte. Diesem Wunsch kommen wir - wenn es möglich ist - nach.
  • Wir ermitteln die weiteren biografischen Vorlieben des Klienten hinsichtlich des Waschens. Ggf. sprechen wir die Angehörigen an. Die Wünsche können etwa umfassen:
    • Deo, Parfüm, eigene Seife, Rasierwasser, Gesichtscreme und Make-up
    • Ggf. zusätzliche kleinere Waschungen, etwa weil der Klient stark schwitzt
    • Temperatur des Waschwassers
    • Musik oder Radio beim Waschen
  • Die korrekte Waschung von Klienten wird regelmäßig per Pflegevisite überprüft.
Durchführung: Organisation
  • Der Klient wird sanft geweckt, sofern er nicht bereits wach ist. Danach werden ihm einige Minuten Zeit gegeben, um sich zu orientieren und um Wünsche zu äußern. Die Pflegekraft kann derweil die ersten hauswirtschaftlichen Tätigkeiten durchführen.
  • Dem erwachten Klienten werden ggf. das aktuelle Datum und der Wochentag mitgeteilt. Dieses fördert die Orientierung. Dabei wird der Standard "Realitäts-Orientierungs-Training (ROT)" beachtet.
  • Dem Klienten wird etwas zu Trinken angeboten.
  • Der Klient wird über die anstehende Ganzwaschung vor dem Waschbecken informiert und um Zustimmung gebeten.
  • Die Fenster werden geschlossen und die Raumluft ggf. auf eine angenehme Temperatur geheizt. Es sollten mindestens 22°C erreicht werden.
  • Dem Klienten wird ein Toilettengang angeboten. Wenn eine Inkontinenz vorliegt, wird noch vor dem Waschen eine Inkontinenzpflege durchgeführt.
  • Ggf. wird die Zahnprothesenpflege (gemäß Standard) durchgeführt.
  • Ggf. werden die Hörgeräte eingesetzt (gemäß Standard).
  • Die Anzahl der anwesenden Pflegekräfte ist i.d.R. auf maximal zwei Personen begrenzt. Wenn der Klient Schamgefühle zeigt, werden Praktikanten und ehrenamtliche Mitarbeiter vor die Tür gebeten.
  • Sofern gewünscht und sinnvoll werden Angehörige in die Maßnahme eingebunden. Diese werden von der Pflegekraft angeleitet, um ihnen eine Gelegenheit zur Mithilfe zu geben.
  • Bei adipösen, unruhigen oder aggressiven Klienten wird ein Angehöriger oder ggf. eine Pflegehilfskraft als Unterstützung hinzugezogen. Dieses ist auch notwendig, wenn der Klient nicht sicher allein stehen kann.
  • Alle notwendigen Pflegemittel werden so im Bereich des Waschbeckens angeordnet, dass der Klient und die Pflegekraft leicht darauf zugreifen können.
  • Die für den Tag vorgesehene Kleidung wird bereitgelegt. Die zuerst benötigten Stücke (z. B. Unterwäsche) liegen ganz oben auf dem Stapel. Die Auswahl, welche Kleidung er tragen möchte, trifft der Klient selbst. Die Pflegekraft prüft die Kleidung jedoch auf Vollständigkeit, auf Sauberkeit und auf Beschädigungen.
  • Die Vitalwerte werden gemessen, insbesondere der Blutdruck.
  • Die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch. Der Zeitpunkt, wann Einmalhandschuhe anzulegen sind, richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten (etwaige Hautkrankheiten, Hautläsionen usw.). Spätestens bei der Reinigung der Intimregion sind die Einmalhandschuhe anzulegen.
  • Die Lagerungshilfsmittel werden entfernt.
  • Die Pflegekraft überzeugt sich davon, dass der Weg zum Waschbecken und der Boden direkt davor frei von Pfützen oder von sonstigen Hindernissen sind. Die Pflegekraft schaltet zudem die Beleuchtung vor dem Waschbecken an.
  • Der Klient wird auf die Bettkante gesetzt. Er zieht rutschfeste Freizeitschuhe an (keine Slipper!).
  • Der Klient wird aus dem Bett in den festen Stand transferiert. Die Pflegekraft geht dabei sehr behutsam vor. In den ersten Minuten nach dem Positionswechsel ist die Gefahr eines Schwindelgefühls deutlich erhöht. Es ist also stets damit zu rechnen, dass der Klient unvermittelt wegsackt.
  • Falls notwendig kann der Klient auch im Rollstuhl zum Waschbecken transferiert werden.
  • Die Pflegekraft stellt sicher, dass der Klient alle Utensilien erreichen kann, die er für eine selbstständige bzw. teilweise selbstständige Durchführung benötigt.
  • Die Pflegekraft stellt sicher, dass alle Sonden, Drainagen und das Infusionssystem sicher fixiert sind und korrekt liegen. Insbesondere muss ein Katheterbeutel stets unter dem Blasenniveau aufgehängt sein. Zudem ist sicherzustellen, dass sich ein unruhiger Klient die Schläuche nicht ungewollt mit einer ruckartigen Bewegung zieht.
  • Das Bett des Klienten kann nun frisch bezogen werden. Dieses geschieht idealerweise zeitgleich zum Waschen, etwa durch eine zweite Pflegekraft oder durch Angehörige.
  • Der Klient wird zum Waschbecken begleitet. Dort steht für ihn ein Stuhl bereit. Das Schlafanzugoberteil oder ein Handtuch kann über die Lehne gelegt werden, damit diese bei Hautkontakt nicht zu kalt ist.
  • Der Klient wird entkleidet. Ggf. wird ihm ein großes Handtuch oder das Nachthemd über die Schultern gelegt, damit der Klient nicht friert.
  • Wenn es der Klient wünscht und sofern dieses verantwortbar ist, wird er vor dem Waschbecken allein gelassen. Er kann sich nun selbstständig waschen.
Die nun folgenden Punkte sind ausgerichtet auf Klienten, die sich nicht oder nur sehr eingeschränkt selbst waschen können. Es ist unser Ziel, dass sich Klienten möglichst selbstständig waschen, dieses insbesondere bei orientierten Klienten mit stabilem Kreislauf. Wir greifen nur dann unterstützend ein, wenn es absolut notwendig ist.
Gesicht
  • Das Gesicht wird stets mit klarem Wasser ohne Seifenzusatz gereinigt. Wir verwenden auch keine ätherischen Öle.
  • Die Pflegekraft streift dem Klienten einen Waschhandschuh über eine Hand. Der Pflegebedürftige soll möglichst weite Bereiche des Gesichts selbstständig waschen.
  • Die Augen werden von Ablagerungen befreit. Die Wischbewegung erfolgt stets von außen nach innen in Richtung des Tränenflusses. Wenn die Absonderungen zu intensiv sind, verwendet die Pflegekraft zwei mit warmem Wasser angefeuchtete Tupfer. Bei Infektionen der Augen muss eine Keimverschleppung von einem Auge zum anderen vermieden werden.
  • Das Gesicht wird gewaschen, beginnend mit der Stirn über die Wangen bis zum Kinn.
  • Der Mund und die Nase werden gereinigt. Die Mundwinkel und Nasenflügel dürfen nicht vergessen werden.
  • Die Ohrmuscheln und die Hautbereiche hinter den Ohren werden gereinigt.
  • Alle Hautbereiche werden sorgfältig abgetrocknet.
  • Das Gesicht wird vorsichtig eingecremt.
Oberkörper
  • Dem Wasser wird eine Waschlotion beigemengt.

  • Der Hals, die Achselhöhlen, die Arme und die Hände werden gewaschen. Um einen Intertrigo zu verhindern, achtet die Pflegekraft auf Hautfalten (Achselhöhlen und weibliche Brüste) sowie auf die Fingerzwischenräume. I. d. R. kann ein Klient weite Bereiche des Oberkörpers selbst waschen (siehe Bild oben).
  • Die Fingernägel werden kontrolliert. Bei Verschmutzung der Fingernägel kann die Pflegekraft diese sofort reinigen. Ansonsten kann die Nagelpflege zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden.
  • Die Ellenbogen und die Schulterblätter werden auf eventuelle Anzeichen eines Dekubitus überprüft.
  • Der Brustkorb und der Bauch werden in Richtung Füße gewaschen.
  • Die Pflegekraft überprüft, ob der Bauchnabel mit Nabeltalk oder mit Nabelstein verschmutzt ist. In diesem Fall wird der Nabel mit einer Ölkompresse gereinigt.
  • Der vordere Oberkörper wird abgetrocknet.

  • Der Rücken wird in Richtung Füße gewaschen. Da die meisten Klienten den Rücken nicht selbst erreichen können, ist dieses Aufgabe der Pflegekraft (siehe Bild oben).


  • Der Rücken wird abgetrocknet. Dieses kann der Klient zumeist selbst durchführen, wenn ihm ein zusammengerolltes Handtuch über den Rücken und in beide Hände gelegt wird (siehe Bild oben).
  • Der gesamte Oberkörper wird mit Körperlotion eingecremt und bekleidet.
untere Extremitäten / Intimbereich
  • Die Reinigung des Intimbereichs ist am einfachsten, wenn der Klient zu diesem Zweck in den Stand vor dem Waschbecken mobilisiert wird. Entscheidend dafür ist die Fähigkeit des Pflegebedürftigen, einige Minuten sicher stehen zu können.
  • Die Intimreinigung im Sitzen ist möglich, aber ggf. nicht gründlich genug.
  • Häufig ist es daher nicht möglich, den Intimbereich vor dem Waschbecken zu reinigen. In diesem Fall wird die Intimwaschung im Bett durchgeführt und der entsprechende Standard beachtet. Die Reinigung des Intimbereiches im Bett ist auch erforderlich, wenn das Areal im Stehen von der Pflegekraft nicht eingesehen werden kann.
  • Der Waschlappen wird gewechselt.
  • Der Bauch ab dem Nabel wird abwärts gewaschen
  • bei der Frau:
    • Die Klientin soll die Beine etwas spreizen.
    • Die großen Schamlippen werden gespreizt und von der Scham(bein)fuge zum Anus hin gereinigt und abgetupft. Waschrichtung ist stets von vorne nach hinten.
    • Der äußere Genitalbereich wird gewaschen und getrocknet.
    • Wenn die Klientin eine Waschung ablehnt oder wenn diese aus anderen Gründen nicht möglich ist, prüfen wir eine Genitalspülung.
    • Die Pflegekraft führt eine Intertrigoprophylaxe in der Leiste durch.
  • beim Mann:
    • Der Penis wird gewaschen.
    • Die Vorhaut wird zurückgezogen und die Eichel gewaschen. Insbesondere der Belag (Smegma) hinter der Eichel muss gründlich entfernt werden. Die Pflegekraft prüft überdies eine eventuelle (Pilz-)Infektion der Eichel. Danach wird die Vorhaut wieder zurückgeschoben.
    • Der Klient soll die Beine etwas spreizen.
    • Die Pflegekraft reinigt den Hodensack von vorne in Richtung Anus. Dazu wird der Hodensack vorsichtig angehoben.
    • Der Bereich wird gründlich getrocknet.
    • Die Pflegekraft führt eine Intertrigoprophylaxe zwischen Penis und Hodensack sowie zwischen Hodensack und Oberschenkel durch.
  • Die Pflegekraft wäscht den Anus in Richtung Steißbein.
  • Der Anus wird sorgfältig getrocknet.
  • Der Klient wird ggf. mit Inkontinenzmaterial versorgt.
  • Die Pflegekraft entsorgt die Einmalhandschuhe (bzw. wechselt diese).
  • Die Beine und Füße werden gewaschen und getrocknet. Ggf. führen wir ein Fußbad durch.
Richtlinien für das Waschen
  • Es ist wichtig, dass die Wassertemperatur nicht zu heiß eingestellt ist. Viele Senioren mit neuronalen Schäden können sich sonst verbrennen, ohne es selbst zu bemerken.
  • Die Anwendung von Seife erfolgt sparsam.
  • Wir nutzen milde Seifen, wenn die Haut des Klienten zu Trockenheit neigt oder zumindest nicht übermäßig fettig ist.
  • Empfindliche Haut wird mit milder Kinder- oder Babyseife gereinigt. Bei sehr fettiger Haut nutzen wir Syndets, da diese die Talgdrüsen nicht unnötig reizen. (Hinweis: Syndets schonen zwar den Säureschutzmantel der Haut, führen aber dennoch zu einer Entfettung. Daher sollte die Haut nach dem Waschen nachgefettet werden.)
  • Der Einsatz von Deoseifen wird vermieden, da die geruchsstill

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